Tauglichkeits Test für Führerschein ab 70
Hallo,
ich habe mir schon öfter Gedanken über unsere ältere Bevölkerung hinter dem Steuer gemacht. Gerade in heutiger Zeit ist es ja so, dass viele ältere Menschen noch ein Auto besitzen, um ihre wöchentlichen Termine oder Einkäufe zu erledigen. Oft erkennt man diese Fahrer, da sie besonders langsam fahren. Ich denke, dass es nicht daran liegt, dass sie besonders vorsichtig fahren wollen. Meiner Meinung nach sind sie eher unsicher und oft mit den vielen Autos und Verkehrswegen überfordert.
Ich weiss, dass es die jüngeren Fahrer sind, die mehr Unfälle verursachen. Das liegt aber eher daran, dass sie sich überschätzen. Bei vielen älteren Menschen ist es eher so, dass sie eine verringerte Reaktionszeit haben und kritische Situationen nicht mehr gut einschätzen können. Ich will das nicht verallgemeinern, da es auch noch genug fitte ältere Menschen gibt.
Deswegen bin ich der Meinung, dass es ab einem bestimmten Alter, sagen wir 70 Jahre, einen Test geben müsste. Dabei würde die Seh- und Reaktionsfähigkeit getestet werden. Vielleicht müsste man auch einen kleinen Katalog mit Vorfahrtsregeln beantworten. Denn jemand, der vor 50 Jahren seinen Führerschein gemacht hat, weiss vielleicht nicht über alle Regeln im heutigen Strassenverkehr Bescheid. Wenn man diesen Test besteht, würde man dann für weitere 2 oder 3 Jahre seinen Führerschein bekommen.
Ich würde es für eine sehr sinnvolle Regelung halten. Was meint ihr dazu?
Hi Nepomuk, finde ich ein gute Idee von dir und ist soviel ich weiß in Italien schon umgesetzt worden. Nur weil man einen Führerschein gemacht hat, heißt ja nicht, dass man 10 Jahre später immer noch fahren kann, wenn man dazwischen gar nicht gefahren ist.
Eine Freundin von mir hat z.B. den Führerschein gemacht und ist dann die gesamte Probezeit nicht gefahren um keinen Unfall zu verursachen. Außerdem werden bei anderen Nachweisen z.B. Sprache wie TOEFL-Test auch
Nachweise nach einer bestimmten Zeit ungültig. Da fände ich es schon wegen der Kosten, besser kostenlose Nachtests zu machen, da man "Fahren" ja schwieriger verlernt. Außerdem werden bei vielen Fahrern die Augen schlechter, so dass zumindest manchen 70 jährigen (oder darunter) z.B. nachts eigentlich nicht mehr fahren sollten. Allerdings gibt es ja nicht gerade viele Unfälle mit alten Leuten am Steuer, oder?
Den Vorschlag an Sich oder auch die Überlegungen dazu halte ich persönlich im höchsten Maße für diskriminierend. Denn hier wird auf eine nicht zu beeinflussende Eigenschaft eingegangen (das Alter) und das ohne vorliegen irgendwelcher Statistiken, die wenigstens Versuchen würden, einen objektiven Grund für eine solche Maßnahme zu konstruieren (Verkehrsunfälle die durch Fahrer höheren Alters verschuldet wurden). Allein die Feststellung das im Alter die Sehkraft nachlässt ist kaum ein hinreichender Grund.
Zusätzlich wird den Menschen unterstellt, bei nachlassender Sehkraft nicht zum Augenarzt zu gehen um das Problem selbst zu lösen. Das ist ein bevormundender Aspekt, welcher zur Diskriminierung hinzukommt.
Das schöne bei der ganzen Sache ist auch die vermeintliche Beobachtung, dass ältere Verkehrsteilnehmer langsamer fahren würden. Ich vermute, dass diese schlicht sich exakt (!) an die Vorgaben halten und sich am eigenen Tacho orientieren und nicht am fließenden Verkehr! Und der ist nämlich in der Regel über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Fahre mal in einer der größeren Städte die Ringstraßen mit exakt 60 Km/h und zähle nur die LKWs die Dich überholen.
Eine Nachprüfung oder eine zeitliche Beschränkung der Fahrerlaubnis ist hingegen generell denkbar, wenn die daraus entstehenden Kosten garantiert gering bleiben würden. Dies aber dann unabhängig vom Alter der Fahrer und Fahrerinnen. Ich jedenfalls unterstelle den Älteren durchaus die Einsicht, dass wenn sie nicht mehr können, es auch nicht mehr machen.
Will man wirklich was für die Verkehrssicherheit tun, könnte man aber im Gegenzug bei Führerscheinneulingen oder Fahrern unter 25 über eine Leistungsbeschränkung der Fahrzeuge nachdenken. Ähnlich wie bei einem Motorrad darf dann in den ersten 2 Jahren das Auto z.B. eine Leistung von 60 PS nicht überschreiten. Dann kämen einem die Alten auch nicht mehr so langsam vor. Und zwei Fliegen wären mit einer Klappe erschlagen.
Hallo zusammen!
Man sollte diese Tests nicht nur auf Fahrer über 70 Jahre beschränken! Ich bin absolut dafür das jeder Autofahrer alle fünf Jahre zu einem Check muss, gerne auch früher alle zwei Jahre ähnlich wie der TÜV fürs Auto. Zum einen sollte man nicht nur die alten Prüfen da diese dann in meinen Augen schikaniert werden. Außerdem gibt es ja auch jüngere Fahrer die durch Krankheiten zum Beispiel weniger tauglich sind als zu dem Zeitpunkt an dem sie ihren Führerschein gemacht haben.
Nachdem, was ich heute wieder im Straßenverkehr beobachten durfte, da wäre ich dann schon dafür, dass solche Checks für alle Führerscheininhaber in bestimmten Abständen nötig verpflichtend sein sollte. Denn wenn ein gut 60-Jähriger gegen die Einkaufswagen knallt und das nicht mal bemerkt, wenn ein knapp 60-Jähriger ein seit mindestens 20 Jahren stehendes Verkehrsschild immer noch falsch interpretiert, dann bin ich schon kurz davor solche Forderungen zu stellen. Allerdings vergisst man darüber wieder, dass es viele ältere Verkehrsteilnehmer gibt, die nicht nur die Fitness zum Führen eines Fahrzeuges haben sondern sich aus eigenem Interesse mit neuen Regeln vertraut machen; da sind durchaus Personen jenseits der 60 dabei.
Ich denke hier sollte man einfach mehr auf die Freiwilligkeit der Verkehrsteilnehmer setzen und sie einfach für die Problematik sensibilisieren. Wie viele Kampagnen gegen Alkohol am Steuer, Raserei, Drängelei und so weiter werden denn jährlich gefahren. Vielleicht kann man einfach davon etwas Geld abzwacken und entsprechende Kampagnen starten.
derpunkt hat geschrieben:Ich jedenfalls unterstelle den Älteren durchaus die Einsicht, dass wenn sie nicht mehr können, es auch nicht mehr machen.
Ich nicht! Was wohl auch daran liegt, dass ich nicht nur einmal eine völlig geschockte Omi nach einem kleinen Knall erlebte, die so fertig war, dass ich danach ihren Wagen wieder einparken musste.
Ich kenne auch Leute persönlich, die über 70 sind und natürlich noch fahren können- meinen sie. Ich kann es beinahe nachvollziehen, dass es schwer ist, sich im Alter von seinem Fahrzeug zu trennen. Vor allem, wenn man nie den ÖPNV genutzt, es keine Haltestelle vor der Tür gibt und man sowieso ständig hört wie schwierig und umständlich das alles ist. In meiner Familie gibt es jemanden, wo ich am liebsten den Führerschein einkassieren würde. Allerdings weiß ich nicht einmal, ob dies zum gewünschten Erfolg führen würde, da manche Leute so an ihrer Mobilität hängen, dass sie sogar ohne Führerschein weiterfahren. Aber darum soll es nicht gehen.
Ich bin auch dafür, das regelmäßig Überprüfungen durchgeführt werden. Wer 20 Jahre den Führerschein hatte, muss nochmal einen kurzen Test machen und eine kleine Runde fahren. Wer über 55 Jahre ist, muss alle 10 Jahre antreten. Solche oder ähnliche Regelungen würde ich für sinnvoll erachten.
Also ich kenne eigentlich kaum Personen, die schon über 70 Jahre alt sind und noch Auto fahren. Ich denke gerade in diesem Alter macht fast niemand mehr seinen Führerschein. Allerdings sollten natürlich auch Menschen in diesem Alter noch einen Führerschein machen dürfen, wenn sie sich den fit genug fühlen.
Ich kenne viele ältere Menschen, die außergewöhnlich aktiv und klar sind. Normalerweise bin ich von meiner Großmutter gewöhnt, dass ältere Menschen ziemlich verwirrt sind und oft vieles nicht mehr verstehen. Die Sicht ist bei vielen älteren Menschen auch viel schlechter geworden. Die Reaktionszeit hat sowieso im Laufe der Jahre stark zugenommen.
Da ab 70 Jahren man vielleicht auch schon viele gesundheitliche Probleme hat, kann es auch sein, dass man Medikamente gegen irgend etwas nehmen muss. So etwas kann natürlich auch noch mal die Fahrtüchtigkeit beeinflussen.
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