Müllkramer - eklig oder normal?
Hallo,
also in erster Linie tut mit so etwas für den jeweiligen Menschen immer sehr leid und ich würde am liebsten helfen, aber wie? und leider kann man ja auch nicht jedem helfen, der Hilfe nötig hätte. Sollte es sich dabei aber um ein Kind handeln, was ich leider auch schon oft in meinen Türkeiurlauben gesehen habe, in Deutschland glücklichweise noch nie, dann kauf ich dem Kind halt ein paar Brötchen oder so.
Seltsam anstarren würde ich solche Menschen jedoch nie, egal welchen Geschlechts, Alters oder welcher Verfassung sie sind, sie müssen schließlich einiges durchgemacht haben um überhaupt erst da zu landen und dann wäre es wirklich sehr gemein sie auch noch so hochnäsig anzustarren. Sicherlich ist es eklig im Müll zu wühlen und genau deswegen kann man sicher sein, das die Menschen das wohl kaum zum Spaß machen. Das ist doch genauso, nach irgendwelchen Festen oder Konzerten gehen Menschen und sammeln die Flaschen um sie abzugeben und die nehmen da manchmal schon ein ganz schönes Sümmchen ein. Da rümpft doch auch keiner die Nase und starrt die böse an.
Sollten diese Müllsammler jedoch Menschen sein, denen man die Fahne schon kilometerweit vorraus riecht, dann ist Ekel und Nase-rümpfen für mich voll okay, denn es gibt ja auch genügend Menschen die ihr Geld versaufen anstatt etwas vernünftiges damit anzufangen und warum sollte man seine Meinung dazu dann nicht zeigen. Obwohl, jedem das seine halt in so einem Fall immernoch am Besten ist. Jedoch Müllsammler einfach nur mit Ekel zu betrachten finde ich gemein, vor allem weiß man doch auch nie, wo man selbst mal landet, besonders in der heutigen Zeit kann das keiner vorraussagen.
Ich muß sagen das ich hier ziemlich am Land wohne und ich so etwas bisher noch nicht gesehen habe. Ich kann gar nicht sagen wie ich darauf reagieren würde, aber ich vermute ich würde auch mal genau hinschauen. Man kennt es einfach nicht. Mir tun die Leute leid die das machen müssen, aber sie machen es zum überleben. Leute die in der Stadt leben haben das wahrscheinlich schon oft gesehen und für die ist es normal.
Ich finde es schade das unsere Gesellschaft schon so weit gekommen ist das viele Menschen im Müll anderer ihre Lebensmittel suchen müssen. Da kommen einen schon wieder die Gedanken was man oft einfach so in den Müll wirft.
Also normal finde ich das auch nicht mehr unbedingt, denn wie bereits mehrfach erwähnt wurde, auch Obdachlose bekommen Geld vom Staat und sind nicht völlig mittellos. Es ist also an sich nicht so, dass hier jemand verhungern müsste und daher ist es nicht unbedingt zwingend notwendig, dass man sich als Obdachloser seine Sachen aus dem Müll sucht, allerdings bleibt einem wohl nicht viel anderes übrig, wenn man sein Geld vielleicht lieber für Alkohol und Drogen ausgeben will.
Ich selbst habe das auch schon häufiger gesehen, besonders in der Nähe bei uns im Kaufpark, wo dann eben abgelaufene Lebensmittel in Container geschmissen werden. Dort sieht man dann häufig Leute, die da rum kramen und sich die Sachen rausnehmen und mitnehmen. Allerdings sind das nicht nur Obdachlose, auch andere Menschen habe ich da schon gesehen, die ich vom Sehen her kenne und weiß, dass sie eine Wohnung in den sozial schwächeren Gegenden unserer Stadt haben.
Ich muss auch sagen, das ich solche "Müllkramer" nicht wirklich normal finde, denn auch wenn man Obdachlos ist, was ja nun wirklich jedem passieren kann, braucht man, grade in Deutschland, nicht so tief landen, das man sich seine Lebensmittel aus dem Müll holen muss. Aber vielleicht hat er ja nach Pfandflaschen gesucht in den Mülltonnen, denn das ist ja eigentlich bares Geld, was dann da weggeworfen wird.
Aber auch Obdachlose haben genug Möglichkeiten an Essen zu kommen, denn es gibt ja fast überall schon die Tafel oder auch Stellen, wo die Obdachlosen essen können und sie können auch aus den Kleiderkammern sich ihre Kleidungen holen, also sie werden nicht dazu gezwungen, im Müll rumzuwühlen. Finde es auch sehr unhygienisch, denn man muss ja auch bedenken, das Obdachlose nicht immer so die Möglichkeiten haben, sich zu waschen, wie alle anderen.
Umdrehen würde ich mich nicht zu so einem "Müllkramer", denn mir wäre es viel zu unangenehm, das zu sehen, daher würde ich es wohl eher gekonnt ignorieren und weitergehen. Muss ja letztendlich jeder für sich selber entscheiden, was er macht. Aber ich denke, das solche Leute, heutzutage weniger nach Lebensmitteln, sondern eher nach Pfandflaschen suchen, damit sie sich davon was kaufen können.
Bei uns wird es langsam normal und es werden auch immer mehr. Man kann nicht im Vorfeld sagen nach was sie suchen, bei den meisten habe ich mit bekommen das sie Pfandflaschen und Schrott suchen, ich denke mal um ihre Haushaltskasse ein wenig auf zu bessern.
Ich denke mal das der Anblick für manche eher erschreckend wirkt und sie sich deshalb immer wieder um drehen, ich find es mittlerweile normal das sie bei uns die Tonnen durch suchen. Ich denke mal Spass werden sie sicherlich nicht dran haben, es wird auch sicherlich die letzte Lösung für sie sein und ich denke mal verboten ist es auch nicht. Es ist halt Ansichtssache.
Natürlich ist sowas ekelig und widerlich, aber sowas gibts nunmal. Am schlimmsten wird es, wenn kleine Kinder anfangen laut "Ihh!" zu sagen, da hab ich dann sogar Mitleid. Dagegen kann man nun nichts machen. Ich würde ihn nicht angucken, aber es gibt nun mal Leute, die so einem Leben nacheifern und sowas studieren ... Sowas ist für die meisten einfach nur erschreckend und für den Obdachlosen demütigend, wenn er wie ein dreckiges Monster behandelt wird.
Wer weiß, was der Mann wirklich im Müll gesucht hat. Vielleicht wollte er ja gar nichts Essbares, sondern einfach nur Pfandflaschen oder Getränkedosen aus dem Müll herausholen. Im Grunde genommen glaube ich auch nicht, dass in Deutschland wirklich jemand Essen aus dem Müll herausholen muss. Da gibt es ganz andere Mittel und Möglichkeiten.
Klar ist ein Wühlen im Müll nicht unbedingt angenehm anzusehen. Aber viel unangenehmer ist es, das zu tun. Dafür bedarf es schon einiger Überwindung. Und von der Hygiene wollen wir mal ganz schweigen. Ich glaube mal, wenn ich wirklich jemanden treffen würde, der im Müll nach etwas Essbarem sucht, so würde ich ihm ein paar von meinen Nahrungsmitteln anbieten. Aber bisher habe ich sowas noch nicht gesehen.
Was ich sehr wohl sehe, ist, dass jemand im Müll nach Pfandflaschen sucht. Damit kann man dann schon ein paar Euro nebenbei verdienen. Solche Pfandflaschensammler gibt es in jeder Stadt zur Genüge. Reich wird dabei zwar keiner, aber es ist doch zumindest eine Tätigkeit, die einen Obdachlosen noch ein gewisses Gefühl gibt, dass er in einem bestimmten Umfang noch für sein Leben aufkommen kann. So traurig die Sache auch ist, aber zumindest
ergibt sich der Obdachlose dann nicht dem Alkohol. Auch viele Arbeitslose und Studenten bessern sich damit schon ihr Bargeld auf. Eine solche Tätigkeit kann und will ich auch nicht verurteilen.
Schuld daran ist unser sogeannter Wohlfahrtsstaat, in dem einige Leute ohne solche Tätigkeiten nicht mehr ein normales Leben führen können. Sicherlich muss hier keiner verhungern, aber die Gesellschaft schließt so viele Menschen aus ihren Reihen aus, so dass sich manch einer schämt, sich bei der Tafel anzustellen und als Bittsteller dazustehen. Doch diese Menschen sind deshalb nicht etwa Menschen zweiter Klasse. Jeder hat seine Daseins-
berechtigung in unserem Staat. Und wer sich beim Anblick eines im Müll wühlenden Menschen aufregt, der hat letztendlich nicht verstanden, dass jedes einzelne Mitglied der Gesellschaft eine Mitschuld am Schicksal dieses
armen Menschen trägt.
Ein schwieriges Thema. Es stimmt, dass man im heutigen Leben jederzeit zu einem Obdachlosen werden kann. Leider sind die Unterkünfte welche man für Obdachlose zur Verfügung stellt nicht ausreichend. Es mangelt an Toiletten und Duschen und zudem muss man davon ausgehen, dass einem fast alles geklaut wird. Das habe ich so selber schon einmal von einem obdachlosen Jugendlichen gesagt bekommen. Genau deshalb schlafen auch viele auf der Straße. Was das Mülleimer Problem anbelangt finde ich es schade, wenn sich jeder nach solchen Leuten umdreht.
Denn man muss ja bedenken, dass sie sich wahrscheinlich selber dafür schämen. Man sollte ihnen lieber helfen und ihnen Möglichkeiten aufzeigen, wie sie da wieder raus kommen. Allerdings gibt es auch das bekannte Auffangnetz, welches unser Land für solche Leute bereitstellt. Man kann Hartz 4 beantragen. Allerdings reicht für viele Leute der Regelsatz nicht aus. Die Jobcenter sind bei solchen Leuten auch oft knallhart. Sonst würde es ja auch die ganzen Fernsehsendungen darüber nicht geben. Solche Leute sind auch nur Menschen und man sollte sie mit Respekt behandeln.
Auf jeden Fall ist es so, dass die Obdachlosigkeit und die Armut in Deutschland jeden treffen kann. Jedoch ist es in diesem Land auch so, dass man dann seine Kleidung aus der Kleiderkammer beziehen kann und sich seine Lebensmittel von irgendwelchen Organisationen besorgen kann. Das sind dann zwar keine Lebensmittel oder Klamotten von teuren Marken und sie werden nicht super aussehen, aber man muss nicht frieren und in kaputten Klamotten durch die Stadt laufen.
Ich finde es aber selbst mehr als eklig, wenn man bei den Temparaturen im Sommer im Mülleimer oder in einer Abfalltonne kramt. Dadurch, dass die Hitze so groß ist, verfaulen viele Sachen viel schneller als im Winter und der Gestank ist auch viel größer.
Ich würde mich aber nicht mehrmals nach den Meschen umdrehen. Erstens finde ich den Anblick, wenn jemand einen Mülltonne durchsucht, nicht gerade sehr schön und muss mir das nicht anschauen. Des weiteren denke ich, dass es derjenigen Person schon peinlich genug sein muss, wenn sie so tief sinkt. Da muss man es nicht noch verschlimmern indem man die Person so angafft.
Ich glaube, dass ich solch einen „Müllkramer“ überhaupt noch nicht gesehen habe – hier auf dem Land ohnehin nicht, aber auch in Großstädten wäre mir das nun noch nicht aufgefallen. Obdachlose habe ich wohl des Öfteren schon gesehen und mich teilweise auch länger und sehr nett mit ihnen unterhalten, aber ich habe dennoch tatsächlich keine Erinnerung an jemanden, der im Müll gewühlt hat und den ich dabei gesehen hätte. Allerdings denke ich, dass das eigentlich eine logische Konsequenz der Armut eines Obdachlosen sein dürfte und insofern nicht weiter verwunderlich.
Leid tut es mir auch, wenn ein Mensch dazu genötigt wird, soweit zu gehen, dass er in den teilweise sicherlich widerwärtigen und stinkenden Abfällen anderer herumwühlen muss, das sollte eigentlich wirklich kein Mensch tun müssen. Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob ein Mensch das tatsächlich tun muss, eben, weil ich während meiner Stuttgarter Zeit recht viel Kontakt zu Obdachlosen hatte und auch wusste, welche Möglichkeiten sie haben und dass sie diese teilweise gar nicht nutzen wollen, obwohl ihnen dadurch das Schlafen in Bahnhofsgebäuden oder unter Brücken oder eben solche Dinge wie das Betteln oder das Sammeln von Müll erspart geblieben wäre.
Nach den Erfahrungsberichten, die ich hierzu direkt von den jeweiligen Obdachlosen erzählt bekommen habe, konnte ich teilweise noch viel weniger deren Obdachlosigkeit nachvollziehen, einzig vielleicht noch dadurch, dass sie sich so ein Stück Freiheit und Selbstbestimmung erhalten und sich nicht in eine Ecke zwingen lassen, in der sie mit sieben oder neun weiteren Obdachlosen in einem Zimmer schlafen müssen. Trotzdem bin ich in diesem Punkt zwiegespalten, und wenn ich mir überlege, dass einer der Obdachlosen, mit denen ich teilweise fast regelmäßig, auf jeden Fall aber häufiger als einmal Kontakt hatte, ein solcher Müllkramer wäre, so wüsste ich definitiv, dass ich hier kein Mitleid haben sollte, weil diese Menschen tatsächlich nicht darauf angewiesen gewesen wären.
Insofern möchte ich, quasi als Fazit, sagen, dass mir Menschen, die den totalen Absturz erleben und über denen ihr gesamtes Leben zusammenbricht, generell leid tun, wenn sie dadurch obdachlos werden, ganz besonders. Daran hängen nicht nur manchmal, sondern wirklich jedes einzelne Mal Schicksale und ich denke, dass dieses Schicksal noch durch die Ignoranz derer, denen es deutlich besser geht, in negativer Hinsicht gekrönt wird. Helfen kann man sicherlich durch Akzeptanz, Toleranz und vor allem durch Respekt, den jeder verdient hat, ob er nun im Müll kramt oder nicht. Mitleid allein dafür, dass ein Obdachloser im Müll wühlt, kann ich allerdings weniger empfinden – aufgrund oben geschilderter Erfahrungen meinerseits.
Armut ist zwar sicherlich ein füchterliches Los, das will ich gar nicht bestreiten, vor allem, wenn sie soweit geht, dass man plötzlich Dinge tun muss, die man selbst zu Zeiten, in denen es einem besser ging, niemals in Betracht gezogen hätte. Und gegen Armut tun kann man tatsächlich auch leider nicht immer etwas, gegen Obdachlosigkeit aber schon und auch gegen die Notwendigkeit, im Müll wühlen zu müssen, soweit ich mich in diesen Punkten habe aufklären lassen.
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