Die richtige Anwendung des Imperativ
Mir ist gerade mal wieder beim surfen durchs Netz in diversen Chats und Communitys etwas aufgefallen. Mir ist aufgefallen, dass es sehr viele Menschen zu geben scheint, die nicht in der Lage sind, den Imperativ richtig zu benutzen. Da man ja bekannter Maßen gerade hier bei Talkteria sehr darauf achtet, dass alle geschriebenen Sätze formal und grammatikalisch korrekt sind, denke ich, dass ich hier genau richtig bin, um mal darüber zu diskutieren. Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau wieso, aber irgendwie „stört“ es mich doch schon sehr, wenn ich immer wieder lesen muss, dass manche Leute keinen richtigen Imperativ bilden können. Vielleicht liegt es daran, dass ich in der Schule einen Deutsch-Leistungskurs belegt hatte, aber auch sonst finde ich, dass sich ein falscher Imperativ ziemlich komisch anhört.
Um mal ein konkretes Beispiel zu geben: In einem Internet-Forum habe ich zum Beispiel gerade gelesen, dass jemand den Satz - „Sterb endlich du Hund“ - benutzt hat. Grammatikalisch ist dies natürlich vollkommen falsch, da es „Stirb“ und nicht „Sterb“ heißen müsste. Und solche Fehler sind meiner Beobachtung nach wirklich kein Einzelfall, nur in den wenigsten Fällen benutzt jemand den richtigen Imperativ. Auch ist mir aufgefallen, dass dies nicht nur ein Phänomen ist, dass in Chat-Foren und Communitys auftritt. Viele Menschen in meinem Umfeld gebrauchen den Imperativ auch falsch, wenn sie sich ganz normal unterhalten. Wenn diese sich dann mit mir unterhalten, falle ich ihnen schon immer mitten ins Wort und korrigiere sie, dass ist bei mir fast schon ein Reflex.
Ich werde dann zwar von vielen immer sehr genervt angeguckt, da es ihnen eben vollkommen egal ist, ob sie den Imperativ richtig anwenden, oder nicht, aber ich habe es schon bei ein Paar Leuten geschafft, dass diese sich zumindest ihre „Standard-Ausrufe“ in der richtigen Form einprägen. Natürlich macht der Satz auch mit dem falschen Imperativ den gleichen Sinn und der Satz verliert dadurch auch nicht an Bedeutung oder ähnliches, aber es ist eben falsch und ich finde dies mehr oder weniger störend, da man es sich selbst eben auch schnell angewöhnt, so zu sprechen.
Wie sieht das bei euch aus? Achtet ihr bei euch selbst darauf, den Imperativ richtig anzuwenden? Kennt ihr auch Leute, die ihn ständig falsch benutzen? Stört es euch, oder ist es euch einfach egal, weil ihr vielleicht selbst so redet? Findet ihr meinen „Tick“, wie viele meiner Freunde vielleicht etwas übertrieben?
Ich habe festgestellt, dass nur wenige Leute in der Lage sind, den Imperativ richtig anzuwenden. Ich finde das ziemlich schrecklich und verbessere auch öfter mal Leute deshalb. Besonders beliebte Fehler sind zum Beispiel "Nehm" statt "Nimm", "Les" statt "Lies" oder "Geb" statt "Gib". Ich bekomme da immer einen leichten Anfall und muss mich sehr zusammenreißen, damit ich nicht gleich immer alle Leute verbesser.
Also ich versuche, ob bei Talkteria, in anderen Foren oder eben im richtigen Leben, immer möglichst grammatikalisch korrekt zu reden. Aber gelingen tut es mir nicht immer, was auch daran liegt, dass man manchmal mit Leuten im Kontakt kommt, die eben selbst nicht den Imperativ im Griff haben und da besteht dann leicht die Gefahr, sich "anzupassen". Aber den Imperativ benutze ich generell selten, da ich nicht so der Befehlshaber bin und deshalb ist bei mir die Gefahr eher weniger gegeben, da solche Fehler zu begehen. Aber aufregen tun mich solche Fehler eigentlich überhaupt nicht, und ich weiß auch nicht, warum sich da so viele Leute darüber Gedanken machen. Meistens geht es eben nur um einen Buchstaben und da interessiert es mich zugegeben ehrlicherweise nicht die Bohne, ob das nun ein "i" oder ein "e" ist.
Dass es einige Menschen gibt, die den Imperativ nicht richtig in Anwendung zu bringen wissen, ist mir auch schon so manches Mal aufgefallen, allerdings ist das nicht der einzige Schock, den ich in Sachen „Konstruiere Dir Deine eigene Rechtschreibreform 2.0“ schon zu erleiden hatte. Und ich denke, dass es tatsächlich auch regional bedingt ist, ob der Imperativ automatisch sitzt oder nicht, denn ich denke, dass der Gebrauch der richtigen Grammatik durchaus auch dialektgebunden ist.
In Gegenden, in denen Hochdeutsch gesprochen wird, fällt mir jedenfalls immer ein wesentlich feinerer Sprachgebrauch auf als in eben den Regionen, in denen Dialekte gesprochen werden. Und da ich nun mehrere Jahre Zeit hatte, darüber eine ganze eigene kleine Studie zu entwickeln, weiß ich mittlerweile sicher, dass es sogar Dialekte in der deutschen Sprache gibt, die nur dann korrekt gesprochen werden, wenn sie grammatikalische Fehler enthalten – ist das nicht absurd? So gibt es übrigens auch Gegenden in Deutschland, in denen die falsche Anwendung des Imperativs zum Dialekt gehört, das weiß ich sicher.
Das Problem daran ist natürlich, dass man, wenn man mit einem solchen Dialekt aufwächst, gleich eine falsche deutsche Sprache und somit auch die falsche Grammatik erlernt und gar keinen Anhaltspunkt dafür hat, wie es wirklich richtig ist. Es ist auf diese Weise kaum möglich, ein natürliches Gefühl für die Sprache und das, was im Sprachgebrauch richtig sein könnte, zu entwickeln. Diese Lücken müssen also während des Schulbesuchs gefüllt werden, aber ich vermute, dass das schon etwas problematisch ist, weil genau auf diese Belange wieder wesentlich zu kurz oder zu wenig fundiert eingegangen wird.
Außerdem tut sich, der einen harten Dialekt spricht, sicherlich schwerer im Deutschunterricht und ihm fehlt insofern auch eher die Motivation, an den entscheidenden Stellen aufzupassen und für sich dann eine ganz neue Sprache zu entdecken: die deutsche Sprache, die er aber wiederum in seiner Region kaum anwenden wird, weil er mit dem Dialekt viel zu verankert ist.
Dass Du Dein Umfeld korrigierst, finde ich übrigens absolut in Ordnung, vielleicht erreichst Du damit ja auch wirklich mal etwas, denn schließlich verbesserst Du immer bestimmte Fehler und irgendwann sollte sich beim Verbesserten doch verinnerlichen, was genau er da immer falsch macht. Ich glaube wirklich, dass insbesondere die Verwendung des Imperativs wirklich eine reine Gewohnheitssache ist und insofern denke ich, dass Du mit Deinen Korrekturen einen berechtigten Job tust.
Wenn Dein Umfeld sich davon genervt fühlt, muss es Dir deutlicher machen, dass Du das sein lassen sollst. Eine andere Möglichkeit wäre, Deine Änderungsvorschläge einfach anzunehmen und zukünftig umzusetzen, dann gäbe es die Notwendigkeit des Korrigierens nicht mehr.
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