Geburtstage im Kindergarten

vom 01.07.2011, 15:39 Uhr

Ich finde die Methode auch richtig dämlich. Es ist ja so, dass die Kinder das nicht verstehen können und dass die Kinder dann nachher enttäuscht sind, wenn die das Spielzeug, das eigentlich ein Geschenk für das Kind war, wieder abgeben müssen und dann mit allen anderen Kindern teilen müssen. Da ist es doch eigentlich fast selbstverständlich, dass es dann ein großes Geheul gibt.

Ich finde es des weiteren echt unverschämt, wenn man 10 Euro für ein Geschenk bezahlen muss, das im Endeffekt gar nicht dem Kind gehört sondern wieder mitgebracht werden muss und auch den anderen Kindern gegeben wird.

Ich bin der Meinung, dass man es lieber so machen sollte, dass man, wenn das Kind Geburtstag hat, einen Kuchen mitbringt. Das ist dann doch viel schöner und alle Kinder haben was davon, weil der Kuchen gerecht aufgeteilt wird und es dann kein Geheul gibt, weil jemand sich ungerecht behandelt fühlt.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Hallo tournesol, die (merkwürdige) Art und Weise einen Geburtstag zu feiern, habe ich ja nun verstanden. Aber gab es auch mal eine Erläuterung dazu, warum das so sein soll? Im Kindergarten meines Jüngsten gab es auch einmal die Regel, dass jedes Kind sein liebstes Spielzeug mitbringen und es dann vorstellen sollte. Damit war es dann aber nicht getan, sondern alle anderen Kinder sollten damit spielen dürfen. Das wollte mein Sohn nicht und es gab dann etliche Diskussionen, mit der Leitung, weil ich in diesem Punkt mit meinem Sohn einer Meinung war und er dann eben kein Spielzeug mitbrachte. Die Kinder sollten so lernen zu teilen. Der Grundgedanke ist ja nicht schlecht, aber würde denn ein Erwachsener sein Auto, seinen PC oder ähnlich Wichtiges mit allen Arbeitskollegen teilen? Glücklicherweise war der Spuk aber auch schnell vorbei als ein Kind das Lieblingsspielzeug eines anderen im WC ertränkte.

Das ist schon irgendwie vergleichbar, denn wenn ein Kind etwas geschenkt bekommt, dann avanciert dies - zumindest für kurze Zeit - erst einmal zum Favoriten. Und etwas wieder herzugeben, was man ja nun klar zum eigenen Geburtstag geschenkt bekam, das fällt nicht nur Kindern schwer. Vielleicht kann man die Erzieher so auch einmal auf die Problematik aufmerksam machen.

Beim Geld würde mich erst mal interessieren, ob das wirklich nur für das Geburtstagsgeschenk eingesammelt wird oder ob das vielleicht nur zu diesem Anlass eingesammelt wird und dann noch Kleinigkeiten zu Ostern, zum Nikolaus und zu Weihnachten genutzt wird. Denn nur für ein Geschenk, dass dann noch dem Kindergarten zufällt, finde ich 10 Euro schon recht heftig. Klar gehört ein Geschenk schon irgendwie zum Geburtstag, aber wichtiger ist doch mit anderen Menschen, die man mag, diesen Tag zu feiern.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Eine Begründung wurde meines Wissens nach nicht genannt. Die 10 Euro beziehen sich jedenfalls ausschließlich auf das so genannte Geburtstagsgeschenk und sind nicht als allgemeiner Beitrag zu sehen, weil auch dieses Thema wurde bei diesem Treffen wohl angeschnitten und so müssen die Eltern jährlich auch einen einmaligen Beitrag von 20 Euro bezahlen.

Mit diesen 20 Euro werden dann Kleinigkeiten für Ostern, Nikolaus und dergleichen finanziert. Wobei ich nun auch nicht weiß, was genau mit dergleichen gemeint ist, weil mir sonst nicht großartig einfallen würde, wann die Kinder sonst noch etwas bekommen sollten. Reiner Materialkostenbeitrag sind die 20 Euro also nicht, weil man muss monatlich einen eigenen Materialkostenbeitrag von 5 Euro bezahlen.

So gesehen wären es ja wieder jeweils 10 Euro für Ostern und Nikolaus, wobei die Kinder da eben nur eine Kleinigkeit bekommen, was sicher keinen Wert von 10 Euro hat. Diese Kleinigkeiten dürfen sie sich dafür dann meines Wissens nach behalten. Insgesamt ist und bleibt auch das Finanzielle in diesem Kindergarten durchaus etwas suspekt und undurchsichtig.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Müssen die Eltern keinen Elternbeitrag zahlen?! Das wären dann ja jährlich 90 Euro zusätzlich für alles Mögliche. Das ist doch sehr viel. Ich kenne es so, dass wir pro Jahr etwa 10 Euro extra gezahlt haben, als noch kein Altpapier und keine Altkleider gesammelt wurden. Genauer gesagt wurden zwei bis drei Wochen vor Ostern, Nikolaus oder Weihnachten zwischen 3 und 4 Euro eingesammelt und damit dann wirklich nur etwas Kleines gekauft. Wenn mal ein Erzieher ein besonderes Jubiläum hatte oder die Einrichtung verließ dann wurde noch mal Geld gesammelt, wobei den Eltern ein Wunschbetrag genannt wurde, der aber auch verweigert werden konnte.

Ich würde mich in diesem Fall mal bei dem Träger der Einrichtung nach einer Satzung oder ähnlichem erkundigen, denn das scheint mir auch sehr suspekt, was da abläuft. Ich weiß aus meiner eigenen Mitarbeit in der Elternvertretung einer Einrichtung, dass die Finanzierung nicht immer einfach ist. Aber in diesem Fall kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass da eben Möglichkeiten gesucht werden, hier die Eltern mit zur Kasse zu bitten. Wenn die Eltern das machen wollen, wäre das ja noch in Ordnung, aber auch das scheint ja nicht der Fall zu sein. Dass man im Falle der Geburtstagsgeschenke auch noch die Kinder damit belastet ist dann aber doch zu viel. Denn wenn Eltern wegen des zu erwartenden Geschreies der Kinder ein Geschenk nicht mehr an- oder besser mitnehmen wollen, dann ist doch eindeutig eine Grenze überschritten.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Inwiefern sich die Eltern diesbezüglich auf die Barrikaden stellen, weiß ich nicht. Ich kenne eben drei Mütter, die ihre Kinder im nächsten Jahr in diesen Kindergarten geben werden und alle drei waren wie die anderen Mütter auch eben zum ersten Mal bei einem Informationsabend. Beim ersten Abend ist es denke ich noch nachvollziehbar, dass sich hier noch nicht viele konkret beschweren, weil sie die ganzen Informationen eben auch erst einmal verarbeiten müssen.

Diese Geburtstagsregelung gibt es wie gesagt scheinbar auch in der Krippe und da sollen sich einige Mütter, deren Kinder bereits dort sind angeblich schon erfolglos beschwert haben. Sie haben dann als Maßnahme gesetzt, dass sie die Kindergartenpädagoginnen zumindest gebeten haben, dass sie das so genannte Geschenk dem Kind nicht mit nach Hause geben, weil da eben viele Kinder verständlicher Weise sehr geweint haben, wenn sie es dann am Geburtstag wieder hergeben mussten. So wollten die Eltern, dass das "Geschenk" gar nicht erst nach Hause kommt, damit es das Kind nicht so als Geschenk ansieht.

Ich habe auch durchaus Verständnis dafür, dass ein Kindergarten Geld braucht. In dem Kindergarten, wo mein Sohn hingehen wird, muss man ebenfalls einen monatlichen Bastelbeitrag von 5 Euro bezahlen. Der ist aber mehr als gerechtfertigt, weil was sich so gesehen und auch gehört habe, sind die beim Thema Basteln sehr aktiv. Die sind auch allgemein sehr engagiert, machen sehr viele Themenveranstaltungen, schauen, dass es sehr viel Anschauungsmaterial und dergleichen gibt. Dort muss ich übrigens auch kein Geld für ein Geburtstagsgeschenk oder so bezahlen.

Wenn etwas für das Geld geboten wird, wäre ich ja auch durchaus bereit, etwas zu zahlen, aber wenn ich das Gefühl bekomme, dass ich da irgendwie doch fast abgezockt werde, würde ich eben grantig werden. Problem ist hier wohl auch, dass ich eben am Land in einem eher kleinen Dorf wohne. Hier kennt jeder jeden und die Kindergartenleitung dürfte da irgendeine spezielle Stellung haben, zumindest soweit ich das so von Hören und Sagen mitbekommen habe. Zumindest traut sich keiner so recht, gegen sie etwas laut zu sagen.

Der Träger des Kindergartens ist übrigens die Gemeinde. Ich lebe zwar in einem eher kleineren Dorf, welches jedoch durchaus eher als gehoben gilt, da es direkt an einem See in einer sehr bekannten und gut gehenden Weinregion liegt. Der Tourismus blüht und der Gemeinde geht, soweit ich das als normale Einwohnerin so sagen kann, durchaus gut. Das merkt man eben auch an zahlreichen anderen Projekten die von der Gemeinde finanziert werden.

Wie viel nun genau der Kindergarten bekommt, weiß ich natürlich nicht, aber ich kann mir eben nicht vorstellen, dass hier so großartig gespart wird. Weil sonst ist die Gemeinde in Punkto Kindersachen auch nicht gerade sparsam. So wurde erst heuer im Strandbad ein sehr schöner neuer Kinderbereich gemacht und so weiter. Ich kann aber eben wie gesagt nur sagen, wie ich es so sehe, Einblick in irgendwelchen finanziellen Unterlagen habe ich natürlich nicht.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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