Keine Homosexuelle bei Nigerias Fußballerinnen
Ich dachte eigentlich in letzter Zeit, dass Aufruhr wie der Christopher Street Day oder Reden von Politikern bei den Leuten Effekt zeigen würden. Und dass auch vor dem Sport kein Halt gemacht werden würde. Und dass man auch in Afrika Wind bekommt. Aber es gibt einfach immer wieder Hiobsbotschaften. Und diese sind einfach so schrecklich, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Nigeria ist, wie manche wissen, bei der Frauen-WM dabei. Aber nicht mehr die besten Spielerrinnen, sondern Homosexuelle wurden einfach ausgeschlossen.
Und ich empfehle jedem, sich die Worte des weiblichen Coaches Uche sich mal durchzulesen. Aber ich warne euch, das ist nichts für schwache Nerven. Bei der WELT kann man die ganzen fürchterlichen Worte nachlesen. Und das schrecklichste an der Sache ist, die FIFA juckt das gar nicht und auch Deutschland als Gastgeber macht erst einmal gar nichts! Ich finde, dass diese Frau einfach verboten und vor Gericht gehört. Oder man schickt sie zurück in die Steinzeit, da kann sie ihre komischen und kranken Äußerungen gerne machen. Da gibt es alle möglichen Kampagnen und dann kommt eine aus Nigeria und macht sich über Homosexuelle lächerlich und niemand macht etwas.
Das kann man doch nicht so hinnehmen, oder? Was sagt ihr zu diesen lesebenfeindlichen Statements? Die gehört doch festgenommen oder zumindest angeklagt, oder?
Wieso gehört sie festgenommen? Weil sie in einem anderen Land und einer anderen Kultur geboren wurde und demzufolge natürlich auch andere Einstellungen zur Homosexualität hat? Das ist eben bei der WM so, da prallen Welten aufeinander. In ihrem Heimatland ist es verboten gleichgeschlechtlich zu lieben, sie glaubt an ihren Gott und der verbietet die Sexualität unter Frauen.
Klar, das passt nicht in unser modernes Denken, aber wer weiß wie viele von uns so denken würden, wenn wir in Nigeria geboren und aufgewachsen wären. Ich gehe davon aus, dass die Fifa das ähnlich sieht und deswegen bislang auch nicht gehandelt hat. Denn wäre unser Land nicht genauso intolerant, wenn es verurteilen würde, was die Dame von sich gibt? Man darf nicht nur die Worte sehen, sondern eben auch Herkunft und Gründe für diese Worte. Wenn das eine europäische Nationaltrainerin von sich gegeben hätte, würde das sicher ganz anders aussehen.
Ich habe das heute auch gelesen und ich denke, dass dieser Verein nicht bei der Weltmeisterschaft mitmachen dürfte. Eine Disqualifikation wäre das Richtige. Vor allem habe ich gelesen, wie die Trainerin Uche es anstellt, damit keine Spielerinnen mehr lesbisch sind. Sie geht mit Voodoo-Zauber an die Sache und betet ständig mit ihrer Mannschaft. Das würde die Homosexualität austreiben.
Ich denke, dass man da was unternehmen sollte. Rassismus und Diskriminierung von "Randgruppen" sollten zum Ausschluss führen. Dass die Fifa nichts unternimmt kann ich nicht verstehen und ich hoffe mal, dass sie mit der Mitteilung erst mal selber überfordert waren und noch reagieren werden.
Zunächst einmal hege ich ein totales Unverständnis der Trainerin gegenüber. Ihr müsste doch bekannt sein, dass wir im 21. Jahrhundert leben und Begriffe wie "Toleranz" schon seit langem um die Welt gehen. Es ist schon ein Unding, Spielerinnen nur aufgrund ihrer sexuellen Orientierung aus der Nationalmannschaft rauszuschmeißen. Mir ist auch nicht klar, warum der FIFA sich nicht für eine Disqualifikation einsetzt, aber auch die werden ihre Gründe haben, die FIFA steht ja momentan eh in einem schlechten Licht da.
Auf der anderen Seite muss man einfach Jess0708 Recht geben. Andere Länder, andere Sitten. Und das ist hier eben ganz klar der Fall. Es ist für uns Europäer vielleicht unverständlich, aber dort herrschen eben andere Sitten und es herrscht eine ganz andere Kultur wie bei uns vor.
Hier verstehe ich die Welt nicht mehr. Wenn man die Diskussion verfolgt, stellt man sich die Frage, wieso es so leicht und selbstverständlich ist, mit dem Finger wo anders hin zu zeigen. So dramatisch und schlimm auch die Zustände in bzw. die Aussagen aus bestimmten Ländern der Welt auch sein mögen, so dramatisch sind doch auch die eigenen Zustände in der Bundesrepublik. Wie kann man Unverständnis äußern und gleichzeitig aus den Augen haben, dass es in der so toleranten Bundesrepublik keinen einzigen aktiven Fußballprofi gibt, welcher sich mal als Homosexuell geoutet hätte? Weil man vielleicht annimmt, dass es keine homosexuellen Spieler gibt? Diese Annahme wäre mehr als lächerlich und es ist mindestens naiv, wenn man davon wirklich ausgehen würde.
Es gibt zahlreiche Bundesliga Vorzeigeprofis, welche sich sozial engagieren und mit Sicherheit wirklich zu den vernünftigen und toleranten Spielern im Spielbetrieb zählen. Aber jeder dieser vernünftigen Kicker warnt ausdrücklich davor, dass sich ein Spieler outet! Ebenso sind es zwar kurze Wellen der Empörung die über die Medienlandschaft schwappen, wenn ein (Star)Trainer und (Star)Manager mal wieder homophobe Äußerungen zum Besten gibt. Aber Konsequenzen hat dies auch hier nicht. Und zeigt nur allzu deutlich, dass es im Männerfußball wohl noch eine ähnliche Sichtweise auf dieses Thema gibt, wie in Nigeria!
Das beste Beispiel für die vom DFB geforderte und gelebte Akzeptanz vom anders sein ist der Umgang mit Depressionen. Nach dem Selbstmord von Nationaltorwart Robert Enke war dies ein großes Thema und jeder hat bekräftigt, dass man niemals einen solchen Menschen irgendwie benachteiligt hätte. Aber wenn ein Spieler wie Sebastian Deisler sich dann behandeln lässt und anschließend, beim Versuch einer Wiedereingliederung von Teamkameraden (!), also den elf Freunden, die Deislerin genannt wird, spricht das eine klare Sprach.
Auch der Zweitliga Profi Andres Biermann (ehemals FC St. Pauli) fand den Mut sich als Depressiv und in Behandlung stehend zu outen. Nur weil er Theo Zwanziger geglaubt hat, was der auf der Trauerrede um Enke von sich gegeben hat. Das Ergebnis was das Ende seiner Karriere. Es gibt keinen Profiverein, der hier das Risiko eingehen würde, einen Jammerlappen einzustellen. Schon allein des Risikos wegen nicht, das eigene Publikum zum Feind zu haben. Jetzt ist das aber eine Krankheit, die hier schon nicht toleriert wird bzw. nicht in die Welt des männlichen Fußballs passt. Was wäre wohl los, wenn sich der erste als aktiver Homosexueller outen würde? Was wäre wohl der Angriffspunkt einer Mannschaft, mit so einem Spieler in den eigenen Reihen?
Generell finde ich ja, dass jeder seine Meinung frei äußern sollte und das man das auch akzeptieren muss. Ich denke aber, dass man in der Position wo sie sich befindet, schon eine Vorbildfunktion hat und da ist ihre Einstellung schon sehr fragwürdig. Das wirft irgendwie alle um Lichtjahre nach hinten, wo Homosexualität noch eine Krankheit war und nicht geduldet werden konnte.
Ich kann absolut nicht nachvollziehen, wie manche Trainer ihre Spieler ,oder Spielerinnen in dem Fall, aussuchen. Es sollte doch nach Können gehen und nicht danach, wen man und wie man liebt. Gut, dass die Spielerinnen etwas Können ist wohl ein Fakt, sonst wären sie sicherlich nicht dabei. Aber mit Sicherheit könnten sie wesentlich besser abschneiden, wenn man nicht solche komischen Ansichten hätte.
Ganz schön merkwürde finde ich ja auch, dass sie meint, sie müsse homosexuelle Frauen durch Religion bekehren. Was ist denn bitte das? Und ich möchte mal wetten, dass sich unter Umständen dennoch eine homo-oder bisexuelle Spielerin unter ihren Frauen befindet Dennoch finde ich nicht, dass man den Verein ausschließen sollte. Was können denn bitte die Spielerinnen dafür? Man würde die Nation und die Fußballerinnen für die Aussage ihrer Trainer bestrafen. Ist das Eurer Meinung nach wirklich fair?
Der Artikel trieft vor Verallgemeinerungen, wenn es nach dem Autor geht dann gehen Rapper also nur breitbeinig und böse Blicke sind waffenscheinpflichtig?! Egal wie böse ein Blick ist, eine Waffe ist für mich etwas völlig anderes.
Warum erwähnt er denn nicht die vielen deutschen homosexuellen Fußballer?! Wo sind die denn alle? Würden in diesem oder einem anderen Artikel Namen genannt, wer weiß, wie das Leben der betreffenden Spieler zukünftig verlaufen würde!
Was ich überhaupt nicht verstehe ich warum immer alle Welt über Homosexualität diskutieren muss. Bei jedem Heterosexuellen Menschen kommt keiner auf die Idee darüber zu mutmaßen, was die Person sich wann wie denkt, was sie sexuell antörnt und was im heimischen Schlafzimmer passiert oder eben nicht.
Was in dem Artikel aber immerhin auch erwähnt wird, ist dass Homosexualität in Nigeria unter Strafe gestellt ist. Was soll eine Trainerin dann machen? Etwa zu Straftaten aufzurufen? Oder ihren Spielerinnen raten sich zu Straftaten zu bekennen?! Ganz abgesehen davon, dass ich regelmäßig auch an Übersetzungen und vor allem dem Wahrheitsgehalt mancher Medien zweifele. Aber natürlich herrschen in Afrika andere Gesetze. Das ändert sich auch nicht, weil wir in Deutschland etwas scheinbar anders sehen. Jawohl, scheinbar, denn ich denke nicht, dass von tausenden Fußballern in Deutschland rein zufällig niemand homosexuell ist. Und auch bei den Damen wird das Thema weitestgehend vermieten und Beziehungen zwischen Spielerinnen sind gar ein Tabuthema! Und wie sieht es erst bei anderen Themen aus? Aus Angst vor Konsequenzen wirft man sich vor den Zug, anstatt zu seiner Krankheit zu stehen.
Warum also fangen wir nicht im eigenen Land an etwas zu verändern?! Schonmal als scheinbar schwules Pärchen im Stadion gewesen? Allein das dürfte nicht leicht sein! Und wir leben in einem Land wo Religion kaum noch eine Rolle spielt, man die Kirche nur zur Taufe, Hochzeit und zum Sterben gerne in Anspruch nimmt!
Ich habe den Artikel jetzt mal überflogen. Und mal ehrlich, wieviele Deutsche denken denn genauso, das Homosexualität schmutzig oder gar krank ist? Nur weil es von diesen Leuten niemand so öffentlich in der Presse kundtut, ist er doch deswegen nicht besser. Denn das auch in unserem Land das Denken noch nicht so weit fortgeschritten ist, sieht man daran, das es gerade Fußballern immer wieder gesagt wird, das sie solche Dinge zu vertuschen haben.
Es ist ein No go, wenn man als Spitzenfußballer auf Männer steht. Würde man in Deutschland anders denken, dann würden sicherlich noch wesentlich mehr offen dazu stehen, das sie Schwul oder Lesbisch sind. Oder wie sollte man sich sonst die vielen Schlagzeilen erklären, wenn ein Promi sich outet? Es ist noch immer etwas besonders, gar exotisches, das man das gleiche Geschlecht bevorzugt.
Wenn ich da nur an Aussagen von meinem Vater denke. Er hat Homosexualität in soweit akzeptiert. Aber öffentlich zeigen sollte es niemand. So wie Teenies knutschend rumstehen, wenn es sich dabei um Männlein und Weiblein handelte, wollte er das nie bei bei gleichgeschlechtlichen Liebespaaren sehen.
Das sowas natürlich auch eine Frage der Generation und auch Erziehung ist, sollte man dabei nicht vergessen. Und Nigeria ist eben nicht Deutschland, wo man doch schon wesentlich offener mit der Thematik umgeht. Auch wenn es hier noch nicht zu hundert Prozent in der Gesellschaft akzeptiert wird. Da werden wir sicherlich noch mindestens 20 Jahre brauchen.
winny2311 hat geschrieben:Generell finde ich ja, dass jeder seine Meinung frei äußern sollte und das man das auch akzeptieren muss.
Das ist, gelinde gesagt, eine mindestens naive oder falsche Sicht auf die Dinge und spiegelt ein falsches Verständnis von "Toleranz oder "Offenheit" oder "Liberalität" wider! Es geht hier nicht um eine persönliche "Meinung". Denn diese betrifft eben ausschließlich die sich äußernde Person. Es ist kein Problem, wenn ein Mensch sich für sich persönlich gegen z.B. Homosexualität äußert (weil diese Form der Sexualität für ihn/sie eben nicht in Frage kommt - was legitim ist!). Es ist zu akzeptieren, wenn ein Mensch sich so oder so hinsichtlich der eigenen Sexualität festlegt. Ebenso darf ein jeder die "Meinung" äußern, dass z.B. der Islam aus der persönlichen Sicht keine gute Religion wäre usw. Aber wenn die "Meinung" eine Verurteilung eben auf Grund der sexuellen Ausrichtung, des Glaubens, der Hautfarbe usw. usf. beinhaltet, ist es eben definitiv keine "Meinung" mehr! Auch ist es keine "Meinung", wenn man die Abstrafung von "anderen" als sinnvoll betrachtet. Und wenn man dann noch in einer Position ist, diese "Meinung" (welche eben die Diskriminierung befürwortet) durchsetzten zu können, wird die Sache verbrecherisch.
Ganz Schlaue kommen nun mit dieser Logik daher und verlangen dann natürlich, dass man diskriminierende Gruppen deshalb nicht diskriminieren darf, um nicht selbst zu solchen "Tätern" zu werden. Und das bringt einen dann dazu, sich z.B. mit Nazis oder ähnlichem an einen Tisch zu setzen. Und genau diese "tolerante" Haltung endet immer in einer Katastrophe. Sieht man das nämlich als Verbrechen (gerne gegen die Menschlichkeit), haben diese alle Rechte verspielt und können nicht auf Nachsicht hoffen. Dann muss sich auch niemand mit Nazis oder homophoben und menschenverachtenden Gruppen an einen Tisch setzen, um die Sache "auszudiskutieren". Denn hier ist kein Verhandlungsspielraum gegeben - wie sollte der auch aussehen?
derpunkt, Abneigung gegen Homosexualität ist in Nigeria aber nun keine persönliche Meinung, sondern wie geschrieben, ist Homosexualität in Nigeria eine Straftat. Sowie hierzulande zum Beispiel der Besitz von Betäubungsmitteln. Wenn hierzulande nun jemand Drogen toleriert, dann mag das seine persönliche Meinung sein, aber jemand in öffentlicher Position würde wohl Probleme bekommen, wenn er dies bei seinen Mitarbeitern (bzw. im Fußball bei seiner Mannschaft) gutheißen würde!
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