Kann man wirklich eifersüchtig auf ein Tier sein?!

vom 11.06.2011, 13:30 Uhr

Also in deinem Falle finde ich die Eifersucht von deinem Freund schon ziemlich übertrieben. Deine Katze ist krank und dass sie dann mehr Pflege und aufmerksamkeit braucht ist ja normal. Aber vielleicht mag dein Freund ja Katzen oder Tiere im allgemeinen nicht, hast du ihn danach schonmal gefragt?

Und, wie die anderen ja auch schon schrieben, fühlt sich dein Freund wohl vernachlässigt. Er sagt dir das ja eigentlich auch klar, weil du schreibst er sagte: "Wenn Du mich mal so umsorgen würdest" Das zeigt doch schon eindeutig, dass er auch gerne von dir mal verwöhnt und umsorgt werden möchte.

Natürlich kann aber ein Mensch auf ein Tier eifersüchtig sein, je nachdem wie das Tier und wie der Partner behandelt wird. Ich kannte schon Leute, die haben sich wegen einem Hund getrennt, weil der immer im Bett schlafen durfte, obwolh der Partner das nicht mochte und letztendlich der Hund den Partner auch ganz aus dem Schlafzimmer vertrieben hatte. So Sachen gibt es leider immerweider.

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» Brini » Beiträge: 543 » Talkpoints: 3,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Zunächst einmal stellt sich mir die Frage, wie du Eifersucht genau definierst, denn ein und das selbe Wort hat ja für verschiedene Menschen unter Umständen verschiedene Bedeutungen. Wenn du Eifersucht so definierst, dass jemand Angst hat, dass ihm sein Platz als (Sexual)partner streitig gemacht wird, dann mutet das natürlich schon sehr merkwürdig an, wenn man das auf eine Katze bezieht.

Allerdings ist die Katze in anderen Bereichen schon eine ernstzunehmende Konkurrenz und von daher ist es wahrscheinlich gar nicht so ungewöhnlich, wenn ein Mensch auf eine Katze eifersüchtig ist. In deinem Fall ist es ja sehr offensichtlich, dass dein Freund zumindest den Eindruck hat, dass er mit der Katze um deine Zeit, Aufmerksamkeit und Zuneigung konkurrieren muss. Ob das wirklich so ist oder ob dein Freund übertreibt kann ich natürlich nicht sagen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich bin bereits in meiner Jugend darauf gestoßen, dass ich Eifersucht irgendwie anders definiere, als viele andere. Ich konnte damals so manche Eifersucht nicht nachvollziehen, also zum Beispiel bei anderen Paaren. Eifersucht auf Arbeitskollegen oder so erschien mir oft absolut übertrieben. In einer Beziehung erlebte ich dann Eifersucht an mir selbst. Allerdings hatte ich kein Problem mit personenbezogener Eifersucht. Mein Partner hätte auch eine Nacht bei einer Kollegin oder so übernachten können, das hätte mir wahrscheinlich wenig ausgemacht. Was mich aber störte, war die Tatsache, dass wir kaum gemeinsame Zeit hatten. Unsere Arbeitszeiten unterschieden sich voneinander, ich hatte lange Fahrzeiten, arbeitete oft am Wochenende, usw. Und wenn ich mal daheim war, dann gab es ein Hobby. Auch dies war für mich grundsätzlich noch kein Problem. Allerdings fühlte ich mich oft fehl am Platz, wenn ich dabei war, wenn nicht, dann kam irgendwann ein Anruf, dass es doch wieder später werden würde. Es war wohl auch etwas schwierig, dass ich selbst kein Auto hatte, neu in der Stadt war und dadurch auch wenig allein unternehmen konnte. Dazu kam die Tatsache, dass wir uns sowieso wenig sahen und abends oft unsicher war, ob und wenn wann wir uns noch sehen. Ich habe ihm nie eine Szene gemacht deswegen, aber zu dieser Zeit fing ich an das Thema Eifersucht zu hinterfragen.

Ob Katze, Computer, Mutter, Supermodell oder Modellbau- all das kann zu Eifersucht führen. Aber die Katze ist in diesem Fall nicht das Problem. Sondern die Tatsache, dass sich einer zurückgesetzt fühlt und nicht genug Beachtung bekommt. Mit "du spinnst doch" kommt man in der Regel nicht weiter. Was hilft? Offene Gespräche- ohne Katze! Und auch Vorwürfe sollte man in Ruhe miteinander reden, seinen Standpunkt klarmachen, aber auch ehrlich seine Wünsche und Erwartungen äußern. Und dann würde ich dies erstmal in Ruhe auf mich wirken lassen und mir dasselbe von seinem Partner erhoffen. Dabei sollte man sich kritisch fragen, ob man eine gemeinsame Richtung erkennen kann, Kompromisse finden kann- oder eben nicht!

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» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich denke auch, dass es in Deinem Fall nicht wirklich die Eifersucht Deines Freundes auf Eure Katze ist, die sein Problem begründet, sondern er damit, wie Trisa es so schön ausgeführt hat, einfach nur deutlich machen will (und kann), dass er sich zurückgesetzt oder vielleicht grundsätzlich zu wenig beachtet fühlt. Dass er das am Beispiel der Katze äußert, bringt Dich auf den Gedanken, dass er eifersüchtig ist, ich denke aber nicht, dass die Katze wirklich sein Problem ist.

Genau den gleichen Fall habe ich vor vielen Jahren auch einmal bei meiner besten Freundin erlebt, die damals schon einige Jahre mit ihrem Freund zusammen war. Die Beziehung lief, soweit ich das beurteilen kann, nicht schlecht, allerdings hatte der Freund wohl doch ein großes Aufmerksamkeitsbedürfnis und fühlte sich immer wieder als der, der zu kurz kommt und beanspruchte die gesamte Aufmerksamkeit seiner Freundin.

Damals hatte die Familie meiner besten Freundin einen Hund, und wenn beide zu meiner Freundin nach Hause gingen und sie ihren Hund ausgiebig begrüßte, kamen von ihm öfter solche Aussagen wie Du sie hier beschreibst. Die Begrüßungssituation fiel bei den beiden natürlich regelmäßig weniger herzlich aus als wenn meine Freundin nach Tagen mal wieder nach Hause kam und den Hund begrüßte, was allerdings, wenn man diese beiden Begrüßungssituationen jetzt wirklich mal vergleichen will, auch daran gelegen haben könnte, dass der Freund meiner Freundin diese selten zur Begrüßung angesprungen hat. ;)

Jedenfalls glaube ich nicht, dass Dein Freund eifersüchtig auf Eure Katze ist und ich würde ihn wohl mal in einer ruhigen Minute fragen, weshalb er so etwas immer wieder sagt und was vor allem seine eigentliche Aussage ist. Möchte er auch gern mehr umsorgt werden? Fühlt er sich zu wenig von Dir betüddelt? So ein Gespräch könnte eine gute Möglichkeit sein, ihm auch mal klar zu machen, was Du in einer Beziehung zu geben bereit bist. Ich hätte jedenfalls kein Interesse daran, meinen Partner so zu betüddeln wie meine Tiere, denn ich mache da tatsächlich Unterschiede.

Und so verstehe ich auch Deinen Vergleich der Tiere mit eigenen Kindern, denn die Tiere sind nunmal die Lebewesen, die wir bei uns aufgenommen und für die wir ein großes Maß an Verantwortung übernommen haben, nämlich die Verantwortung für ihr Leben – immerhin. Das bedeutet noch lange nicht, dass man seine Tiere als Kinderersatz ansieht, aber man nimmt in gewissen Punkten eine ähnliche Funktion ein wie die Eltern eines oder mehrerer Kinder, denn die Verantwortung für ein Lebewesen hat man in beiden Fällen und insofern auch dieselbe grundlegende Verpflichtung, dieser Verantwortung bestmöglich gerecht zu werden.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich würde eine Katze jetzt nicht unbedingt mit einem Kind gleichsetzen und finde es bedenklich, dass du es tust. Ich kenne zwar viele Familien mit Hund, die den Hund auch als vollwertiges Familienmitglied ansehen. Aber trotzdem würde ich nicht behaupten, ein Tier so liebzuhaben wie ein eigenes Kind. Anscheinend ist dein Freund bei dem Thema auch anderer Meinung als du. Umsorgst du die Katze denn jetzt nur mit den Tabletten oder kümmerst du dich auch sonst sehr viel um sie? Wenn du ihr ständig deine ganze Aufmerksamkeit schenkst, kann ich mir gut vorstellen, dass dein Partner eifersüchtig ist.

Ich denke im Übrigen schon, dass man auf eine Katze eifersüchtig sein kann. Ich sage meinem Freund auch manchmal spaßeshalber, dass ich eifersüchtig auf seinen Hund sei. Der sieht meinen Freund den ganzen Tag, wird von ihm gefüttert und ständig gekrault. Das heißt ja trotzdem nicht, dass ich mit dem Hund tauschen will. Aber ich würde es auch schön finden, wenn ich meinen Freund täglich sehen könnte und vom ihm ständig umsorgt würde.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Also wenn ich mir meinen alleinstehenden Bruder anschaue wie zärtlich er mit seinem Hund umgeht dann könnte ich mir schon vorstellen dass eine potenzielle Ehekandidatin es sehr schwer haben könnte das zu akzeptieren. Ob man das dann wirklich Eifersucht nennen kann weiß ich nicht, aber ich könnte mir schon denken dass es sehr schwierig wird den Hund von Platz eins zu verdrängen. Ich selber habe kein Haustier und kann deshalb so eine Affenliebe auch nicht unbedingt nachvollziehen. Als Kind hatte ich natürlich auch verschiedene Haustiere, aber das war etwas anderes denke ich.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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