Süße Limonade kaufen, um für Diabetes zu spenden?

Die Filiale KFC, Fast-Food-Kette in den USA, erntete Spott dafür, wie sie süße Limonade in einem vollen Zwei-Liter-Eimer bewarb. Der Forschung gegen „Diabetes“ käme ein Dollar pro „Mega Jug“ zugute. Von einen guten Zweck kann man hier wohl kaum sprechen, bei einer Überdosierung von Zucker. Da die Zucker enthaltende Limonade die Stoffwechselstörung begünstigt, ist es tatsächlich ein Witz, bei zwei Litern Limonade solch eine Werbung zu machen. Wie kommt diese Werbung bei euch an? Würdet ihr aufgrund der Werbung diese Limonade kaufen?

Das ist wohl von Kentucky Fried Chicken schon etwas ironisch gemeint. Wer die Limonade kauft zahlt gleichzeitig etwas in die, durch den Kauf nötig gewordene, medizinische Forschung ein. An sich ist dies fast schon lustig und der Spott ist, wie du sagtest, nur allzu gerechtfertigt. Allerdings gab es das beworbene Produkt doch sicher auch schon bevor es die Aktion mit dem einen Dollar pro Getränk gab?

Insofern ist es vielleicht gar kein so schlechter Ansatz, den sich die Firma da einfallen lassen hat, nur nicht so recht öffentlichkeitswirksam. Die Frage, die sich allerdings noch stellt ist, ob diese Aktion auch für die deutschen Filialen ihre Gültigkeit besitzt, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass deutsche Filialen Beträge in Dollars spenden. Ich gehe daher mal davon aus, dass sich die Aktion mehr auf den Raum der USA beschränkt. Dort könnte ich mir vorstellen, dass die Aktion um einiges erfolgreicher ist.

Wenn man bedenkt, dass der Typ 2-Diabetes eben nicht durch eine zuckerreiche Ernährung entsteht und der Typ 1-Diabetes aufgrund von einer Auto-Immun-Zerstörung sich entwickelt, klingt es nun gar nicht mehr ganz so ironisch, dass bei einem Kauf von Limonade etwas für die Forschung gegen Diabetes gespendet wird. Man könnte aber bei diagnostiziertem Diabetes oder wenn die Veranlagung zu einem Typ 2-Diabetes durch familiäre Vorbelastung und einige andere Faktoren vorhanden ist, gegen so einen Unsinn, der es für mich schon bleibt, argumentieren. Ich jedenfalls würde den Teufel tun, um mir bei KFC so etwas zu kaufen und damit zu spenden. Trinke ich Wasser, spare ich Geld und kann so das gesparte Geld gern einer Forschung zukommen lassen.

Ich bezweifle, dass sich jemand, der Limonade kauft und trinkt, Gedanken darüber macht, ob er Diabetes dadurch begünstigt oder nicht. Derjenige kauft sie, weil sie ihm schmeckt. Ob nun mit einer Packung Geld an die Forschung gespendet wird oder nicht, hat meiner Meinung nach keinen Einfluss auf das Kaufverhalten. Ich denke eher, dass die Marke so versucht sich in ein besseres Licht zu stellen. So wie Nutella Werbung mit Sportlern macht und so als gesundes Frühstück Akzeptanz gewinnen möchte. Insofern ist es nachvollziehbar, dass ein Konzern so eine Aktion startet.

Natürlich klingt es erst einmal komisch. Allerdings finde ich es nicht schlimm, denn jeder gespendete Euro bringt etwas. Ob man sich nun an einer solchen Aktion beteiligt, indem man diese Limonade kauft oder lieber Wasser trinkt und das gesparte Geld spendet oder anderweitig Geld spendet, das bleibt jedem selbst überlassen. Spenden ist aber immer besser als nicht spenden. Vielleicht sollten sich Tabakhersteller auch mal überlegen, ob sie an die Krebsforschung spenden sollten.

In den Vereinigten Staaten ist doch eigentlich alles möglich und da hätte ich die Kampagne auch am ehesten als sinnvoll empfunden. Da achten die meisten ja sowieso nicht auf ihre Ernährung und was sind dann schon 2 Liter Limonade? Natürlich ist es irgend wie unsinnig, weil man durch das Trinken den eigenen Diabetes beschwören könnte, aber wenigstens wird etwas Gutes getan. Zumindest soll es so aussehen, denn natürlich ist klar, dass man den Menschen, die es trinken, nichts Gutes tut. Vielleicht ist es aber auch als Familienpackung gedacht, sodass für den Einzelnen keine gesundheitlichen Gefahren entstehen.

Das ist wirklich eine sehr seltsame Kombination und in meinen Augen auch nicht wirklich nachvollziehbar, was sich die Marketingabteilung dabei gedacht hat, sich eine solche Aktion auszudenken. Ich stimme da voll zu, dass das einfach nicht passt. Damit wird ja wirklich das am Leben gehalten, das ja eigentlich bekämpft werden soll. Aber vielleicht kann man es auch so sehen, dass KFC dadurch auch wieder "etwas gut machen will" wer weiß!

Soweit ich weiß, ist es nun einmal einfach so, dass erhöhter Zuckerkonsum, die Krankheit Diabetes mit fördern kann. Dann die Leute dazu zu animieren, solche süßen Getränke zu kaufen, um damit eine Unterstützung zur Bekämpfung von Diabetes zu leisten, ist schon idiotisch, denn damit fördern diese Konsumenten ja logischerweise die Entwicklung der Krankheit bei sich selbst. Mir ist nicht klar, welchen Erfolg das am Ende haben soll.

Aber wie man ja schon oft gesehen hat, ist in den USA ja so einiges möglich und vieles wird anscheinend nicht oft oder deutlich genug hinterfragt. Viele Leute machen sich da auch anscheinend einfach nicht wirklich Gedanken, um ihre Gesundheit. Mich würde es jedenfalls nicht animieren, nur wegen solcher Kampagnen, nun diese süßen Getränke zukaufen. Dazu achte ich persönlich viel zu sehr auf eine gesunde Lebensweise. Ich habe grundsätzlich nichts gegen solche Aktionen, die anderen zugute kommen aber dann sollten solche Aktionen doch ein wenig sinnvoller und in sich schlüssig sein.

Immerhin bekommen sie doch damit genügend Aufmerksamkeit und dabei geht es ja bei vielen Werbekampagnen. Wenn diese US-amerikanische Werbung es sogar in ein deutsches Forum schafft, hat KFC somit doch den gewünschten Erfolg.