Brüste vorsorglich abnehmen lassen

vom 11.02.2009, 10:15 Uhr

Hallo zusammen!

In der letzten Zeit sehe ich immer mehr Berichte im Fernsehen, über Frauen die sich vorsorglich die Brüste abnehmen lassen wollen, aus Angst vor Brustkrebs. Man kann untersuchen, ob eine Frau das Brustkrebsgen in sich trägt. Das kann man dann untersuchen lassen, wenn die Mutter Brustkrebs hatte und es mehrere Fälle von diesem Krebs in der Familie gab. Diese Frauen können durch eine Blutuntersuchung feststellen lassen, ob sie ebenfalls das Gen in sich haben, da es vererbbar ist. Die Kosten übernimmt in diesen Fällen meistens die Krankenkasse. Die Kosten für die Untersuchung belaufen sich auf ca. 3000 Euro.

Die Frauen, die sich für eine vorsorgliche Brustabnahme entschieden hatten, trugen dieses Gen in sich. Das heißt, dass das Risiko an Brustkrebs zu erkranken bei ca. 80% liegt und die meisten Frauen mit diesem Gen irgendwann diesen Krebs bekommen.

Bei der Brustabnahme wird die Brust ausgehöhlt und Gewebe aus dem Bauch und den Oberschenkeln genommen, um daraus die Brust wieder aufbauen zu können. Es ist daher keine kleine Operation.

Die Frauen, die sich die Brüste vorsorglich abnehmen ließen, sind mit dem Endergebnis aber sehr zu frieden und sie würden sich immer wieder dazu entschließen. Denn jetzt brauchen sie keine Angst mehr zu haben, dass sie irgendwann Brustkrebs bekommen könnten.

Ich finde diese Entscheidung sehr mutig und kann die Frauen durchaus verstehen. Trotzdem wüsste ich nicht, ob ich so stark wäre und mich diesem Eingriff unterziehen würde. was denkt ihr darüber? Ist es einfach nur dumm und leichtsinnig sich vorsorglich die Brüste abnehmen zu lassen? Oder könnt ihr diese Frauen verstehen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Nein, ich kann nicht verstehen, dass Frauen sich einer mehrstündigen schweren Operation aussetzen, weil die Angst haben, an Brustkrebs zu erkranken. Eine ganz engmaschige Kontrolle ist natürlich angeraten, wenn jemand das Brustkrebsgen in sich trägt, aber auch ohne dieses Gen erkranken genug Frauen. Wird der Krebs früh genug erkannt, gibt es auch sehr gute Heilungschancen.

Die Prozentzahlen der erkrankten Frauen, die Genträger sind, sind nur Prognosen. Und eine Prognose kann man schwer auf sich selbst beziehen. Ich würde auf die Medizin vertrauen, regelmäßige Untersuchungen beim Gynäkologen und beim Radiologen müssten ausreichen.

Es gibt auch andere Krebsarten, die vielleicht erblich sind. Man lässt sich ja auch hier keine Körperteile oder Organe entfernen, sondern beobachtet die gefährdeten Körperregionen nur stärker.

» nedra » Beiträge: 159 » Talkpoints: -0,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallöchen,

also in meinem jetzigen Alter wäre dies auch unvorstellbar. Ich kann Frauen, die sich ihre Brüste abnehmen lassen um so vorzusorgen nicht verstehen.

Meine Mutter hatte auch den Verdacht auf Brustkrebs. Die Ärzte wollten ihr auch "vorsichtshalber" die Brüste abnehmen, doch mein Vater hat ein Machtwort gesprochen und so konnte man dies umgehen mit anderen Methoden. Seit dieser Sache hat sie keinerlei Probleme mehr und ist auch im nachhinein froh, sich die Brüste hat nicht entfernen zu lassen. Sie muss zwar regelmäßig zum Frauenarzt und in die Klinik, jedoch lieber so, als sich die Brüste abnehmen zu lassen.

Es gibt mitlerweile immer mehr und mehr Fortschritte in der Medizin, worauf man auch mal vertrauen sollte und sich nicht gleich etwas "abnehmen lassen" sollte, nur weil man große Angst davor hat.

lieben Gruß,
SybeX

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallo nochmal!

Die Frauen in den Berichten waren Ende 20 und vielleicht Mitte 30. Ich selbst bin jetzt auch erst 24.

In dem Beitrag wurde auch gesagt, dass man bis zu einem gewissen Alter mit diesem Eingriff warten sollte. Ich meine, dass dieses Alter ca. Mitte 30 war. In diesem Alter sollte die Gefahr am größten sein, an Brustkrebs zu erkranken und daher haben es die Frauen dann machen lassen.

Ich muss dazu sagen, dass die Brüste dann aus eigenem Gewebe ja wieder modeliert werden. Es ist ja nicht so, dass die Frauen dann gar keine Brüste mehr habe. Die Brüste werden ausgehöhlt und das Brustgewebe dann durch Gewebe aus den Oberschenkeln ersetzt. Ein Ehemann sagte auch, dass er seine Frau nun keines Falls unattraktiv finden würde und das das Ergebnis sehr schön geworden wäre. Die Frauen haben die Entscheidung zur Operation auch nur mit ihren Männern getroffen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Hallo!

Ich habe schon einige Berichte gesehen, von Frauen, die vorhaben oder es gemacht haben, sich die Brust abnehmen zu lassen. Vorraussetzung bei allen war aber, dass genetisch festgestellt wurde, dass sie erblich belastet sind und zu 80 % auch irgendwann einmal an Brustkrebs erkranken werden.

Die vorsorgliche Brustabnahme finde ich in diesem Fall ok. Denn wenn der Krebs erst mal da ist sind sehr aufreibende Chemotherapien notwenidig und die Krankheit muss dann auch erst mal überstanden und besiegt werden. Wenn das Bustgewebe entfernt wird, ehe es zu Brustkrebs kommt, ist die Gefahr erst einmal gebannt.

Die einzigen Bedenken, die ich dabei habe ist, wenn der Krabs nicht an der Brust ausbrechen kann, weil das Gewebe nicht mehr da ist, dass der Krebs sich dannnicht einen anderen Herd sucht und dann irgendwoanders ausbricht. Wissenschaftlich erwiesen ist es noch nicht, dass der Krebs dadurch wirklich komplett ausgeschlossen werden kann.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Für mich ist das ein neuer Fakt, mir war nicht bekannt, dass man sich die Brüste auch vorsorglich abnehmen lassen kann. Allerdings käme solch ein Eingriff für mich nur schwer in Frage. Ich habe in der Familie erlebt, wie eine Frau gerade durch das Abnehmen der Brüste (aus einem anderen Grund) starb, im Bekanntenkreis bisher aber alle Frauen den Brustkrebs besiegen konnten. Allerdings nur, weil dieser ausnahmslos in sehr frühem Stadium entdeckt wurde.

In beiden Fällen (vorsorgliche Brustamputation oder Therapie nach Ausbruch) sind sicherlich schwerwiegende Eingriffe nötig, die frau und auch deren Körper sicher nicht so einfach wegsteckt. Daher wäre für mich immer noch die Frage, wie sicher/vertrauenswürdig ist diese Prognose, aus welchen Daten über wie viele Jahre wird diese erhoben. Welche Komplikationen traten bei Frauen mit der vorsorglichen Brustamputation auf. Gibt es Langzeitstudien, wie es solchen Frauen geht, denn mit Mitte 30 hat man als Frau heute noch nicht mal die Hälfte seines Lebens gelebt (geht man von Statistiken aus).

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Das Thema wurde vor kurzem auch ganz ausführlich bei Stern TV behandelt und die Methode ist weiter verbreitet als man meint. Sogar bei Männern, die ja seltener daran erkranken, kann diese Vorsorgemaßnahme getroffen werden.

Es geht darum, dass man das ganz Drüsengewebe entfernt, damit der Krebs nicht ausbrechen kann. Man kann dir Brust nach solch einer Op auch ersatzweise mit Implataten füllen. Bis auf die Narben von der Op sieht die Brust danach wieder ganz normal aus.

Bei Stern TV war eine Frau zu Gast, die diese Op noch dieses Jahr machen lassen will. Ihre Mutter hat ihr das Gen vererbt und hatte selbst zwei mal Brustkrebs. Sie hat als Kind sehr darunter gelitten, weil so eine Chemotherapie ja nun man nicht ohne ist. Da sie nun selbst Kinder hat möchte sie das nicht durchmachen müssen. Zumal die Wahrscheinlichkeit bei 90 % liegt.

Die Experten empfehlen diese Op, im Falle des Gens, ab ca. 25 Jahren, weil ab diesem Alter der Brustkrebs dann meistens ausbricht. Auch eine andere Frau war da, deren Vater Brustkrebs hatte und sie sich daraufhin untersuchen lies. Dabei kam dann auch raus, dass sie den Defekt auch hat. Sie wusste allerdings nicht, dass sie sich die Brust entfernen lassen kann und hatte kurze Zeit später auch Brustkrebs.

Der Druck unter dem diese Familien leben ist enorm. Vor allem, weil Brustkrebs nicht immer so glimpflich abläuft und wenn man praktisch davon ausgehen kann, das man daran erkrankt, kann ich diese Entscheidung auch voll nachvollziehen.

Ich würde gar nicht weiter darüber nachdenken und mir die Brust aushüllen lassen, wenn ich wüsste, dass ich so stark gefährdet bin und dass auch noch, wie bei diesen Frauen, schon bei meiner Familie am eigenen Leib miterlebt habe. Das ist nur eine Brust. Und diese Op kann mir aber mein Leben nicht nur einfacher machen, weil ich ruhiger leben kann und auch keine Chemotherapie durchleben muss, sondern mir im schlimmsten Fall mein Leben retten.

Ich bin jetzt 24 Jahre alt und das einzige, was mich vielleicht etwas traurig machen würde, wäre, dass ich dann ein weiteres Kind nicht mehr stillen könnte. Aber das wäre kein Grund, es nicht zu tun.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich war zunächst etwas überrascht und konnte ich nicht glauben, dass einige Frauen tatsächlich sowas machen können, als ich deine Threadüberschrift gelesen habe. Nachdem ich nun aber den Thread ganz durchgelesen habe, finde ich das an sich einleuchtend und auch ganz verständlich. Wenn man sich auf eine solche Voruntersuchung einlässt und herausgestellt wird, dass man mit hoher Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs erkranken wird, dann ist das eine Nachricht, die eine Frau ja immerhin irgendwie das ganze Leben lang verfolgt. Man macht sich Gedanken darüber, geht immer wieder und wieder zum Arzt oder tastet sich selbst häufiger ab und gerät wegen der Kleinsten Veränderung aus dem Gleichgewicht, weil man Angst hat, dass nun der Krebs ausgebrochen ist. Irgendwie macht einem das ja dann auch das Leben kaputt, immer mit dieser Angst zu leben.

Ich kann daher die Entscheidung der Frauen recht gut verstehen und ehrlich gesagt würde ich vermutlich ähnlich handeln wie sie auch und würde mich dieser Operation unterziehen lassen. Allerdings würde mich interessieren, wie das denn dann aussieht, weil ich mir das nicht so wirklich vorstellen kann, was es bedeutet, wenn einem beispielsweise Gewebe aus den Oberschenkeln entnommen wird. Wie sieht das ganze dann aus, wird da etwas herausgeschnitten so dass man es im Nachhinein noch immer sieht, weil sich so was wie Einschnitte bilden? Oder wird das einfach gleichmäßig abgetragen und man hat danach so gesehen dünnere Oberschenkel? Und wenn ja, bleiben dann einem die Narben an den Oberschenkeln auch für immer und verunstalten einem die Beine?

Ich muss sagen, dass ich dann für meinen Teil schon ein bisschen Hemmungen davor hätte, diese Operation zu machen, weil ich an sich auch recht stolz auf meinen Körper bin und vermutlich doch ein wenig unglücklich wäre, wenn man mir die Beine und Brüste verunstalten würde. Abgesehen davon war ich eigentlich mein Leben lang schon immer ein Stück untergewichtig, ich weiß nicht ob sich das gut machen würde, wenn man mir da noch was von den Beinen weg macht, auch wenn ich eben wie gesagt, nicht genau weiß, wie das aussehen wird. Umgekehrt aber würde ich aus ästhetischer Sicht darin vielleicht auch einfach die Chance sehen eine Verbesserung einzuführen. Ich habe im Moment Körbchengröße B, meine Brüste waren vorher lange Zeit A und damit war ich sehr zufrieden bis es dann irgendwann B wurde. Ich denke, wenn eine solche Operation anstehen würde, würde ich vielleicht mal schauen, ob ich mir die Brüste dann nicht wieder auf A runterarbeiten lassen würde.

Letztendlich aber würde ich diesen Aspekt wohl auch hinten anstellen, wenn es um meine Gesundheit geht. Wäre ich wohl mit vernarbten hässlichen Beinen unglücklicher oder mit Krebs? Das ist eine Frage die schnell zu beantworten ist. In meiner Familie hat aber nun niemand Brustkrebs, daher hoffe ich doch wirklich sehr, dass ich mir diese Operation ersparen kann, denn das wäre doch eine ziemliche Belastung für mich und ein entscheidender Einschnitt in mein Leben.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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