Gegenteil von "Messies"?

Mir stellt sich hier gerade die Frage, ob es einen Fachausdruck für Menschen gibt, die an einer Störung leiden, die genau umgekehrt wirkt, wie das Messie-Syndrom. Unter einem Messie versteht man ja nicht nur Menschen, die zwanghaft unordentlich sind, sondern auch Leute, die einfach nichts wegwerfen können, egal ob es unbrauchbar oder vielleicht sogar echter Müll ist.

Um letzteres geht es mir speziell. Wie nennt man Menschen, die ohne Rücksicht auf Verluste alles entsorgen, was ihnen in die Finger gerät? Seien es Rechnungen über Elektrogeräte, die für die Garantie benötigt werden, Steuer- oder Bankunterlagen, Installationscds für Programme, deren Software man nicht ohne weiteres im Internet findet und so weiter. Völlig egal, ob man den Gegenstand später eventuell oder ganz sicher noch mehr oder weniger dringend braucht, es wird in den Müll geschmissen. Wenn es für eine krankhafte Sammelwut eine psychiatrische Bezeichnung gibt, müsste das doch eigentlich auch für das Gegenteil der Fall sein.

Googeln hat mich leider nicht weiter gebracht, dabei stieß ich immer bloß auf andere Ausprägungen, wie etwa Ordnungszwang, Waschzwang oder ähnliche Neurosen, die man z.B. von Mr. Monk kennt. Aber zum Krankheitsbild des "Zwangsentsorgers" konnte ich einfach nichts finden. Weiss zufällig hier jemand, wie man Leute nennt, die davon betroffen sind?

Soweit mir bekannt, gibt es dafür keinen Ausdruck. Solche Menschen leben vielleicht minimalistisch eingerichtet und achten auch darauf, dass nichts weiter hinzukommt - aber krankhaft muss das nicht sein.

Ich habe auch noch die davon gehört, dass es sowas wie "Zwangsentsorger" gibt. Menschen, die Angst vor Staub haben, entsorgen natürlich alles. Aber das ist - wie du schon sagtest - eine Zwangsneurose und das Wegwerfen an sich eher eine Antwort auf die Krankheit.

Das gehört sicherlich mit zu Zwangshandlungen oder Zwangsneurosen. Man kann ja unterschiedliche Zwangshandlungen haben und dann ist man eben ein krankhafter Ordnungsfanatiker, der alles weg wirft, weil er keine Gegenstände um sich herum haben kann. Wobei du da wohl eher deswegen nichts findet, weil ein ordentlicher Mensch unauffällig ist und das wohl eher positiv herüber kommt und nicht als Krankheit auffällt.

Ich wüsste nun auch keinen Begriff, der einen Menschen bezeichnet, welcher ständig alles wegwirft oder aufräumt und putzt, ausser die Ordnungsfanatiker oder gern auch Putzteufel. Das hört sich aber in meinen Ohren schon etwas besser an, als wenn jemand, der nicht ganz so ordentlich ist, schnell als Messie bezeichnet wird.

Ich kenne auch viele Menschen, bei denen es wirklich immer wie geleckt aussieht. Aber daran kann ich nun auch nichts schlimmes finden. Ich finde es auch nicht schlimm, wenn es mal ein wenig durcheinander ist oder so. Aber wenn es wirklich eine Sammlerwut ist und man sich von gar nichts mehr trennt, hat es auf mich einen unangenehmeren Eindruck, als jemand, der alles entsorgt oder sofort erledigt.

Also das Gegenteil von einem Messi zu betiteln ist wohl gar nicht so einfach, denn ich glaube nicht, das es dafür eine speziellen Begriff dafür gibt. Evtl. hat diese Person ja Angst vor Eigentum und dann würde man es als Orthophobie bezeichnen, aber ich denke das ist nicht das was du meinst.

Ansonsten würde ich es eher als Putzfimmel oder Ordnungsfanatiker betiteln, denn diese Menschen müssen ja ständig und alles putzen. Selbst wenn es eigentlich schon sauber ist, finden sie immer noch einen Grund, es dennoch zu putzen. Ich selber bin auch eher ein Mensch, der sich von allem trennt, was ich irgendwo nicht mehr brauche und so Sätze wie, "vielleicht brauch ich das ja nochmal irgendwann" oder so hört man von mir eigentlich gar nicht. Auch mit dem Putzen nehme ich es sehr genau, aber ich bin auch einsichtig und putze Dinge nicht tausendmal, einmal reicht mir und dann aber regelmässig, damit der Dreck gar nicht erst die Möglichkeit hat aufzutreten.

Meine Partnerin ist manchmal schon von meinem Ordnungssinn etwas genervt und meint immer, das ich schlimmer als die beste Putzfrau bin, aber sie ist mit dem Endergebnis auch immer sehr zufrieden und erfreut sich auch an der sauberen Wohnung. Es ist ja auch viel angenehmer, in eine Wohnung zu leben, die sauber und ordentlich ist, als wenn das Chaos die Oberhand übernimmt.

Ich denke auch mal das es solche Leute gibt. Vielleicht sind sie nicht so bekannt wie die Messies dadurch hört man weniger von ihnen. So richtig bekannt werden diese Messis sowieso nur durch die ganzen Medien. Ich glaube kaum das das Thema so heiß diskutiert werden würde, wenn man nicht schon mal einen Beitrag dazu im Fernsehen gesehen hätte.

Die Gegenseite der Messis wird sicherlich auf den ersten Blick nicht so stark auffallen, da sie eigentlich nicht so äußerlich aus der Reihe tanzen. Erst wenn man solch einen Menschen wirklich kennen gelernt hat, dann würde es erst bei einem Klick machen.

Ich würde solche Personen auch eher als besonders ordentlich bezeichnen. So dass ihnen ja nichts neues in das Haus kommt. Zwar wird es soetwas sicherlich auch im krankhaften Sinne geben, allerdings wohl kaum so häufig wie es Messies gibt. Vielleicht gibt es dafür auch einen Fachausdruck, allerdings habe ich auch noch nie davon gehört, das könnten höchstens spezielle Psychologen oder ähnliche Leute in solchen Berufsgruppen wissen.

Meiner Meinung nach erkennt man einen richtigen Messie sofort wenn man als Bekannter, Freund oder Teil der Familie einmal sein Haus bzw. seine Wohnung betreten hat. Wenn man allerdings einen Tick dazu hat alles wegzuschmeißen wird man das wahrscheinlich nur merken wenn man mit dem Menschen zusammen wohnt. Ich denke auch, dass es wenn überhaupt nur sehr wenige solche Fälle geben wird.