Ordnung nervt mich!

Ich finde, es kommt schon auch darauf an, was du unter Ordnung verstehst. Scheinbar scheinst du der Typ Mensch zu sein, der beim Aufräumen alles ganz akkurat auf die richtige Stelle rückt, einordnet und alles aufsammelt, was irgendwo herumliegt und dann ist es auch kein Wunder, dass es danach aussieht, wie im Krankenhaus und du dich dann unwohl fühlst, weil irgendwo auch nichts persönliches von dir rumliegt und du daher erstmal das Gefühl hast, dein Revier ''markieren'' zu müssen.

Ich habe dieses Problem beim aufräumen eigentlich nie, denn wenn ich aufräume, dann ist es mir eigentlich nur wichtig, dass es sauber ist. Ob es chaotisch ist, ist eigentlich nicht so schlimm. Die Sachen werden dann weggeräumt während ich sauber mache, zur Seite geschoben oder hoch gehoben und wenn es sauber ist, dann dürfen sie wieder an ihren Platz. So vermeide ich, dass es in meinem Zimmer aussieht, als wäre es ein Ausstellstück bei Ikea. Zu ordentlich darf es wirklich nicht sein, ich schätze, da bist du auch wirklich nicht alleine, die sich dann in einem solchen Zimmer unwohl fühlt.

Ich habe nichts dagegen, wenn es sauber und ordentlich ist. Wenn ich Besuch empfange, dann achte ich auch immer darauf, dass es dann so ist. Aber wenn ich allein bin, ist es selten ordentlich. Ich stelle nicht immer alles dahin zurück wo ich es hergenommen habe, bleibt eben da liegen, wo es gerade ist. Es herrscht auch schon des Öfteren Chaos auf dem Wohnzimmertisch.

Vielleicht kommt das auch noch daher, als ich noch Zuhause gewohnt habe. Meine Mutter hat einen ziemlichen Ordnungswahn. Bei Ihr hat jeder Gegenstand seinen speziellen Platz. Wenn der Gegenstand nicht auf seinem Platz steht, macht das meine Mutter schon fast Wahnsinnig. Es ist eine Art Zwang, die sie dazu nötigt alles wieder auf seinen richtigen Platz zu stellen.

Ich habe das nie verstanden. Wie kann denn jeder Gegenstand seinen festen Platz haben? Ich habe mich auch selten daran gehalten. Ich suche auch neue Plätze für Gegenstände und nicht immer den selben Platz.

Ich bin auch vor einiger zeit aus dem Elternhaus ausgezogen, da ich studieren gegangen bin bzw. es eigentlich immer noch tue. Dabei habe ich mich auch entschieden in einer WG zu wohnen, da es eigentlich recht viele Vorteile, vor allem in Hinblick auf die Mietkosten, mit sich bringt.

Wir machen immer ein mal die Woche einen so genannten Putztag. Dann räumen wir die gemeinsam genutzten Teile der Wohnung auf, machen sie sauber und auch das Treppenhaus wird dann gefegt und geputzt. Mein Zimmer räume ich, dieses Verhalten habe ich auch von zu hause aus mitbekommen, jede Woche ein Mal auf, allerdings sieht es recht schnell wieder so aus wie vorher. Dabei werden dann nicht nur die Sachen, die verstreut auf dem Boden, Sofa oder Bett rumliegen an Ort und Stelle aufgeräumt, es wird gefegt, gesaugt und geputzt.

Da es bei mir meistens nach 24 Stunden von der Ordnung her schon wieder so aussieht wie vor dem Saubermachen, soll heißen Socken und Handtücher, Hosen und andere Klamotten liegen dann wieder über dem Sessel, dem Sofa oder auf dem Boden, würde ich sagen, dass mich die Ordnung auch nervt. Das ist allerdings nicht wirklich so, ich bin meistens nur zu bequem oder zu faul das direkt einzuräumen. Auch würde ich zwischen ordentlich und sauber differenzieren. Denn sauber ist es wenn man gesaugt und geputzt hat, wenn also keine Wollmäuse mehr unter dem Bett oder hinter dem Sofa sind. Unordentlich ist, wenn ich meine Sachen dahin werfe oder sie liegen lasse, wo ich sie gerade ausgezogen habe. In diesem Sinne bin ich dann auch eher etwas unordentlich. Ich würde allerdings nicht so weit gehen, dass ich sagen würde, ich würde mich in einem ordentlichen und sauberen Zimmer unwohl fühlen.