Kleinkinder und Markenklamotten

Hallo in die Runde!

Wir haben auch Kinder im Kindergarten meiner Tochter die fast nur Markenklamotten tragen. Bei diesen Familien ist es ganz klar so dass sie es sich einfach leisten können und auch wollen. Zb. tragen diese Kinder fast ausschließlich Esprit und S.Oliver-Kleidung, orginal Chucks und Crogs, Diesel und Co.

Zu klein, kaputt oder dreckig werden diese Klamotten aber genauso schnell wie günstigere. Deshalb ist es für mich eigentlich auch unverständlich.

Verstehen kann ich es noch bei den Schuhen. Teilweise sind die vielleicht einfach stabiler, haben eine bessere Passform und werden nicht aus billigem Plastik oä hergestellt. Wie man einem (Klein)Kind allerdings einen Mantel für über 100€ in den Kindergarten anziehen kann ist mitr unverständlich.

Meine Kinder tragen auch ein paar Markenklamotten, allerdings habe ich die dann eher Second Hand gekauft und nach gefallen ausgesucht und nicht nach Marke. Ich selbst lege allerdings bei Kleidung für mich auch nicht so viel Wert auf eine besondere Marke. Wir kaufen viel bei Ernstings Family, H&M und C&A.

Hallo,
Also ich finde es gerade bei Kindern wichtig ihnen beizubringen, dass Markenklamotten nichts bedeuten. Wenn ich dann höre, dass Kinder im Kindergarten Ed Hardy Klamotten anhaben, kann ich einfach nur den Kopf schütteln. Kinder machen sich dreckig und das sollen sie ja auch. Sie können den "Wert" von teuren Klamotten, die man vielleicht zu besonderen Anlässen trägt, noch nicht einschätzen und von daher ist es auch sinnlos, ihnen diese beim Spielen anzuziehen. Für mich sollte man Kleinkindern schon verständlich machen, dass Markenkleider nichts mit dem wert eines Menschen zutun haben, deshalb sind Marken wie Ed Hardy im Kindergarten in meinen Augen nicht angebracht.

Ich finde, Kinder müssen keine Markenklamotten haben. Ob nun kleine Kinder oder Teenager, ist vollkommen egal. Mein Gott, wir hatten früher auch keine Markenklamotten und sind auch groß geworden. Ich finde es schlimm, wenn ich immer höre, dass viele Kinder diese Klamotten schon regelrecht einfordern! Obwohl sie überhaupt noch keine Vorstellung davon haben, was das alles kostet und wie lange es dauert, bis man das Geld verdient hat!

Ich denke, genau da sollten die Eltern ansetzen und ihren Kindern von kleinauf vermitteln, dass das Geld nicht im Briefkasten liegt und man sich heutzutage alles erarbeiten muss. Wie sollen Kinder denn sonst Wertvorstellungen entwickeln? Ich kenne so viele Fälle, bei denen es die Eltern versäumt haben und jetzt haben sie die Probleme. Nämlich, dass die Kinder keine billigen Klamotten anziehen, anfangen zu klauen oder die billigen Klamotten mutwillig zerstören und alles solche Sachen.

Wenn sie unbedingt eine Hose für beispielsweise 80,- € oder mehr haben wollen, sollen sie sich doch in den Ferien was dazu verdienen. Habe ich auch gemacht. Dann merkt man nämlich erstmal, wie lange man für 80,- € arbeiten muss! Und dann überlegen sie sich sicher, ob sie die Hose jetzt kaufen oder ob man für das Geld auch etwas anderes bekommt!

Ich finde es jetzt nicht schlimm, wenn Eltern die mehr Geld haben ihren Kindern auch Markenklamotten bieten. Solange die Kinder trotzdem auf den Boden bleiben und gut erzogen werden ist das okay. Allerdings ist es deshalb für die anderen Kinder kein muss. Es gibt heutzutage auch für wenig Geld schon sehr schöne Klamotten für dieses Alter. Selbst wenn ich viel verdienen würde, würde ich meinem Kind nicht unbedingt nur Markenklamotten kaufen, da sie sonst niemehr etwas anderes wollen.

Bei manchen Dingen finde ich es okay, oder dass man einmal sagt sie bekommen zum Geburtstag dies oder jenes Stück was mal etwas mehr kostet. Aber im Alltag würde ich versuchen einen guten Ausgleich zu finden, damit dem Kind auch verdeutlicht wird dass es nicht nur Markenklamotten haben muss und durchaus auch andere schön sein können.

Wenn ich schon Kinder hätte, dann würde ich auf keinen Fall Markenklamotten für das Kind kaufen. Denn wie du bereits als Argument erwähnt hast, spielen Kinder gerne auch einmal im Dreck und dann wird die teure Anschaffung eventuell schmutzig, und dann muss man es wieder waschen oder es geht eventuell gar nicht mehr heraus und dann ist das ganze Geld erst recht weg. Also würde ich das eher nicht empfehlen.

Natürlich gibt es reiche Leute, die sich solche Statussymbole locker leisten können. Aber das dann schon bei seinen Kleinkindern heraus hängen zu lassen, dass man eben finanziell höher gestellt ist, finde ich nicht gut und das hat etwas sehr Arrogantes. Das ist etwas anderes wie zum Beispiel bei Teenagern, denn die steigern eventuell ihr Selbstwertgefühl, wenn sie vereinzelt Markenklamotten kaufen und sich besser fühlen.

Den kleinen Kindern würde ich das auch niemals anziehen, weil sie doch überhaupt nicht wissen, wie ihnen geschieht. Es hat doch gar keinen Nutzen, dem Kind ein teures "Christian Audigier" oder anderes Marken-T-Shirt zu kaufen. Das Kind kann ja sowieso nichts damit anfangen und versteht den ganzen Wert der Textilien noch nicht. Deshalb finde ich es auch ziemlich schwachsinnig und nutzlos. Dann sollte man lieber seinem Kind mehr Spielsachen kaufen, weil es davon im Endeffekt auch mehr hat.

Ob es nun nämlich NKD oder Ed Hardy ist, ist dem Kind doch total schnuppe. Es möchte einfach nur etwas zum Anziehen haben und dafür reicht Billigware auch, denn große Qualitätsabstriche muss man bei Billighändlern nun auch wieder nicht machen. Wenn die Kinder dann älter werden und die anderen aus der Klasse auch Markenklamotten haben, und wenn das Geld in der Familienkasse vorhanden ist, dann ist sicherlich auch mal ein kleiner Markenkauf drin. Das finde ich dann auch völlig legitim und nachvollziehbar. Allerdings sollte auch hier alles geregelt sein und alles im Rahmen bleiben, nicht dass auf einmal bei einer Shoppingtour gleich mehrere Hundert Euro für teure Klamotten ausgegeben werden.

Grundsätzlich verstehe ich auch nicht, weshalb manche Eltern ihre Kinder von Kopf bis Fuß in Markenbekleidung stecken und frage mich, ob sie damit tatsächlich ein Statement abgeben wollen. Dass Kinder zum Einen aus ihrer Kleidung unglaublich schnell herauswachsen und die Investitionen, die mit der Anschaffung der Kleidung insofern verbunden sind, nie auf lange Dauer ausgelegt und entsprechend zu hoch sind, ist ein Punkt. Zum Anderen sehe ich es natürlich auch so, dass Kinder einfach nicht gut genug auf ihre Kleidung aufpassen und diese so sehr schnell beschädigt werden kann und damit einfach das Geld zum Fenster rausgeschmissen wird, wie ich finde.

Allerdings kenne ich jemanden, der seine Kinder auch mit Markenkleidung versieht und auf meine Nachfrage hin hat diese Mutter mir erzählt, dass sie ganz gezielt diese teuren Klamotten für ihre Kinder kauft, weil diese einen wesentlich besseren Wiederverkaufswert haben als No-Name-Kleidung, die sich laut ihrer Aussage schlecht bis gar nicht verkaufen lässt. Ob das so stimmt, weiß ich nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass an diesem Argument tatsächlich etwas dran ist.

Ich selbst würde vermutlich keine Markenkleidung für meine Kinder kaufen, schon, weil ich diesen Eindruck gar nicht vermitteln wollen würde, damit irgendwelche Aussagen zu meinem Finanzstatus abgeben zu wollen. Eine Ausnahme, die hier auch schon erwähnt wurde, wären bei mir die Schuhe, denn hier bin auch ich der Meinung, dass Qualität durchaus eine wichtige Rolle spielt und sich auch auf die Fußgesundheit sehr auswirkt. Da würde ich schon drauf achten, dass die Schuhe gewisse Voraussetzungen erfüllen, auch wenn nicht unbedingt „Nike“ oder ähnliches auf den Schuhen meiner Kinder stehen würde, denke ich.