Langeweile im Büro?
Wir haben schon seit längerem eine Flaute, d. h. bereits vor der schlechten wirtschlaftlichen Lage ging es uns auch noch nicht so gut. Ich bin nun seit 13 Monaten in diesem Unternehmen und war eigentlich noch nie vollkommen ausgelastet und frage mich eigentlich täglich, weswegen ich eingestellt wurde. Es gab auch bereits letztes Jahr schon Entlassungen, da die Auftragslage einfach so schlecht ist.
Das Problem ist, das tun gegen Langeweile, wenn man nicht früher gehen darf? Wir dürfen frühestens um 16:00 Uhr gehen und bis dahin, müssen wir so tun, als wären wir beschäftigt, wobei das Benutzen des Internets eigentlich nicht gestattet ist.
Kommen Aufträge rein, so sind dies richtige Mistaufträge, bei denen man nur Ärger hat und schlechte Laune bekommt.
Das Schlimme ist auch, dass ja nicht nur die Langeweile sich hier sehr geborgen fühlt, nein, man wird auch richtig faul. Habe ich dann eine Kleinigkeit zu tun, so schiebe ich diese regelrecht den ganzen Tag vor mir her und wenn es nur darum geht, ein Dokument zu kopieren, daheim ist es dann auch nicht recht viel besser.
Was tut man in solch einer Situation? Natürlich wäre es am besten, einen Arbeitsplatz zu haben, an dem man ausgelastet ist und der auch Freude bereitet, aber in der momentanen Lage ist ein Jobwechsel ja eher problematisch. Wie umgeht man die Langeweile und die Faulheit, die mit der Zeit eintritt?
Das ist sicherlich keine leichte Situation. Ich hatte auch schon Phasen, bei denen ich nicht viel zu tun hatte (die dauerten meistens zum Glück nur wenige Tage). Dabei wird man richtig frustriert und ich habe mich am Abend so richtig ausgelaugt gefühlt. Wenn ich den ganzen Tag voll ausgelastet bin, bin ich abends noch richtig fit. Eigentlich klingt das etwas verkehrt, aber genauso ist es. Ich denke du kennst das Problem auch gut.
Kannst du dich mit irgendetwas weiterbilden? Also über Fachliteratur oder Fachzeitschriften? Man sollte sich damit vielleicht auch nicht den ganzen Tag hinsetzen, aber es wirkt zumindest besser als nur Däumchen zu drehen.
Wenn doch mal ein Auftrag da ist, ist es denke ich schon okay, wenn man ihn langsam ausführt. Dabei sollte er natürlich, wenn möglich, auch so gründlich wie es nur geht durchgeführt werden. Ich weiß auch, dass es schwer ist, von Langeweile direkt auf Arbeit umzuschalten. Aber das musst du einfach trainieren. Mit etwas Willenskraft ist es schon möglich, du musst im Kopf quasi den Schalter für "Jetzt arbeite ich!" finden und umlegen.
In meinem Ausbildungsbetrieb war das manchmal auch so. Das waren eher so Phasen, in denen wirklich gar nichts los war und man nur im Büro gesessen hat und wirklich nicht mehr wusste, was man tun sollte. Vor allem, wie du schon geschrieben hast, sollte es ja auch nie so aussehen als hätte man gar nichts zu tun und da kann man natürlich auch nicht gerade Zeitung lesen oder Privatgespräch führen.
Ist das denn bei deinen Kollegen genauso? Also redet ihr da offen darüber, dass ihr kaum Aufgaben habt und euch langweilt? Vielleicht würde ich mich dann mit denen unterhalten, gucken, dass ihr irgendwie gemeinsam etwas auf die Beine stellen könnt. Man wird ja auch kreativ in solchen Phasen. Ich habe früher dann immer im Internet gesurft, allerdings scheint ihr das ja nicht zu dürfen. Vielleicht könntest du im größten Notfall ja ein Computerspiel spielen, Solitär oder irgendwas, was du dir von zu Hause mitbringst. Auch wenns echt doof klingt, aber das schlimme ist ja, dass die Zeit überhaupt nicht vorbei geht. Man schaut alle 3 Minuten auf die Uhr und weiss nicht, wie man den Tag überstehen soll 8 - 9 Stunden lang.
Ja, dass stimmt allerdings. Abends bin ich immer richtig kaputt, lustlos, antriebslos und einfach nur müde. Wirklich schlimm. Es ist auch so schlimm, dass ich mich daheim kaum noch zum putzen und anderen Sachen aufraffen kann.
Bei uns im Büro geht es wirklich jedem so, aber wir müssen aufgrund unseres Teamleiters so tun, als wären wir ernsthaftig besetzt und würden "absaufen" in Arbeit, dass eigentliche Problem liegt somit hauptsächlich an ihm. Er wäre es auch, der in der Position wäre uns heimzuschicken, dass aber nicht tut, da wir ja alle so viel zu tun haben und sagen, dass wir nichts zu tun haben, tja, dass will er nicht hören.
Es ist wirklich schlimm, man kuckt wirklich alle 2 Minuten auf die Uhr und am schlimmsten sind die Nachmittage, da man sich dann einfach nur noch wünscht, man könnte heim gehen, dort wartet ja dieses und jenes auf einen, doch erst einmal daheim, geht es weiter mit der chronischen Langeweile und Faulheit.
Bei uns ist es momentan auch so, leider. An manchen Tagen ist es sogar so krass, dass wir vielleicht Arbeit für 1 bis 2 Stunden haben und dann rumsitzen und quatschen. Gut, ich habe ja eh im Hintergrund immer Ciao und Dooyoo offen, von daher geht es noch, aber trotzdem ist es manchmal echt frustrierend, weil ja auch die Zeit nicht vergeht. Man schaut ständig auf die Uhr und die Zeit zieht sich, wie Gummi.
Natürlich behalten meine Kollegin und ich das für uns, denn es sieht ja immer blöd aus, wenn man rumsitzt. Aber man macht sich natürlich auch Gedanken, wie es weitergeht, denn wenn die Flaute sich über längere Zeit hinzieht, kann man sich ja an fünf Fingern abzählen, was passiert. Einmal habe ich es ja schon durch, 2008, als die Finanzkrise und damit der Einbruch kam. Ich meine, zu viel Stress hasse ich zwar, wie die Pest, aber lieber habe ich was zu tun, als wenn die Zeit nicht zu vergehen scheint.
Ich kann dich da vollkommen verstehen. Langeweile kann wirklich tödlich sein. Und paradoxerweies kann eine zu geringe Arbeitsauslastung sogar zu Fehlern führen. Ich habe einmal in einer Taxizentrale gearbeitet. In manchen Schichten kamen so gut wie keine Aufträge rein. Da saß man dann die ganze Zeit rum und wartete bis auf den Feierabend. Meistens hatte ich dann ein Buch mit dabei. So konnte ich mir die Zeit wenigstens mit Lesen vertreiben.
Wenn dann doch mal eine Vorbestellung per Telefon kam, konnte es schwierig sein, die Fahrt zur angegebenen Zeit an die Taxifahrer herauszugeben. Da konnte es theoretisch passieren, dass man eine Vorbestellung vergessen hat. Um dem vorzubeugen, haben die Disponenten sich dann immer einen Wecker gestellt, der einen an eine bestimmte Fahrt erinnern sollte.
Ein Patentrezept gegen die Langeweile gibt es jedoch nicht. Viele Sachen, die dich ablenken könnten, sind ja bestimmt untersagt. Und man kann ja nicht die ganze Zeit so tun, als wäre man beschäftigt. Hast du vielleicht die Möglichkeit, mit Kollegen zu reden? Oder wie wäre es, wenn du vorschlagen würdest, dich während der Arbeitszeit fortzubilden. Dann könntest du vielleicht nebenbei irgendwelche Materialien durcharbeiten. Zum Schluss hättest du vielleicht eine weitere Qualifikation in der Tasche und hast auch noch Einsatz für das Unternehmen gezeigt. Rede doch mal mit deinem Chef darüber!
Deine Beschreibung passt exakt zu dem, was ich eineinhalb Jahre lang in einem Unternehmen gearbeitet habe, in dem es auch einzelne Teams, also Abteilungen, gab und wo ich als Sekretärin beschäftigt war. Zwar gab es hier auch Situationen, in denen es stressig wurde, aber das war echt selten und dann auch eher willkommen, denn dann passierte wenigstens etwas. Trotzdem habe ich mich regelmäßig täglich gefragt, wozu ich dort eigentlich arbeite und die Morgen fingen damit an, dass man sich erst einmal mindestens eine halbe Stunde mit den Kolleginnen austauschen musste, bis Arbeit hereingereicht wurde. Die reichte dann aber gerade halbwegs für eine Kollegin, wir waren aber zu viert.
Ich denke, wenn kein interner Arbeitsplatzwechsel, also sozusagen ein Abteilungswechsel, möglich ist und der wiederum einiges an Änderung verspricht, was dieses Problem angeht, bleibt Dir längerfristig gar nichts anderes übrig als Dich neu zu bewerben. Mag sein, dass es heutzutage nicht ganz einfach ist, eine Stelle zu finden, aber aus einem ungekündigten Arbeitsverhältnis heraus finde ich es noch etwas leichter, insofern hast Du gar nicht so schlechte Karten, denke ich. Einen Versuch ist es allemal wert, denn sonst ändert sich ja überhaupt nichts – und zwar nie.
Mach Dir bewusst, dass dauernde Langeweile auch krank machen kann, genau wie ihr Gegenteil, nämlich der übermäßige Druck. Halte Dir vor Augen, dass Dich das schon sehr belastet, was Du da täglich mitmachen musst und dass sich daran dringend etwas ändern muss. Vielleicht kannst Du dann noch Motivation gewinnen und wirklich mit Bewerbungen anfangen, die Du einfach mal anfertigst und verschickst. Wenn Dir die Möglichkeit eines innerbetrieblichen Arbeitsplatzwechsels nicht gegeben ist, wirst Du so sicherlich über kürzer oder länger einen neuen Job finden und sich Dein Problem hoffentlich erledigt haben.
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