Altersbeschränkung bei Büchern?
Ich finde Altersbeschränkungen sollte es bei Büchern auch geben, weil nicht alle Bücher für Kinder geeignet sind. Aber andererseits kann ich das auch so nachvollziehen, weil da auch Unterschiede zwischen Filmen und Büchern sind. Filme sind bildlich und können eine Sache oder ein Geschehnis brutaler darstellen als ein Buch.
Ich finde es auf jeden sehr sinnvoll, eine Altersbeschränkung für gewisse Horrorbücher einzuführen. Es kann nicht unnütz sein, Kinder davor zu bewahren Horrorvisionen zu bekommen oder bei der Verarbeitung krimineller Gewalttaten allein gelassen zu werden. Es ist auch nicht zu verantworten, dass sie nachts von Albträumen geschüttelt werden. Kinder, die sich Bücher kaufen wollen, die nicht altersmäßig für sie geeignet sind, sollten spätestens an der Kasse darauf hingewiesen werden, dass das nichts für sie ist. Die Psyche eines Kindes könnte irreparablen Schaden erleiden.
Es ist gut, dass du dieses Thema aufgegriffen hast. Der eine oder andere macht sich so doch Gedanken darüber. Ich fände es sehr gut, wenn du auch die entsprechenden Stellen anschreiben könntest und auf die Problematik hinweisen würdest, dass die Bücher nicht nur eine Leseempfehlung bei Kinder- und Jugendbücher brauchen, sondern generell eine Altersbeschränkung.
Ich kenne auch nur die Empfehlungen auf den Büchern, die dann angeben, dass das Buch für ein Kind im Alter von - bis geeignet ist. Aber ich habe auch weder im Laden noch in der Bücherei bisher ein Kind gesehen, was sich Bücher kaufen oder ausleihen wollte, die eindeutig für Erwachsen sind. Ich habe früher öfter mal mit meinem Büchereisausweis auch etwas für meine Mutter ausgeliehen, die war allerdings immer dabei und so war das dann auch kein Problem.
Wie schon geschrieben wurde, sind Bücher für Erwachsene ja doch meist nicht so leicht zu lesen, wie eben Kinderbücher und so ein Buch würde sich ein Kind sicherlich nicht ausleihen. Außerdem denke ich schon, dass die Verkäuferin im Buchhandel oder die Mitarbeiterin in der Bücherei fragen würden, wenn ein Kind sich ein nicht altersgerechtes Buch ausleihen oder eben kaufen möchte.
Meiner Meinung nach wären Altersempfehlungen auf den Büchern wirklich nicht schlecht. Ich erinnere mich aber noch gut an einen Fall, als ich mir mit etwa acht Jahren den Film "Willkommen im Haus der Toten" nach dem gleichnamigen Buch von Stephen King in meiner Stadtbibliothek ausleihen wollte. Da meinte die Bibliothekarin aber, dass der Film erst ab zwölf sei. Bei Filmen steht das ja auch drauf, kein Wunder also.
Wenige Monate später wollte ich mir ein Buch ausleihen, dessen genauen Titel ich zwar vergessen habe - aber ich weiß wenigstens noch, dass es eine ähnliche Geschichte wie der vierte Teil der "Harry Potter"-Reihe hatte. Auch da wurde ich gestoppt, und zwar wieder mit den Worten, dass das Buch erst ab zwölf sei und dass die Bibliothekarin ihre Lizenz riskieren würde, sollte sie es mir dennoch ausleihen. Jetzt, im Nachhinein fällt mir erstmal auf wie komisch das eigentlich ist. Auf Büchern stehen doch schließlich keine Altersbeschränkungen drauf?! Aber richtig war ihr Verhalten in jedem Fall. Sie hätte wirklich irgendwie unvernünftig gehandelt, wenn sie mir den Band tatsächlich ausgeliehen hätte. Ungewöhnlich finde ich das aber schon.
Deine Frage lässt sich erst mal relativ einfach beantworten - es gibt in Deutschland keine Instanz, die dafür zuständig ist. Bücher fallen zwar in die Zuständigkeit der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, aber dort werden ja keine Alterskennzeichnungen vergeben, sondern nur Medien indiziert. Auf dem Index stehen aber tatsächlich eine ganze Reihe Printmedien, aber da die detaillierte List ja nicht veröffentlicht wird, lässt sich natürlich schlecht sagen, welche Bücher genau indiziert, und somit erst ab 18 Jahren erhältlich, worden sind.
Es wäre aber schon interessant zu wissen, warum sich die Verlage nie zu einer Vereinigung ähnlich der FSK zusammen geschlossen haben um Alterskennzeichnungen für Bücher zu vergeben. Vielleicht wird Gewalt in Büchern als wenig schlimm angesehen als in Filmen, vielleicht ist es aber auch einfach so, dass sich vergleichsweise wenig Kinder mit Truman Capote beschäftigen wollen. Denn das Lesen eines Buches nimmt wesentlich mehr Zeit in Anspruch als das Schauen eines Films und viele Kinder verlieren wahrscheinlich die Lust an einem "erwachsenen" Buch, lange, bevor der erste blutige Mord passiert.
Ich denke nicht, dass es bei Büchern unbedingt üblich ist dort so eine Begrenzung anzubringen. Jedoch habe ich oft genug schon Bücher gesehen auf denen so was stand. Das waren aber meistens nur Begrenzungen wie zum Beispiel "ab 12" oder so. Da es das aber nur auf sehr wenigen Büchern gibt denke ich, dass es einfach nicht üblich ist und vom Gesetz her nicht vorgeschrieben. Wäre es vom Gesetz ehr vorgeschrieben, dann würde es viel mehr Firmen machen (müssen).
Ich kann mich noch erinnern, dass früher in den Kinderbüchern immer eine Empfehlung stand, wie ab 10 Jahre oder so. Das waren dann wertvolle Hinweise. Allerdings habe ich mich nie von Altersfreigaben abhalten lassen, ein Buch zu lesen. Ich denke mal, dass da auch die Eltern Verantwortung übernehmen müssen und es nicht zulassen dürfen, dass ihre Kinder Literatur in die Hände bekommen, welche für die Kleinen noch nicht geeignet ist.
Das ist natürlich nicht nur vom Alter des Kindes abhängig. Mancher 10jährige ist schon viel weiter entwickelt als ein anderer 12jähriger. Letztendlich fällt damit die Entscheidung sehr schwer, welche Bücher man den Kindern schon zutrauen kann und welche noch nicht geeignet sind. Im Zweifelsfalle sollte man mal seine Kinder beim Lesen beobachten. Dabei dürfte sich recht schnell herausstellen, wie sie auf die Lektüre reagieren.
Auf keinen Fall sollte man aber die Bücher dann einfach wegnehmen, da das dann den Reiz am Buch noch steigert. Man sollte daher immer das Gespräch mit den Kindern suchen und ihnen erklären, warum man ein Buch für nicht geeignet hält. Vielleicht sollte man die Lektüre auch durch eigene Empfehlungen etwas lenken.
Damit möchte ich aber nicht sagen, dass man den Kindern vorschreiben soll, was sie lesen dürfen. Die Kinder sollten schon ihre eigenen Interessen entwickeln können. Aber ein gemeinsamer Besuch in einer Bücherei kann da schon helfen. Wenn man sich selbst ein wenig in der Literatur auskennt, so kommt man auch ohne Altersfreigaben ganz gut aus, denke ich.
Man kann durchaus davon ausgehen, dass gewisse Bücher von Kindern gar nicht erst gekauft werden oder wenn doch und es stellt sich heraus, dass es nichts ist, dann hören sie einfach auf zu lesen. Einen Film macht man weniger schnell aus, als man ein Buch aus der Hand legt.
Schon allein wegen Kinogängen ist eine Altersbeschränkung bei Filmen sinnvoll. Etwas vergleichbares gibt es bei Büchern nicht. Ich war schon immer eine Leseratte (wobei ich derzeit weniger Zeit habe) und mir ist auch mit ca. 10 Jahren ein Buch von S. King in die Hände gefallen. Ich habe es tatsächlich an einer besonders abartigen Stelle weggelegt und das Buch nie wieder angerührt. Fertig. Bei dem Film "ES" sah das schon anders aus. Am liebsten hätte ich den Film auch ausgemacht, habe ihn aber weiter gesehen. Es ist also durchaus ein Unterschied, ob man ein Buch liest oder einen Film schaut, finde ich.
Ein wichtiger Aspekt ist auch, dass die eigene Vorstellung eine wichtige Rolle spielt. Ein Buch kann verhältnismäßig unreal sein, wenn man sich das Ganze dementsprechend vorstellt oder eben auch besonders real, wenn man sich das so ausschmückt. Beim Film hat man für die eigene Vorstellung wenig Spielraum. Die Characktäre haben ein gewisses Aussehen und die Handlungsorte auch, und da sieht man zum Beispiel Blut spritzen, auch wenn man sich das im Buch weniger brutal ausgemalt hat oder hätte.
Außerdem spielt die geistige Entwicklung und Reife des Kindes auch eine Rolle. Manche Kinder begreifen und verkraften gewisse Dinge schon mit zehn und andere ihr Leben lang nicht. Wieso sollte man besonders reifen oder intelligenten Kindern das Lesen gewisser Bücher vorenthalten, wenn es sie bilden kann? Bei gewissen Filmen würde ich da eben auch wieder Ausnahmen machen, weil Kinder mit gewissen Bildern nicht umgehen können, egal wie reif sie sind. Diese Bilder haben sie beim Lesen nicht, weil es sich wie gesagt nach ihrer Vorstellung richtet.
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