Hund aus Parkhaus gesprungen

vom 17.06.2011, 10:40 Uhr

Einer Bekannten von mir ist vor ca. einem Jahr etwas ganz furchtbares passiert. Sie war mit ihrem Hund, einem drei Jahre alten Hovawart, unterwegs in einer etwas größeren Stadt. Da ihr Hund den ganzen Tag noch nicht wirklich draußen war, außer für kleine Pipi Runden, entschieden sie sich zu einem Park zu fahren. Da es Samstag war, waren alle Parkplätze belegt. Außerdem knallte die Sonne, weil es so um die 12 Uhr waren. Sie entschieden sich, lieber im Parkhaus zu parken und dafür etwas weiter zu laufen bis zum Park, als das Auto in der prallen Sonne stehen zu lassen.

Sie ließen den Hund aus dem Auto und wollten ihn gerade anleinen (Der Hund zerfraß gerne seine Leine und deswegen haben sie die in seiner Auto Box immer abgemacht) als der Hund zum Ende des Parkhauses rannte. Der sonst so gut hörende Hund (die Leute gingen auch in den selben Hundeverein, wo meine Freundin mit ihrem Hund ist) konnte die Leute nicht rufen hören, weil genau in dem Moment ein Güterzug vorbeifuhr. Der Hund war sehr neugierig und versuchte, auf die Mauer zu springen. Leider verlor er dabei das Gleichgewicht und fiel aus dem vierten Stockwerk des Parkhauses.

Als die Leute unten ankamen, hatte der Hund die Pfoten eindeutig gebrochen. Sie standen in den merkwürdigsten Positionen. Der Hund schien allerdings keine Schmerzen zu haben. Er stand wahrscheinlich selbst total unter Schock. Ein Mann, der gerade mit seinem Auto dort stand, hat seine hinteren Sitze in Sekundenschnelle komplett weggemacht und nahm sich einfach den Hund und lud ihn in sein Auto. Er nahm die Besitzerin des Hundes mit und sie fuhren sofort in eine Tierklinik. Die Frau war dafür sehr dankbar, weil sie sich ja in der Stadt nicht auskannten. Der Hund musste leider eingeschläfert werden, weil er auch innere Blutungen hatte.

Es muss wirklich ein Alptraum gewesen sein. Ich rate euch nur, eure Hunde nirgendwo unangeleint zu lassen, wo etwas passieren kann. Der Hund hätte sicher gehört, wenn er das Rückruf Kommando hätte hören können. Er hatte die Begleithundeprüfung erst vor zwei Wochen gemacht. Ich hoffe für alle Hundehalte da draußen, dass ihr so etwas nie mitmachen müsst. Passt immer gut auf eure geliebten Vierbeiner auf, denn es kann so schnell etwas passieren.

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» Malcolm » Beiträge: 3256 » Talkpoints: -1,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Was soll man dazu sagen. Normalerweise neigt man sicherlich dazu zu sagen, dass sie selber Schuld ist. Allerdings ist das hier eine eine Verkettung von unglücklichen Umständen, die dem besten Hundehalter passieren können.

Ich würde meinen Hund auch im Auto nicht an der Leine lassen. Schon allein, weil er sich strangulieren könnte. Ist er im Kofferraum, dann kann man ihn eigentlich auch erst anleinen, wenn man die Klappe aufmacht. Hier wäre es wirklich günstig gewesen, wenn man den Hund eben so erzogen hätte, dass er sitzen bleibt, wenn man Türen öffnet, sodass man ihn in Ruhe anleinen kann.

Ich persönlich würde mit meinem Hund auch niemals in ein Parkhaus fahren. Eben weil ich meinen Hund kenne und mir das schon wegen der vielen Autos und Leute zu anstrengend und auch gefährlich wäre. Ich wäre eher in den Wald gefahren, wenn wir keinen vor der Tür hätten. Gut, ändern kann man das dann auch nicht mehr, denn hinterher ist man ja immer schlauer.

Da kann man wirklich nur hoffen, dass sie aus den Fehlern lernt. Ich stell es mir ganz schlimm vor, wenn man nichts ahnend mit dem Hund einen Ausflug machen will und das endet dann so dramatisch.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Diese Geschichte macht einen schon ein bisschen sprachlos und schockiert natürlich. Ich denke, dass die Besitzer des Hundes nicht dafür können. Es ist einfach ein Unglücksfall gewesen und so etwas passiert leider. Ich denke, dass man den Leuten daher keine Vorwürfe machen kann und sollte. Sie werden schon genug unter dem Verlust des Hundes leiden.

Ich habe auch einen Hund und dieser ist immer an der Leine. Ich habe auch zu viel Angst, dass er sich plötzlich erschreckt und auf die Straße rennt oder sich in eine andere gefährliche Situation bringt. Aber ich denke, dass man noch so aufpassen kann und es doch plötzlich zu einem tragischen Unfall kommen kann.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Für mich ist diese Geschichte ehrlich gesagt nicht schlüssig. Entweder haben die sich völlig überschätzt oder sich im Nachhinein einiges schön geredet bzw Erklärungen für das Fehlverhalten gesucht. Denn ganz ehrlich, wenn ich im Parkhaus laut rufe, dann hallt das da so sehr, dass auch ein Güterzug (der wird wohl kaum durch das Parkhaus gefahren sein) kein Problem ist. Die Hundeohren werden das schon mitbekommen haben.

Der angeblich sonst so gut hörende Hund scheint an diesem Tag aber wohl vergessen zu haben wie gut er sonst hört. Wobei er in dieser Situation eigentlich gar nicht mal "hören" müsste. Wenn er so gut erzogen gewesen wäre, wäre er nach dem Aussteigen nicht einfach an das andere Ende des Parkhauses gerannt. Selbst wenn ihn dort etwas abgelenkt hätte. Dass die Leute mit ihm im Hundeverein gewesen sind, bedeutet noch lange nicht, dass der Hund deswegen gut erzogen war. Auch die abgelegte Prüfung sagt nicht viel aus.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Die Frage ist aber, was es jetzt noch bringt den ehemaligen Besitzer zu sagen, dass sie Schuld an der Sache sind. Ist es da nicht besser, wenn sie aus den Fehlern lernen, die sie vielleicht gemacht haben? Ich bin wie gesagt durchaus der Meinung, dass man gewisse Dinge anders hätte machen können, aber das sagt sich auch leicht, wenn man nicht in der Situation ist.

Und auch ein sehr gut erzogener Hund kann in fremder Umgebung anders reagieren. Da gleich zu sagen, dass er vielleicht doch nicht gut erzogen ist oder nicht ausreichend finde ich schon übertrieben. Kein Hundebesitzer kann voraussehen, was sein Hund als nächstes machen wird und wie er reagiert. Und wer geht schon davon aus, dass ein Hund aus dem vierten Stock eines Parkhauses springt? Mal davon abgesehen: die wenigsten Hunde können das Geräusch eines nahen Zuges leiden, vielleicht hat ihn das zusätzlich verwirrt.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


winny2311 hat geschrieben:Die Frage ist aber, was es jetzt noch bringt den ehemaligen Besitzer zu sagen, dass sie Schuld an der Sache sind. Ist es da nicht besser, wenn sie aus den Fehlern lernen, die sie vielleicht gemacht haben?

Man lernt aber nicht aus Fehlern, wenn man sich die Situation "schön redet". Es lag an der Ablenkung, dem Geräuschpegel, am verlorenen Gleichgewicht, usw. Nur an einem selber oder fehlendem Grundgehorsam kann es natürlich nicht gelegen haben. Kein Wort davon stattdessen erzählt man diese Geschichte nun mit erhobenen Finger um andere zu warnen, wo es gar nicht nötig wäre. Das ist als würde mich ein Raser, der einen schweren Unfall hatte, ermahnen langsamer zu fahren.

winny2311 hat geschrieben:Und auch ein sehr gut erzogener Hund kann in fremder Umgebung anders reagieren. Da gleich zu sagen, dass er vielleicht doch nicht gut erzogen ist oder nicht ausreichend finde ich schon übertrieben. Kein Hundebesitzer kann voraussehen, was sein Hund als nächstes machen wird und wie er reagiert.

Natürlich kann ein Hund anders reagieren und man kann auch nicht wissen was in so einem Hundehirn vor sich geht aber es kann nicht sein, dass der Hund aus dem Auto springen und weglaufen kann. Egal in welcher Umgebung - das macht ein erzogener Hund nicht und das zu behaupten finde ich überhaupt nicht übertrieben. Ein gut erzogener Hund ist in allen Lagen zuverlässig. Ob nun fremde Umgebung, schreiende Kinder oder ein blöder Zug. Wer sich nicht sicher ist und den Hund nicht im Griff hat, hat wenigstens dafür zu sorgen, dass er einem nicht vor der Nase davonlaufen kann. Den Hund nach oder vor dem Aussteigen anzuleinen ist doch wirklich kein großer Akt.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


stattdessen erzählt man diese Geschichte nun mit erhobenen Finger um andere zu warnen, wo es gar nicht nötig wäre

Dir ist aber schon klar, dass das nicht zu 100% die Geschichte derer ist, die das selbst erlebt haben, sondern von einem Dritten hier berichtet wurde. Insofern kannst du gar nicht wissen, inwieweit man sich das wirklich schön redet oder nicht. Und, ob du dir das vorstellen kannst oder nicht, man kann Situationen noch und nöcher planen, aber sowas KANN man nicht vorhersehen. Ein Hund ist kein Gegenstand, der zu hundert Prozent das macht, was man will und deswegen kann es selbstverständlich sein, dass ein Hund auch mal aus dem Auto springt! Weißt du, was ihn dazu bewogen hat? Eher nicht!

Natürlich kann ein Hund anders reagieren und man kann auch nicht wissen was in so einem Hundehirn vor sich geht aber es kann nicht sein, dass der Hund aus dem Auto springen und weglaufen kann.

Da hast du dir ja schön innerhalb deines eigenen Satzes selbst widersprochen. Glückwunsch!

Den Hund nach oder vor dem Aussteigen anzuleinen ist doch wirklich kein großer Akt.

Da kann man dir nur wünschen (falls du einen Hund hast), dass dir nie etwas ähnliches passiert. Ich jedenfalls bin weiterhin der Meinung, dass der wohlerzogenste Hund mal merkwürdig reagieren kann. Man sollte sich nicht zu sehr darauf verlassen, dass er ja ach so großartig erzogen ist, denn dann kommt man eher nicht in solche Situationen.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



winny2311 hat geschrieben:
Natürlich kann ein Hund anders reagieren und man kann auch nicht wissen was in so einem Hundehirn vor sich geht aber es kann nicht sein, dass der Hund aus dem Auto springen und weglaufen kann.

Da hast du dir ja schön innerhalb deines eigenen Satzes selbst widersprochen. Glückwunsch!

Wo bitte ist da der Widerspruch? Als Erwachsener sollte man wohl in der Lage sein so etwas zu verhindern. Was hast du denn für Autotüren, dass ein Hund ohne weiteres an dir vorbeifetzen könnte? Und wie bereits geschrieben ist es kein großer Akt den Hund vor dem Aussteigen anzuleinen.

winny2311 hat geschrieben:Ich jedenfalls bin weiterhin der Meinung, dass der wohlerzogenste Hund mal merkwürdig reagieren kann.

Wie der Hund auf eine Situation reagiert ist das eine ob der Halter diese händeln kann das andere. Und wo siehst du die Grenzen bzgl merkwürdigen Reaktionen? Hierbei hat der Hund nur sich selber geschadet. Wären die Leute in einer Menschenmenge gewesen, würdest du das auch einfach so mit den Worten, dass Hunde eben manchmal komisch reagieren können, abtun? Ne sorry, das ist für mich nicht tragbar. Dafür ist die Verantwortung, die man als Hundehalter trägt, zu groß.

winny2311 hat geschrieben:Da kann man dir nur wünschen (falls du einen Hund hast), dass dir nie etwas ähnliches passiert.

Da mache ich mir gar keine Sorgen. Ich überschätze weder mich noch die Erziehung meiner Tiere. Würde ich sie nur schludrig erziehen, hätten sie nicht die Freiheiten, die sie genießen. Und in der Zeit, in der ein Hund sich noch einlebt und erzogen wird, achte ich eben verstärkt darauf, dass es nicht zu solchen Situationen kommen kann. Wenn etwas passiert bin ich als Halter schuld. Egal ob der Hund gereizt, umgerannt oder unerlaubt angepackt wurde.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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