Auf dem Balkon 120 Kaninchen in Käfigen

In Berlin wurde nun ein Mann wegen Tierquälerei angezeigt. Er hatte einfach 120 Kaninchen in Käfige gesperrt, die für nur 2 Kaninchen ausgelegt waren. Stattdessen hat er einfach mal 6 oder mehr Kaninchen in einen Behälter gestopft, was wirklich abartig ist. Die Kaninchen wurden ihm nun abgenommen und sie wurden erst einmal an einer Sammelstelle abgeliefert.

Ich frage mich, was bei dem Mann im Kopf vorgeht. Wie kann man denn solch lieben Tieren so etwas Schreckliches mit Vorsatz antun? Zudem hatte der Mann doch gar nichts davon.

Das wird, wie in den meisten Fällen, ein Selbstläufer gewesen sein. Und bedenken sollte man auch, dass es ja auch sogenannte Tiermessis gibt. Die sammeln eben nicht alles, sondern meist nur Tiere und da dann auch meist nur eine bestimmte Tierart.

Gehen wir mal davon aus er hatte anfangs bloß zwei Kaninchen und dann auch noch Männchen und Weibchen. Da sind das früher oder später mehr geworden. Dann haben sie sich untereinander wild vermehrt und er konnte sich mit Sicherheit von keinem der Tiere trennen und hatte auch kein Geld, für mehr Käfige und schon gar nicht für Kastrationen. Weiterhin wird er wohl nicht viel Besuch oder Unterstützung von Außen gehabt haben. Denn da hätte man das Ganze schon wesentlich früher erkennen können.

Die Frage, die sich nun stellt ist ob es den Tieren, die jetzt sicherlich in einem Tierheim untergebracht sind, jetzt besser geht. Die meisten Tierheime in Deutschland sind einfach überlastet und meines Wissens nach werden Tiere, die nicht mehr zu beherbergen sind, eingeschläfert. Und bei 120 Kaninchen auf einen Schlag ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Tierheim seine Kapazitätsgrenze erreicht, recht hoch. Auch nicht so toll.

Ich schätze mal, daß es sich hier wirklich um einen Selbstläufer gehandelt hat, die Theorie von dem anfangs unkastrierten Kaninchenpaar und der folgenden Vermehrung klingt mir wirklich recht plausibel. Ich glaube auch nicht, daß der Mann den Tieren wirklich Schaden zufügen oder sie gar quälen wollte. Er ist einfach der Lage nicht mehr Herr geworden und hatte weder den Mut, sich zu Gunsten der Tiere von ihnen zu trennen noch das Geld, um die Situation bzw. die Haltungsbedingungen für die Tiere erträglich zu machen.

Natürlich hilft die gute Absicht oder zumindest die nicht böse Absicht den Tieren in keinster Weise, aber vorschnell urteilen will ich hier zu Ungunsten des Mannes eben auch nicht. Ich habe mal im Fernsehen eine Dokumentation über Tiermessis bzw. Animalhorder gesehen, da ging es ähnlich zu. Eine alte Frau hatte unzählige (vermutlich auch eine Menge tote) Katzen in ihrer gänzlich zugedreckten Wohnung, ein Mann hatte an die tausend Vögel in seiner Wohnung frei herumfliegen. Keine Stelle, die nicht mit Vogeldreck voll gewesen wäre.

Genau wie die beiden aus der Dokumentaion hat der Mann bei seinen Kaninchen wohl irgendwann den Überblick verloren und sich der Situation "ergeben". Nur ist es immer wieder erstaunlich, daß niemand etwas mitbekommen hat. Nicht von den 120 Kaninchen auf dem Balkon und nicht von den Vögeln, und die Katzen will in der Nachbarschaft da ja auch niemand weder gehört (1000 Vögel nicht gehört, ist klar) noch gerochen haben.

Man weiß natürlich nicht, ob es sich um Absicht oder wirklich um ein Versehen gehandelt hat. Ich finde es allerdings absolut grausam für die jeweiligen Tiere. Ich denke man sollte sich vorher darüber im Klaren sein welches Geschlecht die Tiere haben und auch wenn sie Nachwuchs bekommen haben hätte er doch dann eingreifen können. Ich finde es für die Kaninchen absolut grausam in welchen Verhältnissen sie leben mussten.

Ich persönlich finde nicht, dass das Wort "Animalhorder" ihn in Schutz nimmt. Natürlich ist das eine Krankheit und die Menschen meinen es nicht so, allerdings ist es trotzdem grausam was den Tieren teilweise angetan wird. Ich habe einmal von einer Frau gelesen, die unmengen von Katzen hatte und davon waren schon die Hälfte gestorben ohne dass sie sie entsorgt hat. Ich finde das sehr traurig, was den Tieren angetan wird.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, das das ganze etwas mit Tierliebe zu tun haben kann und das es einfach so seinen Lauf genommen hat, weil die Tiere nicht kastriert waren und dem Mann die ganze Sache somit über den Kopf gewachsen ist. Klar hätte er viel früher selber handeln müssen, indem er die Tiere nachdem Geschlecht her hätte trennen müssen, aber nun ist das Kind in den Brunnen gefallen und man muss das Beste daraus machen.

Ob die Tiere nun im Tierheim besser aufgehoben sind, ist auch so eine Sache, denn die Tierheime sind ja auch meistens überfüllt. Aber auf jedenfall müssen die Tiere nun nicht mehr in so einem engen Verhältnis leben udn das ist doch auch schon mal positives. Ich hoffe nur, für die Tiere, das sie alle gut vermittelt werden können.

ICh verstehe auch nicht, wie der Mann auf solche kranken Ideen kommt. Ich meine damit, dass es doch jeder weiß, wenn man sagt, dass in einen Käfig für zwei Kaninchen auch nur zwei Kaninchen gehören und nicht sechs. Das ist einfache Logik und ich finde, dass man das wissen sollte.

Ich finde, dass der Mann eine gewaltige Strafe bekommen sollte, weil er die Tiere gequält hat. Die Tiere haben vielleicht sogar ein Trauma. Des weiteren konnten sie sich ja nicht wehren und mussten in den Käfigen ausharren.

Ich finde so etwas absolut abartig und kann das nicht verstehen. Wie man den Tieren so etwas antun kann, das ist doch echt erbärmlich. Der Mann scheint richtig krank zu sein, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass ein gesunder Mensch so etwas macht. Vielleicht ein wenig schlechte Haltung, aber so übertrieben, das scheint mir schon krankhaft. Manche Menschen wissen ja einfach auch nicht, was sie ihren Tieren antun mit zu wenig Platz und machen sich da nicht sonderlich etwas daraus. Aber das ist ja schon wirklich richtig schlimm und ich kann mir nicht vorstellen, dass ein "normaler" Tierliebhaber so etwas macht.

Das ist natürlich richtig übel und ich hoffe, dass er eine hohe Geldstrafe bekommt, wenn ich auch grundsätzlich meine, dass die Strafen für Tierquälerei in der Regel zu niedrig bemessen sind.

Diejenigen hier, die von einem Selbstläufer schreiben, kann ich allerdings auch nicht wirklich verstehen. Eine Trächtigkeit des Muttertiers kann doch nur dann unbemerkt bleiben und die Vermehrung entsprechend inzestuös weitergehen, wenn dieser Halter nicht regelmäßig wenigstens nach seinen zunächst zwei Tieren gesehen und anschließend die beiden Geschlechter getrennt hat, bis eine Kastration vollzogen wurde.

Er hat also in jedem Fall verantwortungslos gehandelt und mit einem Selbstläufer, wobei dieser Begriff allein schon eine Art Hilflosigkeit von Seiten des Halters impliziert, kann wohl nicht die Rede gewesen sein. Der Tierhalter hätte diese Vorgänge jederzeit unterbrechen können, indem er die Tiere trennt und anschließend dafür sorgt, dass die Böcke kastriert und gut untergebracht werden.

Außerdem finde ich, dass es hier nicht vorrangig darum geht, in welchem Umfang er zugelassen hat, dass die beiden Tiere sich vermehren, sondern vor allem doch darum, dass am Ende 120 Kaninchen auf einem Raum gehalten wurden, der sogar für zwei Kaninchen definitiv zu klein ist. Denn auch, wenn die Käfige gern für eine bestimmte Anzahl an Kaninchen festgelegt und entsprechend ausgewiesen werden, so bleibt doch stehen, dass Kaninchen nicht in Käfige gehören.

Gut, dass er am Ende doch noch aufgeflogen ist und die Kaninchen befreit werden konnten. Hoffentlich ergeht es wenigstens den meisten von ihnen nun deutlich besser und sie konnten gut vermittelt werden.