Geld in der Partnerschaft - am besten regeln?

vom 15.12.2009, 11:58 Uhr

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich deinen Freund nicht verstehen kann. Wenn es vorher so ausgemacht war, dass du erstmal die Miete alleine zahlst, weil er noch in der Ausbildung ist, dann finde ich, versteht es sich von selbst, dass er später ( also wenn die Ausbildung dann eben fertig ist ) seinen Teil dazu beiträgt.

Da er inzwischen ja sogar um einiges mehr verdient als du, hätte man sogar überlegen können, ob er nich einfach mal eine zeitlang die Miete alleine übernimmt. Das ist für mich nur logisch. Anfangs hat er weniger Geld, also zahlst du die Miete alleine. Jetzt wo er um einieges besser verdient, ist das auf einmal Geldgier deinerseits. Das finde ich schon mehr als unverschämt, dass man dem eigenem Partner sowas unterstellt.

Ich finde den Komprimiss, alle fixen Kosten (also Miete, Wasser, Strom, Internet, Telefon) zu teilen am einfachsten. Sicher kann man sich streiten, ob es gerecht ist, da er mehr verdient, du mehr Strom verbraucht, er mehr isst etc. Auf diese Weise ist es einfach und sauber gelöst und jeder sollte zufrieden sein.

Sprich es einfach an, von alleine wird er nicht drauf kommen. Ich hoffe, du kannst es ihm sachlich begreiflich machen, denn geldgierig bist du keineswegs.

» sugar-pumpkin » Beiträge: 661 » Talkpoints: 67,64 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Nelchen hat geschrieben:Daher habe ich mir eben als Kompromiss überlegt, dass es dann doch nur fair wäre, wenn wir uns die gemeinsamen Kosten je zur Hälfte teilen würden. Ich habe das auch alles genau aufgeschrieben, so dass er es nachvollziehen kann.

Ich hatte ja schon geschrieben, warum ich die von Dir hier genannte Lösung nicht unbedingt als faire Lösung ansehen würde. Wohl aber als Kompromiss, wobei ich wirklich für Dich hoffe, dass Dein Freund/Lebenspartner sich der Sache bewusst ist, dass Du bei der Geschichte finanziell drauf zahlst!

Das Du es dann auch nötig hast, als Buchhalterin alle Ausgaben nachvollziehbar und transparent aufzuzeigen, halte ich schon fast für noch unerträglicher, als den Gedanken an den von Dir gesuchten Kompromiss. OK, er ist fertig mit der Ausbildung und verdient sein erstes Geld. Aber wenn er nun auch hier die volle Freiheit für sich beansprucht, sollte er sich das mit der Partnerschaft überlegen und vielleicht doch einer WG beitreten oder auch alleine wohnen.

Das soll jetzt nicht gegen Dich gehen, aber vielleicht ist er einfach noch nicht bereit, alles für eine Beziehung aufzugeben (auch wenn er im Grunde nichts wirklich aufgeben müsste), und das zeigt sich nun recht deutlich.

Vielleicht eine Frage: offenbar bleibt ihm ja monatlich etwas Geld übrig. Was sind denn seine Sparziele. Ich hoffe, ihr redet darüber. Hat er sich denn Ziele gesetzt, die Du nachvollziehen kannst? Wenn das auch nicht heißen soll, dass Du für diese Ziele (indirekt) dann mitzuzahlen hast. Aber irgendwie muss doch seine Angst, zu viel zu bezahlen, begründet werden. Dir allein Geldgier vorzuwerfen, ist sicher ein starkes Stück. Aber vielleicht steckt da ja mehr dahinter?

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Hallo Nelchen,

also wenn ich das so lese, denke ich auch, dass Du durchaus berechtigt bist, das zu fordern. Natürlich kann man auch andere Sachen versuchen zu berücksichtigen (wenn er ganz alleine den Haushalt schmeißt, wovon ich aber mal nicht ausgehe). Sicher hat er sich dran gewöhnt mit von deinem Geld zu leben, aber wenn sich etwas ändert, sollte man es schon nochmal neu aufteilen, soweit nicht sowieso schon alles jedem gehört und zusätzliche Anschaffungen von Beiden besprochen werden.

Habt ihr denn beide noch Geld übrig für Euch selbst? Ich meine wenn er dann einen Vorteil daraus hat, dass er sich im Monat noch was nettes nebenbei leisten kann und Du vielleicht dann mit deinem Geld arg knappst, ist das alles andere als gerecht.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Um es auf den Punkt zu bringen, ich bringe das Geld nach Hause und meine Frau gibt es aus. Ich bin Alleinverdiener und kann deshalb dieses Klischee gut bedienen. Wir haben ein wöchentliches Budget und meistens reicht das auch aus. Wenn es mal nicht reicht weil der Friseur oder irgend etwas anderes außer der Reihe ansteht wird mehr Geld von der Kasse abgeholt. Wir kommen gut über die Runden und es bleibt eigentlich auch fast immer etwas übrig. Wer etwas kaufen will kann es auch machen ohne großartig zu Fragen oder zu Betteln, natürlich im Rahmen der Möglichkeiten.

Ich weiß dass dies nicht überall so gut funktioniert, gerade wo immer knapp kalkuliert werden muss und ein Partner völlig andere Vorstellungen vom konsumieren hat als der andere. Da hilft wirklich nur ein getrenntes Konto mit Taschengeldzuteilung. So wie du schreibst ist es schon krass, ich glaube aber in wilden Ehen nicht gerade unüblich. Auch wenn man sich liebt, ums Geld gibt es dann ständig Disskusionen und irgendwann ist der Kleinkrieg da. Eigentlich müssten doch alle Beteiligten daran interessiert sein jedem Streit darum aus dem Wege zu gehen und in einem vernünftigen Gespräch gemeinsam eine für alle günstige Lösung zu finden. Vielleicht hilft es ja mal alle Fixkosten aufzuschreiben und dann durchzurechnen. Eine anteilige Beteiligung des weniger Verdienenden wäre vernünftig, der Betrag der jedem für persönliche Dinge monatlich zur Verfügung steht sollte aber gleich groß sein.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



In einer Beziehung sollte man eigentlich keine Angst davor haben, mit dem Partner über solche Dinge zu sprechen. Dein Freund wird dir sicher nicht den Kopf abreißen und ich verstehe nicht, dass du diese Auseinandersetzung scheust. Im Grunde hast du ja recht und eigentlich hättet ihr vorher schon eine andere Lösung finden müssen. Letztendlich kann dein Freund doch froh sein, wenn du bisher mehr bezahlt hast als er, denn eigentlich ist es ja egal, woher er seinen Mietanteil bestreitet, solange das Geld pünktlich am Monatsersten auf dem Konto des Vermieters eingegangen ist. Eigentlich ist es ja sein Problem, wenn er weniger Geld hatte als du und ich finde es nicht fair, denjenigen, der mehr hat, dafür zu bestrafen, dass er eben mehr hat. Allerdings verstehe ich natürlich auch sehr gut, dass man in einer Partnerschaft schaut, dass man die Finanzen bei einem gemeinsamen Haushalt eben auch gemeinsam regelt.

Wenn dein Partner dir unterstellt, dass du geldgierig bist, kannst du diesen Vorwurf doch locker an ihn zurückgeben. Schließlich zahlt er weniger und lebt daher zum Teil auch auf deine Kosten. Wenn ihr schon so miteinander sprecht, frage ich mich, ob überhaupt noch ein vernünftiges Gespräch zustande kommen kann. Du sagst, dass er zu wenig zahlt, hast aber Angst ihn darauf anzusprechen und er wirft dir vor, dass du gierig bist. Das ist keine gute Grundlage für ein Gespräch.

Vielleicht solltest du deinem Partner einen Brief schreiben und darin auch die gesamten Kosten auflisten, durch zwei teilen und ihm mitteilen, welchen Anteil er zukünftig zu bezahlen hat. Wenn du ihm schreibst, kannst du vielleicht auf diese Weise besser deine Angst überwinden und ihm sachlich mitteilen, was dich stört. Ich finde es am gerechtesten, wenn jeder die Hälfte zahlt, also sowohl die Hälfte der Kosten für den Wohnraum als auch für Lebensmittel, Strom, Internet, gemeinsam genutzte Versicherungen und auch für das Auto, falls ihr nur eines haben solltet, das von beiden genutzt wird. Dabei spielt es doch absolut keine Rolle, wer wieviel verdient.

Du solltest unbedingt mit ihm reden, da sich solche Themen sonst auf Dauer negativ auf eure Beziehung auswirken können und dann mittelfristig einen Keil zwischen euch treiben.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Mein Freund und ich, wir wohnen seit Beginn unserer Beziehung zusammen. Wir haben es so aufgeteilt, dass er Strom und Miete bezahlt und ich die wöchentlichen Einkäufe und das Telefon/DSL. Man hätte jetzt auch alles genau teilen können, aber das macht sich ein bißchen schlecht beim Einkaufen und es wäre mir auch zu blöd, jedesmal einen Warentrenner zwischen meine und seine Produkte zu legen. Und wenn ich es hochreche, kosten mich diese Einkäufe auch immer knapp 400,- € im Monat, also fast genauso viel, wie unsere Miete kostet. Getrennte Konten haben wir sowieso und das würde ich auch beibehalten, wenn wir mal heiraten. So behält jeder die Übersicht und es gibt keine Streitereien.

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Wir nehmen unsere beiden Einkommen zusammen und bezahlen davon dann die ganzen Rechnungen. Der übrige Rest, geht dann halt in die Haushaltskasse. Falls einer von uns mal eine größere Anschaffung machen will, sprechen wir dies kurz ab und dann geht es je nach dem auch klar. Wir trennen dies nicht, wäre ja auch irgendwie doof dann dies erst alles auf zu teilen.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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