Wie Gruppenbildung in Kindergärten verhindern?
Ich war neulich im Kindergarten meiner Cousins, um ihn abzuholen und wie sich herausstellte, war ich einige Minuten zu früh, denn die Kinder arbeiteten noch an irgendeinem Projekt und waren alle noch am Basteln. Ich setze mich also dazu und wartete und dabei viel mir eine Sache besonders auf. Die Kinder bastelten in einem anderen Raum, also nicht in den Räumen, in denen sie ihre Zeit als Gruppe verbringen. Tatsache war aber, dass sie sich von selbst in Gruppen formierten. Besonders auffallend war das bei einem Jungen, der Klebe brauchte und dann an seinem Tisch fragte. Leider waren dort alle Kleber in Gebrauch. Daraufhin schaute er sich um und sah, dass am andern Tisch alle Klebeflaschen unbenutzt standen. Er ging aber nicht rüber, sondern wartet, bis seine Freunde fertig waren.
Kurz danach machte mein Cousin genau das gleiche. Er brauchte Bastelmaterialien, weigerte sich aber die von Tisch der anderen zu nehmen und wartete stattdessen, bis die Erzieherin sie ihm brauchte. Als ich ihn dann später zu Hause nochmal darauf ansprach, meinte er einfach, dass das eben nicht seine Freunde wären. Soweit ich weiß, gibt es in diesem Kindergarten die typischen vier Gruppen, Mäuse-, Bären-, Igel- und eine Elefantengruppe. Während bestimmter Unternehmungen bleiben die Kinder innerhalb dieser Gruppen, damit es überschaubarer bleibt und sie feste Ansprechpartner haben und so weiter.
Später am Nachmittag aber können die Kinder sich auch frei im ganzen Kindergarten bewegen und dürfen auch zu anderen Gruppen gehen und dort spielen, da es auch in allen Räumen unterschiedliche Beschäftigungsmöglichkeiten gibt. Das wird aber von einigen Kindern strikt verweigert, weil dies nämlich das ''Revier'' des Feindes ist, die Igelgruppe ist nicht der Freund der Mäusegruppe. Das heißt also, selbst wenn die Kinder zum Spielen nach draußen gehen oder einzelne Kinder mit den Gruppen vermischt Wandern gehen, blieben die Kinder nur unter sich und wollen mit den andern Gruppen nichts zu tun haben.
Vermutlich gibt es sogar innerhalb der Gruppen nochmals Gruppen, das konnte ich nicht näher beobachten. Interessieren würde mich mehr die Frage, wie man das vermeiden kann! Ich denke, dass der Kindergarten da schon den ersten Schritt getan hat, um das zu fördern, eben in dem man die Kinder in Gruppen teilt und da auch Kinder ''als Strafe'' in ihre Gruppen zurück geschickt werden, wenn sie Unfug gemacht haben in andern Gruppen, wird dies ja doch sehr unterstützt. Aber das ist ja nun doch in den meisten Kindergärten so, wie will man aber nun vermeiden, dass die Kinder trotz der Gruppen eine Art Gemeinschaftsgefühl entwickeln und sich nicht zu solchen Cliquen zusammen schließen?
Ich habe ein wenig mit meinem Cousin geredet und ihm auch versucht zu erklären, dass seine Gruppe keineswegs besser ist, als die anderen Gruppen, aber geholfen hat das nun natürlich nicht so wirklich. Wenn er mit Kindern in der Nachbarschaft spielt, erkenne ich aber auch ein solches Verhalten nicht, dort spielt er auch mit allen ganz normal, daher wäre es doch ziemlich ärgerlich, wenn er sich ein solches Cliquenverhalten gerade im Kindergarten angewöhnen würde. Was kann man gegen solche Gruppenbildung in Kindergärten tun?
Ich denke, dass du da als einzelne Person nicht viel machen kannst. Die Gruppen im Kindergarten werden von den Erzieherinnen festgelegt und oftmals geht es dabei ja um das Alter und andere Faktoren. Daher denke ich, dass die Erzieherinnen sich schon einen Kopf machen und die Kinder nicht wahllos in eine Gruppe tun.
Ich finde es aber kein bisschen seltsam, dass sich die Gruppenbildung nur auf den Kindergarten begrenzt. Schließlich ist es, meiner Meinung und meinen Erfahrungen nach, auch so, dass die Kinder im Alltag und auch in der Schule Gruppen bilden. Daher ist es nicht ungewöhnlich, wenn dies auch schon im Kindergarten passiert. Der Mensch hat früher, als er noch nicht so weit entwickelt war, auch immer Gruppen gebildet.
Ich denke, dass du richtig gehandelt hast, indem du deinem Cousin das mit den Gruppen erklärt hast und auch, dass alle Gruppen gleichwertig sind und keine Gruppe besser ist als die andere Gruppe. Aber ich denke, dass er das noch nicht ganz verstanden hat, weil er ja sicherlich noch sehr jung ist. Aber solange keine Streitereien entstehen ist es doch egal.
Ich nehme mal an, dass du dir auch lieber etwas von Freunden leihst als von Leuten die du gar nicht bis kaum kennst. Das ist auch bei Erwachsenen nicht anders als bei Kindern.
Gruppenbildung ist aber ziemlich natürlich, sowohl im Kindergarten als auch in der Schule. Das die Kinder das im Kindergarten sehr eng sehen mit ihren Gruppen, halt ich fast für normal Kleinkinder können manchmal richtige Korinthenkacker sein.
Bestimmt bekommen sie zudem immer von den Erzieherinnen gesagt das gehört uns nicht, das gehört den Elefanten, oder heute gehen die Mäuse in den Wald etc. Natürlich wollen die Erzieherinnen hier nicht die extreme Gruppenbildung fördern, aber für ein bisschen Ordnung sorgen, schließlich hat es durchaus Sinn das es mehrere Gruppen im Kindergarten gibt.
Solche "Gruppenbildung" sind doch eigentlich vollkommen normal, dieses kenne ich auch noch sehr gut aus meiner Zeit in der Grundschule - Dort gab es genau das gleiche "Problem". Im Kindergarten zuvor kann ich mich ehrlich gesagt auch nicht dran erinnern, ob ich jemals mit irgendeinem Kind aus einer anderen Gruppe gespielt habe. In Kontakt kamen wir im Kindergarten mit den anderen Gruppen eh nur dann, wenn wir "Auslauf" hatten, also draußen auf dem Spielplatz spielen durften.
Ebenfalls finde ich es völlig normal, dass es zu solchen Gruppenbildungen kommt, wenn man bedenkt, dass die Kinder eben eine Menge Zeit untereinander in ihrer Gruppe verbringen, die anderen Kinder sind eben "fremd", genau wie deren Erzieher und Erzieherinnen. Man weiß zwar, dass sie in irgendeinem Raum nebenan sind und vermutlich das gleiche tun, wie die Kinder auch, aber man hat eben im Normalfall keinen engen Kontakt zu diesen Kindern. Die Kinder isolieren sich so vollkommen von anderen, was ja irgendwie auch kein Wunder ist. Hingegen finde ich es aber sehr gut und wünschenswert, wenn du versuchst, eine solche Gruppenbildung zu verhindern, ich glaube, dass die Kinder dann auch im späteren Leben sehr viel offener seien werden und bereit sind, auf andere zuzugehen.
Ich würde einfach mal versuchen, die Gruppen "aufzubrechen". Zwar ist ein Kindergarten mit vier Kindergruppen ein sehr großer Kindergarten, aber vielleicht sollte man erst mal in kleinen Schritten anfangen. Man könnte ja versuchen, die Kinder von zwei Gruppen erst mal untereinander bekannt zu machen oder ähnliches. Das geht natürlich nicht von alleine, wenn man alle Kinder zusammensetzen würde und ihnen dann sagt: "Spielt etwas", dann werden diese sich, wie von dir beschrieben, wieder in ihren Kleingruppen zusammentun.
Ich glaube, dass eigentlich nur die dortigen ErzieherInnen etwas gegen diese Gruppenbildungen tun können. Kleine Kinder sind eben noch nicht so selbstständig und sehen dies auch nicht als selbstverständlich an. Man müsste die Gruppen öfter untereinander mischen und am besten lernen Kinder sich doch spielend kennen. Wenn dies nicht klappt, indem man die Kinder frei spielen lässt, dann sollte dies eben unter der Leitung eines Verantwortlichen passieren. Man könnte gemeinsame Spiele unter einer Leitung spielen, neue Gruppen und Teams bilden, etc. So lernen sich die Kinder spielend immer besser kennen und entwickeln sich weiter - Dann werden die Kinder auch irgendwann gar nicht mehr wissen, welches Kind überhaupt zu welcher Gruppe gehörte.
Ich habe erst kürzlich ein Praktikum im Kindergarten gemacht und muss sagen, dass man diese Gruppenbildung kaum verhindern kann. Bei dem Kindergarten wo ich war, waren die Gruppen in Altersgruppen gemischt, bei uns früher wurden sie unter "Klein", "Mittel", "Groß" unterteilt. Ich muss sagen, dass sich selbst zwischen kleinen und großen Kindern innerhalb einer Gruppe gewisse Freundschaften bilden.
Man kann den Kindern nicht verbieten miteinander zu spielen, denn durch das Spielen kommt der Kontakt zustande und dadurch die Gruppenbildung. Ich denke nicht, dass man die Gruppenbildung verhindern kann und sollte. Das "Gegeneinander" gibt es überall, das wird auch in der Schule weitergehen und dann kann man garnicht mehr einschreiten, weil die Kinder selbstständig werden.
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