Das Leben / Schema F / Single sein

vom 12.06.2011, 09:22 Uhr

Mein Freund hat mit mir vor längerer Zeit Schluss gemacht, aber so ganz verarbeitet habe ich es noch nicht. Die Gründe waren seinerseits, das er sein Leben nicht nach "Schema F" leben möchte. Sprich: Beziehung -> heiraten -> Haus bauen -> Kinder kriegen. Er glaubt nicht an die ewige Liebe und möchte so ein Leben nicht führen, das Risiko sei ihm zu groß und schlussendlich vor einem Scherbenhaufen zu stehen will er nicht...

In der heutigen Zeit kann ich das nun durchaus nachvollziehen, gerade wenn man die Scheidungsquote ansieht, Flexibiliät/Mobilität am Arbeitsplatz, steigende Kosten, unsichere Wirtschaftslage, Leiharbeit, etc. kann man das durchaus nachvollziehen, dass junge Menschen die Verantwortung & Risiko einer Familiengründung nicht auf sich nehmen wollen.

» si-mone » Beiträge: 69 » Talkpoints: 17,91 »



Ohne genau zu wissen, wie lange ihr nun zusammen wart, finde ich die Äußerung deines Freundes nicht verständlich. Denn in der heutigen Zeit ist eine Heirat nicht mehr notwendig. Die Zahl dieser, die heiraten wollen, ist sogar gesunken. Viele Menschen leben zusammen mit ihrem Freund in einer Wohngemeinschaft oder haben sogar zwei einzelne Wohnungen. Der Wandel der Zeit hat dies hervorgebracht.


Mit deinen Freund wirst du doch hoffentlich über eure Zukunft geredet haben. Somit hätte man auch dieses Problem klären können. Denn vielleicht möchtest du selbst ja gar nicht heiraten und somit hätte ein Gespräch seine Sorgen aus dem Raum geschickt und ihr wärtet noch zusammen.
Wie gesagt, du hast nur ein Teil der Geschichte erzählt, somit ist es schwer, dazu etwas zu sagen, aber du wirst darüber hinaus klar kommen oder es sogar müssen.

» Iggiz » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 12.06.2011, 09:39, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Naja ich kann die Abneigung gegen das "Schema F" durchaus nachvollziehen und ich denke da wird es vielen so gehen. Ein absolutes "Vorzeigeleben" scheint mir auch nicht sehr begehrenswert und wahrscheinlich würde ich auch davor flüchten. Im Leben braucht es schließlich auch mal Abenteuer, die das Leben erst so richtig spannend machen und quasi das Salz in der Suppe sind. Feste Bindungen oder sogar Kinder sind Abenteuern gegenüber meist sehr hinderlich, denn dazu braucht man Ruhe und Sicherheit.

Was ich an deinem Post aber nicht nachvollziehen konnte sind die Verknüpfungen zur unstabilen Wirtschaftslage und der Mobilität am Arbeitsplatz. Ich denke diese Dinge können zwar die Beziehung zwischen zwei Menschen beeinflussen, aber niemals dominieren. Ich gehe jedenfalls mal davon aus, dass einem normalen Menschen sein Partner oder seine Familie wichtiger ist als sein Arbeitsplatz oder die aktuelle Wirtschaftslage.

» rumkugeln » Beiträge: 146 » Talkpoints: 0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ob man eine Heirat und Kinder kriegen als "Schema F" bezeichnen muss, das ist jedem selbst überlassen. Für mich persönlich wäre es nicht Schema F, sondern einfach ein normales Leben. Aber hier kommt es sicherlich auch auf die eigene Einstellung an und was man sich vom Leben erwartet.

Wenn man allerdings auf deinen zweiten Punkt eingeht, dann geht mir jedes Verständnis verloren. Sicherlich kann man all diese Punkte, Arbeitslosigkeit, instabile Wirtschaft und dergleichen als Gründe sehen, keine Familie zu gründen. Aber wenn das jeder so machen würde, würde unsere Geburtenrate noch weiter absinken und bald wären wir alle ausgestorben. Ist es nicht etwas übertrieben, das so zu sehen? Jede Familie befindet sich in einer anderen finanziellen Lage und kann es sich mehr oder weniger leisten, Kinder zu bekommen und groß zu ziehen. Ich persönlich würde das nicht von den von dir genannten Faktoren abhängig machen, weil das zu weit gegriffen wäre. Für mich ist es immer von meiner persönlichen Lage abhängig, wenn ich entscheiden muss, was ich nun plane oder nicht.

Vor allen Dingen frage ich mich, warum das für deinen Freund ein Grund gewesen sein soll, die Beziehung mit dir zu beenden. Denkst du wirklich, er hat so weit gedacht, dass er sich gefragt hat, ob es die wirtschaftliche Lage unseres Landes überhaupt möglich für ihn macht, eine Familie zu gründen? Das wäre doch etwas zu weit her geholt meiner Meinung nach.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Wir Menschen sind alle ziemliche Individualisten, manche können sich nichts schöneres als ein Leben nach Schema F vorstellen, für andere ist es einfach unvorstellbar die nächsten 50 Jahre zur Arbeit zu gehen und auf die Rente zu warten. Letzteres will natürlich kaum jemand, aber irgendwie läuft es doch meistens darauf hinaus. Wer noch jung und verrückt genug ist auszubrechen der soll es ruhig machen, im Laufe der Jahre wird die Realisierung immer schwieriger.

Ich weiß nun nicht wie jung dein Freund ist und ob diese Behauptung auch wirklich seiner Philosophie entspricht. Vielleicht warst du auch einfach nicht die Richtige und er wollte dir das frühzeitig und möglichst schonend klar machen. Für mich war es früher auch absolut unmöglich mir vorzustellen dass ich einmal eine Familie gründen soll oder überhaupt heiraten werde. Da war ich aber noch ziemlich unreif und diese Meinung hat sich schlagartig geändert als ich die Richtige kennen gelernt habe.

Ich weiß nun nicht genau was sich dein Freund unter diesem Ausbrechen vorgestellt hat. Wenn dein Ex-Freund aber seine Vorstellungen wirklich später durchzieht musst du dich fragen ob du diesen Weg eigentlich auch gegangen wärst nur um mit ihm zusammen zu sein. Hättest du wirklich gerne auf Kinder verzichtet, auf ein geregeltes Einkommen? Vielleicht will er auch Auswandern oder sich als Lebenskünstler durch die Welt schlagen? Für diese Dinge braucht man einen Partner der diese Vorstellungen vorbehaltlos teilt und mit trägt, alles andere wäre unverantwortlich.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich kann es auch verstehen, dass dein Mann nicht nach diesem Schema leben möchte. Schließlich leben sehr viele Leute so und ich finde es selbst auch nicht gerade spannend. Ich selbst bin der Meinung, dass man im Leben immer ein gewisses Risiko eingehen sollte, weil es sonst nicht spannend genug ist und weil man sonst irgendwann denkt, dass man im Leben was verpasst hat.

Ich finde, dass du dir keine Gedanken mehr darüber machen solltest, weil ihr eben einfach nicht zueinander gepasst habt. Am besten merkt ihr es jetzt schon und nicht erst, wenn ihr verheiratet seid, Kinder habt und ein Haus gebaut habt. Dann wären die Schwierigkeiten weitaus größter gewesen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich finde es eher langweilig im Leben nie ein Risiko einzugehen. Wenn man es ohne Grund nicht einmal versucht, woher soll man dann wissen ob es nicht klappt. Außerdem ist jede Beziehung irgendwie einzigartig und wenn man etwas daraus macht läuft sie auch nicht nach einem bestimmten Schema ab. Es gibt durchaus Pärchen die kein Haus bauen, keine Kinder bekommen, eventuell sogar ins Ausland gehen und dort ihr Leben auf ihre Weise leben.

Ganz alleine ein ganzes Leben lang finde ich viel langweiliger. Und ich denke, dass das meistens nur die jenigen wollen, die sich nicht auf eine Beziehung einlassen können, es aber teilweise gerne tuen würden. Ich habe eine Freundin die das selbe vorgibt zu wollen. Wenn man allerdings weiß wie sie wirklich fühlt sieht es da schon ganz anders aus. Sie ist eben oft von Männern enttäuscht wurden und damit das nichtmehr passiert macht sie extrem schnell Schluss wenn sie glaubt er könnte ihr irgendwie wehtuen.

Ich persönlich habe auch Höhen und Tiefen mit meinem Freund, allerdings ist es bei mir genau die Zukunft die ich mir vorstelle. Später einmal heiraten und Kinder bekommen und bis dahin einiges erleben und die Zeit zusammen genießen. Ich denke zusammen macht alles noch einmal doppelt soviel Spaß wie alleine.

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» Mietzis » Beiträge: 802 » Talkpoints: -0,75 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Was für eine beleidigende Art, mit jemandem Schluss zu machen! Die Sache liegt doch auf der Hand: Da möchte jemand das Ende der Beziehung nicht nur auf die eigene Kappe nehmen, sondern mit der Argumentation, sich nicht per Brief und Siegel binden zu wollen, weil der Scherbenhaufen, vor dem man dann theoretisch stünde, natürlich der Unzuverlässigkeit der anderen Seite zuzuschreiben wäre.

Was für eine fadenscheinige Ausrede. Ein typisches Beispiel für den immer mehr zunehmenden Egoismus und die weniger werdende Bereitschaft, offiziell Verantwortung und Verpflichtungen zu übernehmen und dazu zu stehen.

» -Carmen- » Beiträge: 7 » Talkpoints: 2,76 »


-Carmen- hat geschrieben:Was für eine fadenscheinige Ausrede.


Das war ehrlich gesagt auch mein erster Gedanke! Das stinkt gewaltigt nach einer dummen Ausrede. Wenn ich jemanden wirklich liebe, dann gehe ich doch entweder das "Risiko" ein und - wenn es beide wollen - baue halt ein Haus oder gründe eine Familie, oder ich spreche mit meinem Partner darüber, dass ich eben genau so ein Leben nicht führen möchte. Leider hast du nicht dazu geschrieben, ob ich schonmal über eure gemeinsame Zukunft gesprochen habt.

Ich kann es aber durchaus verstehen, dass jemand nicht so ein Leben führen möchte und finde es auch vollkommen in Ordnung, wenn man sich gegen ein eigenes Haus oder Kinder entscheidet. Aber überhaupt auf gar nichts eingehen wollen, nur weil man befürchtet, dass alles in einer Scheidung oder Arbeitslosigkeit oder sonstwas endet finde ich arg übertrieben. Wenn man immer nur davon ausgeht, dass eine Entscheidung die man trifft schief gehen könnte, wird man denke ich auch eher nicht glücklich, und alle Faktoren gewissenhaft überdenken und absichern bevor man etwas entscheidet ist auch nicht immer die vernünftige Art und Weise.

Es ist gut, dass man sich der Verantwortung und den Risiken bewusst ist und das etwas schief gehen kann, aber aus diesem Grunde sich von Anfang an gegen alles zu entscheiden finde ich dumm, entschuldigung.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


si-mone hat geschrieben:Die Gründe waren seinerseits, das er sein Leben nicht nach "Schema F" leben möchte.

Bei dem, was der so vorbringt, glaube ich eher daran, dass er dich lediglich "abschieben" wollte und dich für naiv genug hält, eine so dämliche Erklärung auch noch zu glauben. Denn es macht für ihn ja nur dann Sinn, die Liebesbeziehung zu dir zu beenden, wenn du ihn ultimativ aufgefordert haben solltest, dich zu heiraten, eine Familie zu gründen und eben ein Haus zu kaufen/bauen. Ansonsten gibt es doch nicht, was ihn in sein "Schema F" pressen würde? Wäre er mit dir glücklich oder hätte er keine andere, so hätte er ja sein Leben jenseits von "Schema F" mit dir weiterleben können. Was ist denn die Alternative, welche er für sich hierbei sieht? Das er nicht an die "ewige" Liebe "glaubt", mag ja sein. Aber deshalb muss er die aktuelle Beziehung nicht unterbrechen. Denn entweder er liebt dich nicht, tauscht sich aber körperlich aus. Oder er liebt dich eben jetzt und macht dies aber im Bewusstsein, dass es nicht ewig hält. Beides kein Grund, dich zu verlassen. Oder will er nun in ein Kloster ziehen?

si-mone hat geschrieben:gerade wenn man die Scheidungsquote ansieht,

Dazu ist natürlich zu sagen, dass die Scheidungsquote nichts mit der eigenen Lebenswelt zu tun haben muss. Du wirst ja kaum die Aufnahme einer bezahlten Arbeit ablehnen, weil die Quote der Herzerkrankungen unter den Werktätigen steigt oder Berichte über Mobbing am Arbeitsplatz zunehmen. Was soll also die "Quote" hinsichtlich der eigenen Beziehung aussagen, zumal eine Heirat ja nicht zur Debatte stand und eine Scheidung nicht das Ende des Lebens darstellt. Er trennt sich jetzt ja auch. Wo siehst du den Unterschied? Wo sieht er den entscheidenden Unterschied?

si-mone hat geschrieben:Flexibiliät/Mobilität am Arbeitsplatz,

Ist tatsächlich eher gesteigerter Quatsch. Was hat diese "Sachlage" wiederum für dich und ihn zu bedeuten? In welcher Branche ist er tätig, so dass er aller Voraussicht schon Morgen in Rio arbeiten muss? Und wann musstest du zuletzt dem Job nachziehen? Gibt es wenigstens einen konkreten Grund/Hinweis, dass euer jungen Glück auf Grund des unnachgiebigen Arbeitsmarktes auseinander gerissen wird?

si-mone hat geschrieben:steigende Kosten,

Aber gerade diese Punkt lässt sich doch durch Gemeinschaft auffangen. Die Lebenshaltungskosten pro Person lassen sich doch in der Gruppe eher senken. Schließlich reduzieren sich viele Kosten, weil bestimmte Produkte und Dienstleistungen nicht doppelt in Anspruch genommen werden müssen. Es verhält sich doch eher so, dass die Kosten als Single eher steigen, wenn man sich auf die Suche nach einem Partner macht. Dabei rede ich nicht von Abenteuern, welche sich ausschließlich zwischen Abend und Frühstück abspielen.

si-mone hat geschrieben:unsichere Wirtschaftslage, Leiharbeit

Zu so einem Argument könnte man auch aufführen, dass der Klimawandel letztlich auch das Menschengeschlecht bedroht. Ebenso dramatisch dürfte sich das Bienensterben auswirken, so dass nicht viele Auswege bleiben. Allerdings, so gebe ich es zu, sehe ich in einer Trennung aus diesen Gründen nicht als Schritt, welcher einen klugen Ausweg bedeutet.

Noch mal: ich denke, er hat einfach genug von dir oder aber schon längst eine Neue, der er Heirat, Kind und Haus versprochen hat.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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