Parksünder - hilft "Schocktherapie"?

Heute habe ich mich gefragt, ob eine Schocktherapie (wenn man es denn so nennen kann) helfen würde, die Parksünder zum Umdenken zu bewegen, die ohne Berechtigung Behindertenparkplätze nutzen. Dass man nämlich den unberechtigt Parkenden mal den Berechtigungsschein zeigt und auch erklärt, warum es für die Betroffenen sinnvoll ist, dass es solche Parkplätze gibt.

Heute war es nämlich wieder mal so weit, dass ich einen solchen Parkplatz gern benutzt hätte (Berechtigung habe ich), leider waren beide Parkplätze schon besetzt - in keinem der Autos lag eine entsprechende Berechtigung aus. Die jüngere Frau hat sicher gar nicht so für voll genommen, dass sie auf einem Behindertenparkplatz stand, die wirkte total gestresst; der junge Mann der den zweiten Behindertenparkplatz belegte, hatte starkes Übergewicht und vielleicht eine Berechtigung, schien aber wohl eher froh zu sein, dass er einen der schattigen Parkplätze erwischt zu haben.

Zum ersten Mal habe ich ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, die beiden auf ihr Fehlverhalten aufmerksam zu machen. Was denkt Ihr, würde so eine Schocktherapie überhaupt etwas bringen oder wäre das vergebliche Müh?

Hhm ich muss sagen, dass sich die Leute wenn überhaupt nur kurzfristig Gedanken machen würden und dann evtl. das nächste Mal wieder so handeln würden. So ein Schild übersieht man ja eigentlich nicht oder muss es einfach sehen. Sich dann bewusst trotzdem hinzustellen ist nicht nur dreist, ich denke die meisten würde das gar nicht jucken.

Aber oftmals ist man auch im Stress und findet keinen anderen Platz und denkt sich, der Platz wird schon nicht gerade in diesem Moment benötigt werden, naja wie auch immer ich stelle mich nicht hin. Erstens finde ich es nicht in Ordnung und zweitens muss ich in der Probezeit eh besonders auf alles aufpassen.

Ich parke zwar hin und wieder auch ein wenig "kreativer", jedoch nie auf einem Behindertenparkplatz (wobei das fast die einzige Verkehrsregel ist, gegen die ich noch nicht verstossen habe). Ich weiß auch nicht, ob es einfach an Gleichgültigkeit, fehlender Empathie oder an mangelnder Aufmerksamkeit liegt, dass Nichtberechtigte dort parken. Ob jetzt tatsächlich ein "Schock" etwas hilft, weiß ich nicht, wobei ich das, was Dir vorschwebt, eher "Aufklärung" nennen würde. Ich denke es ist in etwa so wie bei den Versuchen, wo Autofahrer, die zu schnell an Schulen vorbei fahren, von der Polizei angehalten und mit den Kindern konfrontiert werden. Bei manchen mag es helfen, bei den meisten - fürchte ich - eher nicht.

Die Frage ist ja auch viel eher, geht es Dir dann besser, wenn Du sozusagen Deinen berechtigten Frust irgendwie artikulieren kannst? Wenn die Antwort hierauf "ja" lautet, dann geb dem nächsten Beifahrer ordentlich Bescheid!

Ich bin nun wirklich kein ganz braver Parker, aber auf Behindertenplätze habe ich mich noch nie gestellt. Irgendwie ist es drin, dass sich das einfach nicht gehört. Ich kenne selbst einige Leute, die so einen Parkplatz bitter nötig haben, vielleicht hält mich das ab.

Letztens musste ich nach einem Unfall ein Vierteljahr an Stöcken gehen. Da habe ich mir allerdings gewünscht, ich hätte die Berechtigung für einen Behindertenparkplatz. Kanns somit auch nachvollziehen, wenn man bissel näher dran sein muss.

Ich würde im übrigen kein Blatt vor den Mund nehmen, wenn sich einer auf einen solchen Parkplatz stellt. Irgendwie müssens die ja mal merken.

Hm, mir ist es einmal passiert, dass ich jemanden darauf aufmerksam gemacht habe, dass er auf einem Behindertenparkplatz echt nichts zu suchen hat, weil er nicht den Eindruck machte als sei er behindert. Das Problem daran war dann nur, dass die Person tatsächlich doch einen Behindertenausweis hatte und wohl aufgrund von Lungenkrebs nur noch einen Lungenflügel hatte, was ich natürlich wirklich nicht sehen und merken konnte in dem Moment. Das war mir dann nacher total peinlich und ich hab mich hundert Mal entschuldigt bei der Person. Seither bin ich in der Hinsicht wirklich sehr vorsichtig geworden.

Ich selbst parke nicht auf Behindertenparkplätzen, weil ich nicht behindert bin und keinen Ausweis habe, vielleicht würde ich aber anders reagieren wenn ich wie du einen Ausweis hätte und berechtigt wäre. Trotzdem würde ich es wohl als richtige Unverschämtheit empfinden, wenn ich wem meinen Ausweis zeigen sollte, der meint, beurteilen zu können, ob ich nun behindert bin (das heißt so, dass man es SIEHT) oder nicht, nur weil er selbst vielleicht behindert ist. Deshalb wäre ich da immer etwas vorsichtig.

@SariKari: Heute hat es definitiv nicht an mangelnden Parkgelegenheiten gelegen. Ich habe nur 3 Plätze weiter noch einen weiteren Platz im Halbschatten gefunden und 6 Plätze weiter gab es noch drei weitere freie Plätze im Halbschatten. Allerdings waren nur die Behindertenparkplätze komplett im Schatten.

@Sippschaft: so ähnlich ist es ja bei mir auch. Man sieht halt keinem an, dass er einen solchen Ausweis und damit die entsprechende Berechtigung besitzt. Andererseits ist man aber verpflichtet, die Parkberechtigung gut sichtbar auszulegen, wenn man denn auf einem Behindertenparkplatz parkt. Für mich ist das schon in Fleisch und Blut übergegangen, so dass ich auch recht wenig Verständnis für andere Berechtigte haben, die das nicht tun. Ist doch keine große Mühe!

Wir haben bei uns in der Nachbarschaft auch so einen Spezialisten, der meint, die Sandfläche hinter dem ersten Parkplatz vorm Haus wäre sein Dauerparkplatz. Die Sache ist, dass dieser Platz der Stadt gehört und wenn einer vom Ordnungsamt vorbeikommt, kostet das 15,- € Strafe. Er kommt manchmal spät in der Nacht oder frühmorgens nach Hause, klar bekommt man da keinen Parkplatz mehr, aber er stellt sich dann immer wieder auf diese Fläche, ich finde das schon echt frech.

Ich habe ihn auch schon zweimal beim Ordnungsamt gemeldet, da man es echt schwer hat, die Straße einzusehen, wenn man rückwärts aus unserer Ausfahrt fahren will und er da steht. Die waren auch schonmal draußen und haben wohl bei ihm geklingelt, aber scheinbar hat das alles nichts gebracht, denn er steht immer wieder da. Wenn es nach mir ginge, könnten die diesem Typen mal für einen Monat den Führerschein wegnehmen, denn er will es anscheinend nicht kapieren!