Kostenloses Probearbeiten
Grundsätzlich kann man Probearbeit nicht geltend machen, denn man geht ja zur Probearbeit um zu zeigen, was man alles kann und nicht um Geld zu verdienen. Aber ich finde es auch eine Sauerei, dass sie dann noch eine Absage bekommt und auch noch mit dem Datum vor der Probearbeit versehen.
Ich würde einfach zur der Arbeitsstelle gehen und sie fragen was das überhaupt soll, dann noch drohen eine schlechte Meinung im Internet zu veröffentlichen (natürlich wahrheitsgemäß). Ich denke jeder normale Betrieb wird dann zumindest eine anständige Entschuldigung geben und eventuell auch etwas Geld, da sie sich ja sehr gut gemacht hat hat sie sich das meiner Meinung nach auch redlich verdient.
Probearbeit ohne Entlohnung ist zumutbar, aber doch nur, wenn die Person noch eine Chance auf die Stelle hat. Wenn man aber bereits vor dem Probearbeiten bereits eine Absage an die Person ausgestellt hat und diese trotzdem zum Probearbeiten einlädt, ist das purer Betrug. Das ist dann keine Ausnutzerei mehr sondern schlicht weg eine betrügerische Handlung, die sofort gemeldet gehört.
Denn solche Unternehmen müssen sofort rausgewischt und bestraft werden. Ich würde mich an die Verbraucherschutzzentrale wenden und denen den Fall schildern. Dei werden dann einem schon mitteilen an wen man sich wenden muss.
Was natürlich sein kann ist, dass die Küche des Seniorenzentrums wirklich nach dem Probearbeiten erst beschloss, eine Absage zu erteilen und sich einfach nur mit dem Datum vertan hat, aber dies ist eher unwahrscheinlich.
Am schlimmsten finde ich aber, dass eine soziale Einrichtung wie das Seniorenzentrum es tatsächlich nötig hat, solche ausbeuterische Maßnahmen zu ergreifen, nur um an Gratismitarbeiter zu kommen! Da kann ich nur Kopfschütteln!
Leider ist das mit dem Probearbeiten heutzutage keine Seltenheit mehr. Ich finde es teils Ausnutzung, teils aber auch sinnvoll, denn nur so kann man sich vor einem eventuellen Arbeitsantritt ein Bild von der betreffenden Firma machen und auch in die Arbeit "reinschnuppern". Aber ich finde, ein Tag sollte vollkommen reichen.
Bei mir war es damals auch so, bevor ich bei einem großen Schienenfahrzeughersteller anfangen wollte. Ich sollte einen Tag zum Probearbeiten kommen. Das habe ich dann auch gemacht, zumal ich den Job unbedingt wollte. Am Nachmittag wurde ich dann gefragt, ob ich den Job machen möchte und dann wurde alles an Papieren fertig gemacht und darauf die Woche konnte ich anfangen.
Was ich allerdings nicht okay finde, ist, dass die Arbeitsagentur ein Probearbeiten bis zu 2 Wochen genehmigt. Das finde ich eindeutig übertrieben, denn wer geht denn bitte 2 Wochen umsonst arbeiten?! Ich finde, das müsste geändert werden!
Nun ist es ja nicht so, dass diese zweiwöchigen Probearbeiten völlig umsonst sind. Man bekommt neben dem Arbeitslosengeld noch einen Zuschuss, weil man diese Probearbeit annimmt. So ist es auch bei meinem Freund gewesen, der so in seine jetzige Firma hineingerutscht ist. Neben dem normalen ALGI bekam er noch Zuschüsse von der Arbeitsagentur und schon relativ schnell war klar, dass er dort eben eine neue Arbeitsstelle antreten kann.
So unwichtig finde ich es nicht, dass man einem Bewerber die Möglichkeit gibt, in den Betrieb reinzuschauen. Als Arbeitgeber finde ich es schwierig, so einen Tag zu beurteilen, weil ja doch die Routine fehlt und eine gewisse Grundnervosität besteht. Die kann aber in solch einer Arbeitswoche weggehen.
In dem vom Threadersteller geschilderten Fall, dass die Absage vor der Probearbeit abgeschickt wurde, finde ich ja schon merkwürdig. Ich würde es aber nicht gleich als Ausnutzung sehen, auch, wenn es nahe liegt. Es kann ja sein, dass man sich anders entschieden hatte und dann nochmal drüber nachgedacht hat, es kann auch sein, dass sie schon jemanden für die Stelle hatten, der dann abgesagt hat. Ich hätte auf jeden Fall mal nachgefragt, warum ich zur Probearbeit kommen sollte, wenn doch am Vortag die Absage verschickt wurde.
Da es hier wohl nicht um kostenloses Probearbeiten im Allgemeinen geht, sondern eher darum, dass das Absageschreiben schon vor der Aufnahme des Probearbeitens geschrieben wurde und insofern davon ausgegangen werden kann, dass ein Arbeitsverhältnis nie im Interesse desjenigen gelegen hat, der dies mit der Einladung zum Probearbeiten in Aussicht gestellt hat, würde ich sicherlich auch dagegen vorgehen, denn so ein Verhalten geht einfach mal gar nicht.
Interessant wäre, um Tippfehler oder dergleichen auszuschließen, ob ein Poststempel auf dem Brief erkennbar war, der noch zusätzlich belegt, dass das Schreiben am Datum, das sich auch im Brief befindet oder einen Tag später, also entweder ebenfalls Tage vor dem Probearbeiten selbst oder am selben Tag, an dem das Probearbeiten geleistet wurde, abgestempelt wurde. In diesem Fall wären wohl die Chancen auf entsprechende Sanktionierung des Betriebs etwas höher.
Versuchen würde ich es definitiv erst einmal mit einem Schreiben an dieses Unternehmen, in dem ich deutlich mache, was hier vorliegt und meine Forderung zusätzlich zu der Ankündigung formulieren würde, was ich unternehmen werde, wenn meiner Forderung nicht nachgekommen wird. Möglicherweise würde ich – angekündigt – auch parallel schon einige weitere Schritte übernehmen, allerdings vermutlich nicht den Gang zum Anwalt, sofern der nicht nötig ist. Und das ist er eben nicht in jedem Fall oder wenigstens nicht sofort.
Melden würde ich dieses unschöne Ereignis definitiv dem Arbeitsamt, sofern die Stelle auch dort inseriert wurde. Das kann man recht einfach herausfinden, indem man in der Suchmaske der Jobbörse der Arbeitsagentur nach dem Unternehmen sucht. Außerdem würde ich die Sache definitiv anzeigen und möglicherweise, wenn ersichtlich ist, dass ein Unternehmen, das so verfährt, irgendeinem Dachverband angehört, auch dorthin eine entsprechende Beschwerde mit Belegen schicken.
Auf jeden Fall würde ich aber versuchen, das nicht einfach nur hinzunehmen und damit zu protegieren, dass so weiterhin verfahren wird.
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