Ebay: Bewertungen durch Fake-Käufe wirken unseriös?

vom 05.06.2011, 14:02 Uhr

Bei Ebay ist es ja so, dass die Käufer eher bei Verkäufern mit vielen Bewertungen kaufen, jemand mit 0 Bewertungen wirkt trotz der Paypal-Pflicht nicht sonderlich vertrauenserweckend und auch um der Paypal-Pflicht zu entgehen ist es sinnvoll, mehr als 50 Bewertungen zu haben. Jetzt gibt es aber Ebay-User, die sich ein positives Bewertungsprofil durch Fake-Käufe aufbauen. Mit Fake-Käufen meine ich Auktionen, wo man nichts bezahlen muss. Es gibt viele Auktionen, in denen man zwar 1 € bieten oder für 1 € Sofortkaufen muss, aber wo dann im Auktionstext steht, dass man den 1 € nicht bezahlen muss. Beispiele dafür, damit ihr wisst, wovon ich rede: klick, Klick, Klick.

Ich habe jetzt schon mehrfach gelesen, dass es total unseriös wirkt, wenn jemand Verkäufer ist und hauptsächlich Bewertungen aus solchen Fake-Käufen hat. Die Auktion, aus der die Bewertung stammt, ist ja aus dem Bewertungsprofil heraus anklickbar, solang es keine Privatauktion war und noch keine 90 Tage her ist. Jetzt wollte ich euch fragen, wie ihr das seht und was ihr davon haltet. An sich ist es wirklich komisch, wenn ein Verkäufer nur Bewertungen aus solchen Auktionen hat, weil man sich ja denken kann, dass er diese "Käufe" nur getätigt hat, um schnell seine positiven Bewertungen voll zu bekommen (und bei den Verkäufern in diesen Fake-Auktionen sieht man ja auch [beim 1. Link], dass derjenige seine %-Zahl der positiven Bewertungen erhöhen will), aber andererseits schaue ich mir, wenn ich einen Artikel kaufe, nicht genau an, was der Verkäufer bisher so für Artikel gekauft hat, ich klicke eigentlich nie die Auktionen, die im Profil stehen an und der Auktionstitel steht ja auch nicht dabei, wenn derjenige in der Fake-Auktion der Käufer war. Also ich würde das sicherlich nicht einmal bemerken, wenn ein Verkäufer sein Profil nur durch solche Bewertungen erstellt hätte (kaufe aber eigentlich auch keine teuren Artikel bei Ebay).

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Das Angebot von dem ersten Ebay mit dem Foto vom Bierglas gefällt mir ganz gut, da ist für mich nichts Negatives zu erkennen. Sicherlich findet er auch noch schnell jemanden der 50 Mal sein Bierbild kauft. Ich halte es für eine sehr pfiffige Idee um Ebay zu ärgern und diese blöde Paypal-Pflicht für Neulinge auszuhebeln. Ob nun damit sich auch jemand ein positives Image aufbauen will um später jemand anderes leichter über das Ohr hauen zu können ist mir eigentlich egal, das würde auch ohne große positive Bewertungszahl funktionieren. Früher wurde dann nur Schrott eingestellt den Freunde für einen Euro kauften, die Leute waren schon immer erfinderisch und kreativ.

Bei den anderen Angeboten handelt es sich um reine Werbemaßnahmen. Der eine Ebayer will seine Öfen bekannter machen und der Zweite möglicherweise seinen Shop. Auch das ist für mich legitim. Man darf ja nicht vergessen dass solche Anzeigen auch sofort bei Google angezeigt werden wenn man den richtigen Suchbegriff eingibt. Das ist kostenlose Werbung und so ein Webshop steht sicherlich auch gut da wenn er viele Klicks aufweisen kann. Vielleicht hat er da noch Werbung geschaltet welche der eigentliche Verdienst sein könnte.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich finde an den beiden letzten Auktionen nichts verwerfliches, da es in beiden Fällen eine Gegenleistung gibt die durchaus bewertet werden kann und zwar auch negativ und neutral, nicht nur positiv. Falls der Katalog nicht ankommt oder die Stimmen bei YouTube nicht gegeben werden. Das erste Angebot beinhaltet zwar auch eine Gegenleitung, nämlich das Bild von dem Bierkrug, allerdings bezweifele ich persönlich das wirklich jemand daran Interesse hat.

Der zweite Fall würde mich sogar eher positiv stimmen, da ich mir den Katalog in Ruhe anschauen könnte, es ist für mich eine Serviceleistung. Bei dem ersten ANgebot würde ich, falls ich es in Erwägung ziehen würde in diesem Shop etwas kaufen zu wollen, die Bewertungen im Vorfeld gründlichst durchgehen und diese vermeintlichen Fakebewertungen für mich aussortieren und die "echten" in meiner Kaufentscheidung dazu ziehen.

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» beere » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



@Beere: Ich habe aber gar nicht danach gefragt, was ihr von den Auktionen haltet, sondern ob es negativ wirkt, wenn jemand 50 solcher Auktionen "gewinnt" und seine Bewertungen ausschließlich oder fast ausschließlich durch solche Auktionen zusammenbekommt. Aber als Käufer, nicht als Verkäufer.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



pepsi-light hat geschrieben:@Beere: Ich habe aber gar nicht danach gefragt, was ihr von den Auktionen haltet, sondern ob es negativ wirkt, wenn jemand 50 solcher Auktionen "gewinnt" und seine Bewertungen ausschließlich oder fast ausschließlich durch solche Auktionen zusammenbekommt. Aber als Käufer, nicht als Verkäufer.


Wie schon gesagt sehe ich vor allem das Angebot mit dem Katalog als Service des Verkäufers und nicht als Köder für gute Bewertungen. Es gibt schlicht keine andere Möglichkeit bei Ebay solche Kataloge zu verteilen ohne das Menschen ohne wirkliche Kaufabsicht solch einen Katalog anfordern.

Das erste Angebot mit dem Bierkrug wirkt natürlich komisch auf mich und dementsprechend auch negativ, wenn ich mir aber diese speziellen Auktionen bei den Bewertungen raus suche und außen vor lasse stört es mich nicht und wirkt deshalb auch nicht mehr ganz so negativ :roll:

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» beere » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Na, aber du kannst dir sicherlich vorstellen, wie groß das Interesse der "Käufer" des Katalogs an solchen Öfen sein wird. Und ich bezweifle mal, dass die ganzen Katalogkäufer sich hinterher auch einen Ofen bestellen. Also der Verkäufer will sicherlich keine Bewertungen einheimschen, aber der Käufer eben! Darauf wollte ich hinaus. Aber es gibt sehr wohl bei Ebay Möglichkeiten, den Katalog so zu verteilen: Man kann auch Inserate schalten, wo dann bei Ebay in der Trefferliste eben "Inserat" dabei steht.

Wie suchst du die Auktionen raus? Klickst du bei potentiellen Verkäufern in deren Bewertungen wirklich jede einzelne Auktion an? Das halte ich für recht unwahrscheinlich und kann das nicht so ganz glauben. Weil man sich ja auch eher für die Verkaufsaktivitäten interessiert und nicht für die Käufe oder Alibikäufe. Und wenn du die tatsächlich bei jemandem komplett rausfilterst (z.B. die Katalogkäufer), dann hat der am Ende 0 Bewertungen.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


pepsi-light hat geschrieben:Na, aber du kannst dir sicherlich vorstellen, wie groß das Interesse der "Käufer" des Katalogs an solchen Öfen sein wird. Und ich bezweifle mal, dass die ganzen Katalogkäufer sich hinterher auch einen Ofen bestellen. Also der Verkäufer will sicherlich keine Bewertungen einheimschen, aber der Käufer eben! Darauf wollte ich hinaus. Aber es gibt sehr wohl bei Ebay Möglichkeiten, den Katalog so zu verteilen: Man kann auch Inserate schalten, wo dann bei Ebay in der Trefferliste eben "Inserat" dabei steht.


Natürlich wird sich nicht jeder einen Ofen bestellen nur weil er einen Katalog bekommen hat. Mein eigenes Kaufinteresse würde es aber erst mal steigern, weil ich in aller Ruhe die einzelnen Artikel anschauen und vergleichen könnte. Ob ich mich letztendlich für einen Ofen entscheiden würde ist natürlich dahingestellt, allerdings kann ich mir sehr gut vorstellen, dass Nutzer die solch einen Katalog anfordern, dies auch mit einer Kaufabsicht tun. Ich finde dieses Angebot wirklich klasse von dem Verkäufer.

Die Möglichkeit ein Inserat zu schalten kannte ich bis gerade nicht und bin ehrlich gesagt auch noch nie auf die Idee gekommen so etwas zu suchen, vielleicht hat der Verkäufer auch nur reagiert. Wenn ich als Verkäufer keine Resonanz auf solch ein Inserat bekommen würde, würde ich mir auch erst überlegen woran dies liegt und wenn dieser geschlussfolgert hat, dass diese Kategorie einfach unbekannt ist, würde ich es weiterhin auf die herkömmliche Art mit der Auktion publik machen.

pepsi-light hat geschrieben:Wie suchst du die Auktionen raus? Klickst du bei potentiellen Verkäufern in deren Bewertungen wirklich jede einzelne Auktion an? Das halte ich für recht unwahrscheinlich und kann das nicht so ganz glauben. Weil man sich ja auch eher für die Verkaufsaktivitäten interessiert und nicht für die Käufe oder Alibikäufe. Und wenn du die tatsächlich bei jemandem komplett rausfilterst (z.B. die Katalogkäufer), dann hat der am Ende 0 Bewertungen.


Genau aus diesem Grund schaue ich mir die Bewertungen von Verkäufern sehr gründlich an und wenn ich am Ende wirklich keine "echte" Bewertung finden würde, würde ich schlicht nichts bei diesem Verkäufer kaufen bzw. ich würde es eventuell vom Kaufpreis des Artikel und dem Wunsch diesen zu besitzen abhängig machen. Bei einem Preis von wenigen Euro würde ich das Risiko eher eingehen, als bei teuren Artikeln, die vielleicht schon in den dreistelligen Preisbereich gehen.

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» beere » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn ich auf eBay etwas kaufen möchte, dann schaue ich mir vor dem Kauf sicher die Bewertungen des Verkäufers als solcher an. Die Bewertungen als Käufer wären mir da völlig egal, weil mich das als Käufer nicht interessiert. Wenn da also ein Mitglied seinen Account einfach mittels solcher Alibi-Käufe auf ein Niveau gebracht hat, dass keine Pflicht mehr besteht, Paypal zu akzeptieren, dann soll mir das recht sein. Da ich ohnehin am liebsten bar zahle oder per Überweisung zahle, hätte ich von dieser Pflicht eh nichts.

Wenn jemand so seine Verkäuferprofil pushen wollte, dann würde ich das ehrlich gesagt wahrscheinlich gar nicht mal bemerken, weil mich an den Bewertungen am ehesten noch die Kommentare interessieren, da die ganz oft aussagekräftiger als irgendwelche Sternchen sind. Aber das steht ja auch gar nicht zur Diskussion.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Diese sogenannten Fake Bewertungen zum hochpuschen des Profils, gibt es eigentlich schon recht lange. Ich bin seit 2003 bei Ebay angemeldet, und habe daher schon einiges mitbekommen. Am Anfang war es sogar so, das die Leute öffentliche Auktionen für positive Bewertungen gemacht haben, worauf die Leute wirklich geboten haben und Geld bezahlt haben. Ich schätze mal mittlerweile ist es verboten.

Ich denke mal das diese Auktionsbewertungsmaschen nur ein Bruchteil ausmachen um sich positiv mit Bewertungen dar zu stellen. Denke mal an die ganzen Familienmitglieder die bei solch Auktionen mit bieten und den User dann als sehr positiv bewerten, obwohl er die Ware ja eigentlich nicht verkauft hat, wenn ein Familienmitglied diese gekauft hat, weil sie vielleicht die Auktionen zu hoch getrieben haben. Ich finde das die dunkelziffer hier noch viel höher liegt.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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