"Das kannst du zu Hause / bei deiner Mama machen!"
Also prinzipiell bezweifele ich es doch stark, dass ein Kind so blöd wäre, dass wörtlich zu nehmen und dann der Mutter zu Hause diese Beschimpfungen an den Kopf schmeißt. Das ist doch sehr unwahrscheinlich, zumal ich selbst schon häufig die Erfahrung gemacht habe, dass Kinder die besonders patzig zu Kindergärtnern sind, dies nur machen, weil sie sich zu Hause korrekt zu Verhalten haben und von der Mutter immer zurecht gewiesen werden, oftmals auch den einen oder anderen Popoklaps zu erdulden haben, so dass sie sich dann im Kindergarten an den Erziehern ausleben.
Würde ein Erzieher ihnen sowas an den Kopf werfen, würden sie es dann natürlich nicht wagen, ihrer Mutter oder ihrem Vater sowas zu sagen. Aber auch ganz normale Kinder würden das mit sicherlich nicht machen, denn auch sie begreifen vermeintlich irgendwie die Situation, sie sind wütend und schimpfen daher. Möglicherweise werden sie von der Mutter zu Hause auf die Art nicht aufgeregt, sodass sie erst gar nicht wütend werden, vielleicht aber haben sie auch einfach gelernt, diese Begriffe zu Hause nicht zu benutzen und müssen das nun einfach eben auch noch in anderer Umgebung erlernen.
Ich denke nicht, dass das Verhalten der Erzieherin gut ist, denn natürlich sollte man sowas nicht sagen. Auch wenn man nicht die Mutter oder der Vater des Kindes ist, so hat man als Erzieher in einem Kindergarten doch eine gewisse Verantwortung und die sollte man auch als solche wahrnehmen, auch wenn man schon etwas älter ist. Und als ein verantwortungsbewusster Erzieher sollte man somit auch die Kinder so erziehen, dass sie für die Zukunft im Allgemeinen vorbereitet sind, also ein gutes und manierliches Verhalten entwickeln, welches überall gerne gesehen wird und nicht nur im Kindergarten.
Einem Kind also anzudeuten, dass es nicht schlimm wäre, die Mutter zu beschimpfen, ist schon ziemlich daneben, dass würde sogar beuteten, dass die Erzieherin in der Form ''wichtiger'' und autoritärer wäre, als die Mutter und sowas muss man einem Kindergartenkind definitiv nicht vermitteln. Ich würde diese Erzieherin dahin gehend ruhig mal ermahnen und zurecht weisen, auch wenn ich tatsächlich nicht glaube, dass irgendein Kind das wörtlich nehmen würde.
Ich finde es auch nicht gut, wenn man den Kindern so was sagt. Die Kindern nehmen die Erzieherinnen dann sehr oft bei Wort und denken, dass es dann so okay ist. Die verstehen die Ironie und den Sarkasmus, der sich dahinter verbirgt, in den meisten Fällen noch nicht. Daher verstehen sie es dann falsch.
Die Kindergärtnerin hätte dem Kind dann lieber in einem ruhigen Tonfall sagen sollen, dass das Kind das nicht sagen soll und dass dann alle ganz doll traurig und sauer sind, wenn das Kind solche böse Wörter sagt. So merkt das Kind, dass es keine Freunde finden wird, wenn solche Wörter verwendet und dass dann keiner mehr das Kind mag.
Nipfi hat geschrieben:Wie steht ihr zu solchen Aussagen? Ich würde so etwas nicht zu einem Kind sagen. Denn neben den oben genannten Gründen finde ich es auch noch wichtig, dass es Kind lernt, dass ein gewisses Verhalten nicht nur im Kindergarten nicht korrekt ist!
Diese Aussagen habe ich selbst mal getätigt, als eines meiner Tageskinder meinte, herumspinnen zu müssen. Allerdings muss ich dazu sagen, dass diese spezielle Situation etwas mit Konsequenz zu tun hatte, die die Mutter eher selten aufgebracht hat. Sie liess vieles durchgehen, und das war bei mir nicht der Fall. Das Kind war natürlich etwas überrascht, als ich ihm es gesagt hat, aber ich denke nun nicht, dass es ein aussergewöhnliches Verhalten gewesen ist, weil das Kind grundsätzlich sich so verhalten hat.
Ansonsten bin ich damit schon recht vorsichtig, eben, weil Kinder manchmal solche Sätze für bare Münzen nehmen. Doch, wenn das Kind eben immer solche Dinge zu der Mutter sagt oder es sich fast immer so verhält, dann finde ich es auch wiederum nicht so schlimm. Dazu kommt, dass es auch einer Erzieherin mal zu bunt werden kann, so dass sie dann diesen Satz anwendet.
Auch, wenn sich fremde Kinder ausserhalb des eigenes Zuhauses aufhalten und meinen, sie müssten sich daneben benehmen, habe ich diesen Satz auch schon fallen lassen. Es heisst ja nun nicht, dass sie sich so zu Hause verhalten sollen, sondern eben sich nicht allzu viel erlauben sollten. Wenn sie sich zu Hause eben daneben benehmen dürfen, dann sollen sie es da auch weiterhin machen, aber eben nicht in einer anderen Wohnung.
Nun können Kinder das nicht einschätzen, aber ich denke, dass diese Worte eher dann fallen, wenn man einfach keine Lust mehr hat, sich mit dem Kind oder mit der Situation auseinanderzusetzen und man sich sonst nicht weiterhelfen kann. Natürlich ist es nicht professionell, aber andererseits sind auch Pädagogen nur Menschen, zumal es sich hier scheinbar um eine ältere Person handelt, die es nicht anders gelernt hat. Das soll nun keine Entschuldigung oder dergleichen sein, lediglich eine mögliche Erklärung.
Ich glaube, würde ich im Kindergarten arbeiten und diese Aussage hören, würde ich die Kollegin einfach mal darauf ansprechen, sofern mich die Situation doch mehr beschäftigt. Und selbst würde ich darauf achten, dass mir solche Worte nicht über die Lippen kommen.
Ich finde es auch schwierig, solche Aussagen zu bewerten, wenn man nur einen Teil der Auseinandersetzung mitbekommen hat und vielleicht nicht mal die Vorgeschichte kennt. Denn diese Dinge sind oft genug doch sehr wichtig, die Situation zu bewerten.
Ich selbst sage so einen Satz auch schon mal zu meinen Kindern, allerdings geht es dann darum, dass sie dann Formulierungen verwenden, die in der Gruppe sicher akzeptiert werden, die ich aber daheim nicht hören möchte. Dann sage ich schon einmal, dass sie sich so in ihrem Freundeskreis unterhalten könnten, aber eben nicht zu Hause. Ich denke, dass haben viele Eltern schon so gemacht, da sie durchaus wissen, dass sie ihren Kindern so schon ein wenig zu denken, aber auch, weil sie sich sicher sein können, dass die lieben Kinder mit großer Wahrscheinlichkeit eben tatsächlich diese Formulierungen im Freundeskreis benutzen.
Aber auch meiner Nichte gegenüber habe ich den Satz schon ab und an verwendet. Ich weiß, das bei ihr zu Hause andere Werte gelten als bei uns und ich weiß auch, dass sich daran nichts ändern wird. Und wenn ich sie dann mal wieder auf so ein Vergehen hinweise und darauf zur Antwort bekomme, ich sei stur, spießig etc. dann bekommt sie auch zur Antwort, dass sie zu Hause gern sein dürfe, bei mir aber nicht.
Ich denke nicht, dass man Kinder so wirklich unbedingt dazu auffordert ein bestimmtes Verhalten zu Hause zu probieren, dass tun sie in der Regel ohnehin schon. Wenn mich das als Mutter oder aber als Erzieherin stören würde, ja dann muss man mit der entsprechenden Erzieherin mal darüber sprechen, wieso es dazu kam und was sie damit bezweckt.
Also, ich kenne diese Aussage etwas abgewandelt, nämlich mit einem Zusatz und in der Form: „Das kannst Du vielleicht zu Hause machen, aber hier nicht!“ Und mit diesem Zusatz hat diese Aussage eine ganz andere Bedeutung, nämlich eben nicht die grundsätzliche Erlaubnis für alle anderen Orte, an denen das Verhalten des Kindes normal ist und in Ordnung geht ist die Botschaft, sondern vielmehr eine Vermutung von Seiten des aussprechenden Erwachsenen, dass das Kind sich so möglicherweise zu Hause verhalten darf, aber hier geht das nicht.
Zu meiner Kindergartenzeit wurde das oft gesagt und ich hab oft mitbekommen, wie danach gefragt wurde: „Darfst Du das denn zu Hause?“, woraufhin das Kind meistens wahrheitsgemäß verneinte. Daraus ergab sich dann eine logische Schlussfolgerung auf Seiten des Kindes in Richtung: Was ich zu Hause nicht darf, darf ich auch andernorts nicht und auch hier achtet man darauf, dass ich mich an die Regeln halte.
Das alles bezog sich also doch eher auf die grundsätzlichen Spielregeln, die von Kindern allgemein einzuhalten sind, meine ich jedenfalls. Nicht anders habe ich das bisher erlebt.
Ich vermute, dass Deine Kollegin ihre Aussage auch genau so gemeint hat und nicht damit ausdrücken wollte, dass ihr mehr Respekt von Seiten des Kindes entgegengebracht werden muss als der eigenen Mutter. Hat sie das „vielleicht“ vergessen? Oder hast Du es nicht wahrgenommen?
Schwer, das hier zu beurteilen. All zu große Sorgen würde ich mir an Deiner Stelle darüber aber nun nicht machen und eher mal darauf achten, ob in Zukunft ähnliche Aussagen von dieser Kollegin kommen. In diesem Fall würde ich ihr vielleicht mal raten, da noch dieses zusätzliche Wörtchen einzubauen, da ich finde, dass die ganze Aussage dann eine viel sinnvollere Botschaft bekommt.
Ich finde die Aussage der Erzieherin bzw. Assistentin ein wenig vorschnell. Ich denke mal das sie in dem Moment so perplex über die Aussage des Kindes war, das sie eventuell die Beherrschung verloren hat bzw. nicht vorher überlegt hatte was sie gerade zum Kind gesagt hat.
Gerade bei Kindern muss man vorsichtig sein, was man und wie man es sagt. So was kann ganz schnell nach hinten los gehen. Im nachhinein hätte ich aber mit der Mutter nocheinmal über den Vorfall geredet um alles klar zu stellen und sich gegebenfalls noch mal zu entschuldigen und die Sache aus Sicht der Erzieherin richtig zu stellen.
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