Erster Quantencomputer verkauft?!
Ich lese gerade im "TechBlog", dass laut dessen Angaben der wohl erste auf dem Markt zu erhaltende Quantencomputer verkauft wurde. Verkauft wurde dieser Computer an die "Lockheed Martin Corporation", nach eigenem Wissensstand ein Unternehmen, dass sich auf Flugzeug- und Waffentechnologie spezialisiert hat.
Verkauft wurde dieser Computer zu einem rekordbrechenden Preis von zehn Millionen US-Dollar. Dabei sieht der Quantencomputer auf dem Foto ziemlich "normal" und auch nicht besonders aus. Was mich persönlich ein bisschen beschämt: Ich interessiere mich eigentlich sehr für Computer und Technik, gehört habe ich von einem solchen "Quantencomputer" aber gerade eben zum aller ersten Mal.
Um was handelt es sich genau bei einem solchen Quantencomputer? In wie weit unterscheidet sich ein solcher Computer, von dem Computer, den ich hier zu Hause stehen habe? Bringt dieser nur mehr Leistung als ein normaler Computer oder hat dieser noch andere "besondere" Eigenschaften - Vom gigantischen Preis einmal abgesehen.
Ein Quantencomputer ist ein "wenig" anders aufgebaut als ein normaler Computer, da er auf der Quantentheorie aufbaut. Im Grunde kann man sagen, dass dort die Gesetze der klassischen Physik nicht mehr gelten und dadurch einzigartige Effekte erzeugt werden können. Letztendlich soll ein Quantencomputer einige Male schneller sein als die heutigen Computer, jedoch ist das alles bisher nur Theorie. Der von dir verlinkte ist angeblich kein richtiger Quantencomputer, sondern nur "Fake" - darüber streiten derzeit die Forscher, denn bisher ist es nicht gelungen, die nötige Anzahl an "Qubits" (entspräche dem Bit im Computer) zu verschränken, damit man diese nutzen kann.
Quantencomputer wird es in nächster Zeit nicht geben, zumindest keine die einen wirklichen Nutzen bzw. Funktion haben. Soweit ich weiß wurden bisher nur Quantencomputer mit wenigen QuBits im Labor realisiert. Somit ist ein fertiger PC definitiv ein Fake.
QuBits sind ein Quantensystem mit zwei Zuständen, welche man also analog zu den Bits verstehen kann (Nullen und Einsen). Sie bilden die Grundlage für solche Systeme.
Wenn du dich näher mit Quantencomputern auseinander setzen möchtest kommst du um die Quantenmechanik nicht herum. Denn die klassische Physik ist nicht geeignet, um die Phänomene auf so einem kleinen Level zu beschreiben.
Nun ich kann dir jetzt schon sagen, dass es sich dabei um keinen "echten" Quantencomputer handeln kann, so wie man diesen schon seit Jahren in den Laboren der Universitäten erforscht und versucht herzustellen. Wenn ich das recht in Erinnerung habe, dann ist es erst ein oder zwei Jahre her, dass an der Universität Innsbruck ein "echter" im Labor getesteter Quantencomputer mit 14 Qubits geschaffen wurde. Es ist also komplett unmöglich, dass D-Wave weder heute noch in einigen Jahren einen 128 Qubit Quantencomputer anbieten kann, denn dazu sind weder führende Wissenschaftler in der Quantenforschung in der Lage noch wissen wir bisher genug über die Materie.
Gleichzeitig halte ich es aber durchaus für möglich, dass der Chip gewisse quantenmechanische Funktionen verwendet und dadurch in bestimmten Bereichen einen Vorteil gegenüber herkömmlichen Technologien erreicht. Das ist aber auch das Crux der Sache, denn ein Quantencomputer funktioniert ganz anders als ein herkömmlicher auf silizium basierter Computerchip. Sehr vereinfacht gesagt kann ein Qubit mehrere Zustände gleichzeitig halten und wenn man mehrere Qubits verbindet, eröffnen sich unglaubliche Möglichkeiten. So hat ein 300 Qubit Quantencomputer das Potenzial mehr Werte zu speichern, als es Atome im gesamten Universum gibt. In einem Quantencomputer stehen also alle möglichen Kombinationen gleichzeitig zur Verfügung und deshalb bietet diese Technologie besonders für mathematische Berechnungen unglaublich großes Potenzial - man kann Rechnungen mit allen verfügbaren Werten und Kombinationen gleichzeitig machen, was neben wissenschaftlichen Anwendungen vor allem beim Entschlüsseln einen Vorteil bieten wird.
Das sind jedenfalls die theoretisch möglichen Aussichten, durch die Forscher angetrieben werden. Ich bezweifle aber sehr, dass es in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten einen für den privaten Benutzer erschwinglichen oder sinnvollen Quantencomputer geben wird. Der Unterschied zu den herkömmlichen Computersystemen ist einfach zu groß, als dass wir uns bald ein marktreifes Produkt erwarten dürfen, selbst wenn man bald hinter das Geheimnis eines funktionierenden Quantencomputers kommt. Genau das trifft ja auch auf den D-Wave One zu, welcher ja nur eine einzige mathematische Funktion übernimmt und die errechneten Daten an einen herkömmlichen Computer zur Verarbeitung weitergibt.
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