Sollte man auf seinen Anwalt hören?

vom 23.05.2011, 17:48 Uhr

Ich habe einen Anwalt beauftragt eine Sache für mich zu erledigen, nun dauert dies schon ein dreiviertel Jahr, und nix passiert. Ich selbst hätte die Sache ganz anders angegangen, aber der Anwalt meint immer man sollte behutsam vorgehen und das dauert nun mal.

Nun habe ich mir eine zweite Meinung eingeholt von einem Nichtanwalt, der sich aber mit dem Problem welches ich habe auskennt und er ist auch meiner Meinung zwecks weiterer Handlungen. Nun frage ich mich, ob ich meinen Anwalt sagen soll was er zu tun hat oder lieber auf die ruhige Schiene fahren und warten was passiert. Würdet ihr Druck machen oder lieber abwarten, aber das Abwarten bringt ja ersichtlich nix.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Es kommt immer ganz auf den Fall an. Da kann hier keiner einen wirklichen Ratschlag geben. Manchmal ist es sinnvoll wirklich alles behutsam anzugehen und manchmal sollte man schnell handeln. Wenn du wirklich einen Ratschlag wissen willst, dann musst du eigentlich mehr erzählen. Normalerweise weiß ein Anwalt was zu tun ist und man muss ihm nicht erzählen, was er zu machen hat.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Es ist mehr oder weniger ein Ausnahmefall bei uns was hätte eigentlich nicht passieren dürfen oder können und nun weiß der Anwalt auch nicht so recht wie er die Sache angehen soll, und deshalb versucht er ersteinmal ruhig zu bleiben. So etwas hatte er in seiner ganzen Laufbann noch nicht und ich finde schon dass hier eigentlich schnelles Handeln erforderlich wäre. Auf der anderen Seite habe ich sicherlich Verständnis für den Anwalt, da er den Fall auch nicht versauen will und auch schon versucht hat, sich mit anderen Kollegen zu beratschlagen, aber wie gesagt was passiert ist hätte nie passieren dürfen. Mehr kann ich leider nicht wirklich schreiben sonst wäre es ja wieder eine Rechtsberatung.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Da wir nichtmal im groben wissen um was es geht, kann auch niemand sagen, ob deine Ansicht oder die deines Anwaltes die Bessere ist. Ich kann aber aus eigener Erfahrung sagen, das mein Anwalt mich bisher super beraten hat. Das dann diverse Fehler vom zuständigen Gericht gemacht wurden und wir daher zum OLG weitergehen mussten, kann ich ihm nicht anlasten.

Dagegen kenne ich einen Erbschaftsfall, wo der Anwalt besser auf Ausschlagung des Erbes hätte raten müssen. Zumal es dabei um recht wenig Geld ging und die Anwaltskosten am Ende um ein Mehrfaches höher waren, als das Erbe. Wobei es da für mich als Laie schon sinnvoll gewesen wäre auf das Erbe zu verzichten, als sich fast ein Jahr mit zwei volljährigen Stiefkindern um ein paar Euro zu streiten.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Mir sind diese Andeutungen auch zu vage, um zu sagen, ob es sich lohnt, auf den Anwalt zu hören oder nicht. Aber was willst Du sonst tun? Einen anderen Anwalt beauftragen, der vielleicht mit der Materie vertrauter ist oder die Sache auf sich beruhen lassen? Welche Möglichkeiten stehen Dir sonst zur Verfügung?

Was Du machen könntest, ist vielleicht noch einmal ein Beratungsgespräch mit Deinem Anwalt zu vereinbaren und dort mit der Person hinzugehen, die sich scheinbar etwas besser auskennt. Allerdings sollte diese Person auch fachlich nachweisen können, dass sie sich in solchen Angelegenheiten etwas besser auskennt und ob man anhand diesen Kenntnissen etwas in die Wege leiten kann.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Wieso bringt abwarten denn nichts? Ist schon irgendetwas passiert, was dementsprechende Schlüsse zulässt? Als Laie ist man schon häufiger mal der Ansicht, ein Anwalt würde es zu ruhig angehen lassen. Wenn der Anwalt sich aber nicht gerade in vollkommen fremdes Terrain wagt, dann ist das oft genug eben doch der richtige Weg.

Die andere Frage, die sich mir bei all diesen wagen Formulierungen stellt: was qualifiziert den denn den Bekannten solche Aussagen zu treffen? Ist der denn wirklich firm in der Sache?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Tipps geben können wir dir hier nicht wirklich, da wir nun mal überhaupt nicht wissen, worum es geht. Generell ist es aber schon so, dass ein Anwalt mehr Ahnung hat als der Normalbürger. Für Nichtfachleute ist das Vorgehen oftmals nicht verständlich, jedoch haben sie auch keine Ahnung von der Marterie und meinen daher oft, sie kennen sich aus und wissen selbst genau, was zu tun ist. Das ist meistens aber nicht der Fall.

Wenn du dir schon eine zweite Meinung einholst, sollte die auch von einem Anwalt sein und nicht von einem Laien, der sich zwar angeblich mit dem Thema auskennt, von Recht wahrscheinlich aber gar keine Ahnung hat. Lass dich doch mal von einm zweiten Anwalt beraten.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Leider kann man dir wirklich nur schlecht etwas raten, wenn man nicht weiß, um was es bei euch konkret geht. Dennoch bin ich der Meinung, dass der Anwalt weiß was er tut. Wie du selbst sagst, will er den Fall oder die Sachlage nicht verschlimmern und deshalb geht er es langsam an. Die Frage ist halt, ob sich durch das Abwarten für euch etwas negativ verändert? Wenn dem nicht so ist, dann könnt ihr es doch so lassen wie es ist.

Wenn ihr keinen Anwalt benötigt hättet, dann hättet ihr keinen konsultiert. Nun hat er entschieden, dass es besser ist zu warten also solltet ihr das auch tun. Wenn ihr besser wüsstet was zu tun ist, dann hättet ihr ihn nicht aufsuchen müssen und hättet es gleich so machen können wie ihr wollt. Sicherlich sind andere auch deiner Meinung, dass ihr lieber etwas tun solltet, aber sind das Anwälte? Ich schätze mal nicht, deshalb würde ich einfach auf den Rat des Anwalts hören.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Dass Dir hier niemand wirklich sagen kann, ob Du Deinem Anwalt das Mandat entziehen sollst oder nicht, wurde nun schon genügend häufig erwähnt und liegt auf der Hand.

Ich kann Dir allerdings sagen, dass ich mittlerweile durchaus der Meinung bin, dass es Anwälte gibt, die mehr geeignet sind, bestimmte Dinge schnell durchzusetzen und andere, die ihre Stärken eben woanders haben. Es gibt insofern sicherlich Anwälte, die einfach weniger geeignet sind, einem im jeweiligen Fall weiterzuhelfen.

Und wenn Du das Gefühl hast, dass Dein Anwalt Dir nicht weiterhilft oder vielleicht tatsächlich nicht weiterhelfen kann, weil dieser Fall so außergewöhnlich gelagert ist, dann würde ich diesem Eindruck vermutlich nachgeben und mir entweder einen anderen Fachanwalt suchen oder es gegebenenfalls doch selbst probieren, je nachdem, wie weit die ganze Sache nun tatsächlich bereits gediehen ist.

Die grundsätzliche Ansicht Deines Anwalts, die Du hier wiedergegeben hast, kann ich nicht mal prinzipiell unterstreichen, auch das ist wohl eine Frage der konkreten Sachlage. Manches muss doch knallhart und schnell durchgezogen werden, vielleicht auch mal mit Nachdruck, schon, um gewisse Fristen nicht zu versäumen und sich eine schlechtere Position zu verschaffen, vor allem eben, wenn man im Recht ist.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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