Von Zuhause ausziehen – schlechtes Gefühl

Ich bin auch vor ein paar Monaten von Zuhause ausgezogen und hatte ebenfalls ein komisches Gefühl bei der ganzen Sache. Ich war damals noch 23 Jahre alt und bin mit meinem Freund in eine eigene Wohnung gezogen. Ich habe ein super gutes Verhältnis zu meinen Eltern und wollte eigentlich überhaupt nicht ausziehen. Ich habe aber im Wintersemester 10/11 mein Studium begonnen und das ist ein großer neuer Abschnitt in meinem Leben. So habe ich mich doch durchgerungen und auch den Schritt gewagt von Zuhause auszuziehen. Mein Freund und ich haben auch die erste Wohnung genommen, die wir damals besichtigt haben. Es ist ein Neubau und somit ist alles in hervorragendem Zustand und wir wollten uns diese Immobilie nicht entgehen lassen. Daher kann ich dich sehr gut verstehen und ich finde es absolut nicht schlimm, wenn man gleich eine der ersten besichtigten Wohnungen nimmt. Ich wohne zwar nicht weit weg von meinen Eltern, aber ab und an vermisse ich sie schon. Mittlerweile hat sich das aber gebessert und ich bin eigentlich ganz zufrieden mit der Situation. Ich besuche die beiden relativ oft und so sehen wir uns weiterhin regelmäßig und unser Verhältnis leidet nicht unter der räumlichen Trennung.

Ich kann dir nur sagen, dass es zu Beginn ein komisches Gefühl sein wird alleine zu wohnen. Jedoch gewöhnt man sich relativ schnell an die neue Situation und irgendwie ist es auch toll, sein eigener Herr zu sein. Endlich kannst du alles selber bestimmen, sei es welche Einrichtung du haben möchtest, in welcher Farbe die Wände gestrichen werden oder welche Lebensmittel eingekauft werden sollen. Das ist ein tolles Gefühl und man fühlt sich viel erwachsener und freier. Natürlich ist es noch etwas anderes wenn du ganz alleine dort wohnst, aber die meisten Vorteile bleiben dennoch bestehen. Und wenn das Heimweh doch zu groß wird, dann kannst du sicherlich jederzeit deine Eltern anrufen oder einfach hinfahren.

Ich denke, dass du vor der Veränderung plötzlich Angst hast, weil unser Gehirn ein Gewohnheitstier ist, sprich am liebsten soll alles so bleiben, wie es ist. Dein Gehirn holt jetzt alle negativen Sachen hervor, um dich zu verunsichern. Bestimmt wirst du dich aber in deiner Wohnung pudelwohl fühlen.

Die ersten Tage werden sicher eine Umstellung, weil du alleine bist. In dieser Hinsicht bin ich froh, dass ich ein Haustier habe. Vielleicht wäre das was für dich, wenn du dich an das Alleinesein nicht gewöhnst? Manchmal wünscht man sich ja ein Tier und bekommst es nicht, weil jemand in der Familie ein Allergie hat etc.

Auch von mir erst einmal Herzlichen Glückwunsch zur ersten eigenen Wohnung und mach dir keine Sorgen, wegen dem komischen Bauchgefühl, das ist ganz normal, finde ich. Du machst grad eine sehr große Veränderung in deinem Leben durch, denn du ziehst das erste Mal von deinem Elternhaus aus und bist somit auf dich alleine gestellt. Da ist das doch ganz normal, das man noch einige Bedenken in sich trägt.

Man ist auf einmal alleine auf sich gestellt, muss für alles alleine sorgen und das ist gar nicht immer so easy, wie man es sich vielleicht vorgestellt hat. Vorher hat Mama evtl. noch das Essen gemacht, die Wäsche gewaschen, die Bude geputzt und nun soll man das alles auf einmal alleine machen. Das braucht auch seine Eingewöhnungszeit, aber glaub mir, es gibt nichts schöneres, als seine eigenen vier Wände zu haben, auch wenn es mehr Arbeit für einen bedeutet. Aber man macht es ja für sich selber und dann tut man das auch mehr oder weniger gerne.

Auch das man nun immer für sich selber kochen muss, ist bestimmt für den Anfang echt ein komisches Gefühl und ich hoffe, das du Kochen kannst, denn das würde einiges erleichtern, es sei denn du möchtest dich nur von Fast Food ernähren, was ich nicht hoffe. Da du dich ja nicht mit deinen Eltern verstritten hast, sondern einfach nur ausziehst, um selbstständiger zu sein, kannst du ja auch sicherlich grade in der Anfangszeit noch eine Tipps von deinen Eltern bekommen. Sie werden dich sicherlich auch hier und da noch unterstützen, wenn du ihre Hilfe brauchst.

Wenn du dich dann mal zu alleine fühlst, kannst du deine Eltern ja auch mal zu dir einladen, denn dann freuen sie sich sicherlich auch oder deine Freunde, denn die werden dich ja sicherlich auch öfter besuchen kommen. Du hast es ja auch nicht überstürzt mit deinem Auszug, sondern gut überlegt und das finde ich schon sehr gut. Ich wünsche dir auf jedenfall einen guten Start in deinem neuen Lebensabschnitt.

Danke für eure tollen Antworten! Hat mir jetzt wirklich weiter geholfen. Morgen wird es soweit sein und wenn ich ehrlich bin haben sich meine Bedenken schon sehr zum Besseren gewandelt.

Was hier ein bisschen untergegangen ist. Habe ja zum Glück eine sehr guten Freundeskreis und sehr gute beste Freunde und Freundinnen auf die ich immer zählen kann. Der Schüchternste bin ich auch nicht, daher habe ich kein Problem mit der Frauenwelt Daher steigt wohl mein Marktwert in der Frauenwelt auch ein bisschen. Außerdem bin ich ehrenamtlich als Rettungssanitäter tätig und daher auch in einer tollen Gemeinschaft tätig.

Im Ernst. Heute bin ich so gut wie fertig geworden mit dem Einrichten und das Gefühl wird immer besser. Freue mich eigentlich schon auf morgen und denke auch dass ich mich schnell daran gewöhnen werde. Und wie ihr schon schreibt, das gehört einfach zum Erwachsen werden dazu, und wird mir in meinen weiteren Leben sicher nur gut tun. Hoffe mal ich bin am Wochenende noch immer derselben Meinung

War selbst von mir überrascht, dass ich plötzlich solche Zweifel/Angst hatte. Kenn mich eigentlich gar nicht so. Ganz sind die zwar noch nicht weg, aber wie schon zuvor beschrieben, schon um einiges besser. Aber noch mal Danke. Da hilft einem so ein Forum doch schon sehr weiter. Trete jetzt daher den großen Schritt in mein neues, eigenständiges Leben an!

Ich verstehe dich da. Ich selber werde demnächst von Zuhause ausziehen. Allerdings werde ich über 100 Kilometer weit weg ziehen. Ich habe Angst davor und hoffe dass alles gut geht. Das wichtigste ist, dass man sich da nicht verrückt macht. Mach das beste aus deinem neuen Lebensabschnitt. Es wird am Anfang schwierig sein, aber das dürfte sich mit der Zeit normalerweise legen. Freue dich darüber dass du auf eigenen Beinen stehst. Du bist in einem Alter wo du schließlich auch einmal deine Freundin mit nach Hause nehmen möchtest. Mit eigener Wohnung ist das dann kein Thema mehr. Ich freue mich für dich und gebe Gas.

Das, was Du schreibst, hört sich nach einem typischen Trennungsschmerz an. Und ich finde schön, was Du schreibst, denn Du zeigst deutlich, dass Du mit Deinem Elternhaus sehr verbunden bist, was ich prinzipiell total positiv finde. Aber Du solltest Dir wohl jetzt erst nochmal vor Augen halten, dass das, was Du vorhast, gut und richtig und vor allem wichtig ist. Du hast selbst alle positiven Aspekte der neuen Wohnung aufgezählt und auch, wenn Dich jetzt schon die Trennung von Deinem Elternhaus schmerzt, so gibt es doch viele neue Dinge, die auf Dich warten und die nur mit der eigenen Wohnung zusammenhängen, die es im Elternhaus allerdings eben nicht gibt.

Insofern versuch einfach, Dir deutlich zu machen, dass Du nicht aus der Welt und auch nicht unglaublich weit weg von Deinem Elternhaus bist. Du kannst sicher immer kommen, wenn Du magst und auch Deine Eltern mal zu Dir einladen. Das morgendliche Gespräch wird Dir möglicherweise noch länger fehlen, aber vielleicht gewöhnst Du Dich auch schneller dran als Du denkst und schaffst Dir neue Rituale. Sei nicht traurig oder steigere Dich zu sehr in diese Trennungsschmerzen hinein, denn das hilft Dir nicht weiter und verbaut Dir nur den Blick auf dieses Schöne, das auf Dich wartet. Du machst es genau richtig und der Trennungsschmerz vergeht schneller als Du denkst. Denn das Kind Deiner Eltern wirst Du immer bleiben und Euer Verhältnis ändert sich durch Deinen Auszug nicht, jedenfalls nicht zum Negativen, glaub mir.