Immobilien als Altersvorsorge empfehlenswert?
Private Altersvorsorgeprodukte werden immer populärer. Ich habe für mich schon lange eine private Altersvorsorge abgeschlossen und bin froh, dass ich das frühzeitig erledigt habe. Durch die relativ lange Ansparzeit hat meine Altersvorsorge gute Aussichten und genügend Zeit, um durch den Zinseszinseffekt auf einen schönen Betrag anzuwachsen. Deshalb sollte man meiner Meinung nach mit einer privaten Altersvorsorge bereits sehr früh beginnen.
Ich denke daran die Altersvorsorge auch in Anbetracht auf meine Kinder etwas auszuweiten. Allerdings bin ich mir nicht im Klaren, welche Anlagemöglichkeiten ich wählen soll. Soll es ein Fonds sein oder besser in Immobilien etwas anlegen. Investiere ich in Immobilien, profitiere ich nicht von den Zinseszinsen. Welche Vorteile hat eine Altersvorsorge in Immobilien? Sind Immobilien denn wirklich so wertbeständig?
pastisse hat geschrieben:Private Altersvorsorgeprodukte werden immer populärer.
Dafür sorgt der seit Jahren stattfindende Gleichschritt zwischen Politik und Versicherungswirtschaft. Es ist immer wieder bezeichnend, dass Menschen wie z.B. Carsten Maschmeyer auf der einen Seite massiv von der Privatisierung der Altersvorsorge profitieren, auf der anderen Seite für die Gesetzgebung maßgeblich verantwortlich zeichnen. Für Unternehmer wie ihn hat sich jedenfalls die Nähe zur Politik ganz persönlich ganz bezahlt gemacht.
pastisse hat geschrieben:Ich habe für mich schon lange eine private Altersvorsorge abgeschlossen und bin froh, dass ich das frühzeitig erledigt habe. Durch die relativ lange Ansparzeit hat meine Altersvorsorge gute Aussichten und genügend Zeit, um durch den Zinseszinseffekt auf einen schönen Betrag anzuwachsen. Deshalb sollte man meiner Meinung nach mit einer privaten Altersvorsorge bereits sehr früh beginnen.
Leider hast du keine Garantie, dass du am Ende wenigstens die Ansparsummer erhältst. Ob es dann eine gute Sache war oder nur (aus deiner Sicht) verbranntes Geld, wirst du ja erst dann wissen, wenn du die Rente in Anspruch nehmen musst und darauf angewiesen bist. Es ist klar, dass in den Prospekten die tollsten Versprechungen gemacht werden. Das ist Sinn und Zweck von Werbung. Aber leider sagt dies schlicht nichts über die Wirklichkeit aus. Und im schlimmsten Fall kann es passieren, dass Menschen wirklich vor dem Nichts stehen, wenn nämlich der Ernstfall dann eintritt (man also sein "Erspartes" bekommen will/muss - was aber "angelegt" und nicht zurückgelegt wurde!), dies aber in eine Zeit massiver wirtschaftlicher Komplikationen fällt und die beteiligten Unternehmen schlicht Zahlungsunfähig sind. Dass das kein theoretischer Fall ist, dürfte heute jedem klar sein!
Sicher ist hier nur, dass es den (Versicherungs-)Unternehmen zunächst gut bei der Sache geht. Je länger die potentielle Ansparzeiten sind, desto höher auch die Prämien für den Vermittler. Also auch aus der Sicht eine feine Sache. Aber aus der persönlichen Sicht würde ich kein Produkt in den Himmel hoch loben. Zusätzlich - und davon spricht in der Werbung auch keiner - sollte man für ein "optimales" Konzept der Altersvorsorge ohne bzw. jenseits eines solidarischen Umlagesystems auch darüber sprechen, was das angestrebte Höchstalter sein soll. Denn wenn die Rente aus "zurückgelegtem" oder "angespartem" Geld stammen soll, ist dieses irgendwann aufgebraucht. Hat man sich einen Puffer angelegt, dessen Verzinsung allein ausreicht, hat man nämlich zu viel gespart und das sorgt nur für glückliche Erben oder bzw. und glückliche Versicherungen und Banken.
pastisse hat geschrieben:Ich denke daran die Altersvorsorge auch in Anbetracht auf meine Kinder etwas auszuweiten. Allerdings bin ich mir nicht im Klaren, welche Anlagemöglichkeiten ich wählen soll. Soll es ein Fonds sein oder besser in Immobilien etwas anlegen.
Hier sehe ich das Problem in der Frage- oder Zielsetzung. Denn wenn es dir um eine Altersvorsorge geht, dann sind die Kinder hier doch außen vor? Wird deine Vorsorge für deine Altersversorgung benötigt, haben die Kinder nur indirekt einen Vorteil: nämlich den, dass sie erst später oder gar nicht zur Kasse gebeten werden, wenn es um deine Versorgung geht.
pastisse hat geschrieben:Investiere ich in Immobilien, profitiere ich nicht von den Zinseszinsen. Welche Vorteile hat eine Altersvorsorge in Immobilien? Sind Immobilien denn wirklich so wertbeständig?
Sie sind so wertbeständig, wie es die Immobilie zulässt. Dazu gehören eine Menge Faktoren. Denn so ein Palast auf dem flachen Land in Mecklenburg-Vorpommern ist sicher anders zu bewerten als eine Zwei-Zimmer-Penthauswohnung mit großer Dachterrasse in Frankfurt am Main. Generell kannst du aber hinsichtlich der Wertbeständigkeit die Menschen in Spanien oder Großbritannien bzw. natürlich auch in den USA fragen, wie diese das einschätzen würden. Das du übrigens nicht von den Zinseszinsen profitieren würdest, verstehe ich nicht ganz. Denn was wäre denn die (potentielle) Wertsteigerung des Grundstücks oder der Immobilie anderes? Und was Zinseszinsen angeht: in welche Relation würdest du hier Verluste sehen, die trotz Zinseszins real möglich sind?
Hier muss ich "derpunkt" in vielen Passagen seiner Antwort Recht geben. Bei langfristigen Finanzprodukten, zu denen private Altersvorsorgeverträge nun einmal gehören ist nur eines ganz sicher: Das nichts wirklich sicher ist! Und dass solche Produkte immer populärer werden, liegt doch einzig und allein daran, dass Demographen, Politiker und Finanzbranche permanent kräftig in das gleiche Horn stoßen und somit die Angst vor Altersarmut bei der Bevölkerung schüren.
Aber um zu Deiner eigentlichen Frage zu kommen (nicht, dass mir der Beitrag wieder wegen OffTopic gekillt wird. Ich persönlich halte Immobilien grundsätzlich für eine gute Form der Altersvorsorge, insbesondere die eigengenutzte Immobilie. Natürlich kann man hier keine Ertragsprognosen abgeben, aber das Eigenheim hat einen ganz entscheidenden Vorteil: Du wohnst im Alter mietfrei, vorausgesetzt natürlich, die Baufinanzierung ist bis dahin abgezahlt. Und dieses Zusatzeinkommen in Form einer Kostenersparnis kann Dir niemand nehmen. Natürlich darf man dabei nicht vergessen, dass bei einem Eigenheim auch immer mal höhere Beträge für Reparaturen wie für eine neue Heizung oder das Dach anfallen können.
Während Immobilien jahrzehntelang als Innbegrif für Wertbeständigkeit galten, hat sich dies in den letzten zehn Jahren grundlegend geändert. Heute sind neben dem Erhaltungszustand einer Immobilie vor allem zwei Aspekte für den Wert maßgebend: Zum einen die Lage, also ob eine gute Infrastruktur vorhanden ist und die Region wirtschaftsstark oder strukturschwach ist. Zum anderen spielt die Energieeffizienz einer Immobilie inzwischen eine große Rolle, da Energie immer teurer wird.
Solltest Du dagegen Immobilienfonds in Betracht ziehen, so würde ich persönlich davon Abstand nehmen. Zunächst werden die Erträge daraus um die Verwaltungskosten der Fondsverwaltung gemindert. Zum anderen kannst Du das Pech haben, dass das Management schlecht ist und die Objekte schlecht vermietet werden, was den Ertrag ebenfalls mindert. Bei einer eigenen Immobilie zur Vermietung hast Du das dagegen selbst in der Hand. Hier besteht natürlich das Risiko, dass Du Mietausfälle hinnehmen musst, wenn die Mieter nicht zahlen. Wenn sich diese dann noch aus dem Staub machen und ein Chaos hinterlassen, hast Du zudem noch Kosten für die Räumung und Renovierung der Wohnung. Das sind aber Extremfälle, die nicht unbedingt die Regel sind.
Ich glaube, dass heutzutage nichts sicher ist, auch nicht die Immobilien. Wenn ich mir anschaue, wie schnell sich alles weltweit verändert, wird mir auch klar, wie unsicher unsere Welt ist. Grundsätzlich kann es aber auch sein, dass durch die bessere Verkehrsanbindung eine Immobilie im Laufe der Zeit sehr viel an Wert gewinnt. Für eine Altersvorsorge würde ich mich aber dennoch nicht alleine auf eine Wohnung verlassen und würde gleichzeitig auch wo anders investieren, so weit es finanziell möglich ist.
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