30000 Tote durch Klinikkeime
Ich denke mal, niemand sitzt gerne in einem vollem Wartezimmer beim Arzt. Wenn ich krank bin, würde ich eigentlich am liebsten zuhaue mich in meinem Bett ausruhen und genesen. Doch verlangt der Staat eine Krankenbescheinigung vom Arzt, dass man auch wirklich krank war und nicht arbeiten gehen konnte. Wenn ich bei einem Arzt war, fühle ich mich danach meistens noch viel schlechter als zuvor.
Gestern habe ich in der Zeitung gelesen, dass es jährlich über 30000 Todesfälle durch Ansteckungen in Krankenhäusern gibt. Jedoch seien die Zahlen wahrscheinlich noch viel größer. Man geht von mindestens 700000 Infektionen aus.
Ich nehme aber mal stark an, dass es sich bei diesen Keimen um schwerwiegendere handelt, wie jene, die man sich im Wartezimmer beim Hausarzt einfangen kann. Man hört ja immer mal wieder von verschiedenen Krankheitserregern, die in Krankenhäusern kursieren und teilweise auch zu Todesfällen führen. Das wundert mich auch nur bedingt, wenn man bedenkt, wie es in manchen Krankenhäusern zugeht. Ich schätze mal, dass es sich bei den von dir erwähnten Todesfällen nicht um welche handelt, die durch eine normale Erkältung passiert sind, oder?
Dass nosokomiale Keime (Krankenhausinfektionen) in Krankenhäusern ein Problem sind, ist bereits seit Jahren bekannt. Oft haben die Menschen, die erkranken auch noch andere Faktoren, die eine Ansteckung begünstigen, zum Beispiel ein sehr angeschlagenes Immunsystem. Auch das Alter kann eine Rolle spielen. Das bedeutet nicht, dass auch gesunde Menschen sich nicht nicht anstecken können.
Dass du dich nach dem Arzt-Besuch schlechter fühlst, ist meiner Meinung nach eher eine psychische Reaktion. Man verbindet den Arztbesuch allgemein mit etwas Unangenehmen und ich kann mir durchaus vorstellen, dass der Kopf das dann unbewußt übernimmt. Die Psyche wirkt sich schließlich auch auf den Körper aus.
Die Hygieneprobleme in Deutschen Krankenhäusern sind schon lange bekannt. Die Werkzeuge oder Medikamente sind zwar steril, jedoch sind die Krankenhäuser meist stark mit Bakterien belastet. Aufgrund der verminderten Reinigung bzw der nicht Fachgerecht durchgeführten Reinigung infizieren sich viele Krankenhausbesucher mit fremden Bakterien. Ein Vorbild hierbei sollte die Niederlande sein, die sehr harte Hygienevorschriften für ihre Krankenhäuser haben.
Das Problem mit den Klinikkeimen ist hinreichend bekannt und es wurde auch schon darüber geschrieben. Diese Keime kannst du dir auch beim Arzt im Wartezimmer holen, keine Frage. Aber sie sind überwiegend in Krankenhäusern zu finden. Diese Keime sind winzige Bakterien, die sich aufgrund schlechter Hygiene in den Krankenhäusern ausbreiten.
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Wenn du keine offenen Wunden hast, wirst du voraussichtlich keine Probleme bekommen bei deinem Arzt. Diese Keime kannst du dir überall holen. Überall da, wo es Menschen gibt, die etwas anfassen, zum Beispiel die Türklinke, die Zeitschriften beim Arzt oder auch beim Händeschütteln. So oft wie möglich sollte man sich die Hände waschen und wenn möglich, auch ein Desinfektionsmittel bei Bedarf benutzen.
Wie stellst du dir das vor, wenn du wirklich krank bist, selbst krankschreiben kannst du dich nicht. Also mußt du zum Arzt gehen. Wenn du meinst, dass du dort kränker wirst, überleg mal, woran es liegen könnte. Ist dir der Arzt nicht sympatisch? Dann geh zu einem Kollegen. Fühlst du dich nicht wohl, weil zu viel Patienten im Wartezimmer sitzen? Oder hast du Angst dich bei jemandem anzustecken? Dann hol dir einen Termin und warte draussen, bis du drankommst.
Ich hasse es immer im Wartezimmer zu warten. Vorallem, wenn ich lange warten muss, Rekord liegt bei 2 1/2 Stunden. In dieser Zeit macht man sich nunmal viele Gedanken und bekommt irgendwann die Angst, angesteckt zu werden.
Diese Keime, die jährlich Opfer bringen, sind welche, die man sich bei Operationen einfangen kann. Die holt man sich nicht im Wartezimmer beim Arzt. Natürlich ist es nicht angenehm, wenn man wegen eines Krankenscheines zum Arzt muss und sich dann noch was anderes mit nach Hause nimmt. Allerdings hat das nichts mit den Todeszahlen zu tun.
Krankenhausbakterien sind allerdings wirklich ein ernst zu nehmendes Problem. Die Krankenhäuser desinfizieren alle Gegenstände. Sie benutzen nur neue Geräte, die zuvor aus einer Verpackung genommen werden. Trotzdem gibt es Bakterien, die trotz der vielen Hygienemaßnahmen noch da sind und zu schwerwiegenden Entzündungen führen können.
Ein Freund von uns hatte sich mal ein Bein gebrochen. Er wurde operiert und hatte sich im Krankenhaus mit einem gemeinen Bakterienstamm angesteckt. Die Wunde entzündete sich und er musste anschließend noch längere Zeit im Krankenhaus liegen. Er bekam starke Antibiotika und die Wunde heilte sehr schwer ab.
Problematisch ist eben, dass sich Bakterien schnell anpassen können. Sie entwickeln Resistenzen. Hinzu kommt noch, dass viel zu schnell Antibiotika verschrieben werden und viele Erreger so langsam resistent werden. Dann fehlen einfach die Medikamente, um solche Entzündungen behandeln zu können. Letztlich muss man sich aber vor Augen führen, dass unsere hygienischen Bedingungen in Krankenhäusern sehr gut sind. Gewisse Risiken gibt es.
Allerdings muss man auch bedenken, dass die Vorerkrankung eine Rolle spielt. Das geht aus den Statistiken immer nicht hervor. Menschen, die aufgrund einer solchen Infektion sterben, sind zuvor nicht kerngesund sondern vorbelastet. Wenn sie sich der Operation aber nicht unterziehen, sind ihre Chancen auch nicht besser.
Verglichen mit anderen Ländern gerade der Entwicklungsländer ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektion so gering, wenn man bedenkt, wieviele Operationen pro Tag in Deutschland stattfinden. Es besteht also kein Grund zur Panik.
@floraikal, du schreibst, dass die Hygiene in unseren Krankenhäusern sehr gut ist, das stimmt so nicht! Die Krankenhäuser gehen erst jetzt langsam dazu über, Hygiene-beauftragte zu benennen. In manchen Krankenhäusern sind die hygienischen Bedingungen katastrophal. Sonst hätten wir nicht so viel Tote und noch weit mehr Infizierte. Ich habe es selbst erlebt, dass sowohl Krankenschwestern als auch Ärzte ohne sterile Handschuhe an offene Wunden gegangen sind. Es wurde bisher sehr sorglos mit der Hygiene umgegangen.
Glaubst du wirklich, dein Freund hätte sich mit Bakterien angesteckt, wenn alle hygienischen Maßnahmen beachtet worden wären? So wie deinem Freund ging es vielen anderen, die eine offene Wunde hatten. Da es sich bei vielen Bakterien aber um resistente handelt, heilen die Wunden nicht und wenn, kannst du nie sicher sein, dass sie nicht irgendwo in deinem Körper sind und dort unter Umständen bewirken - früher oder später - dass du sterbenskrank wirst. Google mal über MRSA.
So etwas ist wirklich schlimm. Immer Hände waschen und jeden Tag Kopf und Körper waschen. Krankenhauskeime kann man schwer identifizieren. Und eine Keimdurchsuchung ist gerade auch nicht wirklich billig. Wenn man das jeden Tag machen würde, könnte das Krankenhaus pleite gehen. In Österreich gibt es gar nicht so wenige Krankenhäuser, also müsste der Staat es Zahlen der würde aber wiederum auch pleite gehen glaube ich. Man sollte sich einfach an hygienischen Maßnahmen halten.
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