Rauchend zum Nichtraucher
Vor 2 Wochen habe ich beschlossen mit dem Rauchen aufzuhören, das habe ich vor einigen Jahren schon einmal geschafft, und wäre ich nicht so dämlich gewesen später mal eine Shisha mitzurauchen hätte ich wohl auch nicht wieder angefangen. Um es mir diesmal so einfach wie möglich zu gestalten, habe ich mir für mich meine ganz eigene Therapie überlegt, wie ich wieder von dem Glimmstengel los komme:
Im Prinzip setze ich auf zwei unterschiedliche Präparate die ich miteinander kombiniere. Zum einen benutze ich handelsübliche Nikotinpflaster und zum anderen "NTB Kräuterretten" (bekommt man beides in der Apotheke, wobei man die Kräuterretten in der Regel bestellen muss). Zu den Nikotinpflastern muss ich wohl nichts erklären, da sollte sicher jeder wissen wie diese funktionieren. Die Kräuteretten sind im Prinzip Zigaretten, die statt mit Tabak mit einer Kräutermischung (Haselnuss, Papaya, Pfefferminzblätter und Eukalyptus) gestopft werden. Dadurch enthalten diese kein Nikotin und schmecken auch recht besch... eiden.
Die Idee hinter meine Rauchentwöhnung ist eigentlich eine ganz einfache. So wie ich mein Gehirn im Laufe der Jahre darauf trainiert habe, dass jede Zigarette eine kleine Belohnung ist (in Form von neuem Nikotin), so werde ich es jetzt darauf trainieren, dann zwischen der Nikotinzufuhr und dem Rauchen überhaupt kein Zusammenhang mehr besteht. Nikotin bekomme ich über das Pflaster gleichmäßig über den Tag verteilt, um erstmal den "Pegel" aufrecht zu erhalten. Später wede ich die Dosis ganz normal nach Anleitung immer weiter reduzieren.
Zusätzlich, rauche ich immer wenn mir gerade danach ist eine Kräuterrette, das können mal zwei hintereinander sein, oder auch mal den halben Tag keine. Das Verlangen danach ist erstaunlicherweise sehr unterschiedlich bei mir, obwohl der Nikotinpegel ja den ganzen Tag über exakt der Gleiche ist. Seit meinem Therapiebeginn sind nun 9 Tage vergangen und meine Lust auf die Kräuterretten wird jeden Tag weniger. Anfangs habe ich davon über eine Schachtel am Tag verputzt und heute haben mir gerade mal 8 Stück gereicht. Das werte ich für mich persönlich als deutlichen Erfolg.
Der einzige Wermutstropfen bei der Sache ist, dass es nicht gerade günstig ist zwei Präparate auf einmal anzuwenden. Eine Packung Nikotinpflaster für 3 Wochen liegt derzeit bei rund 50,-€ und die Kräuterretten bei 7,50€ pro Schachtel. Andererseits könnte es von mir aus das Dreifache kosten, wenn ich dadurch wirklich wieder aufhören kann ist es jeden einzelnen Cent wert.
Was denkt ihr zu dieser Art der Rauchentwöhnung? Glaubt ihr ich werde damit wirklich zum endgültigen Nichtraucher, oder mach ich es mir vielleicht eher unnötig schwer mit dieser Kombination?
Ich denke mal jeder muss seine eigene Methode finden. Ich persönlich habe sie noch nicht gefunden. Ich rauche seit meiner Jugend, und bereue es natürlich jemals angefangen zu haben. Ich und meine Mann haben schon viele Methoden ausprobiert. Zum einen die Nikotinpflaster, diese haben bei mir leider eine Allergie ausgelöst, so das ich den Versuch abbrechen musste. Der Nikotin Inhalator war für uns auch nicht wirklich verträglich, da wir zum einen einen sehr trockenen und kratzigen Rachen davon hatten und eine permanente verstopfte Nase. Der ging überhaupt nicht. Auch die sofortige Stop Methode haben wir nicht wirklich gemeistert. Die Kräuterzigaretten haben wir noch nicht probiert, wäre aber sicherlich ein Versuch wert.
Unsere eigentliches Hauptproblem bei Entzug sind diese Entzugserscheinungen. Wir kommen einfach nicht klar mit diesen. Ich habe sehr starke Kreislaufproblem und Magenschmerzen, dazu kommen noch nervosität, Konzentrationsschwierigkeiten und Übelkeit dazu. Diese lassen sich nicht wirklich ruhig stellen. Bleibt nur zu hoffen das wir unsere Methode noch finden.
Ich habe "Möglich, aber für mich wär das nix" gewählt, weil ich gerade von den Kräuterzigaretten absolut nichts halte. Pflaster als kleine Stütze um sich einzureden, dass es damit einfacher wird, sind ok. Auch Kaugummis haben denselben Effekt aber Kräuterzigaretten gewöhnen einem nicht die Gewohnheit ab. Nichts anderes ist das Rauchen. Der Körper ist nach wenigen Tagen über den Nikotinentzug hinweg. Wer meint noch nach einer Woche Entzugserscheinungen zu haben, verwechselt das mit der Gewohnheit.
Wie du schon schreibst, hat man sich diese Gewohnheit jahrelang antrainiert bzw sich selber konditioniert. Kaffee - Kippe: Essen - Kippe; etc. Da braucht man natürlich eine Weile um aus dem Teufelskreis zu kommen. Genau deswegen finde ich die Kräuterzigarette nicht geeignet. Die Handlung also das Rauchen behältst du bei. Auch wenn es übel schmeckt. Mal ganz ehrlich. Die erste Kippe hat keinem geschmeckt aber man gewöhnt sich dran und redet sich irgendwann den Genuss ein.
Ich selber habe von einem auf den anderen Tag aufgehört. Wenn man sich da nicht einredet, dass man ohne Nikotinzufuhr wie ein Junkie auf Entzug leidet, ist es auch nicht so schlimm. Keiner wird tot umfallen, weil er sich keine Zigarette anzünden kann. Man muss sich nur zusammenreißen und schon geht es.
So, mittlerweile sind über 3 Monate vergangen und ich habe es tatsächlich geschafft und rauche nicht mehr. Die Pflaster habe ich insgesamt 3 Wochen lang benutzt und die Kräuterretten ca. 2 Monate. Seit einem guten Monat bin ich nun also komplett rauchfrei.
Die Kräuteretten haben mir hierbei deutlich mehr geholfen als die Nikotinpflaster, denn die Nikotinsucht als solches ist Pipifax im Vergleich zu der Gewohnheit die hinter dem Rauchen steht.
Natürlich habe ich immer noch Momente wo ich dran denke mir jetzt eine anzuzünden, nicht aus Sucht, sondern aus Gewohnheit. Beispielsweise wenn ich ins Auto steige, da habe ich mir früher eigentlich so gut wie immer eine angezündet. Solche Gewohnheiten brauchen lange bis man sie wirklich los ist, aber auch das werde ich noch schaffen. Das Schlimmste hab ich jetzt schließlich hinter mir.
Ob es nun wirklich die beste Methode war aufzuhören weis ich nicht, aber sie hat funktioniert und ich hatte keinen einzigen Moment wo es mal hätte kritisch werden können und ich mir doch wieder ne richtige Fluppe anstecke.
Im Nachhinein muss ich aber sagen dass mir die Kräuteretten alleine wohl auch gereicht hätten. Die Nikotinsucht hat mal sehr schnell besiegt, insofern ich die überhaupt hatte, da hab ich eigentlich gar nix gespürt bei "Entzug" (trotz 15 Jahren Rauchens).
Achja: Falls jemand auch aufhören will und dafür noch Nikotinpflaster braucht kann er sich gerne bei mir melden. Ich habe noch über die Hälfte der Pflaster übrig.
PitDesign hat geschrieben:denn die Nikotinsucht als solches ist Pipifax im Vergleich zu der Gewohnheit die hinter dem Rauchen steht.
Ich glaube darüber ärgert man sich am meisten, wenn man es erkannt hat. Genau das wovor man beim Rauchstopp die größte Angst hatte, ist das kleinste Übel. Dennoch sollte man sich nie zu sicher sein und immer daran denken, dass es für einen die eine Fluppe nicht mehr geben wird/kann. Zu schnell ist man wieder in diesem Teufelskreis. In solchen Situationen also nicht denken, dass man die eine Zigarette schon wegstecken oder wieder genauso einfach aufhören kann sondern an die negativen Punkte und warum man aufgehört hat.
Es gibt Leute, die nach weit über einem rauchfreien Jahr wieder rückfällig werden. Und auch ich hatte plötzlich bei knapp 6 Monaten eine heiße Phase. Ob du das Schlimmste also schon hinter dir hast, wird sich noch zeigen. So wie es sich bei dir aber liest, hast du das Problem richtig erkannt und wirst solche Momente sicherlich auch gut meistern. Dass es sich lohnt weißt du ja schon.
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