Medizinisches Wunder - wirklich ein "Wunder"?

vom 17.05.2011, 19:59 Uhr

Man hört ja immer wieder von Wundern, ein solches Wunder hat sich jetzt in der Uni-Klinik Münster ereignet. Genauer gesagt hat es sich schon vor Wochen ereignet, doch erst jetzt ging man auf Wunsch des Patienten damit an die Öffentlichkeit.

Vor einigen Wochen wurde in die Uni-Klinik Münster ein Mann eingeliefert, dieser Mann war ein Unfallopfer, in dessen Brust sich ein faustgroßes Loch befand, durch das man hindurchgucken konnte. Bei einem Unfall wurde der Mann komplett "durchbohrt", dabei wurden jedoch keine Vitalfunktionen getroffen. Das Loch ging knapp zwischen Lunge Wirbelsäule vorbei und traf auch sonst keine wichtigen Nervenstränge. Lediglich ein kleines Stück des Lungenflügels musste entfernt werden. Ein Spezialteam aus mehreren Ärzten hat den Mann mehrere Stunden lang operiert und so kurios es auch klingt, sie konnten ihn retten. Sie haben ihn nicht nur gerettet, er hat auch keine großen bleibenden Schäden davongetragen und wurde bereits aus der Klinik entlassen.

Ich finde es wirklich erstaunlich, dass man einen Mann, der ein komplettes, durchgehendes, faustgroßes Loch in der Brust hatte, retten konnte. Man hört ja immer wieder von solchen Fällen, wo Menschen einfach ein solches "Glück" haben. Kann man in einem solchen Fall eigentlich wirklich von einem "Wunder" sprechen? Jeder der diese Geschichte nur halb hört wäre wohl fest davon ausgegangen, dass dieser Mann wohl sterben würde, oder?

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde, bei soetwas von einem Wunder zu reden, ist übertrieben. Ein Wunder ist es, wenn ein Säugling aus dem zehntem Stock eines Hochhauses fällt und überlegt. Kurz, ein Wunder ist ein meist positives Phänomen, das unerklärbar ist.

Bei diesem Mann, so glücklich und freudig der Verlauf jedoch ist, ist kein Wunder geschehen. Es wurden nur glücklichsterweise alle Systeme verfehlt, die ihn tödlich verletzt hätten. Natürlich war die Operation sicherlich kein leichtes unterfangen, doch es ging alles mit rechten Dingen zu und es gab keine Blutung durch einen Aortenriss, der plötzlich aufhörte - wie durch ein Wunder :-) Mich freut es für den Mann und seine Familie, mich freuen solche Wendungen immer unheimlich und ich hoffe, dass alles planungsgemäß verheilt und nicht doch irgendetwas schief läuft.

» benutzer7 » Beiträge: 2116 » Talkpoints: 49,80 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Naja, ich denke schon dass man da durchaus von so eine Art Wunder sprechen kann, auch wenn es keine direkte tödliche Verletzung gab. Denn immerhin wurden beim Unfall keine Vitalfunktionen getroffen. Etwas weiter links oder rechts und das ganze hätte schon anders ausgehen können.

Natürlich ist es vielleicht eher kein Wunder im Vergleich zu dem genannten Beispiel von dem Baby, welches aus dem 10ten Stock eines Hochhauses fällt. Aber auch in diesem Beispiel ist es doch eigentlich auch so eine Art Glück, dass das Baby eben so aufgekommen ist, dass es nicht lebensgefährlich verletzt wurde.

Ich finde dass der Unterschied zwischen Wunder und glücklicher Zufall sehr gering ist, sodass das man durchaus von einem kleinen Wunder sprechen kann, dass bei dem Mann nicht mehr verletzt wurde bei dem Unfall.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Also Wunder würde ich das nun nicht nennen. Da scheinbar weder große Gefäße, noch Herz oder Lungen getroffen wurden, hatte der Mann ja von Anfang an sehr gute Chancen zu überleben. Er hatte halt beim Durchbohren Glück bzw. der Zufall hat ihm geholfen. Man kann seine Rettung ja recht gut erklären, er hatte eine günstige Ausgangslage und wurde kompetent versorgt. Da ist dann eigentlich nur der ganz normale Ausgang eingetreten.

Von einem Wunder würde ich eher sprechen, wenn man nicht damit rechnen könnte, dass der Mann überlebt, wenn also auch wichtige Organe getroffen worden wäre oder er mehr Blut verloren hätte, als man eigentlich vertragen würde. Kurzum wenn er eigentlich nicht zu retten gewesen wäre und man es trotzdem geschafft hätte.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich würde diesen Vorfall nicht unbedingt als Wunder betiteln, wie oben beschrieben ist, wurde kein lebensnotwendiges Organ oder irgendetwas Ähnliches verletzt. Es mag zwar großes Glück bei diesem Vorfall dabei gewesen sein, allerdings war dies wirklich nur Glück und bedeutet nicht gleich, dass ein medizinisches Wunder stattgefunden hat. Trotz allem finde ich es wirklich toll, was heutzutage alles medizinisch möglich ist, und freue mich wirklich für den Mann. Wenn ich diese Geschichte das erste Mal gehört hätte, hätte ich auch gesagt, dass dieser Mann das nicht überleben könnte. Aber mit ein bisschen Glück und entsprechender medizinischer Versorgung ist es offensichtlich möglich. Da kann man doch wirklich froh sein, dass es heutzutage schon die entsprechende medizinische Versorgung für solche Vorfälle gibt.

» Chiquitas3 » Beiträge: 123 » Talkpoints: 3,63 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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