Verdauungsspaziergang nach deftiger, großer Mahlzeit

Hallo!

Immer wenn man Besuch hat und viel gegessen hat, kommt man auf das Thema "Jetzt einen Verdauungsspaziergang machen". Hilft dieser Spaziergang wirklich der Verdauung auf die Sprünge? Eine Bekannte meinte jetzt zu mir, dass man lieber vor einem geplanten großen Essen eine große Runde spazierengehen soll, weil dann der Verdauungstrakt viel besser auf die Speisen vorbereitet werden würde.

Was ist richtig? Vor dem Essen spazieren gehen oder nach dem Essen spazieren gehen? Oder hilft sogar beides nichts und man kann sich beides sparen?

Wenn ich mal grob ableite, was wir in der Schule über Sympathicus und Parasympathicus gelernt haben, die beiden "Nervenstränge", die den Körper entweder auf Leistung oder auf Entspannung und Regeneration trimmen, komme ich zu folgendem Schluss:

Es ist letztendlich egal, ob man weiter irgendwo sitzen bleibt oder ob man einen Spaziergang macht. In beiden Fällen sollte man etwa gleich angestrengt bzw. eher entspannt sein, so oder so ändert sich die Aktivität der Verdauung also nicht. Es mag sein, dass der Spaziergang eventuell doch entspannender wirkt, in diesem Fall wäre dieser für eine reibungslose Verdauung vorzuziehen.

Man könnte also folgendes sagen: Seid ihr mitten in der Stadt und draußen habt ihr ohnehin nur Krach zu ertragen, bleibt besser drinnen sitzen. Könnt ihr ein bisschen durch die schöne Landschaft spazieren, sollte das durchaus entspannend und somit auf die Verdauung förderlich wirken.

Also ich denke, dass der Spaziergang nach dem Essen eine bessere Wirkung hat. Deine Befürchtung, dass beides nichts hilft und man es sich sparen kann kann ich nicht bestätigen. Durch körperliche Aktivität wird die Verdauung angeregt und man verbraucht auch einen kleinen Teil der Kalorien, die man beim Essen zu sich genommen hat wieder. Natürlich sollte es kein 5-Minuten Spaziergang sein, also einmal um den Block laufen aber auch kein Marathon. Ein schöner Spaziergang nach dem Essen ist sehr entspannend, vor allem wenn man auf dem Land wohnt, und schadet sicher nicht.

Also einen Verdauungsspaziergang kann man sich insofern sparen, als dass man sich einfach von Vornherein nicht so voll stopfen muss, dass es der Magen nicht verträgt. Wenn man sich dann doch mal zu viel rein gewürgt hat, dann ist der Spaziergang hinterher natürlich besser, denn der Spaziergang vor dem Essen würde nichts bringen, da der Magen ja dann noch leer ist und allenfalls das vorher Gegessene verdaut würde. Dass man den Magen damit auf das Essen vorbereiten kann ist Quatsch, denn der Magen ist immer auf Essen vorbereitet, das Problem ist ja dann nicht, dass der Magen nicht auf das Essen vorbereitet ist, sondern dass man viel zu viel gegessen hat. Dagegen hilft dann hinterher spazieren.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was richtig ist, aber ich weiß was mir eher hilft. Wenn ich viel gegessen habe, hilft mir ein Spaziergang danach, denn er bringt meine Verdauung in Schwung. Wenn ich sitzen bleibe, dann passiert gar nichts, gehe ich spazieren, funktioniert das deutlich besser, was ich an meinem Wohlbefinden feststellen kann.

Vielleicht geht es da auch jedem Menschen anders, je nachdem was der Körper so gewohnt ist. Ich kenne viele Leute, die lieber nach dem Essen einen ausgedehnten Spaziergang machen und ich glaube auch, dass das besser hilft. Der Stoffwechsel kommt gut in Schwung, ich fühle mich danach nicht mehr so voll. Wenn ich sitzen bleibe, fühle ich mich noch lange danach voll und mag mich gar nicht richtig bewegen.

Ich bin der Meinung, das ein Sparziergang nachdem Essen durchaus gut tut und es regt ja auch die Verdauung an. Auf keinen Fall wird so ein Sparziergang schaden, denn Bewegung ist ja im allgemeinen sehr gut für den Körper. Ob nun ein Sparziergang vor dem Essen auch eine so gute Wirkung hat, kann ich nicht bestätigen, aber ich mache oft einen nachdem Essen und ich fühle mich dann hinterher einfach besser, als wenn ich mich mit vollgestopften Bauch einfach aufs Sofa lege.

Für die Verdauung selber dürfte der Spaziergang wenig bringen. Wie auch, wenn überhaupt wird durch den Spaziergang ja der Sympathicus aktiviert, da der Körper für den Spaziergang ja zumindest etwas mehr auf Leistung getrimmt werden muss als beim Verdauungsschläfchen. Genau das Mehr an Leistung muss irgendwoanders eingespart werden und fällt dann bei der Verdauung weg. Wenn überhaupt verdaut man also etwas langsamer durch den Spaziergang.

Aber ist das denn schlecht? Im Normalfall stellt der Körper nach einer richtig deftigen Mahlzeit ja auf Sparflamme und steckt alle Energie in die Verdauung. Dadurch wird man auch müde und weniger Leistungsfähig. Mit dem Spaziergang kann man dem etwas entgegenwirken und bleibt auf einem halbwegs fitten Level stehen. Dafür verdaut man halt etwas langsamer, aber das stört ja nur dann wirklich, wenn der Magen völlig voll ist. Aber in der Zeit des Spaziergangs wird ja auch ein wenig verdaut und man ist schon nicht mehr ganz so voll gegessen, wenn man wieder zu Hause ankommt. Dann kann der Körper den Rest des Essen im normalen Verdaungsmodus verarbeiten und man ist dann nicht mehr ganz so müde.

Ich denke es ist auf jeden Fall besser als sich einfach nur im Sessel niederzulassen und ganz träge zu sein. Dann kann man auch gleich ein richtiges Schläfchen machen um die Verdauung in Ruhe arbeiten zu lassen.

Nach einem mächtigen Essen fühle ich mich meist gar nicht in der Lage, mich noch grossartig zu bewegen. Das muss erst einmal etwas sacken und nach einer kurzen Pause habe ich dann auch wirklich Lust, mich zu bewegen und bin dann nicht mehr ganz so träge. Bei dieser Bewegung habe ich dann schon den Eindruck, dass es zumindest nicht das Schlechteste ist, was ich meinem Körper zumuten kann.

Das liegt vielleicht auch daran, dass durch Bewegung nach einem Essen auch der Blutzuckerspiegel nicht ganz so stark steigt und der Körper quasi durch die Unterstützung von Bewegung entlastet wird. Das tut dem Wohlbefinden defintiv gut und schadet dem Körper nicht.