Berufe im Wandel der Zeit

vom 20.09.2008, 05:07 Uhr

Zur Zeit meiner Eltern war ein Dorf immer wunderbar strukturiert. Es gab einen Bürgermeister, der bei allen sehr beliebt war, der großes Ansehen genoss. Aber auch der Arzt wurde von der Dorfgemeinschaft generell geliebt. Man suchte ihn in allen Lebensfragen auf, und vertraute ihm alles an, da er ja der Arzt ist. Auch der Inhaber des Kaufladens war recht angesehen. Generell gab es Berufe die angesehener waren, andere wurde eher nicht so gerne gesehen. Heute scheint sich das sehr verändert zu haben.

Was denkt ihr darüber? Gibt es überhaupt noch Berufe, die mit einem gewissen Maß an Ansehen behaftet sind?

» Ice-X » Beiträge: 161 » Talkpoints: 0,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Heute denke ich, dass es eher auf die Einzelperson ankommt. Manche Berufe sind sicherlich angesehen wie der des Anwalts, Arztes oder auch Regierungsberufe. Aber nicht jeder hat Respekt vor denjenigen, welche diese Berufe bekleiden. Deshalb denke ich, dass es heute kein allgemein angesehenes Berufsbild mehr gibt, denn mittlerweile geht ja sogar das Ansehen der Polizei bei vielen zurück.

Das ist aber auch so, weil es heute so viele unterschiedliche Berufsfelder gibt. Zu der Zeit die du beschreibst, gab es noch nicht so vieles und da waren auch Frauen beispielsweise noch nicht unbedingt in angesehenen Berufen beschäftigt. Das hat sich heute sehr stark verändert, es sind neue Berufe hinzugekommen und andere weggefallen. Viele Berufe haben Ansehen verdient, weil die Menschen die sie ausfüllen es mit Herzblut tun. Oder aber weil es ein Beruf ist, durch den man jemand anderem helfen kann. Dennoch sinkt das Ansehen vieler Berufe, weil Menschen unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben.

Ich sehe das allerdings nicht kritisch, denn einen Wandel wird es hier immer geben. Es kommen immer wieder neue Berufsfelder dazu, andere fallen weg und so verändert sich auch das Ansehen gewisser Berufe. Wenn früher ein Handwerker gut angesehen war, muss das heute nicht zwingend mehr der Fall sein.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich denke, es gibt immer noch Berufe, die angesehen werden. Richter und Polizisten sind wichtig für die Gesellschaft und ich habe einen riesigen Respekt davor. Andererseits haben es Reinigungsdienste nicht sehr leicht: Oft werden sie wegen ihrer Arbeit ausgelacht, aber ganz ehrlich, diejenigen, die sie auslachen, die würden diesen Job auch nie übernehmen wollen. Deshalb denke ich, dass viele Menschen, auch wenn sie sich nicht öffentlich dazu bekennen, sehr großen Respekt vor den Reinigungskräften haben.

Natürlich hat sich das Ansehen verschiedener Berufe sehr verändert. Es gibt ja auch nicht mehr so häufig einen Kaufmannsladen. Stattdessen findet man auch auf dem Land immer mehr Discounter, zu denen der größte Anteil der Bevölkerung geht, weil sie nicht nur preisgünstiger sind, sondern (fast) immer (fast) alles vorrätig haben.

Zu den Ärzten: Ich denke, dass Ärzte immer noch angesehen sind. Sie können zu Wundern verhelfen, indem sie schwere Krankheiten heilen, die vor vielen Jahren zum Tod geführt hätten. Sie wissen zwar nicht auf alle Fragen ihrer Patienten eine Antwort und es gibt auch oft Ärger mit ihnen, aber alles in allem helfen sie einem meistens doch. Ihr Ansehen kann man auch an den belegten Studienplätzen erkennen: Immer mehr Menschen wollen Medizin studieren, aber letztendlich halten die meisten Studenten das langwierige Studium nicht durch. So erhalten die Ärzte auch immer noch ihr Ansehen.

Anders ist es bei den Bürgermeistern. Sie werden für Vieles verantwortlich gemacht, obwohl sie immer weniger Verantwortung übernehmen müssen. In unserem Rechtsstaat herrscht immer noch die Demokratie, weshalb der Bürgermeister nicht die „Alleinherrschaft“ übernimmt. Warum ihm dann immer die Schuld zugeschoben wird, kann ich nicht immer ganz nachvollziehen. Also ich denke, dass es viele Jobs heutzutage gibt, die nicht sehr angesehen werden, wie häufig die Reinigungskräfte.

Andererseits gibt es auch noch heute die angesehenen Job, wie zum Beispiel Ärzte. Der Lauf der Zeit hat einiges verändert, Respekt gibt es nur noch selten. Das waren jetzt nur einige Beispiele, es gibt noch viele mehr! Man sollte auch Jobs ansehen, die nicht so angenehm sind, denn jeder sollte bedenken, dass er oder sie diese Arbeit niemals alleine erledigen wollte!

» MissNorris » Beiträge: 16 » Talkpoints: 12,88 »



In einem Dorf geht es doch ganz anders zu als in der Stadt. In einer Stadt mußt du dir den Respekt der Menschen erst einmal verdienen, damit du angesehen bist. In einem Dorf läuft das anders. Da gibt es eben den Bürgermeister als Respektperson. Aber auch er muß sich den Respekt erst verdienen. Das geht nicht mehr automatisch, wie das früher einmal war.

Dann haben wir im Dorf noch den Pfarrer, je nach Gemeinde hoch angesehen. Vergleichbar mit einer Stadtgemeinde ist es nicht. Zum Schluß fehlt noch der liebe Doktor, der - wenn er nicht gerade ein griesgrämiger Vertreter seines Berufes ist - wohl mit der angesehendste ist. Aber im Gegensatz zu früheren Zeiten müssen sie sich alle mehr Mühe geben. Automatisch bekommt niemand mehr Vorschußlorbeeren.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Du hast ein interessantes Thema angesprochen. In gewisser Weise gibt es auch heute noch Berufe, die angesehen sind. Es kommt aber immer auf die eigenen Erfahrungen an. Wenn ein Arzt stets die richtigen Entscheidungen trifft und man ihm vollkommen vertrauen kann, dann steht man den Beruf des Arztes positiv entgegen. Hat man jedoch schon öfters schlechte Erfahrungen gemacht, dann wird man wohl meinen, die Ärzte sind doch nur auf das Geld aus, was sie verdienen.

So ist es auch bei anderen Berufen. Handwerker werden hoch angesehen, wenn sie gute Arbeit machen. Wenn sie aber gravierende Fehler machen und man danach nur noch Kosten hat, ist das Vertrauen weg. So ist es in allen Berufszweigen.

Zudem kommt heute noch viel mehr das Thema Geld hinzu. Wir sind sehr stark sensibilisiert was den Verdienst des jeweiligen Berufes angeht. Wenn jemand viel Geld verdient, erwartet man auch entsprechend viel von seiner Arbeit. Leider schaut man dann immer mehr die schlechten Dinge, die Fehler an, als jenes, was der Mensch gut gemacht hat. Gerade in der heutigen Zeit fällt es mir immer mehr auf, dass alle jammern und sich nur noch auf Fehler anderer Menschen stürzen. Schnell wird dann eine Person, mag die Kritik auch vollkommen berechtigt sein, auf ein Berufsfeld abstrahiert. Zum Beispiel wenn man schlechte Erfahrungen mit einem Arzt gemacht hat, dann sind gleich alle Ärzte in der Kritik und werden verallgemeinert.

Das ist leider heute auch in anderen Bereichen so. Außerdem fallen die negativen Personen, die es überall gibt, leider immer mehr auf. Aus diesem Grund gelten Motoradfahrer bei den meisten Menschen als Raser. Wenn man aber mal schaut, wieviele der Motoradfahrer tatsächlich rasen, dann sind es eigentlich nur wenige schwarze Schafe, die nur viel mehr auffallen. Jene, die brav mit dem Verkehr fahren, fallen nicht auf.

Hinzu kommt auch noch, dass der gegenseitige Respekt nicht mehr in dem Maße gegeben ist, wie es eigentlich sein müsste. Viele Menschen machen ihre Arbeit gut, werden aber nicht genügend respektiert. Viele Berufe sind gerade in der heutigen Zeit auch nicht mehr so "einfach" wie früher. Gerade der Bürgermeister steht heute viel schärfer in der Kritik. Er hat aber auch mehr Verantwortung als früher. Er muss sich darum kümmern, dass alle hohen Ansprüche aller Brüger berücksichtigt werden. Früher gab man sich mit vielem zufrieden, wo man sich heute darüber aufregt. Außerdem sind die Haushaltskassen dürftig bestückt. Natürlich wird hier und da auch Geld ausgegeben, was nichts ein müsste, aber dennoch ist heute weniger da las früher. Ich möchte kein Bürgermeister sein. Natürlich wird man gut bezahlt, aber die Nerven die man lässt, sind gemessen am Verdienst nicht gerade in einem guten Verhältnis.

» floraikal » Beiträge: 1127 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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