Lampenfieber

Was tun gegen Lampenfieber? Kennt ihr das – Ihr steht auf einer großen Bühne und ein riesiges Publikum sitzt vor euch und ihr seid ganz aufgeregt und euer Herz tobt? Das Wort Lampenfieber kommt ja aus dem Bereich Theater und steht eigentlich (zu mindestens früher) für das Schwitzen der Schauspieler durch die Bühnenbeleuchtung.

Früher wurden ja sogar noch Fackeln und Kerzen zur Bühnenbeleuchtung genutzt und was zusätzliche Wärme brachte. Heute wird das Wort Lampenfieber im Volksmund jedoch nur noch als Synonym für das beklemmende Gefühl, welches Menschen haben, wenn sie zum Beispiel eine Ansprache vor einer großen Menschenmasse halten, genutzt.

Genau dazu habe ich noch ein schönes Zitat von Mark Twain gefunden: „Das menschliche Gehirn ist eine großartige Sache. Es funktioniert vom Moment der Geburt an – bis zum Zeitpunkt, wo Du aufstehst, eine Rede zu halten.“ Ich kenne das Gefühl nur zu gut, aber wenn es dann ein gelungener Auftritt wird, freue ich mich umso mehr.

Also was tut ihr gegen Lampenfieber? Und kennt ihr das Gefühl überhaupt, oder seid ihr wie für die Bühne geboren und habt nie Lampenfieber?

Ganz früher, ich glaube in der Grundschule, habe ich bei der ein oder anderen Bühnenaufführung mitgemacht - aufgeregt war ich dabei natürlich jedes Mal. Vor einigen Jahren habe ich dann auch wieder bei einem Theaterstück mitgespielt, musste allerdings (Gott sei dank) nicht reden sondern nur tanzen. Ich war sehr nervös, besonders die letzten Stunden vorher, doch als ich dann vor der Bühne stand und mein Einsatz kam war ich (seltsamerweise) die Ruhe selbst. Ich wusste, wir haben es 1000 mal geübt, es klappt und wenn nicht, dann geht die Welt auch nicht unter.

Vor Beginn des Stücks haben wir damals alle mit einem kleinen Schnaps (einem "Klopfer", für diejenigen unter euch, die wissen was das ist) angestoßen und uns Hals- und Beinbruch gewünscht. Dies hat wesentlich zur Gemeinschaft und bei mir auch zur Beruhigung beigetragen, es hat mir gezeigt, das wir aneinander glauben und uns auch nicht den Kopf abreißen, wenn es nicht klappen sollte. Es war eine tolle Erfahrung!

Ich hatte eigentlich nie richtiges Lampenfieber, das kam vermutlich auch einfach dadurch, dass ich schon im Kindesalter viel mit Konzerten zu tun hatte und mich einfach daran gewöhnt habe, dass ich vor einer großen Menge etwas vortragen muss. Auch in der Schule wird man immer wieder und wieder damit konfrontiert, da würde man ja irgendwann wirklich verrückt werden, wenn man jedes Mal großes Lampenfieber hätte. Abgesehen davon hatte ich auch mal eine Lehrerin, die uns immer gesagt hat, wir sollten uns bei solchen Auftritten einfach immer vorstellen, dass das Publikum entweder strohdumm oder splitternackt wäre. Das würde bei uns ein Gefühl der Überlegenheit erzeugen und das Selbstbewusstsein stärken, so dass es einem leichter fällt, etwas vorzutragen.

Richtig angewendet habe ich das eigentlich noch nie, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es bei dem einen oder anderen funktioniert. Ansonsten aber hatte ich wirklich niemals Schwierigkeiten bei einem Auftritt, das schlimmste was mal passieren konnte war etwa, dass ich versehentlich in die Scheinwerfer geschaut habe und dann für einen Moment geblendet war.

Ich habe in letzter Zeit auf ein paar Schulveranstaltungen Gitarre gespielt. Es waren jeweils ca. 100-150 Leute anwesend, den Großteil davon kenne ich sogar sehr gut. Leider bekomme ich vor so etwas immer etwas Lampenfieber, was mich tierisch aufregt, da ich mich dann immer etwas verspiele. Es nervt einfach, wenn ich nicht die Leistung zeigen kann, die ich zu Hause oder in kleineren Gruppen immer bringe.

In letzter Zeit bin ich vor dem "Auftritt" immer nochmal alles durchgegangen, hab alles nochmal durchgespielt. Ich glaube das werde ich demnächst nicht mehr tun, da ich während dieser "Probe" immer nervös werde, darüber nachdenken wie peinlich es werden könnte, wenn ich komplett versage etc. Bisher wurde ich durch diese Probe eher unsicherer als sicherer.