Wie entsteht eine Sucht?
Suchtgeschichten beschreiben immer einen Prozess. Niemand wird von dem ersten Glas Bier oder der ersten Zigarette süchtig. Am Beginn des Suchtprozesses steht die Manipulation der eigenen Gefühle, d.h. man versucht seine Stimmungen und Gefühle zu verändern. Man will sich wohlfühlen. Unangenehme Gefühle sollen zu positiven Gefühlen werden. Um dieses Ziel zu erreichen, werden Ersatzstoffe oder Ersatzhandlungen eingesetzt. Stellen sich die erwünschten Stimmungen ein, dann entwickelt sich eine positive Grundeinstellung gegenüber der Droge.
Jetzt wird es gefährlich, denn von manchen Drogen wie Heroin oder Crack wird man sehr schnell abhängig. Der nächste Schritt in die Sucht ist dann die Gewohnheit. Die Droge wird nicht mehr bewusst in bestimmten Situationen zur Steigerung des Wohlgefühls eingesetzt, sondern missbraucht, um Konflikte zu umgehen. Süchtig ist man aber erst dann, wenn man zur Droge nicht mehr „Nein" sagen kann. Das Fehlen der Droge schafft jetzt selbst jene unangenehmen Gefühle, die man ursprünglich manipulieren wollte. In der Sucht hat sich die Droge verselbstständigt: Sie diktiert das Verhalten, der Süchtige ist nicht mehr frei in seinen Entscheidungen.
Welche Erfahrungen habt ihr zum Thema Suchten gemacht und wie ist eure Sucht entstanden? Und habt ihr versucht gegen Suchten anzukämpfen? Und dabei Erfolg gehabt?
Leider ist das Thema Sucht heutzutage an der Tagesordnung, trotzdem bemerken viele Menschen garnicht, das sie wirklich süchtig sind. Auch der tägliche Nikotinkonsum stellt eine Form der Sucht dar! Sehr schade finde ich an der ganzen Sache außerdem, dass Suchtkranke immernoch sehr oft als Aussätzige behandelt werden - dabei sind sie oft mitten unter uns, ohne das wir etwas davon mitbekommen.
Sucht entsteht in erster Linie, weil man versucht seine Gefühle und Probleme zu verändern, besser zu machen. Doch wie bei vielen Dingen ist dies nur Symptombekämpfung und keine Usachenbeseitigung. Trotzdem boomt der Drogenmarkt, weil viele erkennen, dass sie sich durch Drogen weniger Gedanken über ihr eigenes Leben und ihre eigenen Probleme machen müssen. Es ist ein Ausweg, eine Ausflucht, um sich nicht mit sich selbst auseinandersetzen zu müssen.
Durch meine Arbeit in einer Suchtklinik habe ich sehr viele Erfahrungen mit Suchtkranken und deren Verhalten gemacht. Nicht immer positive, das muss ich wohl zugeben. Trotzdem finde ich es regelrecht unfair, dass viele Menschen Suchtkranken überhaupt keine Chance mehr geben. Es ist richtig - sie lügen, sie betrügen und sie manipulieren um nicht aufzufallen, Dinge zu erreichen oder einfach als besserer Mensch dazustehen. Trotzdem wird es durch diese Vorurteile für einen Suchtkranken, der sich auf dem Weg der Besserung befindet, nurnoch schwerer den Weg aus der Sucht zu finden. Er denkt sich (zu Recht) "wieso sollte ich Suchtfrei bleiben, wenn mich sowieso niemand mehr akzeptiert?".
Ich denke wir - gesunden - Menschen sollten anfangen andere Menschen mehr zu tolerieren und sie nicht immer darauf zu beschränken, was sie in ihrem Leben falsch gemacht haben. Was zählt ist doch der Weg in ein besseres Leben! Ein Suchtkranker wird sein Leben lang suchtkrank sein - es ist und bleibt eine chronische Erkrankung - trotzdem bin ich der Ansicht, das man immerhin versuchen sollte das positive in diesen Menschen zu sehen und sie in ihrem positiven Verhalten zu unterstützen.
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