Stiftung Lesen und die Werbung ihrer Sponsoren

Kürzlich habe ich einen Bericht über Stiftung Lesen gesehen. Dabei handelt es sich um eine Vereinigung, die es beispielsweise Lehrern ermöglicht, Unterrichtsmaterialien zu den unterschiedlichsten Themen online herunter zu laden. Darunter sind sehr viele Materialien, die von Sponsoren gestiftet wurden und in denen sich auch sehr viel Werbung des jeweiligen Sponsors verbirgt. So gab es das Beispiel der Volksbank, die ein Heft gestiftet haben, in dem es um das Thema Banken geht. Darin wird aber hauptsächlich die Volksbank behandelt, mit all ihren Produkten und ihrem Aufbau. Aber es gibt auch andere Firmen, die diese Methode nutzen, um Werbung für ihre Produkte machen, hier wurde auch Lego oder Lego Duplo gezeigt.

Was meint ihr zu dieser Methode Werbung zu machen? Die Kinder sind ja schon empfänglich für Werbung, gerade wenn es um Spielzeug geht wie von Lego beispielsweise. Zudem zweifle ich den Lerneffekt hier an, da auch gezeigt wurde, dass teilweise sehr wenig Lerninhalte in den Heften zu finden sind, sondern mehr Werbung.

Werbung ist unumgänglich und in der Schule auch ein wichtiges Thema, man sollte schließlich wissen, was sie bewirkt und wie entsteht, aber ich denke, dass die Methode für Produkte oder Firmen, in dem Fall Banken, zu werben, nicht sinnvoll ist. Früher gab es noch keinen Fernseher, heute ist er ein Alltagsgegenstand, der auch für Werbung genutzt wird. Kinder sehen teilweise zu viel Fernsehen, anderes Thema, aber auch dort werden sie auf neue Produkte aufmerksam gemacht, die sie unbedingt haben möchten.

Aus diesem Grund kann ich nicht verstehen, wieso gerade Lehrer, die in gewisser Weise die Schüler teilweise auch in die richtige Bahn leiten sollen, solches Material benutzen sollen, dass mit Werbung regelrecht "verseucht" ist. Natürlich können Lehrer, so denke ich, Unterrichtsmaterial immer gebrauchen, aber dass dieses dann voller Werbung ist, ist ja wohl unmöglich.

Es ist ja toll, wenn sich Sponsoren finden lassen, die solch ein Unterrichtsmaterial zusammenstellen, sie können sich ja auch am Anfang oder Ende vorstellen, aber doch nicht auch noch Kinder so stark beeinflussen. Na klar, so funktioniert Promotion, aber ich dachte, wenigstens in der Schule werden sie von Werbung halbwegs verschont. Letztendlich bin ich froh, dass es Lehrbücher gibt, die auch noch heute an die Schüler verteilt werden ohne viel Werbung. Schüler werden schon genug beeinflusst durch Fernsehwerbung und der Mode, die aktuell in der Schule bzw. generell "angesagt" ist.

Also: Schulmaterial, liebe Sponsoren, demnächst ohne viel Werbung. Sich vorzustellen mag in Ordnung sein, aber ihr müsst die Kinder nicht dermaßen beeinflussen!