Beeinflussung durch Vorbilder
Auch ich würde nicht so weit gehen und dieses Phänomen mit der Cholera vergleichen, auch würde ich es nicht als Vorbild bezeichnen, wenn wir aufgrund der äußeren Einflüsse zu Übergewicht neigen. Vorbilder sind für mich Menschen, an denen sich andere orientieren und ein Beispiel nehmen, Vorbilder sind aber etwas positives und es handelt sich eben um Menschen die wir bewundern und die wir uns freiwillig aussuchen (mehr oder weniger zumindest).
Wenn eine Gesellschaft uns aber dazu verleitet unser Körpergewicht oder unsere Gewohnheiten danach zu richten oder zu ändern, dann ist das kein Vorbild, sondern eher einfach eine Art der Anpassung an die Gruppe und das Umfeld, wir suchen uns das nicht bewusst aus, wie die Vorbilder, denen wir nacheifern, sondern wir nehmen häufige Gewohnheiten oder Körpergewichte als neue ''Normalität'' auf, von der wir manchmal eben nicht abweichen wollen, weswegen wir uns dann eben anpassen. Das ist aber eben dann etwas wie Anpassung und kein Vorbild, denn niemand schaut sich seine Umgebung an und nimmt sich bewusst vor, auch mal so fett zu werden oder so viel zu rauchen.
Ich kann dir aber überhaupt auch nur bedingt zustimmen. Ich denke es ist schon wahr, dass wir vielleicht weniger Hemmungen haben, viel und fett zu essen, wenn wir von Walrössern umgeben sind, aber ich wage es einfach mal zu bezweifeln, dass Menschen mit wenig Appetit zu übergewichtigen Klößen mutieren, bloß weil die Familie so dick ist oder? Man darf hierbei nicht vergessen, dass es auch sehr viele Menschen gibt, die es einfach genießen anders zu sein, die sich dabei wohl fühlen, dass sie nicht so fett und hässlich sind wie die anderen und die fröhlich an ihnen vorbei rennen, wenn diese sich die Treppe hinaufschleifen. Ich denke, dass hierbei nämlich noch ein sehr wichtiger Faktor hinzukommen, nämlich das ''ekeln''.
Angenommen wir haben nun eine Familie, in der sind Vater und Mutter stark übergewichtig und die Kinder ebenso, nur eines der Kinder ist dünn oder hat einfach normales Gewicht. Dieses Kind verbringt viel Zeit mit der Familie, zwangsläufig, allerdings wird es durch Medien, Kindergarten und Schule auch damit konfrontiert, dass es noch dünne Menschen gibt und es lernt kennen, dass es definitiv nicht normal ist, dass alle so fett sind, sondern dass es vielmehr schlecht ist.
Und angenommen nun dieses Kind hat jeden Tag mit seinen Eltern zu tun und da es eben auch andere Menschen kennenlernt, weiß es, dass sich nicht alle so abmühen müssen, wenn sie die Treppe rauf müssen, dass nicht alle so fett, süß und häufig essen und dass eben auch nicht alle Cellulite haben und sich pinguinartig watschelnd fortbewegen. Für Menschen, die nicht partout mit Übergewichtigen konfrontiert werden, ist sowas nämlich manchmal ziemlich ekelig.
Sie sehen sich das an und finden das einfach total widerlich. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ein normales Kind, welches selbst Normalgewicht hat und seine Umwelt gesund und bewusst wahrnimmt, auch einfach irgendwann merkt, dass es einfach schlecht ist, so viel zu wiegen wie Mama und Papa. Und da ihm das jeden Tag wieder und wieder vor Augen geführt wird, unangenehmer Anblick und Schwierigkeiten in der Fortbewegung, vielleicht auch abwertende Kommentare in der Öffentlichkeit, wie hoch mag dann die Chance noch sein, dass eben dieses Kind auch anfängt so viel zu essen und zunimmt?
Ich finde das hier vielmehr die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass sich dieses Kind von den Erscheinungen in seinem Familienkreis abgetörnt fühlt und sich dazu entscheidet, dass es wirklich niemals so werden wird. Ich kann mir vorstellen, dass hier vielleicht sogar Essstörungen wie Magersucht auftreten können, besonders dann, wenn zu Hause tatsächlich viel zu fettig und ungesund gekocht wird, so dass das Kind irgendwann selbst das Gefühl hat, dass das nicht stimmen kann und die Ursache für die Fettleibigkeit ist.
Demnach würde das Ganze genau nach hinten losgehen und genau so reagiere ich nämlich auch Dinge wie stark übergewichtige Menschen in meiner Umgebung, Raucher oder Menschen die sich besaufen. Selbst wenn ich häufig damit konfrontiert werde, würde ich mich davon immer noch abgetört und angeekelt fühlen, anstatt mich anzupassen und diese Angewohnheiten zu übernehmen. Daher finde ich, dass es einfach Charaktersache ist, man kann allgemein ganz sicher nicht sagen, dass wir alle derart von unserer Umwelt beeinflusst werden, andere genießen es durchaus auch, sich bewusst zu unterscheiden und das Ganze nicht mit zu machen.
Auch kann ich dir speziell in dem Fall mit dem Beziehungspartner nicht zustimmen. Auch in der Beziehung verhalte ich mich eigentlich eher genau wie das Gegenteil, der von dir beschriebenen Verhaltensweise. Ich würde nicht mehr essen, bloß weil mein Freund mehr ist als ich, wenn dieser übergewichtig ist oder so, Mein Freund ist kein bisschen übergewichtig, isst aber meistens trotzdem mehr als ich, weil er auch ein wenig größer ist, Männer sind ohnehin stärker gebaut.
Sein Essverhalten hat mich aber nach wie vor nie dazu bewogen, ebenfalls so viel zu essen, ich bliebe immer noch bei meiner Portion. Wenn er kocht, dann kocht er auch für mich nur so viel wie ich haben mag und versucht mir nichts aufzudrängen, hinzu kommt dann auch noch, dass er schneller isst als ich, somit sind wir mit unterschiedlichen Portionen etwa gleich schnell fertig. Wenn ich satt bin, dann bin ich satt und nur weil ich meinen Partner liebe, esse ich doch nicht einfach weiter!
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