Anonyme Millionenspenden an die Stadt Görlitz

vom 12.05.2011, 21:45 Uhr

Seit nunmehr 17 Jahren erfreut sich die Stadt Görlitz anonymer Geldspenden in Millionenhöhe. Waren es anfangs pro Jahr 1 Million Mark so sind es seit der Währungsumstellung peinlich genau umgerechnete 511 Tsd. Euro. Wie schon gesagt wird das Geld anonym überwiesen und findet in der Stadt Görlitz auch dankende Abnehmer. Die Spende hat sich als sogenannte Altstadtmillion wohl mittlerweile schon im jährlichen Haushaltsplan der Stadt etabliert. Wird das Geld ja vornehmlich auch für die Sanierung von Baudenkmälern und in karitative Projekte investiert.

Die Herkunft des Geldes bleibt jedoch schon geraume Zeit mysteriös. Der vermeintliche Gönner möchte jedoch auf keinen Fall seine Identität offen legen. Gerüchte machen schon die Runde, wonach der großzügige Spender bei Bekanntwerden seiner Identität die Zahlungen sofort eingestellen würde. Mir drängt sich nun hierbei die Frage auf: Darf eine Stadt denn einfach mal so sich Millionensummen einverleiben wo die Herkunft völlig unklar zu sein scheint? Was meint ihr, wer oder was könnte sich denn hinter all diesem Versteckspiel verbergen?

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» Walker » Beiträge: 113 » Talkpoints: 32,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge



So weit ich weiß sind diese geheimnisvollen Spenden sogar zweckgebunden, das heißt der Spender hat ganz klar angeordnet, dass diese Spenden für die Renovierung der Stadt verwendet werden müssen. Ich möchte mich nicht an Spekulationen über die Identität beteiligen, es wäre für Görlitz sehr schade, wenn zufällig der Name heraus käme und die Quelle versiegt.Was würde es denn für eine Unterschied machen, wer das ist und woher der kommt?

Warum sollte man so ein gutes Geheimnis das offensichtlich den Görlitzern nutzt lüften wollen? Man sucht in den neuen Bundesländern lange nach einer Stadt, die so schön und prächtig renoviert ist, wie Görlitz und die noch so viele Kleinode zur Renovierung bereit hält. Warum sollte es unmoralisch sein, diese Spenden anzunehmen? Mir ist kein Straftatbestand bekannt, wenn eine Stadt zu gemeinnützigen Zwecken eingereichte anonyme Spenden annimmt. Schließlich profitieren von dem Einsatz alle Bewohner und die Touristen und nicht irgendwelche Einzelpersonen. Warum sollte das zu verurteilen sein?

Anders gefragt: Wenn in Italien ein bekannter Drogenboss eine Million spenden würde, damit die Altstadt renoviert wird, sollte die Stadtverwaltung dann die Spende ausschlagen, nur weil das Geld aus unseriösen Quellen kommt? Ich glaube nicht, dass das zu erwarten wäre. Also ich halte es für relativ uninteressant, was für eine Person der anonyme Wohltäter ist und aus welchen Geschäften das Geld stammt.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Also es wird ja wohl nicht so sein, dass einmal im Jahr ein Taxifahrer ein schwarzes Geldköfferchen im Rathaus abgibt und sagt: Ich soll das hier abgeben. Ich gehe schon davon aus, dass es die eine oder andere Person bei der Stadtverwaltung gibt, die mehr über die Herkunft des Geldes wissen, zumindest soviel, um sicher zu sein, dass es sich bei dem Geldgeber um eine seriöse Person handelt. Da kann man die Görlitzer doch wirklich nur beneiden, wenn dieses Geld regelmäßig dafür investiert wird, das Leben in Görlitz attraktiver zu machen.

» SirOliver1974 » Beiträge: 74 » Talkpoints: 0,57 »



Solange die Spender des Geldes anonym bleiben, darf die Stadt das. Ich finde es gut, dass die Stadt mit dem Geld Karitative Projekte unterstützt. Wenn der Spender jedoch Bekannt wird, ist zu vermuten, das mit dem Geld auch beeinflusst wird. Deshalb meine ich, dass die Stadt das Geld nur annehmen darf, wenn der Spender unbekannt ist. Zweckgebunden darf von einer Stadt meines Wissens gar kein Geld oder? Das ist ja auch im Bundeshaushalt verboten. Also sehe ich in der Annahme so einer Spende kein Problem.

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» n8hawk4u » Beiträge: 208 » Talkpoints: 28,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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