"Butter bei die Fische"

Meine Freundin hat mich gestern gefragt, was die Redewendung "Butter bei die Fische" bedeutet. Sie hat diese nach eigener Angabe schon öfter gehört, konnte sie aber nie wirklich zuordnen. So völlig ohne Zusammenhang kann ich mir allerdings auch nicht vorstellen, was das bedeutet soll. Ich kann mir irgendwie denken, dass es bedeutet, man soll sozusagen Klartext reden oder so, aber sicher bin ich mir da nicht.

Kennt ihr diese Redewendung? Wenn ja, wisst ihr auch wo sie herkommt und was genau sie bedeutet? Wie gesagt, ich habe eine Vermutung aber wirklich Ahnung davon habe ich nicht. Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen und ich kann es dann an meine Freundin weitergeben, weil sie hat mich das vor ein paar Wochen schon einmal gefragt.

Ich weiß nicht ob das heute noch so ist, aber früher haben die Leute in Norddeutschland ihren gebackenen oder gebratenen Fisch immer mit einem Butterstücken serviert. Wenn man dieses Stückchen weglässt, hat man quasi nur ein halbes Gericht und metaphorisch übertragen auf die Sprache hätte man damit quasi nur eine „halbe Sache“ zum Ausdruck gebracht. Folglich hat man mit dem besagten Stück Butter eine „ganze Sache“ geschaffen und das Gericht ist vollständig zubereitet.

Wenn man den Ausdruck „Butter bei die Fische“ verwendet, meint sprachlich man also etwas Vollständiges und auf den Punkt gebrachtes. Man könnte stattdessen also auch „Komm auf den Punkt“ oder „Komm auf das Wesentliche“ sagen. Da ich unter anderem Sprachwissenschaften studiere, haben wir uns schon oft mit solchen Phänomenen in der Uni beschäftigt. Den Ursprung und die Herkunft solcher Ausdrücke finde ich dabei immer sehr interessant und präge mir sowas daher ganz gerne ein.

Das bedeutet nichts weiter, als "Quatsch nicht drum herum!", ist aber die feine Art, so etwas zu sagen. Man sagt das gewöhlich, wenn man merkt dass das Gegenüber sich nicht traut, einen Sachverhalt so zu beschreiben, wie er ist, oder wenn man den begründeten Verdacht hat, dass da mehr ist, als der andere von sich aus preisgeben mag, etwa weil er meint, im Gespräch gewisse Grenzen wahren zu müssen. Man sagt auch: "Mal unter uns Gebetssschwestern, ist es nicht viel eher so, ...".