Kochbücher nur für Anfänger?
Was ist denn für dich ein "Anfänger"? Ich koche oft und gerne, und auch reichlich exotisches Zeugs, aber trotzdem habe ich Kochbücher - schon alleine, um mir wieder neue Anregungen zu holen. Und ab und an, wenn ich mal etwas koche was ich nicht alle Nase lang mache, gucke ich schon mal rein, einfach als Gedächtnisstütze.
Natürlich, bei Gerichten, die man schon öfter gemacht hat, braucht man sie irgendwann nicht mehr, vor allem weil man dann sowieso ein wenig herumexperimentiert (wer sich immer sklavisch exakt an jede Mengenangabe hält, kann ja nie was neues entdecken), aber es gibt eine ganze Menge Kochbücher, die eher nichts für "Anfänger" sind - eben weil die Rezepte schon etwas aufwendiger sind als das, was "Anfänger" so zustande bringen.
Natürlich gibt es auch besonders anfängerfreundliche Kochbücher, in denen dann zB Schritt für Schritt erklärt wird, wie man diese oder jene Soße anrührt, oder einen Fisch filetiert - aber "generell" zu behaupten, Kochbücher seien nur etwas für Anfänger zeugt nur davon, daß, wer immer das sagt, vermutlich noch nie in ein ernstzunehmendes Kochbuch hineingeguckt hat.
Wenn man schon länger kocht und schon einige Kochbücher gelesen hat, weiß man gewisse Sachen doch einfach und braucht nicht mehr nachzuschauen. Wenn ich zum Beispiel Spaghetti koche weiß ich, wie viel Wasser ich dafür ungefähr brauche, ich muss nicht erst in einem Kochbuch nachschauen, das mir zu zwei bis drei Litern rät.
Und dann musst man ja auch bedenken, dass die kochende Hausfrau doch in der Regel eher einfachere Sachen kocht und, dass das Repertoire ihrer Rezepte "nach Gefühl" beschränkt ist. Außerdem höre ich von solchen Leuten auch immer wieder, dass sich bei ihnen die Reste von diversen Mahlzeiten stapeln und ich denke das kommt auch mit daher, dass die Zutaten nicht abgewogen werden. Wenn ich jedenfalls "nach Gefühl" Nudeln ins Wasser kippe sind das bei mir immer zu viele.
Da ich gerne etwas neues ausprobiere brauche ich schon relativ oft ein Kochbuch. Im Gegensatz zu meinem Freund koche ich zwar selten ein Rezept Satz für Satz nach, aber zur Inspiration sind die Rezepte schon nötig und bei Zutaten, die ich nicht so häufig benutze, sind auch die Mengenangaben nicht unwichtig.
Backen ohne Rezept kann ich auch überhaupt nicht und selbst wenn ich nicht in ein Backbuch schaue während der Zubereitung dann nur deshalb, weil ich das Rezept im Kopf habe. Beim Backen ist es wohl wirklich so, dass man als Anfänger, bzw. Amateur, aus Geschmack und Konsistenz des Teiges nicht auf den Geschmack des Endproduktes schließen kann. Während das beim Kochen ja leicht möglich ist, weil man während des Vorgangs probieren und bei Bedarf abschmecken kann.
Ich finde nicht, dass Kochbücher nur für Anfänger da sind, da man dort immer wieder schöne neue Rezepte findet, die man ausprobieren kann. Ich koche auch viel nach Rezept, aber es gibt auch Gerichte, die ich schon so oft gemacht habe, dass ich kein Rezept mehr brauche. Das Rezept kenne ich einfach schon auswendig. Da messe ich dann auch nicht ab, sondern variiere je nach Belieben. Neue Rezepte koche ich jedoch immer nach den Vorgaben. Dennd as kann sonst schnell mal nach hinten losgehen. Bei Gewürzen und Kräutern halte ich mich aber auch nie an die Mengenangaben, da würze ich je nach Lust und Laune.
Also ich finde ehrlich gesagt nicht, dass man irgendwelche Angaben beachten müsste, damit es ein gelungenes Essen wird. Auch würde ich nicht unbedingt soweit gehen und Kochbücher als etwas bezeichnen, was nur Anfänger brauchen, allerdings bin ich schon der Meinung, dass man als regelmäßiger und guter Koch irgendwann auch ganz gut darauf verzichten kann, so ist das zumindest auch bei mir, auch wenn ich noch gar nicht so lange koche. Zu Beginn war ich auch sehr auf Rezepte und Kochbücher fixiert und habe sie immer genau befolgt und mich daran gehalten, aber das habe ich nicht lange gemacht und schnell angefangen Dinge zu ersetzen und zu variieren. Natürlich habe es damals auch den einen oder anderen Fehlschlag und ein paar ungenießbare Speisen, allerdings hielt sich das schon sehr in Grenzen und heute kann ich jede Menge Gerichte, Torten und Speisen aus dem Gedächtnis zubereiten, ohne auf ein Rezept angewiesen zu sein.
Ich empfinde das eher als erleichternd, denn wenn man mal wo zu Besuch ist oder wegfährt und seine Rezeptsammlung nicht dabei hat, dann ergeben sich einem nicht ständig Probleme wie das, das man etwas kochen möchte und ein anderes Rezept nehmen will, was einem dann im Nachhinein nicht so gut schmeckt, wie das, was man sonst benutzt. Abgesehen davon muss ich immer daran denken, dass die altbekannten Rezepte nach denen wir heute so kochen, auch von irgendwem erfunden werden mussten und wieso sollte ich selbst nicht auch eins erfinden können? Nach dem Motto gehe ich heutzutage voran wenn ich koche und brauche daher inzwischen kaum noch Rezepte und dabei bin ich noch Schülerin und koche auch nicht gerade so häufig.
Ich finde aber trotzdem nicht, dass Rezepte etwas für Anfänger sind, meiner Ansicht nach sind sie eher sowas wie Richtwerte. Man kann sie sich ansehen und dann merken wie man dieses oder jenes so hinbekommt, dass es so schmeckt und das kann man dann anwenden, wenn man etwas anderes kochen will. Ich denke, dass es auch darauf ankommt, zu was man veranlagt ist, denn richtig gute Köche haben ja auch ein Gespür für Mengenverhältnisse und Geschmackskombinationen, ohne dass sie das jetzt alles aus dem Buch nachschlagen müssten und solche Leute kreieren ihre Gerichte dann auch eben selber, da wo Leute, die sich davon nicht so eine gute Vorstellung machen können, nachschlagen müssen. Das heißt nicht, dass diese Köche besser sind, aber sie haben eben doch etwas mehr drauf und sind flexibler. Wenn es um Speisen geht, die man nicht kennt, muss sich aber eh jeder erstmal das Rezeptbuch zu Rate ziehen.
Ich denke nicht, dass Kochbücher nur etwas für Anfänger sind und halte das auch für totalen Schwachsinn. Wenn man ein Gericht nun öfters kocht, dann lernt man immer mit der Zeit, wie viel ungefähr da hinein kommt und entwickelt ein Gefühl. Deswegen sind solche Kochbücher sicher gerade für die Anfangsphase gut und man kann sich dann daran orientieren. Wer immer nur die selben Gerichte kocht, braucht nach einer Weile vielleicht kein Kochbuch mehr, aber das ist für mich auch keine große Herausforderung und so jemand ist dann auch eher noch ein Anfänger.
Ich probiere gerne mal etwas aus und suche mir dann natürlich Rezepte, meistens allerdings aus dem Internet, da mir die Kochbücher einfach zu teuer sind und ich nie genau das bekomme, was ich will. Dann schaue ich, was ich noch dazugeben oder weglassen möchte und koche größtenteils nach Gefühl. Aber sich ungefähr an die Einheiten zu halten, ist doch sicherlich schon sehr gut und man muss das eben dann seinem eigenem Geschmack anpassen. Ich persönlich bin immer auf der Suche nach neuen Inspirationen und als "Profi" entwickelt man sich doch ständig weiter. Da man nicht alles wissen kann, helfen die Rezepte doch als Anregung und als kleine Hilfestellung und ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand häufig komplexe und neue Dinge kocht, ohne sich vorher ein Rezept anzuschauen.
Meine Mutter kocht auch meistens nur nach Gefühl und benutzt kein Kochbuch. Lediglich ganz neue Gerichte kocht sie aus de Kochbuch, dann variiert sie aber trotzdem noch nach Belieben. Ich denke, dass man mit ein wenig Erfahrung beim Kochen auch kein Kochbuch mehr benötigt. Dass Kochbücher aber nur etwas für Anfänger sind möchte ich allerdings auch nicht unterschreiben. Immerhin müssen neue Gerichte auch irgendwo angelesen werden. Man kann sich in Kochbüchern auch als erfahrener Koch ganz gut Tipps oder einige Gedankenanstöße geben lassen.
Ich koche an sich auch meistens nach Gefühl. Ich habe zwar einige Kochbücher, da stöber ich auch sehr gerne drin, aber wirklich etwas nachgekocht habe ich bisher nicht. Wahrscheinlich habe ich schon einmal unbewusst etwas Ähnliches zubereitet und habe mir nur die Inspiration im Kochbuch geholt, aber wirklich bewusst ist dies mir nicht.
Jeder hat mal klein angefangen. Ich habe zum Beispiel immer wieder die Gerichte, die meine Mutter oft gekocht hat, nachgekocht. Am Anfang war dies die reinste Katastrophe, mittlerweile bekomme ich es so hin, dass es so schmeckt wie bei Mama. Andere hingegen kochen immer streng nach Kochbuch. Ich denke, es braucht auch etwas Zeit um sich davon zu lösen.
Ich koche auch noch nicht so lange selber, würde mich also vielleicht noch eher als Anfänger bezeichnen, da ich auch erst seit kurzem viel mehr ausprobiere und selbst mache anstatt auf Fertigsachen zurück zu greifen.
Ich habe mich aber noch nie 100% an ein Rezept gehalten; ich stöbere gerne auf Rezeptseiten und hole mir dort Anregungen und überlege was ich kochen könnte. Dann schaue ich nach den grundlegenen Zutaten und überlege auch sofort, was dazu vielleicht passen könnte. Mit Gewürzen experimentiere ich auch einfach nur und schmecke immer mal wieder ab, das klappt meistens sehr gut.
Wenn man längere Zeit versucht selbst zu kochen, kriegt man ja auch ein bisschen das Gefühl dafür, was zusammen passt und welche Nahrungsmittel zusammen schmecken könnten, auch lernt man relativ schnell mit Gewürzen umzugehen. Das ist alles reine Übungssache und ich denke nicht, dass Kochbücher nur für Anfänger sind.
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