Pendlerpauschale aufgrund der Benzinpreise erhöhen sinnvoll?
Da der Preis für das Benzin in den letzten Wochen wieder stark angestiegen ist und scheinbar immer noch kein Ende der Preistreiberei in Sicht ist, haben die ersten Politiker geäußert, dass man den Bürger deswegen stärker entlasten müsste. Dies sollte nach ersten Aussagen durch die Erhöhung der Pendlerpauschale erfolgen. Das würde bedeuten, dass man pro Kilometer, den man auf dem Weg zur Arbeit zurück legt, mehr Geld vom Staat zurück erstattet bekommt.
Als ich diesen Vorschlag gehört habe, dachte ich erst wieder, dass es sich scheinbar um einen Scherz handelt. Aber da dies Aussage doch immer häufiger in den Nachrichten erwähnt wird, ist davon nicht mehr auszugehen. Ich denke einfach, dass man durch ein solches Verhalten beziehungsweise einer solchen Reaktion schlicht die falschen Signale setzen würde. Wenn der Benzinpreis weiter steigt, dann kommt einfach der Staat und gibt den Arbeitern wieder mehr Geld für den Weg zur Arbeit. Dies ist zwar grundsätzlich kein schlechter Gedanke, aber ich glaube, dass dadurch einfach die Mineralölkonzerne nun meinen könnten, dass sie die Preise ja einfach noch weiter erhöhen können - der Staat wird die Mehrkosten ja schon übernehmen. Das läuft doch am Ende wirklich nur darauf hinaus, dass der Staat eben immer mehr Geld für die Pauschale bezahlen muss, der Verbraucher immer mehr für den Liter Benzin bezahlen muss und die Mineralölkonzerne den Preis weiter diktieren können und sich gleichzeitig die Taschen immer voller machen.
Auch denke ich, dass eine solche Änderung doch nur die Arbeiter oder Angestellten treffen, die beruflich unterwegs sind. Wenn man als Student oder grundsätzlich privat mit dem Auto unterwegs ist, dann hat man mit dieser Regelung wohl einfach Pech gehabt und muss immer mehr bezahlen. Wenn man also keine feste Arbeit hat, dann hat man keinerlei Vorteil von dieser Regelung und ist den Preisspielen an der Zapfsäule immer weiter ausgesetzt.
Als Alternative zu der Erhöhung der Pauschale würde ich einfach eine Obergrenze des Benzinpreises durch den Staat festlegen lassen. Dies würde dazu führen, dass die ewige Abzocke endlich ein Ende hätte und auch die Autofahrer im allgemeinen entlastet werden und wirklich alle Autofahrer gleich von der Regelung profitieren würde. Wie seht ihr das? Ist eine Erhöhung der Pauschale sinnvoll oder schneidet man sich hier nicht doch in das eigene Fleisch? Wie würdest ihr der Preisentwicklung an der Zapfsäule entgegenwirken?
Ich dachte genau das gleiche, als ich von der Idee hörte. Meine Gedanken dazu hast du auch soweit bereits ausformuliert, sodass ich dir wirklich nur zustimmen kann. Es macht wenig Sinn, den Autofahrern auf der einen Seite das Geld aus der Tasche zu ziehen (in Form von Ökosteuer und Mineralölsteuer) und auf der anderen Seite es den Steuerzahlern wieder zurückzugeben - das ist absolut sinnlos und vor allem kommt es auch bei vielen Autofahrern gar nicht an.
Ich würde es lieber haben, wenn man die ganzen Steuern auf den Benzinpreis drosseln würde, die ja einen richtig heftigen Einfluss auf den Preis haben. Ich verstehe es auch nicht, warum man wieder "von hinten durch die Brust ins Auge" die Probleme lösen will - als Regierung hat man doch die Macht, den Benzinpreis zu steuern (den man selbst verhunzt hat) und dann so zu tun, als wäre man so machtlos, dass man es nur mit einer Erhöhung der Pendlerpauschale abgelten könne, finde ich unter aller Kanone.
Ich habe das auch schon im Radio gehört, dass man überlegt, die Pauschale zu erhöhen. Im ersten Moment fand ich das, ohne groß darüber nachzudenken, gut. So bekommt mein Vater, oder jeder andere Arbeitnehmer das Geld wenigstens zum Teil wieder rein. Immerhin muss er ja irgendwie zur Arbeit kommen. Als ich aber nun dein Beitrag hier las, ging mir ein irgendwie ein Licht auf.
Ich stimme dir vollkommen zu, dass sich darüber die Mineralölkonzerne am meisten freuen, da sich der Autofahrer nun natürlich wieder weniger Gedanken um das Benzin macht und somit mehr einkauft. Vielleicht sollte man genau entgegengesetzt denken. Immerhin hat Deutschland mit die höchsten Preise in der EU für Benzin. Wie wäre es, wenn man die Arbeitnehmer, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Rad fahren dafür belohnt, dass sie die Umwelt schonen?
Bei der Benutzung der öffentlichen Busse und Bahnen kann man ja einfach nachweisen, indem man seine Jahres-, Monats,- oder Wochentickets mit der Steuererklärung abgibt. Zusätzlich muss man die gefahrenen Jahreskilometer des Autos angeben. Auf diese Weise ist nachgewiesen, dass man die Umwelt schont.
Dass man Fahrrad fährt kann man wohl nur damit belegen, dass man keine Benzinrechnungen mehr in die Steuer einrechnet, oder indem man wie auch oben beschrieben, die Jahreskilometerleistung des PKW's angibt. Dann müsste man aber jeweils auch längere Strecken, die man mit dem PKW, beispielsweise in den Urlaub, zurückgelegt hat angeben, damit es für den Fiskus noch auseinander zu halten wäre.
Was aber mit denjenigen, die keine Möglichkeit haben mit dem Rad oder den Öffentlichen zu fahren? Die sollten meiner Ansicht nach weiterhin ein wenig Unterstützung bekommen. Quasi ab einer bestimmten KM-Zahl, die man nicht jedem tagtäglich 2x zumuten kann.
Meine Ideen sind noch nicht ganz ausgereift, aber was haltet ihr davon? Ich fände es viel besser, als einfach die Pauschale zu erhöhen und die Mineralölkonzerne so zu stärken. Wozu haben wir schon Umweltzonen in den Städten und Steuervergünstigungen für Autos mit neueren Technologien?
Ich habe davon bisher noch nichts gehört, aber ich halte von der Idee auch nicht so viel. Der Hauptteil am Benzinpreis sind ja die Steuern, die Mineralölkonzerne haben ja den kleineren Anteil am Preis. Wenn der Staat nun die Pendlerpauschale erhöht, wirtschaftet er von der einen Tasche in die andere. Es wäre wesentlich besser, wenn man einfach die Steuern senken würde. Das würde auch nicht nur die Pendler begünstigen, sondern auch alle anderen, welche das Auto für Privatfahrten oder solche Sachen nutzen.
Zudem käme eine Drosselung der Steuer auch Unternehmen zu Gute, die ihre Waren über LKWs durch das Land befördern. Denn dadurch werden ja auch die Produkte für uns Verbraucher teurer, wenn die Transportkosten sich durch die Benzinpreise erhöhen.
Meiner Meinung nach ist es nicht damit getan, dass man die Pendlerpauschale erhöht. Das ist einfach nur eine kurzfristige Geschichte, die auch erst bei der Steuererklärung bemerkbar wird. Über das ganze Jahr müssen die Arbeitnehmer dann trotzdem schauen, wie sie sich die Fahrt und das Tanken leisten können. Zudem könnte es in der Tat so sein, dass die Mineralölkonzerne das als Ansporn sehen, die Preise weiterhin hoch zu halten oder sogar noch mehr zu erhöhen. Das halte ich auf keinen Fall für den richtigen Weg. Nur ob man von Staatseite aus eine Grenze für den Benzinpreis auferlegen kann, das weiß ich nicht. Der Preis wird ja teilweise auch durch den Ölpreis bestimmt, da spielen viele Faktoren zusammen, so dass ich nicht sicher bin, inwiefern der Staat da eingreifen kann.
So dumm ist die Idee gar nicht, auch wenn der Staat einiges an Steuern dadurch wieder an den Bürger zurückzahlen wird. Aber sehen wir es doch rein mal vom wirtschaftlichen her. Vater Staat kassiert durch die Steuern, welche auf Benzin erhoben werden vom 01. Januar bis 31. Dezember vom Autofahrer. Man zahlt also erstmal brav für zwölf Monate seine Steuern.
Im Gegenzug kann man einen Teil davon im Folgejahr bei der Einkommenssteuererklärung wiederbekommen. Und die ersten Unterlagen werden so im Februar bei den Finanzämtern eintreffen. Der Staat hat also zwischen vier Wochen und dreizehn Monaten Zeit mit dem Geld zu wirtschaften.
Wobei man noch dabei bedenken muss, das nicht mal jeder Arbeitnehmer in den Genuss kommen wird, die Fahrtkostenpauschale geltend zu machen. Einmal weil der Verdienst zu gering und damit keine Lohnsteuer gezahlt wird oder man aber zu wenige Kilometer zwischen Wohn- und Arbeitsstätte hat.
Auf eine solche Idee bin ich noch nicht gekommen. Allerdings finde ich das sehr sinnvoll da die Kosten für die Fahrt zur Arbeit mit der Pendlerpauschale ja abgedeckt werden sollten. Sicherlich müsste somit ja der Staat und somit auch du wieder bezahlen. Unter Berücksichtigung dieses Aspektes wäre deine Idee für Leute mit langem Weg zur Arbeit sinnvoll und durchaus entlastend aber für die anderen mit kürzerem Weg schlecht da diese dann den Rest bezahlen müssten.
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