Kummer von der Seele schreiben statt Reden

Heutzutage gibt es viele Menschen, die sich ihre Probleme und ihren Kummer lieber von der Seele schreiben, als mit anderen Personen zu reden, z.B. mit den betreffenden Leuten oder mit ihnen nahestehenden Menschen. Für mich ist das nicht ganz nachvollziehbar, da ich immer zuerst versuche, meine Probleme durch Reden bzw. Handeln zu lösen.

Wie seht ihr das? Redet ihr auch lieber mit den betreffenden Personen oder zieht ihr euch erstmal zurück und "diskutiert" eure Probleme im Internet? Mit meinem Freund rede ich immer sofort, das finde ich auch sehr wichtig und er redet auch mit mir, wenn er ein Problem mit mir oder mit etwas Anderem hat.

Ich muss sagen, dass ich mit fremden Personen nie direkt über meine Probleme sprechen würde. Nur, wenn es eben anonym ist, wie im Internet. Oftmals ist es dann hilfreich wenn man eben Meinungen von Außenstehenden bekommt. Diese sind unparteiisch und können oft gute Tipps und Ratschläge geben. Mir hat das schon manches mal geholfen.

Ansonsten würde ich auch erstmal direkt mit der Person reden, mit der ich das Problem habe. Das ist der erste Weg, den ich dann einschlage. Aber wenn man da absolut nicht weiter kommt, finde einen Rat von fremden Personen gut, so lange es eben anonym über das Internet ist.

Hier habe ich ja auch schon den einen oder anderen Rat gesucht. Aber ich rede auch mit Freunden und Familie über meine Probleme, die mich beschäftigen, vor allem dann, wenn es mit ihnen etwas zu tun hat. Doch manchmal ist die jeweilige Person nicht zu sprechen, so dass man es auf anderen Wege machen muss.

Im Internet findet man ja dann doch immer relativ leicht jemanden zu reden. Dazu kommt, dass man weitgehendst anonym ist, sofern man nicht gerade mit echtem Namen und Ort unterwegs ist. So würde ich zum Beispiel mein Herz bei so etwas wie Facebook nicht offen zur Show tragen.

Es kann in der Tat helfen, mit jemanden, der aussen steht zu reden, weil er vielleicht alles neutraler und mit Abstand sieht. Gerade, wenn man in einer Sackgasse sitzt, kann es helfen, sich diesbezüglich mitzuteilen und von seinem Problem zu schildern. Dadurch kommt es zu einem anderen Blickwinkel und man kann das Problem vielleicht eher lösen.

Ich rede auch lieber mit den betreffenden Menschen, weil ich dann auch Reaktionen zurück bekomme und etwas klären kann. Das kann man ja nicht, wenn man sich etwas von der Seele schreibt. Allerdings verstehe ich es schon, wenn man sich Gedanken generell lieber von der Seele schreibt, als sie zu besprechen.

Es gibt ja nicht immer Probleme, die mit anderen Personen zusammenhängen. Oftmals ist man auch selbst einfach traurig, nachdenklich oder etwas in der Art und möchte darüber mit niemandem reden. Da finde ich es völlig normal, dass man sich die Gedanken von der Seele schreibt.

Ich versuche immer mit den betroffenen Personen persönlich zu reden. Oftmals hilft es auch sich das von der Seele zu schreiben. aber dann als Brief an die betreffende Person. Ich denke, dass das reale Leben auch erst mal versucht werden soll auf realem Weg in den Griff zu bekommen. Manchmal schreibe ich dann auch im Internet darüber ohne Namen zu nennen. Allerdings denke ich, dass man wirklich krasse Geschichten mit der betreffenden Person regeln soll.

Wenn man Schwierigkeiten hat mit der Person zu reden, dann hilft es oft, wenn man Briefe schreibt und sich damit den Kummer von der Seele schreibt. Da kann die betreffende Person einen nicht ins Wort fallen und kann sich dann auch wirklich überlegen, wie sie damit umgehen soll. Auf jeden Fall sollte man es mit der Person regeln, die es auch betrifft.

Generell rede ich lieber mit den Leuten. Zuerst mit dem, den es betrifft, aber auch mit ein paar Freunden. Im Internet habe ich mir letzte Woche das erste Mal Rat geholt. Es ist schon gut, mal Meinungen von Leuten zu hören, die absolut unbeteiligt sind. Manches öffnet einem dann doch die Augen. Zumindest denkt man mal darüber nach. Andererseits können Fremde meiner Meinung nach nicht einschätzen, wie die Person, um die es geht, wirklich ist, da sie diese ja nicht kennen.

Da vertraue ich dann doch mehr dem Rat meiner Freunde, die genau wissen, wie der andere "tickt". Hin und wieder schreibe ich auch Tagebuch. Erst mal, um einige (schöne) Sachen einfach nicht zu vergessen und um mich später mal wieder an diese Zeiten zu erinnern. Ich habe aber auch gemerkt, dass es mir oft besser geht, wenn ich Sachen, die mich belasten, erst mal aufgeschrieben habe. Ich schreibe aber eigentlich mehr, wenn schwierigere Zeiten sind.

Ich finde das jetzt eigentlich nicht groß schlimm, wenn sich jemand dazu entscheidet, seine Sorgen lieber zu schreiben, als jemandem zu sagen. Einige Menschen schreiben ihre Sorgen auch einfach nur für sich auf, also in eine Art Tagebuch und fühlen sich dabei auch schon deutlich wohler und entlastet, obwohl eben keiner davon erfahren hat, nur das Buch. Manchmal geht es auch einfach nur darum, seine Gedanken und Sorgen zu bündeln und vorzutragen, vielen Menschen hilft es nämlich auch gar nicht, wenn sie sich dann Kommentare wie ''Du schaffst das schon'' oder ''Mach dir keinen Kopf, alles wird wieder gut'' anhören dürfen, denn in den meisten Fällen wird eben nicht wieder alles gut und manchmal schafft man es auch nicht und ist dann über derartige Kommentare eher aufgeregt, als das es einem irgendwie helfen würde.

Es gibt Menschen, denen hilft das durchaus, die wollen das hören und fühlen sich dann bestätigt und bekräftigt, aber das ist nicht bei allen so. Und daher finde ich es auch nicht weiter verwerflich, wenn es Menschen vorziehen, ihre Sorgen lieber aufzuschrieben, auch wenn es nur für sich selbst ist. Wenn sie das machen, damit andere es lesen können, also durch so Mittel wie Facebook oder ICQ, da finde ich es an sich schon etwas befremdlich, denn es bedeutet in gewisser Weise, dass die Menschen sich dafür schämen oder so. Das muss es nicht gleich bedeuten, vielleicht ist es auch nur die einzige Möglichkeit, sich zu verständigen, weil alle guten Freunde und Bekannten persönlich nicht erreichbar sind, aber an sich ist es auch nicht gerade die Art, die ich bevorzugen würde, wenn ich meine Probleme loswerden will.

Ich mache das auch lieber persönlich, aber manchmal reicht es mir auch, wenn ich es einfach nur aufschreibe und meine Probleme mit mir selbst kläre. Ich muss meine Sachen auch nicht mit jedem sofort besprechen, dass ist nicht nötig, es müssen nicht alle von meinen Problemen wissen und ich will sie auch gar nicht jedem aufbinden. Meistens rede ich aber dann mit meinem Freund, wenn ich was loswerden will und das dann auch persönlich, wenn es gar nicht geht, dann am Telefon. Ich warte aber lieber ab, bis ich meinen Freund wieder persönlich sehen kann, anstatt es ihm zu schreiben.

Es kommt bei mir darauf an um welches Problem es sich handelt. Handelt es sich um ein Problem, welches eine weitere Person betrifft, dann rede ich lieber mit Personen darüber als es aufzuschreiben. Handelt es sich jedoch um ein intimes und sehr persönliches Problem, dann schreibe ich dieses in mein Tagebuch, gegebenenfalls rede ich noch einmal mit meinem Freund. Das Führen des Tagebuchs bringt mir einfach eine gewisse Entlastung und ich bekomme den Kopf wieder frei. Auch fällt mir die Problemlösung auch deutlich leichter.

Ich war jedoch besonders als Jugendliche in der Phase, dass ich meine Probleme in Foren geschrieben habe und dort die Lösungen anderer gebraucht habe. Mittlerweile finde ich dies jedoch auch befremdlich, besonders wenn es sich um sehr intime Probleme handeln. Mich nervt es an sich auch nur noch, wenn andere ihre Probleme bei Facebook breittreten und dann die Bestätigung bei anderen, möglicherweise noch wildfremden Menschen suchen. Aber jedem die Methode, die ihm am meisten bringt.