Autofasten - Umwelthysterie oder Umweltgedanke?
Heute kam ein Fernsehbericht über das vermeintliche "Autofasten". Bedeutet im Klartext immer mehr Leute sollen ihr Auto möglichst eine Woche (oder auch länger) stehen lassen und ihre Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigen. Teilnehmende begründeten die ganze Aktion als unabdingbar um die Umwelt zu retten. Sofort hat sich bei mir ein gewisser Aha-Effekt breit gemacht.
So neu ist die Idee ja nicht, ging so glaube ich schon in den 70´ern mal ein "Autofreier Sonntag" durch´s Ländle. Natürlich wollte man auch schon damals, dies als unumstößliche Umweltrettende Maßnahme verstanden wissen. War aber auch ganz schnell vom Tisch, da selbst in der Politik keine wirklichen Pro-Mehrheiten sichtbar waren. Ich persönlich kann derartige Aktionen jedenfalls auch in keinster Weise nachvollziehen.
Was meint ihr dazu? Retten wir die Umwelt wenn Lies´chen Müller aus Kleinkleckersdorf möglichst mehrere Wochen im Jahr auf ihr Auto verzichtet und den Weg zur Arbeit zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegt? Würdet ihr euch an derartigen Aktionen beteiligen und worin seht ihr den wirklichen Nutzeffekt?
Solche Aktionen oder Vorschläge sind wie du bereits gesagt hast, nicht unbedingt neu. Aktionen mit autofreien Tagen gab es schon öfters in verschiedenen Regionen. Meistens haben sie langfristig nicht so gut geklappt und so wurde meistens das Projekt dann wieder irgendwann einmal aufgegeben.
Für die Umwelt sind solche Aktionen sicher von Vorteil. Ist ja auch klar, dass jede Autofahrt die Umwelt belastet und wenn durch solche autofreien Zeiten weniger mit dem Auto gefahren wird, schont das natürlich auch die Umwelt. Das ist dann wohl der große Vorteil solcher Aktionen und deswegen ist es sicher gut, wenn es Leute gibt, die solche Aktionen mitmachen.
Als ich noch in einer Großstadt gewohnt habe, hätte ich mir so eine Aktion auch sehr gut in der Praxis vorstellen können. Nun gut, das liegt wohl auch daran, dass ich da gar kein Auto gehabt habe, aber ich habe da auch nicht wirklich ein Auto gebraucht. Das öffentliche Verkehrsnetz ist in Großstädten in der Regel wirklich gut ausgebaut und so kann man auch durchaus einmal auf sein Auto verzichten. Allerdings würde ich in dem Fall vorschlagen, dass man den Autofahrern das Bahnfahren durch attraktive Preise schmackhaft macht.
Seit einigen Jahren wohne ich in einem kleinen Dorf am Land. Noch dazu wohne ich selbst in dem Dorf eher abgelegen und da könnte ich ehrlich gesagt nicht so leicht auf ein Auto verzichten. Natürlich gibt es auch hier öffentliche Verkehrsmittel, aber das Netz ist sehr schlecht ausgebaut und da wäre so ein autofreier Tag wirklich eine große Einschränkung. Hier würde ich nur dann mitmachen, wenn man diesbezüglich noch einiges ändert.
Dazu würde ich ein wesentlich besseres Verkehrsnetz wünschen und auch die Intervallen von Bus und Bahn müssten um einiges intensiviert werden. Ich weiß es gar nicht genau, aber ich glaube, dass hier dreimal täglich ein Bus fährt. Also da kann man dann wohl wirklich von einer großen Einschränkung sprechen. Aber wahrscheinlich ist das auch der Grund, dass in meiner Region so eine Diskussion noch nicht ernsthaft diskutiert wurde. Es ist wohl allen bewusst, dass sich da noch einiges ändern müsste.
Generell ist das ganze ja eine sehr löbliche Idee und in der Fastenzeit statt auf bestimmtes Essen, auf das Auto zu verzichten, beziehungsweise nur noch sehr wenig zu fahren. Diese Art von Fasten fällt den meisten Menschen sicherlich wesentlich schwerer, da das Auto mittlerweile fest in unseren Alltag integriert ist.
Natürlich kannst du immer sagen, dass einer alleine nichts ausmachen kann. Aber einer alleine kann ein Zeichen setzen und somit andere dazu anregen mit zu machen. Dich scheint es ja auch zu interessieren. Es gibt so einen schönen Satz "Wenn viele kleine Menschen, an vielen kleinen Orten, viele kleine Dinge tun, dann wird die Welt etwas besser".
Bei mir wäre die Idee durchaus möglich. Auch wenn ich auf dem Land wohne, so könnte ich den Weg bis ins nächste Dorf zum Bahnhof noch gut mit dem Fahrrad zurücklegen und wäre dann mit der Bahn mobil.
Davon abgesehen darf ich alleine ja auch nicht Auto fahren und bin somit noch nicht an das ständige Autofahren gewöhnt. Dementsprechend würde ich an einer solchen Aktion durchaus Interesse haben, wenn auch nicht die ganze Fastenzeit über, aber für einige Wochen ist dies durchaus eine Überlegung wert.
Ich glaube nicht, dass das für alle so machbar wäre, schon allein daran würde es scheitern. Besonders in kleineren Ortschaften ist man nun mal einfach auf das Auto angewiesen und wenn man es nicht hätte, dann müsste man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Und da ergeben sich die ersten Probleme, Lieschen wohnt beispielsweise mitten in der Pampa und braucht schon allein zu den öffentlichen Verkehrsmitteln eine Stunde oder so, wenn sie zu Fuß gehen müsste, wer will sich denn das antun und morgens früh im dunklen durch die Waldwege laufen? Und wenn es nicht das Problem ist, dann ergibt sich wieder was anderes, so wie das in etwa bei mir der Fall war. Lieschen müsste beispielsweise eine bestimmte Bahn erwischen, um pünktlich zur Arbeit zu kommen und um zum Bahnhof zu gelangen, müsste sie aus ihrem Dorf mit dem Bus zum Bahnhof fahren, allerdings fährt im Dorf erst ab 8 Uhr oder so ein Bus und schon wieder haben wir ein Problem.
Autofasten käme nicht für alle in Frage und die, die das tun könnten, würden durch ihr Auto dann möglicherweise ihren sozialen Status oder so verlieren und sich dadurch gefährdet fühlen oder sich als Anwalt oder Arzt schäbig vorkommen, wenn sie mit dem Bus fahren müssten. Ich schätze, es wird nur sehr wenige Menschen geben, die wirklich dazu bereit wären, sich auf ein solches Autofasten einzulassen und die paar würden unsere Umwelt nun mal leider auch nicht retten. Um wirklich was bewirken zu können, müsste man wirklich deutlich weiter gehen und etwa unsere Autos gegen Elektroautos umtauschen und so weiter, es ist leider nicht damit getan, dass der eine oder andere ab und an mal darauf verzichtet, zumal dieses Autofasten eh total unbekannt ist, denn ich habe davon bislang noch nie was gehört.
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