Die Bahn verspätet sich weiterhin

vom 28.04.2011, 08:24 Uhr

Nach einer vor kurzem veröffentlichten Studie, kommt es weiterhin viel zu häufig zu Verspätungen der Bahn. Dabei kommen die meisten Verspätungen beim Fernverkehr; vor allem nachts vor. Der Nahverkehr hingegen ist ziemlich pünktlich, was in meinen Augen auch kein Wunder ist, da auf kurzer Strecke weniger Behinderungen auftreten können und (so glaube ich) die Regionalzüge auch immer ein wenig unter Tempolimit fahren und das dann wieder rausreißen können, wenn mal eine leichte Behinderung auftritt.

Aber es ist doch trotzdem schade, dass die Bahn das mit den Fernverbindungen nicht auf die Reihe bekommt. Viele Pendler bezahlen viel Geld für den Zugfahrten und sind meist auch darauf angewiesen, zeitig ihren Ziehlort zu erreichen. Zeit ist nunmal Geld und am Bahnhof auf den Zug zu warten ist trotz aller möglichen Infoquelle auch nicht immer vermeidbar. Warum bekommt die Bahn das nicht in den Griff? Denkt ihr, dass das alles zu teuer wäre, wenn man Lösungen finden und umsetzen wollte?

» Hoffi » Beiträge: 409 » Talkpoints: 3,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Als ich noch nicht umgezogen war, bin ich auch täglich mit der Bahn über eine Stunde gefahren, um zur Schule zu kommen. Das war auch nicht besonders spaßig, besonders wenn eben Verspätungen an einem Tag vorkamen, an dem ich in den ersten Stunden eine Schularbeit schreiben sollte.

Oftmals gibt die Bahn als Grund irgendwelche Bauarbeiten oder Signalstörungen an. Oder hin und wieder auch Stops wegen eines Notfalleinsatzes, der an einem Fahrgast vorgenommen werden musste. Die Tickets sind auch nicht so wahnsinnig günstig, weswegen man sich als Fahrgast auch einen guten Service wünschen darf. Als ich noch mit dem Zug gefahren bin, war das Hauptproblem die Signalstörungen. Ich weiß nicht, wieviel es kosten würde, eine ordentliche Anlage zu beschaffen oder die Störungen zu beseitigen. Aber ein großer Pluspunkt wären pünktlichere Züge.

Andererseits gibt es auch ein positives Beispiel im Norden Deutschlands auf der Insel Usedom. Dort habe ich mal Urlaub gemacht und habe mich hauptsächlich mit der UBB, der Usedomer Bäder Bahn, fortbewegt. Die Züge sind relativ modern, und vor allem immer pünktlich (zumindest, als ich sie benutzt habe). Soweit ich weiß, ist die UBB teil der DB, wobei hier vor einigen Jahren das Schienennetz, aber auch die Technik erneuert wurde.

» Lafayette » Beiträge: 236 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das ist kein Studientest gewesen, sondern ein offizieller Test der Stiftung wahren Test und der jetzt auch an die Öffentlichkeit geraten ist. Dies ist schon seit einigen Jahren bekannt, dass die Züge der Deutschen Bahn immer zu spät kommen. Sicherlich ist es immer ärgerlich, wenn ein Zug mit einer deutlichen Verspätung am Ziel Bahnhof ankommt. Aber was kann man dagegen machen? Eigentlich fast gar nix. Außer darauf hoffen, dass die Bahn eine Entschädigung auszahlt. Ich bin der Meinung, dass die Deutsche Bahn die ganzen Verspätungen nicht in den Griff bekommen da der Druck einfach viel zu groß ist. Bei einer Baustelle oder einer Panne könnte ich noch eine Verspätung akzeptieren. Aber wenn ein Zug ohne sinnvollen Grund zu spät kommt, würde ich da schon ordentlich ärger machen. Ich frage mich auch schon die ganze Zeit, ob es der Bahn nicht peinlich ist, die ganzen Kunden auf den Bahnhof versauern zu lassen? Ich bin jedenfalls der Meinung das, wenn einige Bahn Kunden sich zusammen raufen würden und der Deutschen Bahn einfach mal eine Beschwerde starten. Dann würde diese ganze Unpünktlichkeit vielleicht etwas eingegrenzt oder man hätte auch schon aus Protest einfach mal weniger ausgeben sollen.

» GI KA » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 62,28 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Um sich darüber wirklich ein Urteil erlauben zu können, warum Züge ständig Verspätung haben muss man das ganze in einem wesentlich grösseren Umfang sehen. Mal zur Anschauung zwei fiktive Züge, die in Deutschland unterwegs sein könnten.

Zug 1 fährt von Hamburg nach Frankfurt/Main über Kassel. Zug 1 kommt von Dresden und fährt nach Dortmund über Kassel. Zug 1 kommt um 14 Uhr in Kassel an und soll 14.05 Uhr weiterfahren. Und Zug 2 Kommt um 14.20 Uhr in Kassel an, um damit auch die Umsteiger von Zug 1 mitzunehmen.

Nun kommt es auf der Strecke zwischen Hamburg nach Kassel zu Problemen und Zug 1 kommt eine halbe Stunde später an. Demzufolge muss auch Zug 2 warten, weil er ja die Umsteiger mitnehmen muss. Und auch andere Züge auf der Strecke werden in anderen Bahnhöfen belassen, weil Zug 1 vorrangig fahren soll.

Und so haben innerhalb kurzer Zeit einige Züge Verspätung bekommen, obwohl bei ihnen auf der Strecke nichts vorgefallen ist, was zu längeren Fahrzeiten führen würde. Probleme, welche unterwegs einen Zug beeinflussen können, sind vielfältig. Das geht von Pannen an Signalen, Schrankenanlagen über Autounfälle direkt auf Überwegen bis hin zu Leuten die sich vor einen Zug werfen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Die Bahn schiebt den schwarzen Peter auf die Warnstreiks. Wie ich uns Deutsche kenne, werden wir uns mehrheitlich mit den Bahnbossen und nicht mit den Bahnmitarbeitern solidarisieren. Die Bahn muss man insofern in Schutz nehmen, dass das Netz so riesig ist, dass es kaum zu schultern ist - und schon ganricht von einem Unternehmen. Dort wo die Bahn noch überwiegend in staatlicher Hand ist, wie in Finnland oder Frankreich, läuft es auch besser als bei uns und die Preise sind etwas moderater. Da wo der Privatisierungsgrad am höchsten ist, wie in England, ist die Qualität am schlechtesten und die Ticketpreise am höchsten. Wie gut, dass ich, die ich auf die Bahn angewiesen bin, nicht in England lebe.

» Nachtfalter » Beiträge: 23 » Talkpoints: 6,26 »


Ich fahre fast jeden morgen mit der Bahn, aber im Nahverkehr, meine Bahn verspätet sich mindestens 1 mal in der Woche. Ich finde, dass schon zu viel, schließlich zahle ich für mein Ticket und erwarte pünktlich zu meinem Arbeitsplatz gebracht zu werden. Mein Chef sieht es gar nicht gern wenn ich zu spät komme, von dem her muss ich jeden Morgen eine Bahn früher nehmen. Es geht dadurch eine halbe Stunde Zeit verloren, die ich mit Sicherheit sinnvoller nutzen könnte.

Es kommt auch vor, dass ich mit der Fernbahn fahr, die hat auch des öfteren Verspätung, leider bin ich auf die Bahn angewiesen, da ich mir kein Auto leisten kann, sonst wäre ich schon längst umgestiegen. Ich glaube nicht, dass die Bahn es je in den Griff bekommt, schließlich war es noch nie anders und woran es liegt, dass sie zu spät kommt kann ich dir nicht sagen, meistens wird von irgendwelchen Gleisstörungen gesprochen.

» Dobermann » Beiträge: 40 » Talkpoints: 22,30 »


Punktedieb hat geschrieben:Nun kommt es auf der Strecke zwischen Hamburg nach Kassel zu Problemen und Zug 1 kommt eine halbe Stunde später an. Demzufolge muss auch Zug 2 warten, weil er ja die Umsteiger mitnehmen muss. Und auch andere Züge auf der Strecke werden in anderen Bahnhöfen belassen, weil Zug 1 vorrangig fahren soll.


Ja das kenne ich auch und das führt dann schnell zu Problem im ganzen Streckennetz und man braucht Stunden oder auch den ganzen Tag um dann wieder in den normalen Fahrplan zu kommen. Da frag ich mich dann manchmal ob es nicht einfach günstiger wäre einfach alle Anschlusszüge normal fahren zu lassen und dann die Umsteiger auf Bahnkosten mit dem Taxi weiterzuschicken. Da gäbe es dann nur einmalig die Taxikosten und alle anderen Züge könnten weiter halbwegs pünktlich fahren.

Ansonsten finde ich es jetzt persönlich auch nicht so schlimm, wenn mein Zug mal etwas später kommt. Klar ist das nicht schön, wenn man eine enge Zeitplanung hat, aber man kann ja nicht damit rechnen, dass überhaupt nichts passiert und alles bestens läuft. Wenn ich weiß ich fahre eine Strecke über mehrere Hundert Kilometer muss ich doch Zeit einplanen für mögliche Zwischenfälle. Mit dem Auto mach ich ja auch nicht den Routenplaner an, schaue wieviel Zeit der veranschlagt und fahre dann so los, dass ich dann genau auf die Minute bei meinem Termin ankomme. Auch da muss ich ja mit Staus, Unfällen, Behinderungen, Streckensperrungen oder sonstwas rechnen und fahre deswegen etwas früher los.

Und da ich besonders zu Schulzeiten noch sehr oft mit dem Bus gefahren bin und auch hier öfter mal mit öffentlichen Verkehrsmitteln, also Bus und Straßenbahn unterwegs bin, kann ich jetzt nicht sagen, dass die alle viel pünktlicher wären. Man darf ja bei alldem nicht vergessen, dass es sich nicht um gemeinnützige Gesellschaften handelt, sondern um Gewinnorientierte Unternehmen. Das Schienennetz und die Züge müssen also ordentlich ausgelastet werden, wenn man Geld verdienen will. Große Pufferzeiten kann man sich also kaum erlauben oder einen Haufen Ersatzzüge rumstehen lassen.

Mich stört meistens nur, dass es zu wenige Informationen gibt, wenn sich Züge verspäten. Zumindest mir geht es fast immer so, dass ich dann auf dem Bahnsteig stehe und einfach kein Zug einfährt und sich alle nur angucken. Dann kommt irgendwann 10-15 Minuten später die Info, dass der Zug 10-15 Minuten später kommt. Wäre man ja von alleine nie drauf gekommen und dann werden immer 10-15 Minuten draufgepackt bis dann planmäßig der nächste Zug einfährt. Sowas ärgert mich, zumal es zu selten mal eine Ansage gibt, warum sich der Zug verspätet. Wenn da eine Durchsage kommt, der Zug verspätete sich um 1 Stunde, weil sich jemand vor den Zug geworfen hat (nur besser formuliert), hätte man ja durchaus Verständnis und man könnte Alternativrouten prüfen. Also gerade da müsste sich vieles verbessern in meinen Augen, dann könnte man es auch verzeihen, wenn die Züge wieder mal ein paar Minuten zu spät kommen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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