TomTom verkauft Bewegungsdaten von Navi-Nutzern

vom 28.04.2011, 18:19 Uhr

Als ich die entsprechende Nachricht im Radio hört, blieb mir fast die Spucke weg: Der Navigationsgerätehersteller TomTom hat der niederländischen Polizei Bewegungsdaten ihrer Navigationsgeräte verkauft. Das heißt im Klartext: Die Polizei kann nun sehen, auf welchen Strecken wie oft wie schnell gefahren wurde. Grundlage dieser Datenerhebung ist übrigens der TomTom-Dienst HD-Traffic, der eigentlich dazu dienen sollte, Stauvorhersagen zu treffen und damit insgesamt den Verkehrsfluss zu verbessern.

Die Daten, die sich nun in den Händen der niederländischen Polizei befinden, werden nun dazu genutzt, an Stellen, an denen häufig zu schnell gefahren wird, verstärkt Polizeikontrollen zu machen. Letztendlich dient HD-Traffic also eher der Sicherheit der Autofahrer, trotzdem bleibt wohl ein Imageschaden für TomTom. In Deutschland könnte die Polizei übrigens ebenfalls solche Daten kaufen, hat dies jedoch laut TomTom noch nicht gemacht - ob sie dem niederländischem Vorbild folgen wird?

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» Malcolm » Beiträge: 3256 » Talkpoints: -1,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich glaube schon, dass die Deutschen das eventuell auch machen werden, Steuer CD´s haben sie ja auch gekauft. Was ich aber noch etwas Brisanter finde, ist das Apple auch die Daten beziehungsweise die Routen der Nutzer Sammelt. Das ist zum Teil ein schon recht enormer Eingriff in die Privatsphäre meiner Meinung nach, in Amerika sind deshalb schon etliche Klagen gegen Apple eingegangen.

» 123wer » Beiträge: 14 » Talkpoints: 0,89 »


Ich finde es ganz schön krass, dass TomTom das gemacht hat. Wie du bereits gesagt hast, wird dadurch ja das Image geschädigt und TomTom macht sich nicht gerade beliebt. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass manche Leute dann Navigationsgeräte von anderen Herstellern kaufen, weil diese die Daten nicht weiterverkaufen. Ich jedenfalls würde das machen, weil es meiner Meinung nach nicht in Ordnung ist die Leute auszuspionieren.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Mich stört an der ganzen Sache weniger, dass die Daten an die Polizei weiter geben werden, als vielmehr der Sinn, der hinter der ganzen Aktion versteckt ist. Wenn die Daten nur deswegen weiter gegeben werden, da man feststellen will wo öfter einmal zu schnell gefahren wird, dann bin ich davon nicht besonders begeistert. Dies liegt jetzt nicht einmal daran, dass ich dann Angst haben müsste, dass ich öfter fotografiert werde und damit dann öfter einmal etwas in die Staatskasse einzahlen müsste. Ich finde es einfach nicht korrekt, dass man durch diese Daten dann Geschwindigkeitskontrollen durchführt.

Der Sinn und Zweck solcher Geschwindigkeitskontrollen soll doch dieser sein, dass man an Unfallschwerpunkten die Geschwindigkeit misst um diese Stellen eben sicherer zu machen. Wenn hier willkürlich einfach Daten weiter gegeben werden, an denen zu schnell gefahren wird, dann hat das für aber eher den Anschein als ginge es nur um Profit und nicht etwa um eine verbesserte Sicherheit im Straßenverkehr. Natürlich kann man nun auch sagen, dass ein zu schnelles Fahren natürlich nicht gerade der Sicherheit dient, aber ich denke auch, dass dies eben nicht Sinn und Zweck solcher Kontrollen ist. Wenn man die Straßen wirklich sicherer machen will, dann muss man doch wirklich besonders an den Stellen kontrollieren, an denen wirklich viel passiert und nicht an einer Stelle, an der zwar ab und an einmal zu schnell gefahren wird, aber niemand in Gefahr gebracht wird.

» BrilleWilli » Beiträge: 1810 » Talkpoints: 14,07 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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