Hochzeit - Vom Partner hingehalten werden
Ich bekomme gerade bei meiner Cousine mit, was für ein Aufwand - zeitlich und finanziell - mit einer Hochzeit verbunden ist. Aus diesem Grund kann ich es schon verstehen, wenn jemand es nicht allzu eilig hat damit. Natürlich könnte man sich fragen, warum der Mann sich das nicht überlegt hat bevor er den Heiratsantrag gemacht hat, aber darüber kann man natürlich nur spekulieren. Die Tatsache, dass das ganze an Weihnachten über die Bühne gegangen ist wundert mich allerdings schon etwas. Also ich frage mich, ob er den Heiratsantrag vielleicht nur gemacht hat, weil er ein ganz besonderes Geschenk haben wollte, weil ihm nichts besseres eingefallen ist.
Allerdings verstehe ich auch nicht, warum die Frau weiter auf dem Thema rumhacken muss und sich furchtbar verletzt und was auch immer fühlt. Ich meine, wenn sie glücklich ist mit dem Mann und wenn in der Beziehung alles gut läuft, braucht man dann wirklich eine staatliche oder kirchliche Bestätigung, dass man ein Paar ist? Kann man denn eine Beziehung nicht einfach genießen ohne auf eine Heirat in der Zukunft zu spekulieren? Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter, wo es das Ziel einer Frau zu sein hatte geheiratet zu werden und sich fortzupflanzen.
Ich kann Anja schon verstehen, dass sie sich da ein wenig blöd vor kommt. Irgendwie scheint es ja so, als würde Kurt die Sache auf die lange Bank schieben. Ich weiß nicht, ob mich das stören würde. Ich habe es jetzt nicht eilig mit einer Hochzeit und finde, dass man alles genau überlegen sollte. Aber wenn das Ganze schon einige Jahre zurück liegt würde ich doch zu mindestens erwarten, dass mein Partner sich da einige Gedanken darum macht. Daher kann ich schon verstehen, dass sie eben enttäuscht von ihrem Partner ist. Das wäre ich sicherlich auch, aber wirklich etwas machen kann man da nicht. Sie kann ihn ja nicht zwingen, dass er sich bemüht. Und wenn sie es versuchen würde, wäre das Ganze doch auch schon gar nicht mehr so toll.
Wenn Kurt nicht möchte, kann man dagegen auch nichts machen. Vielleicht sollte Anja das einfach so akzeptieren und die Hochzeit als solches abhaken und die Beziehung einfach so genießen ohne daran zu denken.
Also ich kann das auch nicht ganz nachvollziehen, denn schließlich hat er ihr ja auch einen Heiratsantrag gemacht. So was macht man ja eigentlich nur, wenn man auch in absehbarer Zeit plant, die Hochzeit durchzuführen und außerdem haben sie ja auch die Verlobung bekannt gegeben. Es ist doch eigentlich ein Eheversprechen, wenn man sich verlobt und in der Regel, folgt die Hochzeit ja auch innerhalb eines Jahres, nach der Verlobung, oder sehe ich das falsch?
Ich meine, ich bin auch verlobt, aber meine Partnerin und ich haben uns von Anfang gesagt, das wir uns zwar verloben können, aber es dann nicht zeitabhängig machen möchten, wann wir heiraten. Für uns steht auch fest, das wir irgendwann heiraten möchten, aber wir sind auch der Meinung, das es was ganz besonderes sein soll und das wir uns einfach noch zeit lassen wollen damit. Uns rennt ja auch nichts weg und wir wissen, das wir zusammengehören.
Vielleicht denkt Kurt ja auch so oder er möchte einfach das verflixte 7. Jahr abwarten, denn man sagt ja, das die meisten Beziehungen in der Zeit kaputt gehen. Wäre zwar etwas unlogisch, da er den Antrag ja schon vor einigen Jahren gemacht hat, aber wer weiß schon, wie Kurt in der Sache tickt? Das er seine Verlobte allerdings immer wieder hinhält mit einem „ja später“ finde ich persönlich etwas gemein und er kann ihr doch klipp und klar sagen, ob er überhaupt heiraten möchte oder nicht.
Er wird ja bestimmt vielleicht auch irgendeinen bestimmten Zeitrahmen haben, wo er sich denkt, das es bis dahin geschehen sein sollte. Das ewige hinhalten der Verlobten ist nicht grade die feine englische Art und wenn er so weiter macht, muss er auch damit rechnen, das Anja dann, wenn er heiraten möchte, sagt, „ach nein, lass uns mal später heiraten“.
Also entweder hat Kurt seinen Heiratsantrag am Heiligabend nicht so ernst gemeint und es war eher ein Scherz oder aber er meinte seinen Antrag ernst und es hat sich inzwischen irgendwas verändert, so dass er sich mittlerweile nicht mehr vorstellen kann seine Anja zu heiraten. Anja sollte also als erstes mal mit Kurt reden und ihn fragen. Sie sollte ihn fragen, was mit dem Heiratsantrag von damals war und sie sollte es auch nicht einfach weiterhin unter den Tisch kehren, wenn es sie so belastet. Sie sollte sich auch mal überlegen und mit Kurt klären, ob es vielleicht Probleme in der Beziehung gibt, die man lösen könnte.
Einfach abwarten würde ich Anja nicht raten. Es scheint sie ja doch sehr mitzunehmen und da sollte sie das nicht einfach aussitzen. Sie wird dadurch nur unglücklicher werden. Wenn sie einfach wartet, dann wird Kurt vielleicht nie vorschlagen, dass sie heiraten, da es eben einfach Menschen gibt, für die eine Hochzeit nicht so wichtig ist und die es ausreichend finden, wenn man einfach so mit seinem Partner zusammen ist und die Beziehung einfach so führt.
Ich bin zwar auch der Meinung, dass man auch ohne Trauschein glücklich sein kann aber diese Situation würde mir schon zu denken geben. Es kommt ja schon mal zu spontanen Anträgen, weil die Stimmung gerade passt oder Mann betrunken ist. Das habe ich auch schon alles erlebt aber nie ernst genommen. Bei Kurt war es meiner Meinung nach aber kein spontaner Antrag. Er hat die Ringe vorher schon gekauft und alles geplant.
Ich denke auch, dass sich irgendetwas geändert haben muss. Wenn die Beiden seinen Eltern bereits Bescheid gesagt haben, war es in dem Moment sicherlich auch ernst gemeint. Entweder ist er mit der Situation nicht mehr so zufrieden, weil Anja sich gehen lässt, sich in eine andere Richtung entwickelt hat oder so etwas. Oder es hat sich etwas an seinen Gefühlen zu ihr geändert. Für mich klingt das alles jedenfalls nach plötzlichen Zweifeln. Vielleicht ist etwas passiert was sich nicht mehr mit seiner Zukunftsvision deckt. Es heißt doch: "Drum prüfe wer sich ewig bindet, ob sich nicht noch was besseres findet." Zur Not hat er ja noch eine, die bereits ihr Jawort gegeben hat.
Wie lange will sie denn noch darauf warten bis er mal bereit ist? Dieser Punkt hätte schon bei der Verlobung selber erreicht sein sollen. Eine jahrelange Verlobung finde ich albern. Ich würde mir auch dämlich vorkommen 5 Jahre von meinem Verlobten zu sprechen. Da kann man genauso gut einfach nur eine Beziehung führen. Wozu soll man sich so lange Zeit verloben? Ernster wirkt die Beziehung dadurch auch nicht - im Gegenteil.
Das soll jetzt nicht heißen, dass ich an seinen Gefühlen zu Anja zweifel. Irgendwas muss da ja noch sein, dass die Beiden noch zusammen sind aber es reicht ihm scheinbar nicht sein Eheversprechen einzulösen. Es gibt für Anja nur zwei Möglichkeiten. Entweder akzeptiert sie, dass ihr Kurt sie erst einmal nicht heiraten wird und hakt die Sache ab. Oder sie wartet weiterhin bis der Herr mal in die Pötte kommt. Eigentlich gäbe es noch eine dritte Möglichkeit. Nämlich selber mal die Zügel in die Hand zu nehmen aber damit könnte man den armen Kerl komplett verschrecken.
Anstelle von Anja würde ich mich erst gar nicht so lange hinhalten lassen. Ich käme mir wie ein Idiot vor, wenn ich einem Eheversprechen, was er mir gegeben hat, hinterher rennen würde. Bereits an dem Punkt wo er anfing alles unter den Tisch fallen zu lassen, hätte ich die Sache abgehakt und die Ringe abgenommen. Wenn sich in der Aussprache herausstellt, dass beiden etwas an der Beziehung liegt, kann man es auch so weiter laufen lassen. Ich würde dann aber auch klarstellen, dass er mir nicht noch einmal mit einem Fakeantrag kommen braucht. Wenn man seinem Partner schon einen Antrag macht, dann sollte dieser auch ernst gemeint und gut durchdacht sein. Auf so einen kindisches Hin und Her hätte ich keine Lust.
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