SSD Festplatten - Wozu?

Hi,

also ich habe in letzter Zeit öfters den Begriff SSD in Bezug auf Festplatten gehört beziehungsweise gelesen. Vor allem in Verbindung mit den neuen MacBook Pro Modellen von 2011. Was hat es mit diesen SSDs auf sich? Was ist der Unterschied zu den "normalen" Festplatten und wieso sollte man sich solch eine neue Festplatte zulegen?

SSDs bassieren anders als gewöhnliche HDDs auf Flash-Bausteinen als Speicherchips und nicht auf mechanischen Plattern. Dies macht die SSDs zum einen resistent gegen Stöße etc., weshalb sich die SSD-Platten oftmals sehr gut für dein Einsatz in einem Notebook handeln. Zum anderen werden durch den verzicht auf mechanische Bauteile auch Vibrationen verhindert, die bei einer mechanischen Platte (vor allem bei den schnelleren Modellen mit 7200 Umdrehungen) auftreten können, was bei einem Notebook nochmal etwas störender sein kann (vor allem wenn dieser eigentlich flüsterleise ist, so wie das Macbook Pro).

Der andere große Grund warum man SSDs nutzt ist der immense Geschwindigkeitsvorteil gegenüber normalen HDDs. Bei HDDs muss der Lesekopf immer zuerst auf dem Platter die Stelle suchen an der die Daten liege, dies entfällt bei einer SSD, so ist die Lesegeschwindigkeit viel höher, auch die Schreibgeschwindigkeit ist bei modernen SSDs wesentlich höher als bei HDDs, da diese durch ihre Rotationsgeschwindigkeit limitiert sind. Auch die Zugriffszeiten bei einer SSD sind wesentlich geringer, so dass es viel kürzer dauert bis die Festplatte auf die gewünschte Datei zugreifen kann, besonders beim Programmstart macht sich das bemerkbar, denn die Programme starten quasi sofort.

Deshalb überwiegen die Vorteile einer SSD gegenüber einer HDD ziemlich, der einzige Nachteil ist leider der Preis, so sind SSDs in vergleichbaren Speicherregionen wie HDDs leider noch ziemlich teuer. Allerdings macht sich der dadurch zu merkende Geschwindigkeitsvorteil trotzdem bezahlt, vor allem bei Laptops (auch bei älteren Modellen) kann man den Laptop wieder zeitgemäß machen, indem man eine SSD einbaut, so dass man einer Neuanschaffung erstmal aus dem Weg gehen kann. Meistens reichen in einem Laptop auch 120 Gigabyte als Systemplatte aus, welche als SSD mittlerweile für ca. 180-200€ zu erhalten sind. Wichtig ist es allerdings darauf zu achten das man eine SSD mit Sandforce Controller (empfehlenswerte Hersteller sind unter anderem Corsair, OCZ oder Crucial) oder eine der Intel SSDs nimmt.

Hi,

vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag!

Mich würde dann aber noch interessieren, ob es sich für die neuen MacBook Pro Modelle von 2011 lohnen würde, eine SSD Festplatte einzubauen. Diese sind ohnehin recht schnell, sowohl vom Booten als auch vom Lesen und Schreiben von Dateien her.

Und wie wäre es bei einem alten Laptop mit Windows XP? Ich hätte hier noch einen, der einen Single-Core Prozessor hat und lediglich über 1GB Arbeitsspeicher verfügt. Die Festplatte ist 80GB groß, ein Austausch mit einer SSD wäre also schon durch die Größe lohnend. Würde jedoch auch die Geschwindigkeit erheblich zunehmen? Denn es hängt doch nicht nur von der Festplatte, sondern auch von den anderen Komponenten ab.

Eine SSD Festplatte lohnt sich für jeden Laptop und jeden PC. Es ist einfach die Tatsache, dass die Festplatte wahnsinnig schnell arbeitet und dem Computer deshalb mehr an Performance und Geschwindigkeit verleiht. Ich selbst habe in mein Notebook eine SSD Festplatte verbaut und bin wirklich zufrieden mit meiner Wahl.

Hi,

also wie sehr hast du denn davon profitiert? Hat sich beispielsweise die Bootzeit halbiert oder werden Programme sofort auf Klick gestartet?

Ich finde die Preise schon etwas hoch. Ob es sich für meinen alten Laptop mit Windows überhaupt lohnt, weiß ich nicht. Ich könnte theoretisch noch den Arbeitsspeicher ein wenig aufstocken und zusammen mit der Festplatte, könnte man sicherlich einiges an schnellerer Performance schaffen. Aber die SSD Festplatte würde ich mir auch nur dann kaufen, wenn sie wirklich einen deutlichen Unterschied zu normalen HDDs setzt, da das Notebook eben recht veraltet ist. Ein oder zwei Sekunden Vorteil beim Booten sind mir keine 200€ wert.

Was man bei SSD-Festplatten nicht vergessen sollte, ist dass durch die verwendete Technik kein (Performance-)Unterschied zwischen Desktop- und Notebook-Modellen besteht beziehungsweise bestehen muss. Das heisst wiederum, dass man mit einer SSD in der mobilen Anwendung einen höheren Performancegewinn erwarten kann, als dies am Desktop der Fall ist. Man sollte jedoch nicht in den Irrglauben verfallen, dass eine SSD in allen Punkten besser abschneiden kann: tatsächlich verbraucht eine SSD in etwa gleich viel Strom wie eine normale Notebookfestplatte.

Ich habe dir jedenfalls mal einen Benchmark-Vergleich zwischen vier interessanten Produkten herausgesucht. Dieser wird von ssdreview.com zur Verfügung gestellt und vergleicht in diesem Fall eine der besten herkömmlichen Desktopfestplatten (Samsung SpinPoint F3 1TB; etwa 0,04 Euro pro GB) mit einer guten Notebookplatte (Seagate Momentus 5400.7; etwa 0,08 Euro pro GB) und schließlich mit zwei SSD's: einmal die meiner Meinung nach aktuell schnellste SSD (OCZ Vertex 3 240GB; 1,87 Euro pro GB) und ein kleineres aber relativ günstiges Modell (Crucial RealSSD C300 64GB; 1,56 Euro pro GB).

In diesem Vergleich kannst du ziemlich gut herauslesen, wo die Stärken und Schwächen der jeweiligen Technologien liegen. Natürlich ist die SSD durch die Bank hindurch schneller als jede andere Festplatte mit herkömmlicher Platter-Speichertechnologie. Dies wird natürlich im Preis aufgewogen, der in diesem Beispiel extrem auffällt. Nicht nur habe ich für diesen Benchmark eine SSD der neuen OCZ-Serie herangezogen, sondern auch noch eine hohe Kapazität gewählt, die man in einem Notebook wohl kaum benötigen wird. Kleinere und etwas langsamere SSD's wie zum Beispiel die im Test auch erwähnte Crucial RealSSD C300 64GB gibt es schon um etwa 100 Euro, obwohl deren Leistung nur minimal langsamer ist als die Leistungsspitze.

Den Kauf würde ich gänzlich von der Notwendigkeit abhängig machen, denn es ist nicht einfach bei zwei Produktgruppen mit so unterschiedlichen Herangehensweisen ein vernünftiges Preis/Leistungsverhältnis zu machen. Zwar sind SSD's in allen Belangen der von langsamen HDD's überlegen, allerdings erkauft man sich dies auch teuer mit einem fast 20 Mal teureren Speicher. Wenn man auf SSD's mit geringeren Kapazitäten setzt, kann man zwar den Preis sehr deutlich senken, muss möglicherweise aber Einschränkungen machen. Immerhin kann man eine 64GB SSD nicht so leicht mit allen möglichen Programmen und Spielen vollmachen, wie dies mit einer 640GB Notebookplatte möglich wäre.

Abschließend noch eine persönliche Anmerkung: den Unterschied zwischen einer herkömmlichen Desktopfestplatte und einer SSD merkt man sehr gut! Teilweise fühlt sich das Arbeiten, wie zum Beispiel das Öffnen von Dateien und Programmen, so an, als würde man die Inhalte nicht von der Festplatte sondern direkt aus dem RAM laden. Das ist zwar kein wirklich fairer Vergleich weil der Datendurchsatz einer RAM-Disk erheblich höher ist, allerdings bekommt man dank der sehr schnellen Zugriffszeiten ein Vorgefühl, wie die Computer-Bedienung mit einer SSD aussehen könnte

Meiner Meinung nach lohnt sich der Kauf einer SSD noch nicht. Da die SSDs erstens noch sehr teuer sind und zweitens noch sehr begrenzt von Speicherplatz sind. Was aber der Vorteil einer SSD ist, dass sie sehr schnell sind, gegenüber einer Festplatte und weniger Strom verbrauchen. lohnende Einsatz Gebiete sind da eher mehr der Notebook Bereich da die SSD auch stoß unempfindlicher sind als eine Festplatte. Aber auch der normale Computer kann von einer SDD seine Vorteile ziehen. Diese gibt es zwar nur mit einen Formfaktor von 2,5 Zoll aber man kann diese mittels einen Adapter ohne Probleme in einem 3,5 Zoll Schacht verbauen. Letztendlich muss jeder selber wissen ob er eine SSD oder eine Festplatte verbauen will.