Schüler von Busfahrer gefesselt

Tja also ich muss sagen, dass mein Kind auch ziemlich hyperaktiv ist, wobei es so etwas unappetitliches nie veranstalten würde. Trotzdem wäre ich als Mutter nicht über die Reaktion des Busfahrers erfreut und ich glaube aber, er hat schon mit der Kündigung und der Strafe genug.

Ich frage mich außerdem dasselbe: Wo war denn die verantwortliche Lehrperson? Kinder, die auffällig sind, nimmt man doch auf solche Veranstaltungen schon gar nicht mit. Es kommt außerdem noch auf die Lehrperson selber an, ob sich das Kind so etwas traut oder nicht.

Wenngleich ich das Theater doch nicht ganz nachvollziehen kann, muss ich trotzdem sagen, dass mir der Busfahrer leid tut, bei den harten Konsequenzen, die da ergriffen wurden.

Natürlich ist das Verhalten des Kindes nicht in Ordnung und man kann das auch nicht einfach so dulden. Aber das Verhalten des Busfahrers kann man noch viel weniger durchgehen lassen. Wie kommt der Mann denn bitte dazu, den Jungen mit Kabelbindern an einem Sitz festzubinden, nur damit dieser still sitzen bleibt? In der Situation hätte es sicherlich auch noch andere Maßnahmen gegeben, die garantiert angebrachter gewesen wären als den Junfen zu fesseln.

Es spielt für mich aber auch gar keine Rolle, wie sich der Junge verhalten hat. Der Busfahrer hat einfach nicht das Recht, ihn festzubinden oder ihn in irgendeiner anderen Weise körperlich einzuschränken. Mit so einer Situation muss der Busfahrer anders umgehen. Und sei es nur, dass er so lange nicht weiterfährt bis der Junge ruhig sitzen bleibt. Nach relativ kurzer Zeit wird er dann schon ruhig sein, denn alle anderen Kinder, die gerne weiterfahren wollen, bleiben ja auch ruhig sitzen und werden dem einen Jungen das dann schon zu verstehen geben.

Und außerdem, wenn der Junge mit seiner ganzen Klasse einen Ausflug unternommen hat, dann kann man doch davon ausgehen, dass auch eine Betreuungsperson für die Klasse mit dabei war, wahrscheinlich die Klassenlehrerein / der Klassenlehrer oder ein anderer Lehrer der Schule, der die Klasse unterrichtet. Dann ist es doch eigentlich die Aufgabe des Betreuers und nicht des Busfahrers, das Kind dazu zu bringen, still sitzen zu bleiben.

Dreh- und Angelpunkt ist die Begleitperson für die Kinder. Diese Person hätte sich sofort um das Kind kümmern müssen, als es verhaltensauffällig wurde. Der Busfahrer kann erwarten und verlangen, dass die Begleitperson die Kinder im Griff hat. Wenn das nicht der Fall war, hätte der Busfahrern gar nicht erst fahren dürfen. Insofern trifft nicht nur den Busfahrer die Schuld, sondern auch die Begleitperson.

Das Verhalten des Kindes finde ich auch nicht okay. Aber ebenso wenig vom Busfahrer. War denn keine Aufsicht dabei, wenn es sich doch um einen Schulausflug handeln sollte?

Aber ich denke auch, dass eine Kündigung Strafe genug ist. Okay, der Busfahrer hat das Kind gefesselt, aber wahrscheinlich ist es ihm auch gehörig auf die Nerven gegangen, weil die meisten Busfahrer was wegstecken können, weswegen ich glaube, dass die Anzeige überflüssig ist.

Dem Kind würde eine ordentliche Erziehung nicht schaden. Ich hoffe zumindest, dass die Eltern (die jetzt wahrscheinlich über das Verhalten des Busfahrers sehr geschockt und empört sind) dennoch versuchen, ihr Kind ein wenig zu beruhigen und beizubringen, dass ein solches Verhalten nicht angebracht ist.