Laufrad mit krebserregenden Stoffen verwenden?

vom 24.04.2011, 18:42 Uhr

Wie ich schon vor einiger Zeit hier berichet habe, bin ich für meinen Zweijährigen Sohn auf der Suche nach einem passenden Laufrad. Durch Zufall hat mir nun meine Firmpatin ein Laufrad ihrer Enkelin angeboten. Sie war sich auch ganz stolz darauf und hat mir nur von dem Laufrad vorgeschwärmt wie toll es ist und sie haben extra nur das Beste für ihre Enkeltochter ausgesucht und so weiter.

Ich war natürlich froh, dass ich mir so ein Laufrad ausborgen konnte und habe das Angebot dankend angenommen. Mein Sohn ist allerdings sehr klein und braucht ein 10 Zoll Laufrad. Meine Firmpatin wusste nicht, welche Größe ihr Laufrad hat. Nun hat es mein Sohn heute getestet und es ist viel zu groß. Er kommt nicht einmal mit den Zehenspitzen hinunter.

Ich habe dann im Internet nachgesehen, welche Größe das Rad hat. Bei dieser Suche habe ich auch die Testberichte zu dem Laufrad gesehen. Konkret handelt es sich um ein Hudora Holzlaufrad Sauseschritt. Dieses Laufrad wurde von Stiftung Warentest mit Mangelhaft beurteilt, weil es krebserregende Stoffe in den Rädern haben soll.

Das Laufrad ist wie gesagt sowieso zu groß für meinen Sohn und kommt alleine aus diesem Grund schon nicht in Frage. Aber meine Firmpatin wird dieses Laufrad sicher dem nächsten Kleinkind weiter reichen. Ob die dann das Laufrad annehmen oder nicht, bleibt sowieso in deren Entscheidung. Allerdings hatte ich vorhin gerade eine kleine Familiendiskussion. Mein Papa meint, dass das doch komplett egal ist und dass in jedem Reifen und dergleichen solche Stoffe drinnen sind.

Das sehe ich nicht so, weil sonst würde es solche Tests ja nicht geben. Wie würdet ihr entscheiden? Würdet ihr so ein Laufrad euren Kindern geben oder nicht? Die Kinder kommen mit den Rädern ja nicht wirklich in Berührung, so war zumindest das Argument meines Vaters. Ich selber wäre da doch eher skeptisch. Nicht umsonst macht man solche Tests. Oder sind sie einfach schon übertrieben? Laut Herstellerangaben sind die Werte noch im gesetzlichen Rahmen und sie haben damit argumentiert, dass Stiftung Warentest zu geringe Werte als Richtwert hat.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ganz ehrlich, ich würde das Laufrad ohne große Skrupel weitergeben. Zuerst einmal traue ich dem Urteil von Stiftung Warentest allgemein nicht wirklich und zweitens wird man in fast jedem Gegenstand irgendeinen gesundheitsschädlichen Stoff finden.

Aber wenn man es wirklich vermeiden will, dass das Kind mit diesen Rädern in Kontakt kommt, kann man gegebenenfalls einen Fahrradfachhändler aufsuchen. Der kann gegebenenfalls auch andere Räder, die weniger Schadstoffe aufweisen, an ein Laufrad montieren. Ein Laufrad ist ja an sich nichts anderes als ein Fahrrad ohne Pedale, wenn ich das richtig verstanden habe. Daher ist ein Radwechsel an sich auch kein Problem.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12593 » Talkpoints: 12,89 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich mir darüber weniger Gedanken machen würde. Da dürfte man selber und auch die Kinder nie ohne Mundschutz auf die Straße gehen, weil die Abgase auch krebserregend sind. Sicher kann man, wenn man es weiß, auch verhindern, ein Fahrrad oder Laufrad oder andere Spielsachen zu kaufen, die krebserregend sind. Bei Spielsachen, die von den Kindern in den Mund genommen werden, wäre ich da schon vorsichtiger.

Diese Tests zeigen doch auch nur, dass diese Stoffe enthalten sind. Dass sie auch in gesundheitlich bedenklicher Form enthalten sind, sagt dieser Test nicht aus und es wird auch nicht so sein. Denn dann wären die Räder schon längst vom Markt genommen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich wäre da ehrlich gesagt etwas zwigespalten. Einerseits sehe ich es ja schon auch genauso und hinterfrage dann auch, ob solche Tests einfach oft auch etwas übertreiben. Aber irgendwie kann ich mir auch nicht vorstellen, dass man dann gleich ein ganzes Laufrad insgesamt mit mangelhaft beurteilt. Da denke ich mir dann schon auch, dass es sich da doch um gröbere Überschreitungen der Richtwerte gehen muss.

Wie alt das Laufrad nun genau ist, kann ich auch nicht sagen. Aber älter als drei Jahre ist es nicht, weil das Mädchen dem es gehört derzeit gute vier Jahre alt ist. Bei Amazon wird das Laufrad nicht mehr angeboten, nur noch durch private Anbieter. Das muss aber auch nicht unbedingt etwas heißen, weil es gibt denke ich bestimmt schon ein Nachfolgermodell. Vielleicht wird es deswegen nicht mehr angeboten.

In meinem Fall ist es wie gesagt für meinen Sohn sowieso um einiges zu groß. Er kommt noch nicht einmal mit den Zehenspitzen hinunter. So fehlt doch einiges. Deswegen werde ich mich um ein kleineres Laufrad umsehen müssen. Wenn es ihm von der Größe her passen würde, weiß ich ehrlich gesagt nicht wie ich mich dann entscheiden würde. Wenn die Giftstoffe im Sattel oder an den Griffen wären, würde ich es eher ablehnen. Aber hier bei diesem Rad sind die Giftstoffe ja angeblich in den Rädern und da denke ich mir dann ja schon, dass die Kinder damit ja nicht wirklich in Berührung kommen. Aber wird so etwas nicht auch bei den Tests berücksichtigt?

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Gerade bei Kindern kann man gar nicht genug aufpassen und da Dein Kleiner sowieso schon einiges mitdurchmachen muss, würde ich das Rad ihm nicht geben und auch nicht einfach so weitergeben. Ich kann Deine Skrupel schon verstehen und wäre da auch sehr vorsichtig und eher zurückhalten. Da das Rad für Deinen Sohn zu gross ist, würde ich es schon weitergeben, aber mit dem Hinweis, dass es eben durch die Stiftung Warentest krebserregende Stoffe im Rad festgestellt wurde. Ich weiss nun nicht, ob man die Räder durch andere Räder bei dem Laufrad ersetzen kann, aber wenn, wäre es vielleicht eine Option von den Eltern, die das Laufrad erhalten. Zumindest Verwandten, Bekannten und Freunden gegenüber würde ich die krebserregenden Stoffe erwähnen.

Solltest Du das Rad nun beispielsweise über eBay verkaufen wollen, wüsste ich nun nicht, wie Du Dich da verhalten sollst. Ich gehe ja auch immer davon aus, dass die Leute, die sich bei eBay anmelden, selbst schauen, um was es sich handelt und ob es dazu irgendwelche Tests gibt. Aber ein ruhiges Gewissen hätte ich wohl dabei nicht so wirklich.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich finde es schon gut, wenn man sich über sowas informiert. Und wenn ich etwas haben kann, was weniger schädlich ist, dann nehme ich natürlich lieber das. Du hast ja die Möglichkeit, dies zu entscheiden, weil das Rad sowieso zu groß ist. Einen Vorwurf würde ich der Dame aber trotzdem nicht machen.

Es ist ja auch immer Sache der Mutter, wenn sie dankend ein Geschenk annimmt. Und dann ist es ja auch so, dass heutzutage in den meisten Sachen schädlche Stoffe enthalten sind und man Kinder am besten ohne was spielen lassen müsste, weil nichts mehr gut genug ist bzw. unschädlich. Letzten Endes muss das eben jeder selber wissen.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Dein Vater ist sicherlich ein praktisch denkender Mensch und ich bin überzeugt davon das er Recht hat. Die Tester von Stiftung Warentest führen immer ihre Standartüberprüfungen durch, dazu gehört auch das Testen auf gesundheitsgefährdende oder anderweitige bedenkliche Substanzen. Wenn sie da nun bei den Reifen etwas festgestellt haben dann überrascht mich das überhaupt nicht, ich tippe einmal dass es sich hier um Weichmacher handelt. Ich halte das auch für unbedenklich, die Kinder sollten nur nicht darauf herum kauen. Selbst wenn sie so etwas machen würden wäre die Gefahr nicht so bedeutend, der Zeitfaktor spielt dabei immer eine große Rolle.

Ich würde das Laufrad bedenkenlos verwenden, verkaufen oder verborgen. Ich halte diese ganze Testerei nur für Panikmache.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Prinzipiell sind solche Ergebnisse für mich immer ein Anlass dafür, näher zu hinterfragen, was es denn mit den bedenklichen Ergebnissen auf sich hat. In diesem Zusammenhang gibt es zu dem Testergebnis auch eine (schon erwähnte) Gegendarstellung von HUDORA Klick. Da kann man dann überlegen, wie man das Ergebnis der Stiftung Warentest beurteilen möchte. Zusätzlich sei aber erwähnt, dass es durchaus Richtwerte gibt, die man als Hersteller einhalten sollte, aber nicht muss, da keine vom Gesetz vorgegebenen Richtwerte existieren.

Zusätzlich würde ich bei dem gebrauchten Produkt immer bedenken, dass im Fall von Warentest ja neue Produkte getestet wurden. Das Laufrad, um das es geht, ist aber nun schon gebraucht und wohl nicht mehr neu (wenn vielleicht auch gut erhalten). Da stellt sich die Frage, wie groß die Konzentration der krebserregenden Stoffe noch ist. Außerdem sind bei dem genannten Modell ja auch nur die Reifen belastet und nicht auch die Griffe (wie bei anderen getesteten Laufrädern). Und dann wurde in der Gegendarstellung von HUDORA auch geschrieben, dass es wohl kein luftbereiftes Modell gäbe, bei dem die Stoffe in den Rädern nicht nachgewiesen wurden. Daher stellt sich dann schon die Frage, ob es überhaupt luftbereifte Laufräder gibt, die gesundheitlich weniger bedenklich sind?

Ich würde das Rad wohl verwenden, denn wie schon erwähnt, gibt es immer wieder erschreckende Nachrichten, dass gerade jetzt wieder Schadstoffe in Produkten entdeckt wurden, die man schon länger benutzt. Bei gebrauchten Produkten ist das Risiko aber ohnehin geringer, daher eben meine Entscheidung.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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