Urteil: Kritik vom Chef darf auch härter ausfallen

vom 18.09.2007, 18:07 Uhr

Laut eines Urteils des LAG Nürnberg darf die Kritik des Chefs am Mitarbeiter auch etwas härter und rüder ausfallen – selbst bei sehr drastischen Äußerungen besteht kein Anspruch auf Schadensersatz oder auf eine Klage wegen Mobbings, Az 6 Sa 537/04.

Geklagt hat ein LKW Fahrer, der seinen Arbeitgeber wegen Mobbings verklagte, weil dieser ihn während einer Testfahrt in der Probezeit sagte, dass "er habe keine Ahnung von diesem Job" habe und "fahre wie ein Schwein". Der LKW Fahrer meldete sich daraufhin krank, erhielt noch in der Probezeit die Kündigung und wollte dagegen vor Gericht ziehen um auf Schmerzensgeld zu klagen.

Das Landesarbeitsgericht entschied gegen sein Begehren, da es sich hierbei nicht um Mobbing handelte, da der Arbeitgeber nicht systematisch vorgegangen sei und ihn trotz der recht harschen Kritik rein rechtlich nicht beleidigte. Der Arbeitgeber habe das Recht zur Kritik, auch wenn diese recht drastisch ausfallen könne, so entschied das Gericht.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ja solange er nicht beleidigend oder gar ausfallend wird geht das in Ordnung. Aber anhören möchte sich das ja auch niemand freiwillig oder? Ist euch auch schon mal ähnliches passiert? Oder musstet ihr euch von Kunden schon mal sowas anhören? Das würde mich mal echt intressieren. Ich habe bisher eigentich immer Glück gehabt und musste mir sowas nicht anhören, ich weiß aber von Kollegen die teilweise schon echt derbe Sachen um die Ohren bekommen haben. Nicht vom Chef aber gerade Kunden können, wenn sie gereizt oder verärgert sind, gerne mal überreagieren und dan regnet es oftmals böse und fiese Worte. Also wie schuats aus mit euren Erfahrungen?

Gruß der Matze

» mfalk » Beiträge: 135 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es kann schon mal passieren, dass der Chef einen chritisiert. Solange es eine Krtitik ist, die die Sache nach vorne bringt, ist es auch völlig in Ordnung. Jede andere Kritik ist überflüssig. Der Chef sollte einem mitteilen, was besser gemacht werden könnte und nicht, was schlecht gemacht wurde. Eine Kritik, die einen lauten Ton oder beleidigende Sprüche enthält ist meiner Meinung nach häufig eher hinderlich für die Abläufe bei der Arbeit, da die Mitarbeiter beleidigt sind und ihre Arbeit dadurch nur schlechter ausführen. Der Chef aus dem Prozess hat dies wohl nicht bedacht...

» jeenja » Beiträge: 3 » Talkpoints: 0,70 »



Wenn ich dran denke was ich mir alles wärend meiner Ausbildung anhören durfte. Aber um mir dann nicht weiter Stress zu machen, habe ich immer schön zugestimmt und gelächelt. Meinen Frust konnte ich dann abbauen indem ich mit anderen darüber redete. Nicht jeder Arbeitgeber ist auch geeignet ein Arbeitgeber zu sein. Das Zauberwort heisst Motivation. Wenn ein Arbeitgeber dauernd nur Kritik äussert und das Tag für Tag, dann darf er sich auch nicht wundern, wenn die Mitarbeiter nicht alles geben.

MfG
McMazzaker

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» McMazzaker » Beiträge: 387 » Talkpoints: -0,35 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ja, leider darf die Kritik auch mal härter ausfallen, wenn es nicht gerade in eine Beleidigung ausartet. Aber ich persönlich denke trotzdem, dass auch ein Chef einen vernünftigen Umgangston an den Tag legen kann und sollte.
Ich habe auch schon Kritik für Fehler einstecken müssen, was mich zwar sehr geärgert und mir auch immer den Tag versaut hat, aber ich wurde noch nie angegriffen oder beleidigt. Und unsere Chefs sind glücklicherweise auch nicht nachtragend.

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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