Trennung vom Partner
Die Zeitschrift „Elle“ hat eine Umfrage bei dem Meinungsforschungsinstitut Gewiss in Auftrag gegeben, befragt wurden 1066 Frauen und Männer mit einem Alter zwischen 20 und 60 Jahren.
26 % der Befragten halten die Trennung vom Partner für einen kleinen „Sieg“
22 % der Befragten halten eine Zurückeroberung des Partners (bzw. den Versuch) für lohnend
18 % wollen keinen klaren Schnitt, sondern eine „allmähliche“ Lösung voneinander
15 % würden eventuell ihrem/ihrer Ex eine zweite Chance einräumen
13 % der Befragten sahen die Probleme miteinander erst nach der Trennung deutlich
9 % glauben, dass eine Paartherapie hilfreich sein kann
10 % suchen sich sofort nach der Trennung einen neuen Partner
Lieber ein Ende mit Schrecken als einen Schrecken ohne Ende.
Wenn es sich wirklich nicht mehr vermeiden läßt, sollte man auch so konsequent sein und einen Schlußstrich ziehen. Da erst noch lange vor sich hinzudümpeln um eine Allmählichkeit daraus zu ziehen, halte ich für sinnfrei und machts letztendlich noch schwieriger, als sowieso schon.
Und was bringt eine zweite Chance? Das, was der Partner einmal verkehrt gemacht hat, wird er vermutlich auch immer wieder verkehrt machen. Selbst, wenn er weiß, daß es den Anderen verletzt.
Ob eine Paartherapie hilfreich ist? Kommt wohl immer auf die Beteiligten an.
Daß sich 10 % der Befragten nach einer Trennung sofort einen neuen Partner suchen, wundert mich überhaupt nicht. Wer ist denn schon gern alleine? Und manch einer sucht sich auf diesem Wege den Trost, den er braucht, um mit der Situation fertig zu werden. Mir ist auch durchaus bekannt, daß einige vielleicht nie wirklich auf Dauer alleine waren und das demnach auch nicht gut können und sich schon alleine deshalb einen "Nachfolger" suchen.
Ich schließe mich der Meinung meiner Vorrednerin an. Wenn es - aus welchen Gründen auch immer - nicht mehr geht, dann sollte man auch Schluss machen. So egoistisch sollte man um seiner selbst willen eben sein. Es bringt niemandem was, wenn man sich selbst monatelang seelisch "zerfrisst" oder so.
Eine Paartherapie lohnt sich nur, wenn der Grund für die Trennung nicht in der Basis liegt (also in der Liebe), sondern in anderen Gründen. Das kann Zeitmangel, längere Trennungen zum Beispiel beruflicher Art, äußere Einflüsse etc. sein. An sowas kann, wenn der Wille da ist, gearbeitet werden.
Das viele schnell nach einem Nachfolger suchen, kann ich sehr gut nachvollziehen. Niemand ist gern allein und auch ich habe das Leben zu zweit im letzten Jahr sehr zu schätzen gelernt. Was wäre falsch, eine neue Beziehung anzufangen? Man lebt nur einmal und wenn sich etwas neues entwickelt, ist das lobenswert.
Man kann in solchen Fragen nicht pauschalisieren, man sollte seine Gefühle überprüfen und danach entscheiden.
Und nie vergessen: Jedes Ende ist auch ein neuer Anfang!!!
cardheia: Da muss ich dir ein klein wenig widersprechen. manchmal kann etwas was kaputt scheint durch eine 2. Chance alles wieder gut werden. das weiß ich aus Erfahrung. wir standen auch kurz vor dem aus und eigentlich war ich nicht mehr wirklich bereit noch eine Chance zu geben. ich tat es trotzdem, weil ich diesen Mann immer noch wie am ersten Tag geliebt hab. und wie du weißt, sind wir heute seit 14 Jahren zusammen und 9 Jahre davon glücklich verheiratet. Manchmal lohnt es sich noch mal eine Chance zu geben.
Für mich war damals die Trennung von meinem ersten Mann kein kleiner, sondern ein riesiger Sieg!!
(ich fürchtete sehr, ihn niemals mehr los zu werden, da er auch nicht bereit war auszuziehen und die Eheprobleme als "übertrieben-emazipiertes Weibergequatsche" abtat, welches man-n seiner Frau sicherlich bald austreiben wird).
Von daher kam es für mich auch nicht in Frage gleich wieder nach einem neuen Partner Ausschau zu halten, denn ich war heilfroh endlich Single zu sein.
Auch bei anderen Menschen kann ich das nicht so ganz nachvollziehen, da - egal wie die Beziehung lief, man meiner Meinung nach erst einmal eine ganze Weile benötigt um das zu verdauen und möglicherweise ein klein wenig Trauerarbeit zu leisten.
Von den aufgeführten Optionen kommen mir durchaus mehrere bekannt vor. Meine letzte Trennung war ein ganz großer Sieg für mich, da ich monatelang mit dem Gedanken gespielt habe, mich zu trennen, beziehungsweise sicher war, dass ich es tun muss. Ich dachte dabei allerdings, dass ich noch viel zu sehr liebe, um mich trennen zu können und hätte mir vermutlich gewünscht, dass es eine allmähliche Lösung gibt. Irgendwann lief das Fass aber über und ich habe mich dann recht schnell getrennt und es danach nicht eine Sekunde bereut, sondern mich wirklich gut gefühlt. Diese Trennung war ein Sieg, auch wenn die zahlreichen Probleme und nicht konvergente Lebensentwürfe schon mehreren Monate vorher eine deutliche Sprache sprachen. Eine Zurückeroberung, eine zweite Chance oder eine Paartherapie kämen dabei für mich absolut nicht in Frage.
Bei der Beziehung, die ich davor hatte, trennte sich meine Partnerin von mir und ich dachte, dass ein neuer Versuch sicher lohnend wäre, allerdings gab es diesen nicht und irgendwann kam ich auch damit zurecht, dass sie nicht mehr da ist. Eine neue Partnerin oder einen neuen Partner konnte ich mir allerdings nicht suchen, sondern lediglich eine Affäre. Für mehr wäre ich nicht in der Lage gewesen und ich hätte es auch nicht gewollt.
Meine erste Beziehung glich der allmählichen Lösung. Wir haben uns immer weiter voneinander entfernt, uns dabei aber nicht zerfleischt. Die Beziehung verlief einfach immer mehr und ich habe die endgültige Trennung nicht als Sieg empfunden, da es einfach nur ein überfälliger Schritt war, der mich emotional allerdings nicht mehr berührt hat. Eine zweite Chance, eine Paartherapie oder gar eine Zurückeroberung des Partners wären damals ebenfalls keine Überlegung wert gewesen.
Bei mir trifft irgendwie unterschiedliches zu. Für mich war es aber schon immer ein "Sieg", da ich es meistens immer sehr lange hinaus zöger und eine Ewigkeit brauche, um mich von dieser Person zu trennen. Auch wenn ich schon Monate lang nichts mehr empfinde, dauert dieser Prozess immer lange und daher bin ich dann immer extrem froh, wenn es endgültig vorbei ist. Sicherlich ist es aber auch so, dass ich viele Schwierigkeiten erst nach dem Ende unserer Beziehung erkannt habe. Vorher habe ich mir gerne vieles schön geredet und mir eingeredet, dass ich ihn doch so sehr liebe und ähnliches. Was aber am Ende dann doch ganz anders aussah und wo ich erst danach klar gesehen habe.
Nach der Trennung sofort einen neuen Partner suchen, mag vielleicht auch ein wenig zutreffen. Aber bei mir ist es eher so, dass ich mich eigentlich sehr schnell verliebe, aber solange ich in einer Beziehung bin, bin ich ziemlich blockiert was Gefühle für andere angeht, egal wie schlecht die Beziehung ist. Daher ist es dann auch schon einmal so gewesen, dass ich am nächsten Tag sofort in jemand anders verliebt war, den ich aber durchaus schon länger kannte und mit diesem zusammen gekommen bin.
Ich empfand die Trennung von meiner letzten Freundin als "Erlösung" und ja auch als einen kleinen "Sieg" und auch die eigentlichen Probleme sah ich erst nach der Trennung, deshalb finde ich gerade diesen beiden Punkte auch den Werten entsprechend.
Das sich so viele Leute nach einer Trennung direkt einen neuen Partner suchen hätte ich jetzt ehrlich gesagt überhaupt nicht erwartet. Hat man heute so sehr Angst vor dem allein sein oder ist es "In" einen Partner zu haben? Ich finde das Single leben viel entspannter. Man ist nicht immer so gehetzt von Verabredung zu Verabredung und wehe man kommt auch nur 2 Minuten zu spät, dann ist man ja gleich schon Fremdgegangen.
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