Unglücklich verliebt, was tun?
Es kann ja immer wieder einmal vorkommen, dass man sich verliebt oder jemand sich in einen verliebt, jedoch man diese Liebe nicht erwidern kann. Wie geht man dann am besten vor? Also wenn ich selber mich verliebt habe, dann taste ich ja erstmal vorsichtig ab, ob derjenige überhaupt single ist und was er so zu sagen von mir hält.
Steht er in einer festen Bindung, dann ist dieser Mensch für mich absolut tabu, egal wie sehr ich mich verliebt habe. Dann denke ich daheim klamm und heimlich an denjenigen, meide den Kontakt so gut es geht und hoffe, dass die Gefühle wieder vorbei gehen. Das kann unter Umständen auch schon mal mehrere Monate so gehen. Einmal hatte ich mich auch in einen Freund verliebt, doch das kam für ich nicht in Frage, denn Freundschaft ist mehr wert, als eine Partnerschaft, doch nachdem ich mich dann auch sehr lange nicht mehr meldete musste ich am Ende doch gestehen. Das ging dann aber ganz gut, denn ich war dann auch drüber hinweg.
Doch ich kann noch immer nicht richtig damit umgehen, wenn mir jemand sagt, dass er für mich Gefühle hegt. Das ist auch mal mit einem Freund passiert und ich konnte damit gar nicht umgehen. Wir hatten eine sehr lockere Art miteinander umzugehen, doch dies konnte ich dann nicht mehr machen. Ich wollte ihm ja keine falsche Hoffnungen machen und distanzierte mich dann auch mehr und mehr. Doch ob ich ihm damit wirklich geholfen habe, das weiß ich nicht. Doch das Verhältnis danach war nie wieder so wie davor.
Wie verhaltet ihr euch, wenn ihr merkt, dass ihr euch verliebt habt? Wie verhaltet ihr euch, wenn jemand euch seine Gefühle gesteht und ihr aber nichts empfindet? Könnt ihr es dann dem Gegenüber einfach ins Gesicht sagen und dann mit dem Menschen weiter hin so umgehen wie zuvor, oder geht ihr dann auch erstmal lieber auf Distanz?
Ich versuche die Fragen mal nacheinander abzuarbeiten. Wenn ich mich verliebt habe, sage oder mache ich erstmal nichts weiter. Natürlich wird erstmal nachgeforscht ob diejenige überhaupt zu haben ist. Ist das der Fall, suche ich vermehrten Kontakt... man muss sich ja (oder in dem Fall ich sie) besser kennenlernen. Sehr wichtig ist es nämlich Liebe von einer Schwärmerei zu unterscheiden. Auf sowas lasse ich mich dann gar nicht weiter ein und das gibt sich dann auch schnell wieder Was nun wenn da doch mehr als nur eine Schwärmerei ist? Schwierige Frage. Das ist dann situations- und persönlichkeitsabhängig. Man sucht natürlich vermehrt den Kontakt zu der Person, aber in meinem Fall hoffe ich meist drauf, dass es sich dann ergibt. Ist die geduldige Variante und vielleicht nicht immer die Beste, aber ich bin damit (bis jetzt) immer zufrieden gewesen.
Es ist grademal ein paar Monate her, dass eine Freundin mir ihre Liebe gestanden hat. Da sie mir aber deutlich zu jung war/ist, hatte ich Null Gefühle in Hinsicht Beziehung. Da war ich erstmal überfordert, obwohl ich es vorher schon von einem Kumpel wusste. Dann hab ich erstmal ein bisschen gestammelt, aber ich denke die Wahrheit war in diesem Fall besser und weniger verletzend (nicht zu verletzen war das Ziel) als irgendeine "Ausrede" oder ein einfaches "Nein, lass mal sein". Danach war kurze Zeit (1. Tag ) Stille und dann bin ich auf sie zugegangen und wir haben uns wieder recht normal unterhalten. Heute hat sie einen anderen Freund und alles ist schön. Ist aber nur ein Beispiel. Ich denke ich könnte meist damit umgehen, wenn ich Liebe nicht erwiedere, aber man weiß nie, was sowas in der anderen Person auslöst. Deshalb war es bei meinem Beispiel wohl eher ein Glücksfall.
kleineliebe hat geschrieben:Wie verhaltet ihr euch, wenn ihr merkt, dass ihr euch verliebt habt? Wie verhaltet ihr euch, wenn jemand euch seine Gefühle gesteht und ihr aber nichts empfindet? Könnt ihr es dann dem Gegenüber einfach ins Gesicht sagen und dann mit dem Menschen weiter hin so umgehen wie zuvor, oder geht ihr dann auch erstmal lieber auf Distanz?
Für mich wäre ein Mann, der fest gebunden ist, ebenfalls tabu. Wenn ich mich in jemanden verliebe, dann sage ich dieser Person das nicht gleich. Ich beobachte dann erst einmal einige Zeit und schaue, wie sich der andere mir gegenüber verhält. Wenn ich das Gefühl habe, dass meine Gefühle erwidert werden, dann sage ich etwas und schaue was passiert.
Mir fällt es schwer, mit jemandem weiterhin befreundet zu sein, in den ich verliebt bin, wenn er keine Gefühle für mich hat. Das könnte ich nicht so gut ertragen, da ich erst einmal mit meinen Gefühlen klar kommen muss. In so einer Situation gehe ich zumeist auf Distanz, bis es mir damit etwas besser geht. Aber das funktioniert meistens nicht auf Dauer für mich. Entweder breche ich dann den Kontakt ab oder ich gehe eine oberflächliche Freundschaft ein, mehr geht dann aber nicht, da meine Gefühle schnell wieder aufflammen könnten.
Ich war schon einmal in einer Situation, dass jemand in mich verliebt war, aber ich diese Gefühle für ihn nicht hatte. Damals ist es mir schwer gefallen, einen Schlussstrich zu ziehen und so ehrlich zu sein. Wir waren dann eine Weile befreundet, aber er hatte immer Hoffnung, dass meine Gefühle sich noch ändern. Letztendlich endete das ganze im Streit und wir sind auseinander gegangen ohne jemals darüber richtig gesprochen zu haben. Das ist für mich heute sehr schade, denn ich hätte es gern anders gehabt.
Aus meinen Erfahrungen heraus leite ich für mich ab, dass ich lieber von Beginn an ehrlich bin. Egal um welche Konstellation es geht, wenn ich in jemanden verliebt bin, warte ich eine Weile und bin dann ehrlich. Wenn das nicht fruchtet, ziehe ich mich zurück. Wenn jemand anderes in mich verliebt ist, aber ich nicht in ihn, bin ich auch ehrlich und dann muss ich eben sehen, wie es weiter geht.
Vielleicht zuerst der einfache Fall: jemand gesteht Dir seine Liebe, die aber kannst Du nicht erwidern. Das kann aus verschiedensten Gründen der Fall sein, die aber jeweils kein anderes Vorgehen rechtfertigen würden, weil dies ja u.U. bedeuten würde, seinem Verehrer trotz der Abweisung noch ein bisschen Hoffnung zu lassen. Und das wäre recht unfair gegenüber dem Verehrer. Denn der hat ja letztlich keinen Einfluss darauf, ob oder wann diese Hoffnung dann erfüllt werden könnte.
Normalerweise lehnt man eine Beziehung zu jemandem ab, weil man diese Person auf Grund der Äußerlichkeit schlicht nicht attraktiv/interessant genug findet, und sich einfach körperlich nicht angezogen fühlt. Zwar kann sich dies im Laufe der Zeit ändern, aber zu Beginn dürfte das der eine (und eben zunächst unüberwindbare) Grund sein. Ein weiterer Grund könnte sein, dass man sich in einer Beziehung befindet, die man nicht aufgeben möchte. Dies aber vorzuschieben heißt: warte, bis ich frei bin, dann könnte es was werden. Wie schon geschrieben, halte ich dies für nicht fair. Wieder ein anderer Grund könnte sein, dass man keine Beziehung will (egal, ob man aber einer körperlichen Zusammenkunft zustimmend oder ablehnend gegenübersteht). Egal wie der Grund aber auch sein mag: man muss dem Verehrer klipp und klar sagen, dass es keine Chance auf eine Beziehung gibt! Nur das kann vor Verletzungen schützen.
Auf der anderen Seite ist es etwas schwieriger. Wenn man also selbst der Verehrer ist und sich nun herantasten muss. Dann besteht die Gefahr, jede Handlung der Angebeteten oder des Angebeteten zu interpretieren. Mit allen Freiheitsgraden, was die Fehlinterpretationsmöglichkeiten angeht. Hier sollte man eben auch so früh wie möglich (auch wenn das natürlich leichter klingt als es ist weil man sich vor einer Zurückweisung fürchtet) für Klarheit sorgen. Und wenn tatsächlich Ablehnung kommt, dann sollte man dies auch akzeptieren und nicht noch nach Möglichkeiten suchen oder Erklärungen einfordern.
Wenn man grundsätzlich eher rational ist, dann sollte aber in jedem Fall die (vorher bestandene) Beziehung durch einen solchen Vorstoß nicht gefährdet oder verändert sein. Besonders einfach wäre es, wieder einen Normalzustand zu erreichen, wenn sich der zurückgewiesene Verehrer eine neue Angebetete sucht bzw. man sich selbst in eine andere Person verkuckt. Denn dann sollte genügend Ablenkung vorhanden sein, so dass die ursprüngliche Beziehung (sofern vorhanden) nicht mehr belastet sein.
kleineliebe hat geschrieben:Könnt ihr es dann dem Gegenüber einfach ins Gesicht sagen und dann mit dem Menschen weiter hin so umgehen wie zuvor,
Wie eben beschrieben: es ist nicht leicht (eigentlich ist es sogar sehr schwer), ist aber sicher der anzustrebende Idealfall! Daher ist dieses Vorgehen dringend zu empfehlen.
Ich flirte sehr gerne und deshalb taste ich mich bei den neuen Bekanntschaften meistens dann auch nach einer Weile erst einmal langsam vor und schaue dann, wie weit ich gehen kann. In dieser Zeit finde ich dann schon einiges über diese Person hinaus und ich muss sagen, dass bei mir meistens erst Gefühle entstehen, wenn ich mich auf der sicheren Seite fühle. Also wenn ich mir halt denke, dass der andere auch etwas für mich empfindet und dies auch deutlich zeigt. Ich warte aber eigentlich immer, bis der andere den ersten Schritt macht und wenn der nicht kommen würde, würde ich dann auch auf Abstand gehen, um meine Gefühle eben "los zu werden".
Leider verlieben sich meine besseren Freunde irgendwie schon öfters in mich. Mittlerweile finde ich das ziemlich nervig, während ich das früher irgendwie schmeichelnd fand. Aber meistens geht es dann so aus, dass der andere sowieso den Kontakt abbricht, da diese mit ihren Gefühlen nicht umgehen können. Das ist sehr schade, aber da kann ich nichts machen. Daran sind mir schon viele Freundschaften kaputt gegangen. Ich mache aber immer deutlich, dass es da bei mir nichts gibt. Es ist natürlich sehr schwer jemandem so etwas zu sagen, aber es ist viel besser, als wenn er sich die ganze Zeit umsonst Hoffnungen macht, auch wenn es sowieso keine Chance gibt. Daher sage ich das auch.
Ich persönlich muss den Kontakt dann nicht unbedingt abbrechen und finde das auch sehr schade. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass die unglücklich verliebten dies dann als beste Alternative empfinden und ich würde es wahrscheinlich auch so machen, wenn ich in der Situation wäre. Generell könnte ich mit diesem Menschen aber genau so umgehen, da mir meine Gefühle ja nicht im Weg stehen.
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